Hamburg. Anwohner in Groß Flottbek und Bahrenfeld drohen mit Aktionen, auch eine öffentliche Anhörung soll kommen. Die genauen Pläne.

Die Wut über das Verkehrschaos im Hamburger Westen, von dem mehrere Stadtteile in der Nähe der Autobahn 7 betroffen sind, nimmt zu. Anwohnerinnen und Anwohner drohen mittlerweile offen mit Aktionen auf den überlasteten Straßen, die Altonaer FDP fordert eine öffentliche Anhörung in der Aula der Volkshochschule West an der Waitzstraße.

Wie berichtet, bricht in Bahrenfeld, Groß Flottbek und Teilen von Othmarschen regelmäßig der Verkehr zusammen, weil Auto- und Lkw-Fahrer die Straßen der Stadtteile nutzen, um Staus auf der A 7 zum umfahren. Hinzu kommen umfangreiche Bauarbeiten in den Stadtteilen.

Hamburger Westen: Staus in Wohnstraßen

Die Altonaer FDP-Fraktionschefin Katarina Blume will, dass das Verkehrschaos in der kommenden Bezirksversammlung am 24. November auf die Tagesordnung kommt. Dazu wird sie einen Antrag einbringen, in dem eine öffentliche Informationsveranstaltung vor Ort gefordert wird.

„Es ist eine erhebliche Zunahme von Durchgangs- und Schwerlastverkehr mit täglicher (...) Staubildung auch in den umliegenden kleinen Wohnstraßen zu beobachten“, heißt es in dem Antrag. Anwohnerinnen und Anwohner bemängelten zudem Unklarheiten über Zuständigkeiten, Baufortschritte, zukünftige Verkehrsbehinderungen und vieles mehr.

Anwohner fürchten um Gesundheit der Kinder

Mittlerweile haben sich viele Betroffene in sozialen Medien miteinander vernetzt, um das weitere Vorgehen zu beraten. Nach Abendblatt-Informationen sind vor Ort Aktionen geplant, um besondere Gefährdung von Kindern und Jugendlichen deutlich zu machen. Auch Verkehrszählungen und Luftmessungen werden gefordert.

Peter Zachert, der an der stark betroffenen Ebertallee wohnt, weist darauf hin, dass sich am Verlauf der besonders belasteten Strecken vier Kindergärten und drei Kirchen mit aktiver Seniorenarbeit befinden. Auch Schulen und Seniorenwohnheimen liegen in der Nähe.

Elbvororte: Kein Durchkommen für Rettungswagen?

„Hier donnern ständig Schwertransporter durch“, sagt Zachert, der sich bereits in einer Betroffenengruppe engagiert. Man könne sogar regelrechte Wettrennen beobachten, und es sei ein Wunder, dass noch keine Schwerverletzten zu beklagen seien.

Laut Zachert bestehe auch die Gefahr, dass Krankenwagen und Feuerwehrautos im Notfall nicht durchkämen, weil einzelne Verkehrsachsen permanent verstopft seien und die Fahrer auch nicht zur Seite ausweichen könnten.

Baustellenkoordinator soll Rede und Antwort stehen

Katarina Blume fordert, zu der geplanten Infoveranstaltung auch die zuständigen Vertreter der Autobahn GmbH und den bezirklichen Baustellenkoordinator einzuladen.

„Nach diesem Chaos mit Ansage haben Bürgerinnen und Bürgerinnen ein Recht darauf zu erfahren, wie es soweit kommen und konnte – und vor allem, wie es weitergehen soll“, so die Politikerin.