Hamburg. Vor genau einer Woche war der Häftling nach einem Freigang nicht in die JVA Fuhlsbüttel zurückgekehrt. Nun ist es wieder aufgetaucht.
Sieben Tage fehlte von dem Sicherungsverwahrten Karl L. jede Spur. Nun ist der Häftling der JVA Fuhlbüttel, besser bekannt als Santa Fu, wieder aufgetaucht. Wie ein Sprecher der Justizbehörde am Freitagabend mitteilte, stellte sich Karl am Freitag um kurz nach 18 Uhr selbst. Es sei von allein wieder ins Gefängnis zurückgekehrt.
Laut Justizbehörde nutze der 53-Jährige am 11. März einen mehrstündigen Freigang in Billstedt, um zu fliehen. "Der Ausgang fand in Begleitung eines Bediensteten statt", teilte Dennis Sulzmann, Sprecher der Justizbehörde kurz nach der Flucht mit. Auf dem Rückweg habe sich Karl L. von seiner Begleitung abgesetzt. "Eine sofortige Verfolgung blieb erfolglos."
Karl L. wegen Raub und räuberischer Erpressung verurteilt
Karl L. war 2008 unter anderem wegen Raubes und räuberischer Erpressung in mehreren Fällen zu insgesamt fünf Jahren und sechs Monaten Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
"Bei der Sicherungsverwahrung handelt es sich nicht um eine Strafe, da diese bereits verbüßt ist, sondern um eine präventive Maßnahme, bei der die Therapie und Behandlung auf eine schnellstmögliche Entlassung ausgerichtet sein muss", heißt von der Justizbehörde. So sei die JVA im September 2021 vom zuständigen Gericht aufgefordert worden, die Lockerungsmaßnahmen zu erweitern und ihm wieder Begleitausgänge zu gewähren. "In Folge des Gerichtsbeschlusses mussten Karl L. Ende Oktober 2021 zunächst ungefesselte Ausführungen und seit Anfang Januar 2022 wieder Begleitausgänge gewährt werden."
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Santa Fu Hamburg: Es war der dritte Ausbruch von Karl L.
Es war nicht die erste Flucht des Schwerverbrechers. Zuvor war er schon zweimal nach einem Ausgang nicht in die JVA in Hamburg zurückgekehrt. 2017 floh er während eines Begleitausgangs zu seinem Therapeuten, im Januar 2021 kehrte er ebenfalls nach einem Ausgang nicht zurück. Er konnte jeweils wenige Tage später festgenommen werden.
In einer Mitteilung heißt es: "Alle seit dem Begleitausgang 2017 absolvierten Lockerungen verliefen bis zur Nichtrückkehr im Januar 2021 beanstandungsfrei. Ebenfalls beanstandungsfrei verliefen seine Begleitausgänge seit Anfang des Jahres."
Wo er sich die vergangenen Tage aufgehalten hat, ist unklar. Vermutlich war er in Hamburg untergetaucht. Zuletzt soll er am Mittwoch von Beamten gesehen worden sein. Diese wollten ein Auto in Billstedt überprüfen. Daraufhin stellte der Fahrer den VW Golf ab und flüchtete zu Fuß vor den Polizisten. Diese vermuteten, dass es sich um Karl L. handelte. Sofort wurde eine groß angelegte Suchaktion eingeleitet, die aber erfolglos blieb.