Hamburg. Kooperationsprojekt mit einem Spezialisten startet 2023. Wann auf Hamburgs Straßen das “Mover“-Fahrzeug erstmals fahren könnte.

Autonom fahrende Busse und andere Fahrzeuge – das dürfte die Zukunft des Verkehrs sein. Die Hamburger Hochbahn kooperiert nun mit dem Spezialisten für autonome Shuttle-Fahrzeuge Holon bei der Entwicklung und dem Ausbau von „kundenfreundlichen und klimaschonenden Mobilitätsangeboten“, wie es heißt.

Die beiden Unternehmen vereinbarten dazu jetzt eine entsprechenden Absichtserklärung zur Weiterentwicklung autonomer Shuttle für den Einsatz im öffentlichen Nahverkehr. Kern der neuen Partnerschaft sei es, "innovative Lösungen für autonome On-Demand-Systeme im öffentlichen Personennahverkehr zu schaffen“.

Verkehr Hamburg: Erste autonome "Mover"-Fahrzeuge 2024

Die beiden Unternehmen streben an, den Betrieb eines autonomen Mobilitätsdienstes unter realen Bedingungen in einem Pilotgebiet im öffentlichen Straßenbild zu entwickeln und zu testen. Ziel ist es dabei auch, die Akzeptanz zu erhöhen.

„Mover“ heißen die autonomen Fahrzeuge, die Holon herstellt. Sie sind vollelektrisch und sollen im Straßenverkehr zum Einsatz kommen. Im Januar feiern sie im Rahmen der Technikmesse CES 2023 in Las Vegas ihre Weltpremiere. Die Kooperation mit der Hochbahn ist das erste Projekt für Holon in Deutschland. Auf Hamburgs Straßen könnte das Fahrzeug erstmals 2024 fahren.

Autonome Shuttles sollen im Hamburger Stadtverkehr erprobt werden

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die urbane Mobilität durch den Einsatz von autonomen Movern nachhaltiger, sicherer und inklusiver zu machen“, sagt Marco Kollmeier, Geschäftsführer von Holon. Erschwingliche und robuste Shuttles würden im Öffentlichen Nahverkehr in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Diese Zukunft wolle man mit der Hochbahn im Hamburger Stadtverkehr erproben und aktiv gestalten.

Die Kooperation startet im kommenden Jahr und soll perspektivisch einen Beitrag zur Erreichung des „Hamburg-Taktes“ leisten: Bis 2030 soll jeder Hamburgerin und jedem Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen, so das Versprechen des Senats.

Autonomes Fahren: Hochbahn hat mit Heat Erfahrungen gesammelt

„Autonome On-Demand-Dienste werden die Mobilität der Zukunft mitprägen und beim Hamburg-Takt eine wichtige Rolle spielen“, sagt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn. Mit der Kooperation wolle das Unternehmen einen entscheidenden Schritt zum Einsatz solcher Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr machen.

Die Hochbahn hat bereits mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt Heat (Hamburg Electric Autonomous Transportation) von 2019 bis Oktober 2021 Erfahrungen beim Zukunftsfeld autonomes Fahren gesammelt und geprüft, ob autonom fahrende Kleinbusse künftig den ÖPNV ergänzen könnten. Beispielsweise dort, wo der Einsatz von großen Fahrzeugen nicht sinnvoll ist – in Außenbezirken oder zu Tagesrandlagen.