Hamburg. Die USA haben das “Weiße Haus“ an der Alster zwar geräumt – doch die Sicherheitsmaßnahmen werden weiterhin aufrechterhalten.
Der neue US-Generalkonsul hat sein Amt in der Hansestadt angetreten. Jason Chue, dessen Amtsbezirk die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern umfasst, folgt auf Darion Akins, der nach Washington zurückgekehrt ist und dort im Außenministerium arbeitet.
Der 46-Jährige Chue hat seinen Amtssitz in den neuen Räumlichkeiten des Generalkonsulats im Hanseatic Trade Center an der Straße Kehrwieder bezogen. Wie berichtet, ist die amerikanische Vertretung mehr als sechs Jahre nach der Ankündigung von der Außenalster in die HafenCity umgezogen.
Neuer US-Generalkonsul stammt aus New York
Der Jurist Chue ist seit 2005 Berufsdiplomat und hat unter anderem als Konsularbeamter an der US-Botschaft in Caracas in Venezuela, als stellvertretender Referent für öffentliche und politische Angelegenheiten an der US-Botschaft in Nikosia auf Zypern gearbeitet. Zudem war er vor seinem Wechsel an die Elbe als Konsul am US-Konsulat in Ponta Delgada beschäftigt, wo er für die neun Inseln der portugiesischen autonomen Region der Azoren zuständig war. Der neue US-Generalkonsul stammt aus New York. Dort war Chue, bevor er in den diplomatischen Dienst eintrat, als Anwalt für Wirtschaftsrecht und für das Bundesbezirksgericht New Jersey tätig.
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Es dürfte für den Neu-Hamburger kein Problem sein, mit den Mitgliedern des konsularischen Korps und den politischen und wirtschaftlichen Vertretern ins Gespräch zu kommen, denn Jason Chue spricht deutsch. Der Diplomat scheint ein echtes Fremdsprachentalent zu sein. Er beherrscht Spanisch, Portugiesisch, Mandarin, Türkisch und Französisch.
Verkehr Hamburg: Engpass durch ehemaliges Konsulat besteht weiter
Unterdessen hat die Stadt immer noch nicht entschieden, ob die Sperrung der Straße am Alsterufer vor dem US-Generalkonsulat aufgehoben und die Sicherheitsvorrichtungen zurückgebaut werden sollen. Auf eine Abendblatt-Anfrage gab es dazu von einem Polizeisprecher keine konkrete Antwort. Trotz des Umzugs in die HafenCity wird das Gebäude an der Außenalster weiterhin Tag und Nacht von der Polizei bewacht. Eine Begründung dafür nannte die Polizei Hamburg nicht. Man berief sich auf „die Einsatztaktik der Polizei“ und ergänzte „Auskünfte dazu werden aus grundsätzlichen Erwägungen nicht erteilt.“
Wie es am Alsterufer weitergeht, dürfte nicht nur die Öffentlichkeit interessieren, sondern auch die Politik. „Nachdem nun endlich Klarheit zum Auszug des Konsulats besteht, müssen natürlich auch die Sicherheitsmaßnahmen auf den Prüfstand. Das betrifft die Bewachung des Gebäudes genauso wie die Sicherheitsbauten auf der Straße. Es ist schwer verständlich, warum für ein leeres Gebäude die gleichen massiven Sicherheitsmaßnahmen benötigt werden wie für ein aktives Konsulat“, sagte Gabor Gottlieb, SPD-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Eimsbüttel.
Dies sei endlich eine Chance, den Engpass vor dem Konsulat für Fahrradfahrer und Fußgänger aufzuheben und so mehr Platz, Durchlässigkeit und Aufenthaltsqualität am Alsterufer zu schaffen, so Gottlieb weiter