Hamburg. Die CDU will die neue Süderelbbrücke illuminieren. In einem Bürgerschaftsantrag fordert sie den Senat zum Handeln auf.
Die CDU möchte die geplante Süderelbbrücke als Teil der neuen A 26 Ost zu einem Wahrzeichen für die Stadt machen. Die Fraktion hat einen Antrag eingereicht, der Mitte Januar in die Bürgerschaft kommen soll. „Die Köhlbrandbrücke ist seit Jahrzehnten ein sichtbares Wahrzeichen Hamburgs. Mittlerweile ist sie marode und für heutige Großcontainerschiffe zu niedrig, sodass ihre Tage gezählt sind“, heißt es im Antrag der Abgeordneten André Trepoll, David Erkalp, Anke Frieling, Ralf Niedmers, Richard Seelmaecker und Birgit Stöver.
An der Stelle des Bauwerkes, das spätestens Anfang 2034 abgerissen wird, soll ein neues Wahrzeichen entstehen. Für den Süderelberaum sei wichtig, ein neues architektonischen Meisterwerk zu schaffen, betont die Union. „Der anstehende Abriss der Köhlbrandbrücke ist die Chance für ein neues Wahrzeichen im Süden Hamburgs“, sagt der Initiator Trepoll. „Die geplante Süderelbbrücke muss nicht nur technisch den höchsten Ansprüchen genügen, sondern soll auch ein ästhetisches Meisterwerk werden.“
Illuminierte Süderelbbrücke: Vorbild steht in San Francisco
Deshalb schlägt die Union eine Illuminierung vor, die sich an San Francisco orientiert. „Die strahlende Bay Bridge ist hierfür ein großartiges Vorbild. Dank ihrer modernen vernetzten LED-Beleuchtung ist sie ein wahres Leuchtfeuer und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Skyline in Kalifornien.“
Die geplante Süderelbbrücke sei für eine solche Beleuchtung prädestiniert: Sie soll direkt südlich der Kattwykbrücke als Teil der geplanten Verlängerung der Bundesautobahn A 26 entstehen, die in Zukunft die A 7 und A 1 im Süden des Hamburger Hafens miteinander verbinden.
Geplant ist dort eine Schrägseilbrücke von 535 Metern Länge, deren zwei symmetrische Pylone 140 Meter hoch aufragen. Sie würden damit die der Köhlbrandbrücke um mehr als fünf Meter übertreffen, was die Süderelbbrücke zu einem besonderen Blickfang macht. Der Entwurf orientiert sich in seiner Gestalt an der Köhlbrandbrücke, ohne sie zu kopieren.
"Wahrzeichen für den gesamten Süderelberaum“
Der Hamburger Hafen sehe schon jetzt mit seinen Lichtern futuristisch aus, sagt Trepoll. An diese Stelle passe ein beleuchtetes Wahrzeichen besonders gut hin. „Die Süderelbbrücke soll sich optisch in das Hafenumfeld einfügen und das bereits bestehende Brückenensemble ergänzen“, heißt es in dem Antrag der Union. Heutzutage sei unerlässlich, dass Brückenbauwerke neben Funktionalität, Dauerhaftigkeit und optimaler Statik auch hohen ästhetischen Ansprüchen genügen müssen. „Dies gilt für Hamburg als Brückenhauptstadt Europas umso mehr.“
Dementsprechend fordert die CDU den Senat auf, gemeinsam mit dem Bund dafür zu sorgen, dass ein „derartiges Kunstwerk bei der Erstellung der neuen Brücke als Wahrzeichen für den gesamten Süderelberaum“ entsteht. „Auch weil die Köhlbrandbrücke uns Hamburgern so ans Herz gewachsen ist, brauchen wir Mut für eine tolle, mit LED-Lichtkunst illuminierte, Skyline-Brücke in Hamburg.“
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Schon vor zehn Jahren hatte der Entwurf einer internationalen Ingenieurgemeinschaft den Wettbewerb gewonnen. Dabei überzeugte die integrale Bauweise der Schrägseilbrücke, die Vorteile für Betrieb und Unterhaltung bringt, weil so ein vergleichsweise solides, beständiges und wartungsarmes Bauwerk entsteht.
Illuminierte Süderelbbrücke: Kattwykbrücke soll miteinbezogen werden
Die Gemeinschaft von Schlaich Bergermann Partner aus Stuttgart, dem Hamburger Büro WTM Engineers und Dissing + Weitling aus Kopenhagen hatte damals bereits eine Beleuchtung vorgeschlagen. Die Jury lobte: „Unterstützt wird die filigrane Anmutung der Brücke durch einen schlanken zweiteiligen Überbau mit Lichtspalt. Durch die Beleuchtung an Pylonen und Lichtspalt bereichert die Schrägseilbrücke die Skyline des Hamburger Hafens auch bei Nacht.“
Genau darauf drängt nun die Union: Hamburg solle in Zusammenarbeit mit dem Bund dafür Sorge tragen, dass der Sieger-Entwurf aus dem Realisierungswettbewerb verwirklicht wird und „eine besondere Lichtillumination mit fortschrittlicher, vernetzter LED-Beleuchtung“ bekommt.
Dabei solle auch die bestehende Kattwykbrücke als Teil des Brückenensembles miteinbezogen werden. Die Finanzierung müsse gegebenenfalls „durch öffentliches Sponsoring und Crowdfunding“ ergänzt werden. „Der Süden Hamburgs hat ein neues Wahrzeichen verdient“, so der Harburger Trepoll.