Hamburg. Nach den Sommerferien starten so viele Erstklässler an Hamburgs Schulen wie nie zuvor. So reagiert die Schulbehörde auf den Anstieg.
Der Ansturm auf die Bildungseinrichtungen der Stadt hält an: Erneut verzeichnen die staatlichen Grundschulen in Hamburg einen Anmelderekord. Für die ersten Klassen des Schuljahres 2022/23 haben sich zum 1. Februar 16.918 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Das sind 3,9 Prozent (639 Jungen und Mädchen) mehr als im vergangenen Jahr.
Weil die Zahl der Schülerinnen und Schüler seit Jahren deutlich ansteigt, sieht der aktuelle Schulentwicklungsplan den Bau von 44 neuen Schulen sowie den umfassenden Ausbau von mehr als 120 weiteren Standorten vor.
Diese Grundschulen in Hamburg verzeichnen die meisten Anmeldungen
- Fridtjof-Nansen-Schule (Lurup): 175 Anmeldungen
- Adolph-Schönfelder-Schule (Barmbek): 163 Anmeldungen
- Louise-Schroeder-Schule (Altona): 160 Anmeldungen
- Schule Nettelnburg: 144 Anmeldungen
- Elbinselschule (Wilhelmsburg): 142 Anmeldungen
Die höchsten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr weist wiederum die Fridtjof-Nansen-Schule mit einem Plus von 34 Anmeldungen auf, gefolgt von der Schule Kamminer Straße (Rahlstedt) mit einer Steigerung um 33 Anmeldungen, der Ganztagsgrundschule Am Johannisland (Neugraben-Fischbek) plus 32, sowie die Schule Trenknerweg (Othmarschen), die Brüder-Grimm-Schule (Horn) und die Schule Stockflethweg jeweils plus 31 Anmeldungen.
Anmelderekord an Grundschulen: Stärksten Zuwächse in Hamburg-Mitte
Die Schülerzahlen entwickeln sich innerhalb der sieben Bezirke durchaus unterschiedlich, nicht zuletzt abhängig vom Umfang fertiggestellter Wohnungsbaugebiete. Die stärksten Zuwächse registrierte der Bezirk Hamburg-Mitte mit einem Plus von 198 Schülerinnen und Schülern. Dreistellige Zuwächse verzeichneten auch die Bezirke Harburg (plus 134), Wandsbek (plus 118) und Hamburg-Nord (plus 108). In Altona wurden 87 Erstklässler und Erstklässlerinnen mehr als im Jahr zuvor angemeldet, in Bergedorf waren es 21 mehr. Lediglich der Bezirk Eimsbüttel verzeichnete einen leichten Rückgang um 27 Schülerinnen und Schüler.
Die Eltern können für ihre Kinder bei der Anmeldung einen Erst-, Zweit- und Drittwunsch für eine Schule angeben. Deutlich mehr als 90 Prozent der Erstwünsche werden in der Regel erfüllt. Wenn die Zahl der Anmeldungen die Kapazität einer Schule übersteigt, werden zuerst die Kinder aufgenommen, deren Geschwister bereits die Schule besuchen. Danach entscheidet die Entfernung vom Wohnort zur Schule. Der Verteilungsprozess soll Ende März abgeschlossen sein.
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Grundschulen in Hamburg: Rabe freut sich über Anmelderekord
Keine Grundschulklasse soll mehr als 23 Kinder aufnehmen. Bei einem Drittel der staatlichen Grundschulen liegt die Höchstgrenze bei nur 19 Jungen und Mädchen, weil der Anteil der Kinder aus sozial benachteiligten Familien hier besonders hoch ist. Zurzeit besuchen 78.816 Jungen und Mädchen eine Grundschule. Der größte Anteil mit 71.049 Kindern entfällt auf die 194 staatlichen Grundschulen sowie die 15 Grundschulabteilungen der Stadtteilschulen.
Auch die Zahl der Anmeldungen für die Vorschulklassen (VSK) ist mit einem Plus von 77 auf 10.638 Jungen und Mädchen gestiegen. Da für die VSK keine Schulpflicht besteht, können sich bis zu den Sommerferien noch Veränderungen ergeben, weil sich manche Eltern überlegen, ihr Kind doch in der Kita zu lassen.
„Ich freue mich darüber, dass die Zahl der Kinder in Hamburg stetig wächst. Hamburg ist eine familienfreundliche Stadt, in der Familien gerne leben“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Mit den Schülerzahlen steige auch die Zahl der Lehrkräfte und des weiteren pädagogischen Personals – um 161 auf 5540 Stellen.