Hamburg. Wie die Schulbehörde mitteilt, soll es keine außerplanmäßige Erhöhung der Preise geben. Kritik gibt es an einer anderen Ankündigung.

Die Preise für das Schulessen in Hamburg bleiben trotz Inflation und Preissteigerungen für die Eltern stabil, die Caterer erhalten jedoch einen höheren Zuschuss. Insgesamt wende die Stadt mit einem neuen Förderprogramm zusätzlich bis zu fünf Millionen Euro auf, teilte die Schulbehörde am Mittwoch mit.

Damit bleibe der von den Eltern maximal zu zahlende Essenspreis von 4,15 Euro bis zum 1. August 2023 stabil. Danach erfolge die übliche Preiserhöhung zum neuen Schuljahr. Caterer können dagegen rückwirkend zum 1. Dezember 4,75 Euro pro Essen abrechnen, vom 1. August an 4,80 Euro. Die Differenz von anfangs 60 Cent übernehme die Schulbehörde direkt.

Schule Hamburg: Behörde will Preis für Schulessen stabil halten

„Bereits in der Corona-Krise hat die Schulbehörde die Schulcaterer wie auch die Familien mit insgesamt sieben Millionen Euro zusätzlich finanziell unterstützt, um trotz der vielen Einschränkungen ein gesundes und schmackhaftes Mittagessen für alle Kinder und Jugendlichen sicherzustellen“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Nun müsse infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Preise eine neue Krise bewältigt werden. „Auch in dieser Situation lassen wir die Familien und die Schulcaterer nicht allein und legen noch einmal ein zeitlich befristetes Förderprogramm mit bis zu fünf Millionen Euro für das Jahr 2023 auf.“

Schule Hamburg: Preis für Schulessen orientiert sich eigentlich an Inflation

Üblicherweise werden die zu zahlenden Höchstpreise für ein Mittagessen nach Angaben der Schulbehörde auf Grundlage eines festen Schlüssels an die allgemeine Preisentwicklung angepasst. Dabei werden die Inflationsraten im Lebensmittel- und Gastronomiebereich über einen mehrjährigen Zeitraum zugrunde gelegt und in einem Mittelwert abgebildet. Wegen der enormen Preissteigerungen sei dies derzeit jedoch nicht möglich.

Nach Behördenangaben versorgen mehr als 50 Catering-Betriebe Hamburgs Schulen mit Essen. Insgesamt bereiteten sie pro Jahr rund 16 Millionen Mittagessen zu. Die Kosten in Höhe von rund 75 Millionen Euro übernähmen zu etwas mehr als die Hälfte der Bund und die Stadt.

Schule Hamburg: CDU kritisiert "Salamitaktik" des Bildungssenators

Die CDU kritisiert das Vorgehen des Bildungssenator und spricht von einer "Salamitaktik". Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Birgit Stöver erklärte: "Es ist falsch, bereits jetzt die übliche Preiserhöhung des Schulmittagessens zum Ende des Schuljahres zu verkünden. Die Eltern dürfen zukünftig nicht weiter finanziell belastet werden. Die Situation sollte aus meiner Sicht erst zum Schuljahresende bewertet werden." Schon jetzt meldeten Eltern ihre Kinder von der Schulverpflegung ab, weil sie sich das Schulessen nicht mehr leisten könnten.

Die Stadt müsse aber nicht nur dafür sorgen, dass keine weiteren Preissteigerungen auf die Eltern zukämen: "Der Zuschuss, den die Schulbehörde den Caterern nun erst einmal gewähren will, reicht nicht aus", so Stöver. "Der Senat sollte nicht bei der Schulverpflegung der Schülerinnen und Schüler sparen. Im Vergleich: In anderen Städten liegt der Preis pro Mittagessen bei mehr als 5 Euro."