Hamburg. Der Hamburger Geschäftsmann Ragnar Kruse hat eine Internetseite für verschollene Koffer entwickelt. So funktioniert es.
Es kommt Bewegung in das Kofferchaos am Hamburger Flughafen: Wer noch auf der Suche nach seinem verschollenen Gepäckstück ist, kann sich ab sofort auf einer entsprechenden Internetseite registrieren lassen und so die Chance erhöhen, an seinen Besitz zu kommen. So will der Hamburger Unternehmer Ragnar Kruse verloren gegangenes Gepäck unabhängig von den eigentlich zuständigen Fluggesellschaften schneller in den Griff bekommen.
Am Dienstagabend hatte Ragnar Kruse auf seiner selbst entwickelten Internetseite bereits 138 Koffer-Tags hochgeladen, die er am Abend am Flughafen eingescannt hatte. „Innerhalb von einer Minute habe ich 14 Koffer eingescannt mit einer App auf meinem iPhone. Also könnte man sehr schnell eine entsprechende Datenbank aufbauen“, teilte Kruse dem Abendblatt mit.
Flughafen Hamburg: Per Mausklick zur Übersicht vermisster Koffer
Auf seiner "lostbaggage"-Internetseite können Passagiere, die am Hamburger Flughafen gerade selbst nach ihrem Koffer suchen – so wie Ragnar Kruse, der noch einen Koffer von seiner Reise nach San Francisco vermisst – die Daten von herrenlosen Koffern eingeben, die sie dort vorfinden. So haben die Menschen, die noch ihr Gepäck suchen, die Möglichkeit, auf der Homepage zu sehen, ob ihr Koffer tatsächlich am Hamburger Airport steht.
Gleichzeitig können Passagiere, die ihr Gepäck vermissen, die Daten für ihr Gepäckstück ebenso auf der Plattform eingeben. So hat der Nutzer per Mausklick eine genaue Übersicht gefundener und vermisster Gepäckstücke – und zwar nicht nur für Koffer, die derzeit am Flughafen in Hamburg lagern, sondern weltweit an allen Flughäfen.
Flughafen Hamburg: Internetseite zu vermissten Koffern in mehreren Sprachen
Und so funktioniert es: Der Nutzer gibt den Flughafen und das entsprechende Terminal ein, wo ein nicht abgeholter Koffer steht. Dann noch die Nummer des Gepäckabschnitts eingeben, den der Passagier von der Fluggesellschaft vor dem Abflug bekommen hat – dieser beginnt meistens mit der Abkürzung der entsprechenden Fluglinie, zum Beispiel LH für Lufthansa und dann die Nummer. Zum Schluss sollte der Nutzer noch das Datum eingeben, wann er den Koffer gefunden hat. Kruse hat die Seite auf Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch einrichten lassen.
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Wie berichtet, hatte Ragnar Kruse angesichts der vielen vermissten Gepäckstücke am Hamburger Flughafen die Idee, sechs Koffer mit den jeweiligen Namen und Telefonnummern zu fotografieren und die Eigentümer der Koffer entsprechend zu benachrichtigen. Diese wiederum hatte er aufgefordert, ebenfalls sechs weitere Besitzer herrenloser Gepäckstücke zu kontaktieren – ähnlich wie bei einem Kettenbrief. Die von ihm begonnene Datenbank listet nun noch schneller und effektiver verloren gegangenes Gepäck auf – und vor allem sind auf diese Weise Koffer aufspürbar, die keine Namensschilder mit Telefonnummer oder Email haben.
„Wir sind noch einmal im Terminal Tango und in Terminal 1 gewesen. Dort landen jetzt auch aktuelle Koffer der Lufthansa. Als wir da waren, fand gerade ein Mädchen ihren Koffer, der seit über einer Woche weg war“, berichtet Ragnar Kruse.