Hamburg. Neue Bauwerk soll nicht nur HafenCity und Rothenburgsort besser verbinden, es überbrückt auch eine Lücke im (Rad)Wanderweg.
Dass Hamburg mehr Brücken hat als Amsterdam und Venedig zusammen, insgesamt fast 2500, weiß man ja. Um den europäischen Spitzenplatz aber auch in Zukunft zu garantieren, hilft es, hin und wieder eine neue aufzustellen. Damit beginnt die Stadt jetzt am äußersten Ende der HafenCity – oder an der Spitze von Rothenburgsort, je nach Blickwinkel.
Jedenfalls bekommt die Halbinsel Entenwerder bis Ende 2025 eine Direktverbindung zum Elbtower. Noch im Januar soll mit den vorbereitenden Arbeiten für das neue Bauwerk begonnen werden, das Staatsrat Martin Bill als "wichtiges Puzzlestück für die Mobilitätswende in Hamburg" beschreibt. Denn die Brücke ist radfahrenden oder zu Fuß gehenden Hamburgerinnen und Hamburgern vorbehalten.
HafenCity bekommt Direktverbindung nach Entenwerder
Neben der direkten Verbindung zwischen Rothenburgsort und der HafenCity hebt Bill die "direkte Verbindung zur U- und S-Bahn Station Elbbrücken mit ihrem Switch-Punkt und ihrer Stadtrad-Station" hervor, die den etwas technisch formulierten "intermodalen Ansatz" stärken solle. Der meint übrigens nichts anderes als die bessere Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel (beziehungsweise der "Verkehrsträger des Umweltverbundes", um im offiziellen Sprech zu bleiben).
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Tatsächlich ist es bisher eher mühselig, von Entenwerder in die HafenCity zu gelangen: Wo kein Wasser den Weg versperrt, verleidet die an dieser Stelle zehnspurige Billhorner Brückenstraße jedem die Laune, der unmotorisiert versucht, auf die andere Seite zu kommen. Mit der neuen Brücke führt der Weg ganz ungestört unter der Straße und übers Wasser.
HafenCity: 45 Bäume werden gefällt – und 70 neue gepflanzt
Keine gute Nachricht ohne Wermutstropfen: Für die Brücke müssen insgesamt 45 Bäume gefällt werden. Das sei nicht zu vermeiden, auch ein Umsetzen sei unmöglich, "da sie zu groß und zum Teil mit der Uferbefestigung verwachsen sind", so die Stadt in ihrer Mitteilung. Jedoch werde der Verlust "mehr als ausgeglichen". In der Uferzone der HafenCity-Seite der Brücke soll der "Park Zweibrücken" entstehen. Dort und entlang der Zweibrückenstraße ist die Pflanzung von insgesamt 70 Bäumen geplant.
Die neue Verbindung zwischen Rothenburgsort und der HafenCity hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Wer gern (rad)wandert, kommt künftig ohne Umweg über Straßen von der City bis in die Vier- und Marschlande. Die neue, laut Senat rund zehn Millionen Euro teure Brücke schließt auch diese Lücke auf dem Elberadweg. Brücken kann man tatsächlich nie genug haben.