Hamburg. Der Carsharing-Dienst Vay hat noch keine Genehmigung der Behörden. Das Start-up will eine “Weltneuheit“ auf die Straßen bringen.
Der Start des Fahrdienstes von Vay verzögert sich. Bis zum Ende dieses Jahres wollte die Firma einen Service nach Hamburg bringen, bei dem Autos ohne Fahrer auf den Straßen unterwegs sein sollten. Die Genehmigung liegt aber noch nicht vor. Der Dienst dürfte nun im nächsten Jahr starten, heißt es bei Vay. Die Firma aus Berlin hatte Ende 2021 eine Absichtserklärung mit der Stadt unterzeichnet. Demnach sollten 2022 erstmals Autos durch die Hansestadt rollen, die von „Telefahrern“ gelenkt werden – laut Vay eine Weltneuheit im öffentlichen Verkehr.
Die Telefahrer sitzen im Büro vor großen Bildschirmen, haben per Mobilfunk und Kameras den Verkehr und die Straßen im Blick und steuern das Auto zum Kunden. Die Idee hinter dem Mobilitätsservice: Die Sharing-Fahrzeuge werden nach der Bestellung ohne Fahrer im Auto zum Kunden gelenkt. Nach der Tour werden die Wagen wieder per Telefahrer geparkt oder zum nächsten Kunden weitergefahren.
Verkehr Hamburg: Genehmigungsverfahren für Autos läuft
„Wir wollen in Hamburg das erste Unternehmen sein, das in der EU ein Auto auf die Straße bringt, welches ohne Sicherheitsfahrer unterwegs sein kann“, sagt Anja Rechtsteiner von Vay mit Sitz in der Speicherstadt. Das Genehmigungsverfahren laufe, heißt es von der Verkehrsbehörde, – mit einer weiterhin positiven Tendenz, was die technischen Fragen angehe. Anschließend müsse noch die Innenbehörde die straßenverkehrsrechtlichen Fragen bewerten. Auch sie sei am Genehmigungsverfahren beteiligt.
Anja Rechtsteiner von Vay betonte, es handele sich um ein sehr komplexes Verfahren, für das es keine Vorbilder gebe. „Für uns als Antragsteller steht die gründliche Prüfung im Vordergrund“, hieß es. Das sei wichtiger als die „zeitlichen Komponenten“.
Verkehr Hamburg: Telefahrsystem mit Redundanzen ausgestattet
Das Unternehmen hat mit Investorengeldern von knapp 30 Millionen Euro und mit führenden Experten aus der Automobil- und Softwarebranche eine Technologie für die Fernsteuerung entwickelt, die nach Angaben der Berliner Firma den höchsten Sicherheitsstandards der Autobranche entspricht. So sei das Telefahrsystem durchgehend mit Redundanzen ausgestattet.
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Beispiel: Es werden gleichzeitig mehrere 4G-Mobilfunknetzwerke genutzt, sodass die Zuverlässigkeit des Services zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist, versichert Vay. Das komplett autonome Fahren hält Daniel Buchmueller, Technikexperte bei dem Start-up, hingegen noch für Zukunftsmusik: „Das kommt vielleicht in fünf Jahren.“