Hamburg. 2022 hätte das Hotel an der Isestraße zwei Jubiläen feiern können – doch stattdessen endet die Geschichte des traditionsreichen Hauses.

Ganz unerwartet kommt das Aus für Das Smolka nicht – trotzdem verliert die Hamburger Hotellandschaft mit dem Haus an der Isestraße eine Institution: Entertainerin Désirée Nick, Star-DJ Felix Jaehn, Bergsteiger Reinhold Messner, Zirkuschef Bernhard Paul und der 2011 verstorbene Schauspieler Johannes Heesters zählen zu den prominenten Gästen des Viersternehotels in Harvestehude.

Hotel Hamburg: Das Smolka schließt

Anders als in vielen anderen Fällen ist beim Smolka nicht die Corona-Pandemie Treiber der Schließung: 2019 bekamen Inhaber Walter Brandner und sein im August 2021 verstorbener Vater Hans Gerst nur noch einen Pachtvertrag bis Anfang 2022. Mit dem Abendblatt sprachen sie da auch über Gerüchte, dass aus dem Smolka Luxuswohnungen werden sollen.

Im folgenden Jahr begann die Corona-Pandemie, die Anzeichen für die bevorstehende Schließung verdichteten sich, wie Brandner im vergangenen Frühjahr bestätigte: „Wir gehen davon aus, dass wir das Smolka zum Jahresende schließen werden. Es ist ja bekannt, dass unser Mietvertrag Anfang 2022 ausläuft und wie es aussieht, werden wir nicht verlängern.“ Nun verabschiedet sich das Hotel von seinen Gästen.

Hotel Smolka weicht für Wohnungen

Im August 2021 wurde beim Bezirksamt Eimsbüttel ein Bauantrag für das Haus in der Isestraße 98 eingereicht, wie Sprecher Kay Becker am Donnerstag auf Abendblatt-Anfrage mitteilte. "Damit befinden wir uns aktuell im Baugenehmigungsverfahren, welches noch nicht abgeschlossen ist, da noch unterschiedliche Stellen zu beteiligen sind", so Becker.

Ziel des Bauantrags sei es, dass das Hotel in Wohnungen umgebaut wird. Dabei gehe es um die Revitalisierung des Gebäudes, da es mit der Erbauung bereits als Wohnhaus genutzt wurde. Zusätzlich soll das Dachgeschoss ausgebaut werden. Über die Anzahl der entstehenden Wohnungen konnte das Bezirksamt noch keine Auskunft geben.

Smolka hat Pläne für Mitarbeiter

"Was mit dem Haus passiert, kann ich nicht sagen. Es wird aber nie mehr ein Hotel sein", hatte Brandner am Dienstag gegenüber dem Abendblatt gesagt. Das liege daran, dass das Gebäude dafür baurechtlich heute nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Ein Grund dafür sei etwa die Schalldämmung: Bei den Holzböden in dem traditionellen Haus höre man schon mal die Schritte vom Menschen im Zimmer über einem. Entsprechend müssten nun wohl größere Umbaumaßnahmen stattfinden, wenn wirklich Wohnungen in dem Haus entstehen sollten.

Etwas mehr Klarheit gibt es für die Angestellten des Smolka: "Bei den Mitarbeitern bleibt zum Glück keiner auf der Strecke, die können wir alle in unseren anderen Hotels unterbringen", sagte Brandner weiter. Wo genau die einzelnen Personen künftig arbeiten werden, sei zwar noch nicht entschieden. Sie sollen allerdings alle innerhalb der Gruppe Raphael Hotels gehalten werden, zu der neben dem Smolka unter anderem das Stella Maris im Portugiesenviertel und das Wälderhaus in Wilhelmsburg gehören.

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Auf der Website des Smolka und bei Facebook wird noch einmal die beinahe 100 Jahre lange Geschichte des Hotels in Kurzfassung erzählt – 2022 hätte man den 75. Geburtstag in der Isestraße und den 95. Geburtstag insgesamt feiern können. Doch diese Feier fällt nun aus, "mit zwei weinenden Augen" sagen die Inhaber "Tschüs".

Hotel und Bar des Smolka sind noch bis zum 30. Januar geöffnet. Der Pachtvertrag läuft zwar noch bis Februar dieses Jahres, dann wird das Haus aber für den Auszug geschlossen bleiben.