Hamburg. Immerhin acht Gramm pro Liter werden beim Brauen verwendet. Das Bier soll “frisch, süffig und lecker“ sein. Ob es den Fans hilft?

"Was dagegen?" Das fragt Astra schon seit fast einem Vierteljahrhundert – und aktuell gibt es mal wieder einen guten Grund dafür. Grünschnitt im Pils? Man möchte von einer Schnapsidee sprechen, ginge es nicht um Bier. Pfui Spinne. Wenn wenigstens die Dosierung homöopathisch wäre. Aber nein: Acht Gramm Rasen pro Liter. Geht Astra jetzt also unter die Recyclingunternehmen? Ganz so schlimm ist es dann doch nicht (auch wenn böse Zungen gern behaupten, schon das normale Urtyp schmecke wie, nun ja, gebrauchtes Bier).

Es ist eben nicht irgendein Rasenrest, sondern "Heiliger Rasen". Will sagen, Grünschnitt aus dem Millerntorstadion, in dem ein gewisser FC St. Pauli den Aufstieg in die erste Bundesliga einmal mehr knapp verpasst hat. Aber egal: Was laut Napoleon für Champagner gilt ("Nach dem Sieg verdienst Du ihn, nach der Niederlage brauchst Du ihn"), gilt für Bier und Fußball umso mehr.

Astra Brauerei: Echter Rasen vom FC St. Pauli im Bier

Laut Brauerei schmeckt das garantiert nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraute Rasen-Bier "frisch, süffig, lecker". Wer das vollmundige Werbeversprechen einem Realitätstest unterziehen möchte: Der "heilige Rasen" sei ab sofort in der Astra Brauerei St. Pauli, im St. Pauli Clubheim und demnächst auch im Online-Shop erhältlich. In limitierter Menge, versteht sich. Mittelkreis und Außenlinie zum Beispiel wären wohl eine geschmackliche... Herausforderung.

Wohl bekomm's – immerhin ist das Upcycling-Experiment (eben noch im Fangkorb des Rasenmähers, jetzt schon in Ihrem Bierglas!) nicht auch noch grün. Und falls sich das Stadionbier geschmacklich doch eher in der zweiten als in der ersten Bierliga bewegen sollte: Dann kann man es immer noch seinem liebsten HSV-Fan schenken. Sie wissen schon: "Nach dem Sieg ..."