Hamburg. Das Landeslabor hat im vergangenen Jagdjahr 438 Wildtiere auf verschiedene Erreger untersucht. Was die Stadt Hundehaltern rät.
Das auch für Menschen gefährliche West-Nil-Virus (WNV) wurde in Hamburg im Sommer erstmals bei einem Pferd nachgewiesen. Das geht aus dem neuen Tiergesundheitsmonitoring für Wildtiere in Hamburg hervor, das am Dienstag vorgelegt wurde. Erstmals überhaupt in Hamburg war der Erreger 2019 bei einem Vogel gefunden worden.
Das WNV kann durch direkten Kontakt mit erkrankten Vögeln und Stechmücken auf den Menschen übertragen werden. Meistens verlaufen diese Infektionen beim Menschen symptomfrei oder mit geringen Beschwerden. Bei immungeschwächten und älteren Patienten können jedoch schwere Verläufe auftreten, hieß es in einer Mittteilung der Behörden für Umwelt und Verbraucherschutz sowie des Instituts für Hygiene und Umwelt (HU).
Hamburg: Hunde möglicherweise vor Staupe und Tollwut schützen
Das HU hat im vergangenen Jagdjahr 2021/22 nach eigenen Angaben insgesamt 438 Wildtiere untersucht. Erfreulich: Die Erreger Staupe und Fuchsbandwurm beschränkten sich weiterhin auf die Bezirke Harburg und Bergedorf und breiteten sich nicht weiter in Richtung des Stadtgebietes aus. So sei der für Menschen gefährliche Fuchsbandwurm bei fünf Füchsen ausschließlich südlich der Elbe nachgewiesen worden, das für Wildtiere und den Hund hochansteckende Staupevirus ebenfalls bei fünf Füchsen sowie einem Waschbären. In Hamburg-Mitte und Wandsbek wurden die Erreger letztmals 2019 gefunden.
Vorsicht geboten sei weiterhin auch bei der klassischen Tollwut. Sie ist zwar in Deutschland seit 2008 nicht mehr nachgewiesen, könne allerdings durch ungeimpfte Hundewelpen wieder eingetragen werden. Hundehalter und Hundehalterinnen sollten deshalb „prophylaktische Maßnahmen wie zum Beispiel die Impfung gegen Tollwut und Staupe mit ihrem Tierarzt oder ihrer Tierärztin besprechen“, heißt es in der Mittteilung.
Afrikanische Schweinepest nähert sich Hamburg
Weiter auf dem Vormarsch Richtung Hamburg ist die Afrikanische Schweinepest (ASP). Die für Haus- und Wildschweine hochansteckende Viruserkrankung mit hoher Sterblichkeit wurde bereits im Landkreis Ludwigslust-Parchim nachgewiesen. Ausbrüche in Niedersachsen und Baden-Württemberg zeigten, dass sich das Virus schnell und vermutlich auch über längere Distanzen verbreite, heißt es von Behördenseite. Deshalb sei besondere Wachsamkeit geboten.
Für den Menschen und andere Haustierarten sei die ASP zwar nicht gefährlich. Allerdings könne sie strenge Restriktionen für betroffene Gebiete mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen nach sich ziehen.
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Das Tiergesundheitsmonitoring wurde 2015 als gemeinsames Projekt der Verbraucherschutzbehörde, der Obersten Jagdbehörde und des HU ins Leben gerufen. Jagdbehörde und HU sind inzwischen Teil der Umweltbehörde.