Hamburg. Zur Verlängerung der U4 beginnt eine erste Sperrung an diesem Montag. So gestaltet die Hochbahn den Ersatzverkehr.
Die Verlängerung der U4 bis zur Horner Geest soll Tausende Menschen im Hamburger Osten besser ans U-Bahn-Netz anbinden. Doch zunächst sorgt das 465 Millionen Euro teure Vorhaben für große Einschränkungen. Schon kurz nach dem Jahreswechsel müssen sich gut 90.000 Fahrgäste des HVV auf eine monatelang andauernde Sperrung einstellen. Und das ist erst der Anfang.
HVV: Monatelange Sperrung der U2 und U4
Seit diesem Montag, den 2. Januar 2023, hat die Hochbahn die viel genutzte Strecke zwischen den Haltestellen Hammer Kirche und Horner Rennbahn, die sowohl von der U2 als auch der U4 befahren wird, für zwei Monate bis zum 9. März gesperrt.
"In diesem Zeitraum wird westlich der Haltestelle Rauhes Haus eine Weiche eingebaut, an der Haltestelle selbst wird ein zusätzlicher Zugang geschaffen", sagt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum über die geplanten Arbeiten. "An der Haltestelle Horner Rennbahn laufen dazu die Vorbereitungen für die Ausfädelung der Neubaustrecke."
So fahren Busse und Bahnen während der Sperrung
- In der Zeit der Sperrung werden zwischen den Haltestellen Horner Rennbahn und Burgstraße Busse statt Bahnen eingesetzt.
- Die U2 fährt zwischen Mümmelmannsberg und Horner Rennbahn und ab Hammer Kirche in Richtung Innenstadt im regulären Takt.
- Die U4 fährt von Montag bis Freitag von 6.30 bis 21 Uhr und am Sonnabend von 10.30 bis 21 Uhr nur zwischen Elbbrücken und Jungfernstieg (im 15-Minuten-Takt).
- Außerhalb dieser Zeiten fährt die U4 im gewohnten Takt bis zur Hammer Kirche.
Im Ersatzverkehr werden für jede ankommende U-Bahn drei Gelenkbusse für die Fahrgäste eingesetzt, teilt die Hochbahn weiter mit. Das Unternehmen empfiehlt Betroffenen "aufgrund der komfortableren Umsteigemöglichkeit", an der Haltestelle Burgstraße zwischen Ersatzverkehr und U-Bahn zu wechseln. Die Busse sollen aber auch die Haltestelle Hammer Kirche anfahren.
In Abstimmung mit dem Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) habe man außerdem ein Sonderprogramm für die Ampeln an den betroffenen Straßen geschaltet, um einen einen flüssigen und stabilen Ersatzverkehr zu sichern.
Hochbahn rät zum Umstieg – auf andere Busse, oder das Rad
Fahrgäste sollen aber auch erwägen, ob sie mit den Buslinien X32, 23, 213 und 260 stattdessen die U1-Haltestelle Wandsbek Markt beziehungsweise die S1- und U1-Haltestelle Wandsbeker Chaussee erreichen können, um von dort aus in die Innenstadt zu gelangen.
Wer dagegen aufs Fahrrad umsteigt, könne auf der Veloroute 8 entlang der gesperrten U2/U4-Strecke radeln. Von Haltestelle zu Haltestelle dauere die Fahrt auf dem Rad fünf Minuten. In der Nähe aller Haltestellen seien Stadtrad-Stationen vorhanden, die Fahrt ist für die ersten 30 Minuten kostenfrei.
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"Vor allem in den ersten Tagen wird die Hochbahn an allen betroffenen Haltestellen geschultes Info- und Lenkungspersonal einsetzen", so Kreienbaum. Zudem sollten Fahrgäste Aushänge und Beschilderungen vor Ort beachten. Empfohlen wird auch, sich vor Antritt der Fahrt auf hvv.de oder in der hvv-App zu informieren.
HVV-Kunden steht die längste U2/U4-Sperrung noch bevor
Mit den Arbeiten würden wichtige Vorbereitungen getroffen, um den Ersatzverkehr in der zweiten, längeren U2/U4-Sperrung "möglichst leistungsfähig auszugestalten", so Kreienbaum. Die größten Einschnitte stehen den Menschen in Horn nämlich noch bevor. Am 2. Mai werden U2 und U4 zwischen den Haltestellen Legienstraße und Rauhes Haus fast ein Jahr lang bis Ende März 2024 gesperrt – der Halt Horner Rennbahn entfällt also.
"Während dieser Sperrung stehen die Arbeiten zur eigentlichen Ausfädelung der U4 von der Horner Rennbahn Richtung Horner Geest an", so Kreienbaum. Weil U-Bahn-Linien sich im Betrieb nicht kreuzen dürfen, müsse die U4 stadtauswärts unter der bestehenden U2-Strecke hindurchgeführt werden. Wegen der geringen Tiefenlage müsse für das neue Kreuzungsbauwerk zunächst der bestehende Tunnel abgebrochen werden.
Erst dann könne der U4-Tunnel in Richtung Horner Geest und über ihm der neue U2-Tunnel in Richtung Billstedt und Mümmelmannsberg gebaut werden. Ab Ende 2026 sollen Zehntausende Hamburger dann deutlich schneller in die City gelangen. Bis dahin müssen sie viel Geduld mitbringen.