Hamburg. Ob es nun eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit oder ein Festival mit Live-Musik sein soll: Das Angebot am Wochenende ist groß.

Die vom Wetterdienst zunächst groß angekündigte Hitzewelle wartet offenbar noch etwas, deshalb bleibt bei moderaten Temperaturen Zeit für ein paar Ausflüge. Zum Beispiel zu Autos, Musik und in die Vergangenheit. Eine Auswahl der Tipps.

Ausflugstipps: Leben wie vor 200 Jahren

Entdeckungsreise ins Leben vor zwei Jahrhunderten: Eine Woche lang verbringen Darsteller der „Gelebten Geschichte“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg den Alltag als Hofgemeinschaft wie im Jahr 1804. Von Montag bis Sonntag (18. bis 24. Juli) können Besucher ihrem Tagesablauf im Pringens Hof zuschauen. Etwa zehn Personen verbringen eine Woche ihre Zeit ganz im Rhythmus der Bauernfamilie Meybohm, die noch um 1800 im Pringens Hof gelebt hat. „Wir wollen regionale Geschichte für Kinder und Erwachsene anschaulich und greifbar machen“, sagt Museumsdirektor Stefan Zimmermann.

„Bei uns lernen Besucher auch die Familienstrukturen von früher kennen.“ In rekonstruierter Kleidung spinnt die Großmutter Schafwolle. Die Magd bereitet über dem Feuer Gemüsesuppe mit Mehlklößen oder Buchweizenpfannkuchen zu. Mit der Bäuerin trägt sie Wasser im Holzzuber. Dienstag und Sonnabend backen sie zudem Brot und Butterkuchen im Lehmbackofen. Der Bauer und die Knechte schnitzen Löffel und schleifen Buttermesser. Die Darsteller beantworten auch die Fragen von Besuchern.

Freilichtmuseum Kiekeberg, Am Kiekeberg 1 in Rosengarten-Ehestorf, 18. bis 24. Juli, Vorführungen 10–18 Uhr, Eintritt 9 Euro

Duckstein-Festival

Live-Musik, Straßenkunst, Design und Schlemmereien gibt es beim 23. Duckstein-Festival noch bis zum 24. Juli in der HafenCity. Schließlich lautet das Motto: „Kunst, Kultur, Kulinarisches“. Das Festival schlägt seine Zelte rund um den Magdeburger Hafen auf. Die Besucher werden zehn Tage lang unter anderem mit aus­gewählter Live-Musik in einem eigens gebauten Unplugged-Club unterhalten: Vielversprechende Singer-Songwriter stehen auf dem Programm, aber auch Vertreter aus der Soul-Pop-Szene treten hier in Wohnzimmer-Atmosphäre auf.

Das Duckstein-Festival in der HafenCity bietet Live-Musik, Akrobatik und Straßenkunst, Design und Schlemmereien.
Das Duckstein-Festival in der HafenCity bietet Live-Musik, Akrobatik und Straßenkunst, Design und Schlemmereien. © Thomas Panzau/Bergmanngruppe

Mit dabei sind Miu und Jessy Martens, das Indie-Folk-Duo Stables und The Kings Parade aus England. Das Musikprogramm wird ergänzt durch die vielen Straßentheater-Vorführungen von Akrobatik und Comedy bis zu Artistik und Jonglage. Etwa 20 Designer bieten Arts & Crafts, Lifestyle- und Designprodukte – zum großen Teil handgemacht.

Magdeburger Hafen (Osakaallee/Brooktorkai). Mo–Do 17–23 Uhr, Fr 16–24 Uhr, Sa 12–24 Uhr, So 12–22 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Pilgernwanderung Lüneburg

Eine Wanderung der besonderen Art bietet der Jacobusweg von Lüneburg nach Salzhausen. Die 21 Kilometer lange Tour beginnt in der Lüneburger Altstadt, wo die Bedeutung des Salzes als „weißes Gold“ in der früheren Zeit sichtbar wird. Über den Kalkberg und vorbei an Kleingärten geht es, geführt von Pilgerbegleiter Ralph M. Mächler, aus der Stadt heraus auf Feld- und Waldwegen durch die grüne Geest-Landschaft nach Salzhausen.

Geführte Wanderung. Treffpunkt Hauptkirche St. Jacobi. Start: 7.30 Uhr. Anmeldung: www.ralph-maechler.de, Tel. 0151 11174765. Die Teilnahme kostet 20 Euro.

Treffen der Autofans

Egal, ob diese Autofans eher auf Oldtimer oder auf Youngtimer stehen – Hauptsache altes Blech. Treffpunkt ist am Sonnabend, 16. Juli, an der Großtankstelle Brandshof, von 9 bis 21 Uhr. Hier kann man Autos anschauen, sich austauschen, Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen.

Ferienspaß im Polizeimuseum

Ein Ferienprogramm für Kinder gibt es im Polizeimuseum Hamburg immer dienstags und donnerstags noch bis 14. August. Mit einem Merkbuch, wie es auch Hamburgs Polizisten bei sich tragen, geht es rasant durch 200 Jahre Polizeigeschichte. Gemeinsam wird eine Revierwache von früher erkundet, im echten Streifenwagen fährt man mit Blaulicht und Martinshorn virtuell durch die HafenCity.

Einmal Polizist spielen, aber richtig – dieser Kindertraum wird  im Polizeimuseum Hamburg wahr.
Einmal Polizist spielen, aber richtig – dieser Kindertraum wird im Polizeimuseum Hamburg wahr. © Udo Mölzer/Polizeimuseum HH

Als Pilot darf im Cockpit eines Polizeihubschraubers Platz genommen werden, um virtuell ein verdächtiges Fahrzeug aus der Luft zu verfolgen. Wer mag, kann seinen eigenen, unverwechselbaren Fingerabdruck mit nach Hause nehmen. Die Rallye für Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren wird museumspädagogisch begleitet und dauert zwei Stunden. Die Teilnahme kostet 3 Euro. Es gibt im Augenblick noch an allen Tagen freie Plätze.

Anmeldungen mit Vor- und Zunamen des Kindes sowie der tel. Erreichbarkeit eines Erziehungsberechtigten bitte per Mail an polizeimuseum@polizei.hamburg.de oder über Tel. 040/428 66 80 80 anmelden.

Auszeit in den Boberger Dünen

In dem Naturschutzgebiet im Südosten Hamburgs können Besucherinnen und Besucher dem Alltagsstress entfliehen und die ruhige Natur genießen. Neben der bis zu 30 Meter hohen Geest im Norden und Nordosten schmücken die Binnendünen das Zentrum des Naturschutzgebietes, das Achtermoor, den Westen der Randmoorzone und weiter südlich die Flächen der Marsch in Billwerder.

Die vier Wanderwege sind zwischen drei und fünf Kilometer lang und mit Symbolen und Landschaftsinformationen gekennzeichnet. Neben der besonderen Landschaft gibt es zahlreiche Pflanzen und eine bunte Tierwelt mit geschützten Arten.

Start zum Beispiel am Boberger Dünenhaus, Boberger Furt 50 in Hamburg

Ab in den Schaugarten

Der Schaugarten des Naturschutzbundes Nabu in Winterhude öffnet am Sonntag, 17. Juli, von 11 bis 17 Uhr seine Pforte. Interessierte können sich über naturnahes Gärtnern informieren, den Pflanzenmarkt besuchen und praktische Tipps von Expertinnen und Experten bekommen, wie der Nabu mitteilte. Ab 14 Uhr gibt es zudem ein Gespräch zwischen einem Imker und einem Nabu-Insektenexperten über die Nahrungskonkurrenz von Wild- und Honigbienen in der Stadt.

Der Nabu-Naturgarten befindet sich im Kleingartenverein „Birkenhain“ (Parzelle 185), an der Bebelallee/Ecke Braamkamp, etwa drei Gehminuten von der U-Bahn-Haltestelle Lattenkamp. Eintritt am Tag der offenen Gartenpforte ist frei, Anmeldung ist nicht nötig.

Schmieden lernen

Im Schuppen 50A stehen neben Rundgängen über die historische Viermastbark „Peking“ und der umfangreichen Präsentation zum Güterumschlag im Schaudepot eine Reihe von Workshops zum maritimen Handwerk auf dem Programm. Unter Anleitung von Expertinnen und Experten können im Rahmen dieser Workshops die Techniken des Schmiedens erlernt werden.

Ob Beschläge für die Masten oder Nieten für den Rumpf – das Schmiedehandwerk als maritimes Gewerk ist seit jeher für den Schiffsbau von essenzieller Bedeutung. Teilnehmer lernen während eines zweitägigen Wochenendkurses die Grundfertigkeiten (Anschüren eines Schmiedefeuers, Gebrauch von Hammer und Amboss, Materialkunde) und schmieden selbst kleinere Gebrauchsgegenstände.

Workshop Schmieden. 16. und 17. Juli 2022, von 10 bis 17 Uhr. Anmeldung unter: https://shmh.de/de/workshops-deham, ab 12 Jahren. Kursgebühr: 270 Euro pro Person - Schmiedematerial, Kohle und Verpflegung inklusive.