Hamburg. Klimaschutz, Lützerath und die Ukraine: Grüne feiern Neujahrsempfang im Rathaus. Auch Bundesvorsitzende Ricarda Lang war zu Gast.

Was kann Deutschland und insbesondere Hamburg tun, um mehr Klimaschutz zu erreichen? Wie geht es weiter mit den Waffenlieferungen an die Ukraine und vor welchen Herausforderungen steht Hamburg in diesem Jahr? Auf diese und viele weitere Fragen schauten die Hamburger Grünen am Freitagabend gemeinsam mit der Bundesvorsitzenden Ricarda Lang, der zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank und der ukrainischen Schriftstellerin Marjana Gaponenko bei ihrem traditionellen Neujahrsempfang im Rathaus. Anders als in den vergangenen Jahren fand der Empfang mit insgesamt 850 Gästen erstmals in einem neuen Format statt.

Statt mit "Coffee-Shop-Divas" und unter dem Motto "Lesben, Schwule and friends" begingen die Grünen das neue Jahr am Freitagabend schlicht mit dem Leitsatz "Mit neuer Energie ins neue Jahr". Bei seiner Eröffnungsrede appellierte Fraktionsvorsitzender Dominik Lorenzen gleich an alle Anwesenden, "stolz" auf die Ergebnisse zu sein, die Hamburg im vergangenen Jahr erreicht hätte.

Zum einen könne Hamburg mit Stolz darauf blicken, wie die Stadt es geschafft habe, all die Geflüchteten aus der Ukraine und aus anderen Ländern aufzunehmen. Dies sei vor allem durch die Hilfe vieler Ehrenamtlicher möglich gewesen.

Neujahrsempfang der Hamburger Grünen im Rathaus mit Ricarda Lang

Besonders in dieser krisenhaften und von "schwierigen Kompromissen" geprägten Zeiten, deutlich sichtbar etwa beim Thema Kohlekraft in Lützerath, komme es darauf an, Kompromisse einzugehen. Lorenzen spielte bei diesem Punkt auch auf den mit der SPD vereinbarten Bau der Hafenautobahn 26 an, der vergangene Woche von den Grünen infrage gestellt wurde. "Vielleicht passiert ja das ein oder andere", so Lorenzen. Der Bau von Autobahnen passe aber eigentlich nicht in die aktuelle Zeit von Klimakrise hinein.

Auch Bundesvorsitzende Ricarda Lang mahnte während des sogenannten "Open-Mic-Gesprächs", dass die Anstrengungen der Bundesrepublik in Sachen Klimaschutz zwar gut seien, aber noch mehr getan werden müsse. "Wir machen zwar verdammt viel, aber das reicht eben an vielen Stellen nicht." Die Aufgabe der Grünen müsse es sein, aus den Handlungen der vielen jungen Leute, die derzeit für den Klimaschutz auf die Straße gehen, politische Maßnahmen zu entwickeln.

Auf den Wunsch der ukrainischen Schriftstellerin Marjana Gaponenko, der Ukraine Kampfpanzer und Langstreckenraketen zu liefern, äußerte die Bundesvorsitzende sich allerdings nicht. Lang verwies hingegen auf die Erfolge, die die Grünen während ihrer Zeit als Mitglied der Regierung bereits verzeichnen könnten: Etwa auf den Kohleausstieg bis 2030, das Neun- und bald kommende 49-Euro-Ticket und den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Bezüglich des neuen Formats planen die Grünen anlässlich der Pride Parade Ende Juli in diesem Jahr erstmals einen zweiten Empfang auszurichten.