Hamburg. Catering-Beschäftigte demonstrierten am Freitag vor dem Hamburger Rathaus. Wie viel Geld ihrer Meinung nach nötig wäre.
Mit lauter Musik, Trillerpfeifen und bunten Plakaten haben die Hamburger Schulcaterer am Freitag erneut auf ihre Forderung nach einem Inflationsausgleich aufmerksam gemacht (das Abendblatt berichtete). Der Protest auf dem Rathausmarkt war für 400 Menschen angemeldet, so viel zählte in der Spitze auch die Polizei Hamburg.
Die Initiative Hamburger Caterer (IHC), die den Protest organisiert hat, sprach von etwa 600 Teilnehmenden. In der IHC sind die acht größten privaten Caterer organisiert, die 70 Prozent des Hamburger Schulmarktes bedienen. Sie gaben am Freitag bedingt durch die Protestaktion kein warmes Essen aus.
Schule Hamburg: Laut Caterer 4,50 Euro pro Essen nötig
Schülerinnen und Schüler zahlen in Hamburg aktuell 4 Euro pro Mahlzeit. Dieser Preis und eine jährliche Anpassung, die sich nach den Entwicklungen im Gastronomie- und Lebensmittelbereich richtet, sind in einer Rahmenvereinbarung zwischen Caterern und der Schulbehörde festgelegt. Entsprechend soll das Schulessen ab August 4,15 Euro kosten. Aufgrund der durch die Inflation und den Ukraine-Krieg steigenden Kosten sei nun aber ein Krisenaufschlag von 50 Cent nötig, so die IHC. Dies wollen die Caterer der Schulbehörde ab Mai dieses Jahres rückwirkend in Rechnung stellen.
Die Schulbehörde kann die Forderungen nicht nachvollziehen, wie Sprecher Peter Albrecht bereits am Montag sagte: „Verträge sind einzuhalten.“ Die Behörde habe die Caterer während der Pandemie zweimal mit Hilfspaketen von je über einer Million Euro unterstützt. Außerdem würden Investitions- und Bewirtschaftungskosten wie Energie und Wasser für Schulkantinen übernommen, was einer dauerhaften Subvention entspräche.
Schule Hamburg: Elternkammer unterstützt Forderungen
Die Elternkammer Hamburg unterstützt die Forderung der Caterer. Beide Gruppen sprachen sich außerdem erneut für eine Ausweitung der sogenannten Sozialstaffel aus. Mit dem Zuschuss unterstützt die Stadt aktuell Grundschuleltern mit geringem Einkommen. Dies sei für weiterführende Schulen angesichts des Schülerwachstums und den damit verbundenen Kosten nicht finanzierbar, so die Schulbehörde.
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„Wir schauen mit Sorge auf das nächste Schuljahr“, sagte Elternkammer-Vertreter Thomas Köster am Freitag. „Wir sehen in den weiterführenden Schulen die Tendenz, dass immer mehr Kinder vom Schulessen abgemeldet werden. Das darf nicht sein.“