Hamburg. Das Fischerhaus in Blankenese wird möglichst originalgetreu saniert. 2023 soll es fertig sein. Über die aufwendigen Sanierungsarbeiten.

Am Freitag wurde im Treppenviertel angestoßen. Der Grund: Die Sanierung des ältesten Wohnhauses Hamburgs, des Fischerhauses Blankenese, hat eine wichtige Etappe genommen. Finanzsenator Andreas Dressel, Altonas Bezirksamtsleiterin, Stefanie von Berg und Sprinkenhof-Geschäftsführer Jan Zunke feierten mit allen Beteiligten Richtfest. Seit 2020 wird das Gebäude saniert, Anfang 2023 sollen die 3,5 Millionen Euro teuren Arbeiten fertig sein. Der älteste Teil des Hauses geht bis zum Jahr 1570 zurück – zählt also knapp 450 Jahre.

„Das Fischerhaus ist als ältestes Hamburger Wohnhaus ein wahres Kleinod. Das zu erhalten war und ist für den Senat Auftrag und Verpflichtung“, sagte Dressel. Man trage mit der Sanierung dazu bei, das Haus für künftige Generationen zu erhalten, „sodass Geschichte lebendig wird“, sagte Jan Zunke.

Fischerhaus Blankenese: Corona macht Renovierung kompliziert

Dabei wurden die Sanierungsarbeiten seit Beginn des Projekts 2020 immer wieder erschwert. Zum einen machte Corona die Renovierung komplizierter, zum anderen die steigenden Kosten der Baumaterialien. Am schwersten sei es aber gewesen, bei der Planung und Umsetzung die Authentizität des Hauses zu erhalten. „Denn sehr viel war stark angegriffen“, sagte Alexander Krauß, Denkmalschutzbeauftragter des Bezirks Altona. Doch das Original sollte unbedingt bewahrt werden.

Für das Architektenteam waren neben Authentizität auch Nachhaltigkeit von Bedeutung: Bei der Sanierung wurde auf ökologische Baumaterialien geachtet. Statt mit Kunststoff oder Bauschaum zu isolieren, wurde beispielsweise Lehmputz für die Arbeiten verwendet. Zudem wurden extra lokale Handwerker ausgewählt, die mit der Architektur und Bauweise des Blankenese Viertels bekannt waren.

Fischerhaus Blankenese: Nächster Schritt ist der Innenausbau

Das Blankeneser Fischerhaus gehört zu der Gruppe der niederdeutschen Fachhallenhäuser und die beiden angebauten Flügel sind zweigeschossige Rähmbauten. Jetzt steht der Innenausbau an. Im Frühjahr 2023 sollen dann die vorherigen Mieter wieder einziehen. Auch wird die Kirchengemeinde eine Altentagesstätte betreiben und allen interessierten Besuchern das historische Gebäude zeigen.