Hamburg. Zum 1. Februar fällt für Kinder an den weiterführenden Schulen der Zuschuss weg. Worauf sich Eltern jetzt einstellen müssen.
Das Mittagessen an Hamburgs Schulen wird zum 1. Februar teurer, weil der städtische Zuschuss wegfällt. Zwei Drittel aller Kinder (das sind diejenigen ohne Anspruch auf ein kostenloses Schulmittagessen) sind davon betroffen. Die Preise steigen von 3,50 Euro auf vier Euro für eine Mahlzeit. Kritik kommt von Eltern und Caterern.
„Diese Entwicklung trifft die Hamburger Schulcaterer in besonderem Maße“, sagt Okan Saiti von „Mammas Canteen“ und Sprecher der Initiative der Hamburger Schulcaterer. Ohnehin hätten Caterer mit steigenden Strom- und Benzinkosten sowie dem steigenden Mindestlohn höhere Ausgaben zu erwarten. „Es ist wahrscheinlich, dass die Essenspreise in diesem Jahr auf mehr als 4,10 Euro angehoben werden.“
Schule Hamburg: Schulcaterer kritisiert Senat
Mit dem Wegfall der Förderung würden die finanziellen Belastungen für Familien deutlich steigen. „Mitten in einem Inflationsschub die Eltern mit rund 15 Prozent Mehrkosten für das Mittagessen zu belasten, ohne dies sozial auszugestalten, kann nicht das bildungs- und sozialpolitische Ziel des Senats sein“, heißt es in einer Erklärung der Schulcaterer.
Während die Kosten für das Mittagessen an den Grundschulen weiterhin für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen, Kinder, deren Eltern etwa von Hartz IV leben, subventioniert wird, fällt die soziale Staffelung an den weiterführenden Schulen ab Klasse 5 weg.
Grundschuleltern werden weiter bezuschusst
Diese Sozialstaffel bezuschusst Grundschuleltern je nach Einkommen (und Geschwisterbonus) mit Mitteln der Hansestadt. Petra Lafferentz von der Alraune GmbH: „Wir befürchten, dass der Senat das Ziel einer hohen Essensbeteiligung im Ganztag aus den Augen verloren hat. Wir fordern, diese Sozialstaffel auch in der weiterführenden Schule fortzuführen.“
Sabine Boeddinghaus, familienpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Ein gesundes Mittagessen für alle Kinder muss oberste Priorität haben – und das müssen sich auch all die leisten können, die nicht bildungs- und teilhabeberechtigt sind.
Zuschuss laut Behörde „nicht finanzierbar“
Der Zugang zu einer warmen Mahlzeit im schulischen Ganztag muss für alle gewährt bleiben.“ Sie fordert einen sozial gestaffelten Zuschuss auch in der Sekundarstufe I. „Eine Sozialstaffel sichert über die Teilnahme am Mittagessen im Ganztag nicht nur die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Kinder, sondern trägt auch zu einem gelingenden Aufwachsen in schwieriger Zeit bei.“ Aus der Schulbehörde heißt es dazu: „Eine Sozialstaffel auch an den weiterführenden Schulen würde weitere elf Millionen Euro pro Jahr kosten. Das ist nicht finanzierbar.“
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Viele Eltern litten unter Kurzarbeit oder anderen Einbußen, so Thomas Koester von der Elternkammer. „Für die Kinder, die eh unter der Pandemie leiden, wäre es nicht schön, wenn sie merken: Zu Hause wird das Geld knapp.“