Hamburg. Eine Verschärfung des Hundegesetzes ist in Hamburg nicht angedacht. Gesetze reichen aus. Runder Tisch vorgeschlagen.
Weil sich Anwohner einer Hundfreilauffläche in Dulsberg vom Gebell der Tiere gestört fühlen, hat sich nun der Leiter des dortigen Stadtteilbüros eingeschaltet – mit dem Versuch, zwischen Hundehaltern und Nachbarn zu vermitteln. Jürgen Fiedler, Leiter des Stadtteilbüros, möchte eine Lösung finden, mit der beide Parteien zufrieden sind. Zuvor hatte das Bezirksamt Nord ein Schild aufgestellt, mit der Bitte an die Hundebesitzer, sich an Ruhezeiten zu halten. Anscheinend erfolglos. Fiedler setzt stattdessen auf das direkte Gespräch.
„Die Leute vor Ort kennen sich ja ganz gut, und es gibt einen Hundehalter, der vermitteln könnte“, sagte Fiedler. Mit diesem Herrn, der dort ein- bis zweimal täglich mit seinem Hund auf der Freilauffläche ist, möchte Fiedler in Kontakt treten, um dann ein Treffen der Nachbarn und Hundehalter zu organisieren. Auch der bürgernahe Beamte solle mit einbezogen werden. Am 7. Februar wird das Thema Hundegebell auch in der Bürgersprechstunde des Stadtteilbeirates angesprochen werden.
CDU: Runder Tisch zum Hundethema soll helfen
Eine Verschärfung des Hundegesetzes oder eine Pflicht zum Besuch einer Hundeschule, um Konflikte zwischen Hundehaltern und Anwohnern zu verringern, ist politisch nicht angedacht. Die derzeitigen Gesetze reichten aus. Sandro Kappe, tierpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Neue Gesetze bringen nichts, wenn diese keiner prüft. Schon jetzt ist der unterbesetzte Hundekontrolldienst nicht in der Lage, richtig zu prüfen.“ Die CDU-Fraktion schlägt stattdessen einen runden Tisch zur Thematik „Hunde“ vor, unter Beteiligung von Sachverständigen, Tierschutzverbänden sowie je einem Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen. „Ziel ist es zu prüfen, ob der Hundekontrolldienst ausreichend ausgestattet ist und ob und wie die Gesetze, insbesondere das Hundegesetz, angepasst werden müssen.“
Weitere gesetzliche Regelungen hält auch Sarah Timmann von der SPD für unnötig: „Wer sich ein Tier anschafft, ist auch für seine Erziehung verantwortlich. In Hamburg gilt grundsätzlich eine Anleinpflicht, von der eine Ausnahme nur mit Nachweis eines Hundeführerscheins möglich ist. Damit ist der Hundeführerschein schon heute eine gute freiwillige Ergänzung zum strengen Hamburger Hundegesetz.“
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Lisa Maria Otte, Sprecherin für Tierschutz der Grünen Fraktion Hamburg: „Wer seinen Hund liebt, sollte ihn auch gut erziehen. Mit der Leinenbefreiung gibt es bereits eine Art Hundeführerschein für diejenigen, die ihre Hunde freilaufen lassen wollen. Bei einer Ausweitung auf den Hundeführerschein für alle wäre die vollständige lückenlose Kontrolle schwierig möglich.“