Hamburg. Ein Mitarbeiter soll Lebensmittel für einen Gefangenen in die JVA Fuhlsbüttel geschmuggelt haben. Was der Häftling ihm zahlte.
Ein denkbar ungewöhnlicher Fall wird am kommenden Dienstag vor dem Amtsgericht Hamburg verhandelt. Ein Gefangener der Justizvollzugsanstalt in Fuhlsbüttel – landläufig auch "Santa Fu" genannt – und dessen Verlobte sollen den Leiter der anstaltseigenen Bäckerei bestochen haben, damit dieser vor allem Lebensmittel ins Gefängnis schmuggelt.
Als Helferin soll die Verlobte des Häftlings die Gegenstände außerhalb der JVA beschafft und sie dem Bäcker übergeben haben. Je Auftrag soll der Mann fünf Euro von der Frau bekommen haben. So schildert die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg die Taten, die sich bereits im Sommer und Herbst 2014 zugetragen haben sollen.
Santa Fu: Bäcker schmuggelte Riesengarnelen in Hamburger JVA
Was geschmuggelt wurde? Ein Kilogramm Riesengarnelen, vier Kilogramm Fleisch sowie eine Dose mit 3,6 Kilogramm Eiweißpulver. Im Herbst folgten Tiefkühlfleisch, fünf Kilogramm Eiweißpulver, Tee, Expanderseile zum Sporttreiben und Hustenbonbons. Der JVA-Angestellte muss sich nun wegen Bestechlichkeit, der Insasse und dessen Verlobte wegen Bestechung verantworten.
Zuletzt war die JVA Fuhlsbüttel aus anderen Gründen in die Schlagzeilen geraten: Der Schwerverbrecher Karl L. war am Freitag nicht von einem Ausgang zurückgekehrt und befindet sich seitdem auf der Flucht.