Hamburg. Die frisch verlängerte Buslinie 113 wird von den Eimsbüttelern gut angenommen – auch wenn die Cyclassics die Freude etwas trüben.

Sommer, Sonne, Wärme – und schön bequem mit dem Beach-Express aus der Enge Eimsbüttels hinaus an den Elbstrand nach Övelgönne. Das ist seit Donnerstag mit der frisch verlängerten HVV-Buslinie 113 möglich. Und die Eimsbütteler scheinen die neue Mobilität bereits in den ersten Tagen ausgiebig genutzt zu haben. Nur am Sonntag gab es Probleme auf der Linie mit Fahrtziel Strand.

HVV Hamburg: Der Beach-Express hat schon erste Stammgäste

Jason Couch und sein Partner Martin Scheibe aus Eimsbüttel sind schon so etwas wie Stammgäste der Linie 113. Von ihrem Zuhause an der Eichenstraße aus sind es zu Fuß nur wenige Minuten zur Haltestelle Osterstraße. Bislang sind die beiden Künstler mit dem Fahrrad an den Elbstrand gefahren, doch mit dem Besuch aus Freiburg ist die Fahrt mit dem Bus praktischer. Gleich am Freitag war Jason Couch mit dem Gast aus Süddeutschland mit dem 113er unterwegs. Und am Sonnabend gleich wieder. Der walisische Schauspieler ist begeistert: „Das geht relativ zügig, 40 Minuten etwa, und die Busfahrer sind besonders nett gewesen.“

Vielleicht liegt es an dieser ganz speziellen Urlaubsatmosphäre in der Linie 113. Statt gehetzter Großstadtmenschen, die zur Arbeit müssen oder gerade Feierabend haben, sind die typischen 113-Fahrgäste eher entspannt und locker unterwegs mit Picknickdecken in großen Taschen samt Getränken und Proviant für einen Nachmittag am Elbstrand. Bunte Sommerkleider, kurze Shorts und Strohhut statt Anzug und Krawatte. „Ja, das Publikum ist schon nett und ganz anders als in den Linien 20 oder 25“, sagt Martin Scheibe.

Hochbahn spricht von "positiven Rückmeldungen"

„Wir haben sehr positive Rückmeldungen – sowohl was die direkte Anbindung bis zur Elbe angeht, aber auch durch die bessere Erschließung des Wohngebietes rund um die Haltestelle Troplowitzstraße“, sagt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Der Bus fahre nun „mitten durch das Herz von Eimsbüttel“.

Wie berichtet, führt die HVV-Buslinie 113 seit kurzem von Eimsbüttel direkt an den Elbstrand. Um fünf Haltestellen wurde die Linie, die zuvor zwischen Neumühlen und der Neuen Mitte Altona gefahren ist, verlängert. Im 20-Minuten-Takt geht es für die Fahrgäste von Eimsbüttel aus ohne Umstieg an den Elbstrand in Övelgönne – und das auch am Wochenende.

Fahrt mit dem Beach-Express als Sightseeing-Tour

„Da fragt man sich, warum das bis zum Jahr 2022 gedauert hat, diese Linie einzurichten“, sagt Martin Scheibe und lacht. Er freut sich darüber, dass er während der Busfahrt auch ganz neue Einblicke erhält. Es geht vorbei an der Eva-Rühmkorf-Straße in Altona-Nord. „Hier war ich vorher noch nie. Das ist spannend, dass die Straßen hier überwiegend nach Frauen benannt wurden.“

Ja, eine neue Buslinie ist auch gleichzeitig eine Sightseeing-Tour durch die eigene Stadt. Martin Scheibe und Jason Couch sind wirkliche Fans der neuen Direktverbindung und haben beobachtet, dass der Bus am Sonnabend doch sehr voll war. Zu voll. „Im Sommer und an Wochenenden macht ein größer Bus oder eine engere Taktung sicherlich Sinn“, sagt Eveline Hermann aus Lokstedt. „Sonst bin ich mit der U-Bahn bis Landungsbrücken gefahren und dann umgestiegen“, sagt sie. „Da war ich immer ewig unterwegs.“ Mit dem Auto mache es keinen Sinn, an die Elbe zu fahren, und mit dem Rad sei es keine schöne Strecke.

HVV Hamburg: Ganz bis zum Strand fährt der Bus dann doch nicht

Die Kolleginnen und Freundinnen Ann-Sophie Baumert und Constanze Lutter wollten am Sonntag zum ersten Mal mit dem 113er nach Övelgönne fahren, dort entspannen, picknicken, und ein paar Spiele hatten sie auch in ihre große Strandtasche eingepackt. Voller Vorfreude.

Doch dann war Endstation am Bahnhof Altona. „Bitte alle aussteigen“, hieß es. Denn die Straßen waren wegen der Cyclassics in Richtung Elbstrand noch gesperrt. „Es ist schönes Wetter, dann gehen Sie doch zu Fuß“, riet der HVV-Mitarbeiter. Zwar freundlich, aber enttäuschend war es dann schon.