Hamburg. Als Grund nennt Hamburgs Schulbehörde pandemiebedingte Nachteile für die Jugendlichen. Diese Erleichterungen sind geplant.

Zum letzten Mal finden die Abschlussprüfungen an den Hamburger Schulen in diesem Jahr noch unter den während der Corona-Pandemie eingeführten Erleichterungen statt. Damit folge man in der Hansestadt einem Beschluss der Kultusministerkonferenz, teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag mit.

Da Unterricht und Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen auch im vergangenen Schuljahr noch nicht wie gewohnt hätten stattfinden können, wolle man so noch einmal pandemiebedingte Nachteile für die Schülerinnen und Schüler ausgleichen. Damit sei jedoch 2024 Schluss.

Schule Hamburg: Längere Bearbeitungszeit bei Abiprüfungen

„Die Regelungen entsprechen weitestgehend den Regelungen, die für die Abschlussprüfungen im Schuljahr 2021/22 getroffen wurden“, sagte Rabe. So werde unter anderem die Bearbeitungszeit bei schriftlichen Abiturprüfungen um 30 Minuten verlängert. Außerdem erhalten die Jugendlichen genauere Informationen über die Abiturthemen, um sich zielgerichteter vorbereiten zu können.

Die Zahl der Abschlussprüfungen zum Mittleren Schulabschluss, mit denen auch der Zugang zur gymnasialen Oberstufe erworben werden kann, werde wieder von sechs Prüfungen auf drei halbiert. Die Bearbeitungszeit bei den zwei schriftlichen Prüfungen wird ebenfalls um 30 Minuten verlängert.

Leichtere Prüfungen – Linke: "Schritt des Senators längst überfällig"

Auf die Abschlussprüfungen für den Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss soll noch ein letztes Mal vollständig verzichtet werden. Stattdessen wird die Jahresnote der einzelnen Fächer für das Abschlusszeugnis auf Grundlage der erbrachten Unterrichtsleistungen gebildet.

Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Linken-Bürgerschaftsfraktion, begrüßt die Ankündigung von Schulsenator Rabe und übt zugleich Kritik: "Sie war längst überfällig. Wir hatten bereits am 2.November einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft eingebracht – damals wurde er rundweg abgelehnt."

Es sei unbestritten, dass die Auswirkungen der Pandemie virulent seien und diese Maßnahmen zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler das Mindeste darstellen, was aktuell getan werden müsse. "Die Einschränkung des Senators, das gelte aber ganz sicher nur noch für dieses Schuljahr, ist aus meiner Sicht kurzsichtig und verkennt die angespannte Lage an den Schulen", so Boeddinghaus. "Bevor er solche Ansagen macht, sollte er sich erstmal eingehend mit den Kammern und Schulen beraten."