Hamburg. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof gerieten zwei Gruppen über die Zukunft der Institution in Streit. Schließlich musste die Polizei kommen.
Auf der Trauerfeier für Horst Werner, den kürzlich verstorbenen Chef der Fabrik der Künste, ist es am Sonnabendnachmittag auf dem Ohlsdorfer Friedhof zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Dabei ging es offenbar um die Zukunft der Institution, über die zwei Parteien unterschiedliche Vorstellungen haben, wie ein Augenzeuge dem Abendblatt berichtete.
Demnach eskalierte die Situation, als das Patenkind von Horst Werner an das Rednerpult trat. In ihrer Ansprache ging die junge Frau auf die Zukunft der "Fabrik der Künste" ein. Die "Fabrik der Künste", die weiter modernisiert und ausgebaut werden sollte, seien der ganze Stolz von Horst Werner gewesen – "sein Lebenswerk", so das Patenkind.
Trauerfeier für Horst Werner: Tumult bei Rede des Patenkinds
"Leider machen wir uns große Sorgen um die 'Fabrik'", sagte die junge Frau weiter. Mitarbeitern seien gekündigt worden. "Lange Weggefährten haben ihren Job verloren." Doch bevor sie weiterreden konnte, brach ein Tumult in der Kapelle aus. Der Generalbevollmächtigte, den Horst Werner selbst noch eingesetzt hatte, rief: "Hören Sie auf zu reden!" Das sorgte für massive Empörung, Buhrufe waren zu hören – ebenso wie Sätze wie "Bitte lassen Sie die Dame ausreden", "Das ist ja kriminell" und "Lassen Sie die Frau in Ruhe".
Doch zum Weiterreden kam das Patenkind von Horst Werner nicht. Bodyguards deckten das Mikrofon ab. Daraufhin folgten weitere laute Debatten und Drohungen. Schließlich musste sogar die Polizei anrücken. Nach Angaben der Polizei fuhren drei Streifenwagen gegen 13.35 Uhr zu der Kapelle. Die Beamten ließen sich die Situation erklären und nahmen die Personalien auf. "Eine Strafanzeige wurde nicht gestellt", sagte Polizeisprecher Holger Vehren am Sonntag.