Hamburg. Im dritten Jahr in Folge kann ein Hamburger Spirituosen-Start-up beim World Gin Award überzeugen. Das ist sein Geheimnis.
Hamburg und der Norden sind schon seit Längerem auf den Schnaps gekommen: In Hamburg wird ebenso wie auf Sylt Whisky destilliert, auf Amrum Gin gebrannt, im Alten Land gibt es eine Schnaps-Manufaktur.
Wie erfolgreich die Schnapsbrennerei in Norddeutschland ist, zeigt die nach eigenen Angaben kleinsten Destille Hamburgs: Das Start-up Hamburg Zanzibar aus Poppenbüttel ist nun beim „World Gin Award 2023“ in London ausgezeichnet worden.
Deutschlands bester Classic Gin kommt aus Hamburg
Der „Hamburg-Zanzibar Suburban“ ist demnach der beste Classic Gin Deutschlands – er hat in der Kategorie „Country Winner Gold“ gewonnen. Damit konnte das Hamburger Startup bereits im dritten Jahr in Folge beim wichtigsten Spirituosen-Award der Welt überzeugen. Unter anderem gewann sein „Tumeric No. 1“ 2021 den „World Gin Award“ als bester Gin der Welt.
„Wir sind sehr stolz, dass wir die Jury diesmal mit unserem Classic Gin verzaubern konnten“, sagt Yuka Suzuki, die die kleine Destille gemeinsam mit ihrem Mann Hauke Günther betreibt.
„Wir haben bisher ja immer mit unseren außergewöhnlichen, etwas verrückten Gins gewonnen und uns diesmal an die Königsklasse, den Classic Gin, herangewagt. Dass wir ausgerechnet in dieser Kategorie als Beste abschneiden, in der es quasi um die 'Mutter aller Gins' geht, hätten wir niemals für möglich gehalten."
Gin aus Poppenbüttel ausgezeichnet – nur 50 Flaschen pro Tag
Und was ist das Geheimnis des Erfolgsduos, das sein Spirituosen-Startup im Sommer 2017 gegründet und seine eigene Destille 2020 bezogen hat? „Wir produzieren in sehr kleinen Auflagen und komplett in Handarbeit", sagt Hauke Günther. "Unsere Brennblase ist winzig, sodass wir pro Tag nur etwa 50 Flaschen herstellen können. Auf diese Weise bekommt der 'Suburban' eine ganz besondere Brillanz und Weichheit."
Das Unternehmer-Pärchen aus Poppenbüttel schaffte es zudem mit einem weiteren Gin beim „World Gin Award 2023“ aufs Siegertreppchen: Mit dem „Silent Nashi“ gewann Hamburg-Zanzibar Bronze in der Kategorie „London Dry“. Yuka Suzuki: „Bei diesem Gin spielen wir mit dem Geschmack von norddeutschem Obst.“
Gin aus Poppenbüttel mit Hamburger Kochbirne
Die Herstellung sei sehr aufwendig, da eine Hamburger Kochbirne verwendet wird, die bereits vier Wochen vor dem eigentlichen Brennen eingelegt wird. Weitere Zutaten: Ingwer und Lavendel. „Der 'Silent Nashi' erinnert ein bisschen an eine Streuobstwiese und streichelt mit seinem tollen Schmelz und seiner unglaublich weichen Textur den Gaumen", so Hauke Günther.
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Die „World Gin Awards“ werden seit 2014 jedes Jahr in London verliehen. Mit dem Preis ehrt das international renommierte Fachmagazin „The Drinks Report“ die besten Gins der Welt. Der Preis zeichnet Spirituosen in elf Kategorien aus, darunter den besten „London Dry“ und den besten „Classic Gin“. Die Länder-Sieger stehen bereits fest, die Titel für die weltbesten Gins werden Ende Februar verliehen.