Hamburg. Nicht nur Lufthansa und Eurowings dünnen ihr Programm aus, jetzt ziehen auch andere Airlines nach – und kappen ganze Verbindungen.
Mit Flugstreichungen für diesen Sommer fallen bisher vor allem Lufthansa und deren Billigtochter Eurowings auf. Aber auch andere Airlines kappen Verbindungen mit dem Helmut-Schmidt-Flughafen. Die lettische Fluglinie Air Baltic habe wenige Flüge nach Riga und Vilnius gestrichen, teilte Hamburg Airport auf Anfrage mit. Die litauische Hauptstadt Vilnius werde ab dem 30. August vorerst nicht mehr bedient, hieß es.
Flughafen Hamburg: Diese Verbindungen werden gestrichen
Auch Easyjet nahm Abflüge nach Manchester aus dem System. Die Stadt im Nordwesten Englands wird seit dem vergangenen Donnerstag nicht mehr angeflogen. Die britische Fluggesellschaft hatte bekannt gegeben, wegen zu weniger Mitarbeiter das Angebot zu kappen. Die niederländische Fluglinie KLM strich einige Verbindungen nach Amsterdam.
- Nova Meierhenrich übers Kofferchaos: "Da vergammelt alles"
- Flüge mit Zwischenstopps: Günstiger Preis schlägt Gewissen
- Flug- und Kofferchaos: Hamburger holt Gepäck aus München
Der Flughafen in Schiphol hatte wegen Personalmangels an den Sicherheitskontrollen Mitte Juni angekündigt, die Zahl der Flüge und Passagiere reduzieren zu wollen. „Aktuell sieht es so aus, als würden die Fluggesellschaften in Hamburg weniger streichen als an anderen Standorten, aber das ist auch nur eine Momentaufnahme“, sagte eine Sprecherin von Hamburg Airport.
Flughafen Hamburg: Flüge wegen Personalmangels gestrichen
Am Montag sei die Passagierabfertigung flüssig verlaufen, sagte die Airport-Sprecherin am Mittag. Es standen jeweils 150 Starts und Landungen auf dem Plan, rund 40.000 Fluggäste wurden erwartet. Das war ähnlich viel wie pro Tag am ersten Ferienwochenende. Der Großteil der Maschinen hob laut Flughafen-Homepage weitgehend pünktlich ab, eine gute Handvoll Abflüge von Eurowings, SAS und KLM wurde gestrichen. Die Wartezeit vor der Sicherheitskontrolle hätte in Spitzenzeiten 30 bis 45 Minuten betragen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei: „Wir freuen uns sehr über die Wertschätzung, die vielfach den Luftsicherheitsassistenten entgegengebracht wird.“
Die Fluggäste seien entspannt und im Wesentlichen gut vorbereitet. Weiterhin gelte, dass sie zwei bis in Spitzenzeiten drei Stunden vor Abflug in den Terminals seien, möglichst wenig Handgepäck mitbringen und sich genau informieren sollten, was mit in die Kabine darf. Vor Corona wurden jährlich rund 38.000 gefährliche Gegenstände gefunden – mehr als 100 pro Tag. Beanstandete Flüssigkeiten sind darin nicht enthalten. Bezogen auf die (noch reduzierte) Passagierzahl sei man bereits wieder auf diesem Niveau, so die Bundespolizei – das kostet viel Zeit extra.
Der Lufthansa-Konzern hat für Juli und August mehr als 3000 Verbindungen gestrichen. In Fuhlsbüttel sind davon Lufthansa-Flüge auf der Strecke nach Frankfurt und München betroffen. Allein am Sonnabend wurden kurzfristig sieben Flüge in die Mainmetropole gekappt. Eurowings nimmt das Ziel Nürnberg vorübergehend aus dem Flugplan und dünnt die Frequenzen nach Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und München sowie zu den europäischen Zielen Budapest, Göteborg und Oslo aus. Am Wochenende fielen bei der Lufthansa-Billigtochter weitere Flüge zum Beispiel nach Bastia, Valencia, Venedig, Korfu und Mallorca aus.