Hamburg. Der Rechtsstreit mit den Anwohnern sorgt für langen Stillstand bei den Planungen – doch die Kosten sind trotzdem immens.

Die Planungskosten für eine Sicherung und mögliche Instandsetzung des abgesackten Otto-Schokoll-Höhenwegs in Rissen sind mittlerweile auf mehr als 260.000 Euro angewachsen. Das ergibt sich aus den Antworten des Senats auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschafts­abgeordneten Anke Frieling.

Danach belaufen sich alleine die Hangsicherungsarbeiten im Jahr 2018 auf rund 40.000 Euro und die Honorare für die geotechnische Planung beziehungsweise Erkundung im selben Jahr auf mehr als 23.000 Euro. Besonders auffällig: Eine Trockenmauer für Eidechsen, die als Einzelposten unter Hangsicherung und Naturschutzprojekt gelistet ist, schlägt mit fast 40.000 Euro zu Buche.

Otto-Schokoll-Höhenweg vor Jahren abgesackt

Wie berichtet, war der beliebte Wanderweg vor rund sechseinhalb Jahren abgesackt und daraufhin für den Publikumsverkehr gesperrt worden. In den Monaten danach hatten zahlreiche Unwägbarkeiten den zügigen Wiederaufbau unmöglich gemacht, sodass nicht nur der Kosten-, sondern auch der Zeitplan aus dem Ruder lief. Eigentlich sollte die Ausschreibung für einen Steg als Weg-Ersatz (Kosten: rund fünf Millionen Euro) im vergangenen Jahr erfolgen, während für dieses Jahr eine aufwendige Visualisierung geplant war, um diesen Steg vor Ort erlebbar zu machen.

Doch aktuell ruht die Planung. Wie berichtet, bremst ein Rechtsstreit mit Anwohnern, die oberhalb des Wegs leben, das Projekt aus. Diese haben vor Jahrzehnten Sonderverträge mit der Stadt geschlossen, in denen es – vereinfacht beschrieben – darum geht, wie dicht ein öffentlicher Weg an ihren Grundstücken vorbeigeführt werden darf. Ausgelegt waren die Verträge auf einen einfachen Wanderweg. Alleine die Planung für den neuen Steg hat, das ergibt sich aus der Senatsantwort, die Stadt im Jahr 2019 rund 18.000 Euro gekostet und 2020 noch einmal rund 12.000 Euro.

Otto-Schokoll-Höhenweg: „Es ist schon fast tragisch“

„Es ist schon fast tragisch“, so Anke Frieling. „Mehr als eine Viertelmillion Planungskosten, und das Projekt ist kein Stück weiter vorangekommen.“ Frieling verweist darauf, dass die Bilanz bereits aus dem vergangenen Jahr stammt und dass mit erheblichen weiteren Kosten zu rechnen sei.

Als „einzigen Lichtblick“ bezeichnet die Politikerin, dass die Stadt den Höhenweg weiterhin wieder beleben will. „Die Option, den Weg (...) nicht zu ersetzen, wird durch das Bezirksamt Altona nicht weiter in Erwägung gezogen“, heißt es dazu in der Senatsantwort.