Hamburg. Der Helmut Schmidt Airport geht beim Thema Nachhaltigkeit eine internationale Partnerschaft ein. Was hat es damit auf sich?
Der Flughafen Hamburg setzt für das Ziel mehr Nachhaltigkeit auf internationale Expertise. Ab sofort ist der Christchurch International Airport neuer Klimapartner des Helmut Schmidt Airports. Laut gemeinsamer Stellungnahme sollen die CO2-Emissionen auf Null reduziert erden – ein allerdings nicht umsetzbares Szenario. Das Klimaziel "Net Zero" will Hamburg bis ins Jahr 2035 umsetzen.
Flughafen Hamburg will auf Wasserstoff setzen
Damit das gelingen soll, arbeiten beide Partner-Flughäfen unter anderem an der Infrastruktur für den Einsatz von grünem Wasserstoff in der Luftfahrt. Die größte Herausforderung sei dabei, geeignete technische Speichermöglichkeiten zu entwickeln. Dabei helfen sollen mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge am Boden sowie perspektivisch Flugzeuge mit wasserstoffbasierten Antrieben.
Beide Airports wollen dafür ihr Wissen bündeln. "Wir stehen zu unserer Verantwortung: Der nachhaltige Flughafenbetrieb mit erneuerbaren Energien ist ein Baustein für Klimaschutz im Luftverkehr – diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. Stichworte sind Windkraft, Solarenergie, grüner Wasserstoff", sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler: "Welche Lösungen für Flughäfen und ihre jeweiligen Standorte geeignet sind, muss individuell untersucht und vorbereitet werden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit dem Christchurch International Airport einen erfahrenen Partner gewonnen haben."
Rein geografisch trennen Neuseeland und Hamburg rund 18.500 Kilometer, doch vereint sind beide Flughäfen in dem Vorhaben, gemeinsame Klimaziele in die Realität umzusetzen. Das Thema Nachhaltigkeit steht in beiden Städten ganz oben auf der Agenda. Der Hamburger Flughafen wirtschaftet seit Ende 2021 als erster großer Flughafen in Deutschland "CO2-neutral", wie es offiziell heißt, und schärft seit mehr als 20 Jahren branchenweit das Bewusstsein für grüne Alternativen. Kritiker sprachen allerdings in der Vergangenheit immer wieder davon, dass die CO2-Neutralität eine Mogelpackung sei.
Christchurch plant großen Energiepark auf dem Flughafen
Ende 2020 wurde Christchurch als weltweit führend bei der Dekarbonisierung von Flughäfen anerkannt, als er als erster Flughafen der Welt den Airport Carbon Accreditation Level vier erreichte.
Somit haben die beiden Partner auf ihre Art eine Vorreiterrolle in der Luftfahrt. "Hamburg und Christchurch sind beide sehr ehrgeizig, um ihren Teil zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs beizutragen. Uns ist klar, dass wir dafür Partnerschaften wie die unsere brauchen. Seit einiger Zeit haben wir monatliche Online-Treffen mit Mitgliedern des Teams von Hamburg Airport, bei denen wir Informationen und Wissen austauschen und die Ziele und Erfolge des anderen diskutieren und unterstützen. Jetzt ist es an der Zeit, sich weitere gemeinsame Ziele zu setzen“, sagte Malcolm Johns, Chef des Flughafens von Christchurch.
Bereits vor der offiziellen Partnerschaft haben sich die Chefs beider Flughäfen in den vergangenen Jahren über das Thema Umwelt ausgetauscht. Mit großem Interesse schauen die Hamburger Flughafen-Betreiber auf den Energiepark, den Christchurch auf seinem Airport-Gelände plant. Der Kowhai Park, der sich auf rund 400 Hektar erstrecken wird, setzt dabei vor allem auf Photovoltaik-Anlagen. Nach seiner Fertigstellung soll es der größte Solarenergiepark Neuseelands werden.
In Fuhlsbüttel, so die Verantwortlichen, könnte man beispielsweise künftig auf die Nutzung von regenerativer Windkraft setzen.