Hamburg. In keiner Großstadt leben mehr Menschen auf der Straße. Das zeigt eine Erhebung. Die CDU hat jetzt eine klare Forderung an den Senat.
Diese Zahlen sind kein Aushängeschild für das reiche Hamburg: In keiner anderen deutschen Großstadt mit mehr als 500.000 Einwohnern ist der Anteil wohnungsloser Menschen höher als hier. Fast 19.000 Menschen leben in Hamburg auf der Straße. Das hat eine bundesweite Erhebung gezeigt, auf die zuletzt die Diakonie aufmerksam gemacht und einen Aktionsplan gefordert hatte.
Auch der Leiter des Bezirksamts Mitte, Ralf Neubauer (SPD), hatte zuletzt im Abendblatt auf eine wachsende Zahl von verelendeten Obdachlosen in der City hingewiesen. Nun fordert auch die CDU den Senat zum Handeln auf – und hat einen entsprechenden Bürgerschaftsantrag eingereicht.
Obdachlose in Hamburg: CDU spricht von "traurigem Zeugnis"
„Mit 1021 Wohnungslosen pro 100.000 Einwohnern hat Hamburg die höchste Quote unter deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. „Das ist ein trauriges Zeugnis, das Hamburg und der Politik von SPD und Grünen nie wieder so ausgestellt werden darf. Nach über einem Jahrzehnt in der Verantwortung hat der Senat einen neuen Negativrekord eingefahren. Diese Entwicklungen zeigen gleichzeitig die gescheiterte Wohnungsbaupolitik dieses Senats.“
- „Es sind weitaus mehr als 2000 Wohnungslose in Hamburg“
- Immer mehr Bettler in der City: "Absoluter Handlungsbedarf"
- Zahl der Bettelnden in Hamburgs U- und S-Bahnen steigt
Für die CDU sei „klar, dass wir diese traurige Bilanz so nicht hinnehmen können und es dringend effektive Lösungen gegen die Obdachlosigkeit in unserer Stadt braucht“, heißt es in dem CDU-Antrag für die nächste Bürgerschaftssitzung. Niemand dürfe „gezwungen sein, auf der Straße zu leben“. Der Senat müsse jetzt „umgehend einen Aktionsplan gegen die Obdachlosigkeit erarbeiten“. Dabei sollen nach Vorstellung der CDU „alle wichtigen Akteure, beispielsweise entsprechende Träger, Verbände oder Hilfsorganisationen, mit eingebunden werden“. Der Antrag der CDU-Fraktion steht auf des Tagesordnung der nächsten Bürgerschaftssitzung am 6. Oktober.