Hamburg. Das Unternehmen hofft auf steigende Fahrgastzahlen. Auch die Aufhebung der U3-Streckensperrung könnte dabei helfen.
Die Hamburger Hochbahn befindet sich wieder im Aufwind. Wegen Corona verzeichnete das Verkehrsunternehmen massive Rückgänge bei den Fahrgastzahlen. Auch wenn die Pandemie noch nicht vorbei ist, die Nachfrage steigt deutlich an. „Wir haben aktuell pro Tag fast 900.000 Fahrgäste. Das sind im Vergleich zum März 2021, damals war der zweite Lockdown, ein Plus von rund 44 Prozent“, sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum dem Abendblatt.
Kreienbaum nennt eine weitere Zahl. „Im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie sind es 62 Prozent der Fahrgäste. Damals hatten wir fast 1,3 Millionen pro Tag. Angesichts der Zahlen und der Lockerungen in allen Lebensbereichen, gehen wir von einer Trendwende aus und erwarten eine deutliche Erholung der Fahrgastzahlen.“
Homeoffice-Pflicht läuft aus und lässt die Hochbahn hoffen
Und es gibt noch einen Aspekt, der dem städtischen Verkehrsunternehmen in die Karten spielt. Denn am 19. März läuft die gesetzliche Verpflichtung zum Homeoffice aus. Das heißt, auch viele Hamburger Arbeitnehmer werden zumindest einige Tage pro Woche wieder in ihre Unternehmen und in ihre Büros zurückkehren und viele dafür die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. „Natürlich gehen wir davon aus, dass sich auch das Ende der Homeoffice-Pflicht positiv auf die Fahrgastzahlen auswirken wird“, sagt Kreienbaum. Und auch das Ende der Streckensperrung auf der Ringlinie U3 zwischen dem Baumwall und dem Hauptbahnhof steht an.
Bereits seit dem Februar 2021 ist der Abschnitt zwischen dem Baumwall und dem Hauptbahnhof gesperrt. Dort wurden im Zuge des „Gesamtprojekts U3 Innenstadt“ rund 86 Millionen Euro in verschiedene Bauprojekte – inklusive 26 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen Rathaus und Mönckebergstraße – zur Kernsanierung, Instandsetzung und Modernisierung entlang der U-3-Linie investiert. Das Verkehrsunternehmen konnte seinen Zeitplan einhalten.
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U3: Streckensperrung soll 28. März aufgehoben werden
„Die Sperrung wird wie geplant mit der Fahrt der ersten U-Bahn gegen 4.45 Uhr am 28. März wieder aufgehoben werden“, kündigte Kreienbaum an. Auch das soll sich positiv auf die Auslastung auswirken. „In Vor-Corona-Zeiten fuhren täglich rund 65.000 Fahrgäste auf der Strecke zwischen Baumwall und Hauptbahnhof. Dazu kommt, dass der gesamte Nahverkehr natürlich attraktiver ist, wenn der U-3-Ring wieder komplett befahrbar ist“, sagt Kreienbaum.
Allerdings werden die Züge zunächst nicht an der Station Mönckebergstraße halten, weil dort der barrierefreie Ausbau mit zwei neuen Fahrstühlen und zwei zusätzlichen Aufgängen bis Ende Mai dauert. Das sei aber von Anfang an so geplant gewesen, sagt der Hochbahnsprecher. Nach Abendblatt-Informationen gibt es unterdessen trotz weiter sinkender Inzidenzen keine Überlegungen innerhalb des HVV (Hamburger Verkehrsverbundes) die FFP2-Maskenpflicht zeitnah wieder aufzuheben. Diese Regelung wurde am 15. Januar eingeführt. Davor waren auch OP-Masken erlaubt. Und Sprecher Kreienbaum kündigte an. „Die Hochbahn hat sich entschieden, die Hygieneteams in Bussen, U-Bahnen und an allen Haltestellen zunächst bis Ende Juni weiterhin einzusetzen.“