Hamburg. Der Tag im Überblick: Rasante Omikron-Zunahme auch in Hamburg. Inzidenz sinkt, Quote der Impfdurchbrüche steigt.

Nachdem in Hamburg bereits seit Heiligabend schärfere Corona-Regeln gelten, haben am Montag mehrere Bundesländer nachgezogen. In Erwartung einer Omikron-Welle setzt im Norden nun auch Niedersachsen die beim jüngsten Bund-Länder-Gipfel beschlossenen Maßnahmen um. Schleswig-Holstein folgt an diesem Dienstag. Das bedeutet, dass sich unter anderem nur noch Gruppen von bis zu zehn Geimpften und Genesenen treffen dürfen – Kinder nicht gerechnet.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

In Mecklenburg-Vorpommern müssen zudem nun auch landesweit Kinos, Theater, Museen, die Innenbereiche von Zoos, Schwimmbäder und andere Freizeiteinrichtungen geschlossen bleiben. Alle Infos in unseren Corona News.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 28. Dezember:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
  • Unbekannte werfen Brandsätze gegen Gesundheitsamt
  • Pistorius: „Spaziergänge“ heben Versammlungsrecht nicht auf
  • Omikron in Hamburg weiter auf dem Vormarsch
  • 35 Corona-Ausbruchssituationen in Hamburg
  • Bremen setzt Warnstufe hoch – Regelung gilt ab Donnerstag
  • Ina Müller verschiebt Tour – Elphi-Konzerte bleiben
  • Mehrere Corona-Fälle auf „Europa“-Kreuzfahrtschiffen
  • Impfausweis bei Polizeikontrolle an Kumpel "ausgeliehen"
  • Anteil der Omikron-Fälle in Niedersachsen deutlich gestiegen
  • Trendwende oder Meldeverzug? Inzidenz in Hamburg sinkt
  • Proteste gegen Corona-Maßnahmen in ganz Niedersachsen
  • Strengere Corona-Regeln ab heute in Schleswig-Holstein
  • Messe Hamburg fährt wegen Corona erneut tiefrote Zahlen ein
  • Tschentscher bittet um Geduld bei Kinder-Impfungen
  • Corona-„Spaziergänge“ in acht Hamburger Stadtteilen
  • Impfaktion von Asklepios zu Silvester

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 158,1

In Schleswig-Holstein sind am Dienstag 1131 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet geworden. Am Montag, dem ersten Tag nach der Weihnachtszeit, waren 725 neu gemeldete Ansteckungen registriert worden. Die Corona-Inzidenz, also die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, lag am Dienstag bei 158,1 (Stand: 22.11 Uhr) – nach 151,4 am Montag. Vor einer Woche betrug dieser Wert etwa 166.

Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in Kliniken gekommen sind, sank erneut auf 2,61 (Montag: 2,68). Im Krankenhaus lagen den Angaben zufolge 179 Covid-Patienten – 8 weniger als am Tag zuvor. 47 Covid-19-Schwerkranke wurden auf Intensivstationen betreut (6 weniger als am Vortag). Die Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie stieg um einen Menschen auf 1881.

Im Vergleich der Städte und Kreise ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Dithmarschen mit 256,7 am höchsten. Stormarn folgt mit 212,7, danach Herzogtum Lauenburg (212,4). Den niedrigsten Wert gibt es erneut in Lübeck - dort lag er bei 98,7.

Corona: Omikron bereits dominante Variante in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein infizieren sich immer mehr Menschen mit der Omikron-Variante des Coronavirus. Mehr als 50 Prozent der Corona-Infektionen sind seit dem Tag vor Heiligabend Omikron-Verdachtsfälle, sagte der Leiter der Landesmeldestelle und Virologe Helmut Fickenscher dem NDR Schleswig-Holstein. Die Variante sei in der schleswig-holsteinischen Bevölkerung unterwegs. Die Häufigkeit der Omikron-Fälle schwanke nun von Tag zu Tag zwischen 50 und 60 Prozent.

Betroffen sei besonders die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen, heißt es. "Das mag damit zu tun haben, dass es vorher auch schon in Hamburg, speziell im Bereich der Feierszene, gehäuft nachgewiesen worden ist", sagt Fickenscher im NDR. In diesem Umfeld übertrage es sich natürlich auch leicht – auch ins Umland.

Die Zahl der Omikron-Fälle steigt rasend schnell. Erst am 3. Dezember war der erste Omikron-Fall in Schleswig-Holstein nachgewiesen worden. Am Dienstag meldete das RKI 626 Omikron-Fälle im Norden.

Unbekannte werfen Brandsätze gegen Gesundheitsamt in Bremerhaven

Unbekannte haben am Montagabend Brandsätze gegen die Fassade des Gesundheitsamtes in Bremerhaven geworfen. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Nach ersten Erkenntnissen habe ein Tatverdächtiger das Feuer an der Rückseite des Gebäudes entzündet. Die Brandsätze seien von alleine erloschen. Die Polizei ermittelt und sucht nach Zeugen.

In Bremerhaven nahmen am Montag an zwei Corona-Demonstrationen rund 380 Menschen teil. Dort wurden zehn Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen eingeleitet. Einen Zusammenhang zwischen der Tat und der Demonstration konnte die Polizei nicht bestätigen.

Pistorius: „Spaziergänge“ heben Versammlungsrecht nicht auf

Der oftmals in der Corona-Pandemie von „Querdenkern“ verwendete Begriff der „Spaziergänge“ reicht laut Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius nicht aus, um das Versammlungsrecht auszuhebeln. „Das werden weder die Versammlungsbehörden noch die Polizei hinnehmen, denn versammlungsrechtlich gibt es keine "Spaziergänge"“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag. Jedem und jeder, der dort mitlaufe, „sollte klar sein, dass es sich um Versammlungen handelt. Bei Versammlungen gilt das Versammlungsrecht“. Der nach seinen Worten eigentlich unpolitische Begriff diene dazu „zu verschleiern, dass das Versammlungsrecht ausgehebelt werden soll“.

Der Innenminister verwies in einem am Dienstag in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichten Interview darauf, dass die Szene der sogenannten Querdenker und Corona-Leugner in Niedersachsen sehr klein sei. So hätten am Wochenende vor Weihnachten landesweit rund 8000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert, davon einige aus anderen Bundesländern. „Wenn Sie sich die gesamte Bevölkerungszahl Niedersachsens klarmachen – 8 Millionen Menschen –, wird deutlich, worüber wir reden: über eine ziemliche Minderheit gerade mal im Promillebereich, die sehr viel Aufmerksamkeit bekommt.“ Doch es würden bei den Protesten Grenzen überschritten, wenn beispielsweise ein Journalist angegriffen werde, wie es in Hannover geschehen sei.

Rasante Omikron-Zunahme in Hamburg

 In Hamburg sind derzeit 169 Fälle der Omikron-Variante B.1.1.529 bestätigt. In der Vorwoche waren es 28. Nach Angaben der Sozialbehörde von Dienstag sind zahlreiche weitere Verdachtsfälle in Prüfung. Es sei von einer „erheblichen, kurzfristigen Zunahme“ der bestätigten Fälle auszugehen.

Bundesweit entfallen Iaut RKI die meisten bisherigen Omikron-Meldungen in absoluten Zahlen auf Nordrhein-Westfalen mit 3476. Es folgen Bayern mit knapp 1896 und Hamburg mit 1487. Angaben zur Häufigkeit von Tests auf Varianten je nach Land wurden dabei nicht gemacht. „Die Daten wurden nicht validiert und unterliegen damit noch möglichen Korrekturen und nachträglichen Änderungen“, schreibt das RKI einschränkend. Eine Einschätzung der epidemiologischen Situation werde im Wochenbericht vorgenommen. Dieser erscheint donnerstagabends.

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In Hamburg lag die Anzahl der durchgeführten laborausgewerteten PCR-Tests in der zurückliegenden Kalenderwoche pro Werktag durchschnittlich bei rund 14.100 Testungen. Die Rate der positiven Befunde liegt bei 11,5 Prozent und damit über dem Wert der Vorwoche (11,0 Prozent). Die Quote der Impfdurchbrüche seit Start der Impfkampagne hat sich in Hamburg innerhalb der vergangenen sieben Tage von 0,61 auf 0,69 Prozent erhöht.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) stellt sich auf eine weitere Zunahme der Omikron-Fälle ein.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) stellt sich auf eine weitere Zunahme der Omikron-Fälle ein. © Picture Alliance | Unbekannt

35 Ausbruchsherde in Hamburg

Für 111 der innerhalb der vergangenen Woche gemeldeten 6376 Corona-Neuinfektionen (siehe auch diesen Eintrag) ist laut Sozialbehörde die Zuordnung zu einem Ausbruchsgeschehen möglich, insgesamt handele es sich um 35 identifizierte Ausbrüche. Als Ausbruch werden Infektionen bei zwei oder mehr Personen aus einem bestimmten Umfeld bewertet.

Die meisten Ausbruchssituationen innerhalb Hamburgs werden im privaten Umfeld bzw. Haushalt erfasst (29 Ausbrüche mit 83 Fällen). In zehn Fällen haben sich Personen im Ausland infiziert, unter anderem bei Reisen nach England, Frankreich oder Südafrika.

Die Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Altersgruppen:

  • 0 bis 5 Jahre: 349 Fälle
  • 6 bis 14 Jahre: 1.146 Fälle
  • 15 bis 19 Jahre: 451 Fälle
  • 20 bis 29 Jahre: 1.195 Fälle
  • 30 bis 39 Jahre: 1.224 Fälle
  • 40 bis 49 Jahre: 911 Fälle
  • 50 bis 59 Jahre: 609 Fälle
  • 60 bis 69 Jahre: 252 Fälle
  • 70 Jahre und älter: 186 Fälle

UKE erhält 31 Millionen Euro Corona-Hilfe

Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) bekommt 31 Millionen Euro an Corona-Sondermitteln der Stadt, um Einnahmeverluste durch die Pandemie aus dem Jahr 2021 auszugleichen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bremen setzt Warnstufe hoch – Regelung gilt ab Donnerstag

Wegen der hohen Zahl der Klinikeinweisungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gilt in Bremen von Donnerstag an die Warnstufe drei. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit Blick auf die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz mit, die an fünf aufeinanderfolgenden Tagen über sechs lag. Die Zahl bezieht sich auf die Neuaufnahmen von Patienten in Krankenhäusern, die mit oder wegen einer Coronainfektion in den letzten sieben Tagen eingeliefert wurden, pro 100.000 Einwohner. Am Dienstag lag der Wert bei 8,65, am Montag sogar bei 10,41.

Gegenüber der bisherigen Warnstufe zwei komme es allerdings nur zu geringen Veränderungen, hieß es weiter. So müssten Geimpfte und Genesene in Diskotheken, Bars und Festhallen zusätzlich ein negatives Testergebnis (2G-plus-Regelung) vorgelegen. Diese Einrichtungen sind aber auf Beschluss des Bremer Senats seit dem 24. Dezember 2021 ohnehin vorerst geschlossen.

Ina Müller verschiebt Tour – Elphi-Konzerte bleiben

Die Hamburger Sängerin und Moderatorin Ina Müller hat angesichts der andauernden Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie den Start ihrer geplanten Drei-Länder-Tour in den Herbst verschoben. Alle vorher geplanten Konzerte sind in das Jahr 2023 verlegt worden, wie der Konzertveranstalter am Dienstag in Hamburg mitteilte.

Sängerin und Moderatorin Ina Müller hat den Start ihrer Drei-Länder-Tour in den Herbst verschoben.
Sängerin und Moderatorin Ina Müller hat den Start ihrer Drei-Länder-Tour in den Herbst verschoben. © dpa | Swen Pförtner/dpa/Archivbild

Neuer Tourstart von Ina Müller und ihrer Band zum Album „55“ ist damit am 7. Oktober in Essen. Von da aus geht es durch Deutschland, die Schweiz und Österreich. Bereits erworbene Tickets bleiben für die verlegten Konzerte gültig. Die beiden für den 2. Januar geplanten Neujahrs-Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie könnten hingegen wie geplant – unter Einhaltung der 2G-Regeln – stattfinden.

Vor Ina Müller hatte in der vergangenen Woche bereits ihr Lebensgefährte Johannes Oerding seine ursprünglich für das kommende Jahr geplante und bereits so gut wie ausverkaufte Arenen-Tour aufgrund der Corona-Bestimmungen abgesagt.

Mehrere Corona-Fälle auf „Europa“-Kreuzfahrtschiffen

An Bord der Luxus-Kreuzfahrtschiffe „Europa“ und „Europa 2“ hat es mehrere Corona-Fälle gegeben – die Schiffe müssen deshalb ihre geplanten Fahrten abbrechen beziehungsweise ändern. „Bei routinemäßigen Tests an Bord der ,Europa' und ,Europa 2' haben wir Fälle von Covid-19 identifiziert. Den betroffenen Personen geht es gut, sie haben keine beziehungsweise nur milde Symptome“, teilte Hapag-Lloyd Cruises mit Sitz in Hamburg mit. Konkrete Zahlen nannte das Unternehmen zunächst nicht.

Die positiv Getesteten sowie Kontaktpersonen seien umgehend an Bord getrennt voneinander isoliert worden. „Geplant ist, dass die positiv getesteten Personen in Dubai ausgeschifft werden und hier in Quarantäne gehen, wo sie durch einen medizinischen Dienstleister betreut werden.“ Am Dienstagnachmittag waren beide Schiffe bereits im Arabischen Meer vor Dubai angekommen.

„Europa 2“ bricht Kreuzfahrt ab

Alle Mitarbeiter und Passagiere an Bord der Schiffe sind den Angaben zufolge vollständig geimpft. Die Crew-Mitglieder und Gäste würden zudem an Bord regelmäßig getestet. Ursprünglich sollte die „Europa 2“ mit ihren rund 280 Gästen und 380 Besatzungsmitgliedern über Weihnachten und Silvester von Dubai weiter nach Mauritius fahren. Die Reise endet den Angaben zufolge nun aber vorzeitig am 30. beziehungsweise 31. Dezember.

Die „Europa 2“ läuft in Hamburg aus (Archivbild). Nun gab es mehrere Corona-Fälle an Bord.
Die „Europa 2“ läuft in Hamburg aus (Archivbild). Nun gab es mehrere Corona-Fälle an Bord. © Imago / Jürgen Ritter | Unbekannt

Die „Europa“ wollte mit 240 Passagieren und 280 Crew-Mitgliedern über die Feiertage Mauritius und die Malediven ansteuern. Sie wird im Anschluss an die Station in Dubai ihre Reise Richtung Malediven fortsetzen. Beide Schiffe sollten eigentlich 18 Tage lang bis zum 5. Januar auf den Meeren unterwegs sein.

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Impfausweis bei Polizeikontrolle an Kumpel "ausgeliehen"

Mit kuriosen Tricksereien haben zwei Männer in Bevensen versucht, Beamte an der Nase herumzuführen, die die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollierten. Die beiden Bad Bevenser saßen am 17.12. in der Außengastronomie eines Bäckers in der Medinger Straße, als die Polizei ihren Impfstatus kontrollieren wollte. Hierbei legte ein 33-Jähriger einen Impfausweis ohne Deckblatt und somit ohne Namen vor, beteuerte aber, dass dieser ihm gehöre. Sein 47-Jähriger Begleiter wurde aufgefordert seinen Impfausweis nachzureichen, da er ihn nicht dabei hatte.

Dann aber stellte sich heraus, dass er seinen Impfausweis seinem Kumpel „ausgeliehen“ habe. Er gab an, er wisse gar nicht, ob dieser geimpft sei. Der 33-Jährige wiederum reichte dann, um keinen Verstoß zu kassieren, ein Testzertifikat seines Arbeitsgebers nach. Diese Bescheinigung war allerdings gefälscht. Jetzt müssen die beiden mit einigen Strafverfahren rechnen.

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Norddeutschland hat die wenigsten Corona-Krankschreibungen

In Sachsen und Thüringen liegt laut Barmer die Zahl der Krankschreibungen nach einer Corona-Infektion deutlich über dem Bundesschnitt. Dies gehe aus einer Analyse des Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) der Krankenkasse hervor, teilte die Barmer am Dienstag in Berlin mit. Die geringsten Krankschreibungsraten habe es in Schleswig-Holstein (18), Bremen (21) und Hamburg (22) gegeben.

In der Kalenderwoche 48 des Jahres 2021 (28. November bis 4. Dezember) hätten in Sachsen von 10.000 Barmer-Versicherten 185 Arbeitsunfähige einen Anspruch auf Krankengeld gehabt. An zweiter Stelle sei Thüringen mit 127 je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten gefolgt. Bundesweit lag der Wert laut Krankenkasse nur bei 51. Die beiden ostdeutschen Freistaaten führen seit Wochen auch die Liste der Länder mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz an.

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Anteil der Omikron-Fälle in Niedersachsen deutlich gestiegen

Die Zahl der Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante ist in Niedersachsen deutlich gestiegen. Inzwischen seien landesweit 466 Fälle bekannt, bei denen eine Infektion mit der Omikron-Variante mittels zielgerichteter PCR-Untersuchung (Target-PCR) beziehungsweise Sequenzierung nachgewiesen wurde, teilte das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) in Hannover mit. Die Methode Target-PCR sei so genau, dass diese Fälle in Niedersachsen als Omikron-Fälle gezählt würden, sagte ein Behördensprecher am Dienstag der dpa. Das Robert Koch-Institut (RKI) listet sie als Verdachtsfälle.

Der Omikron-Anteil ist in Niedersachsen deutlich gestiegen (Symbolbild).
Der Omikron-Anteil ist in Niedersachsen deutlich gestiegen (Symbolbild). © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Fleig / Eibner-Pressefoto | Unbekannt

Dem Wochenbericht zufolge ist der Anteil der Omikron-Variante an allen untersuchten positiven Proben in Niedersachsen auf 23,5 Prozent gestiegen. Damit handelt es sich bei fast jeder vierten genauer untersuchten Probe um die erstmals in Südafrika aufgetauchte Mutante. In der Vorwoche lag der Omikron-Anteil in Niedersachsen erst bei 8,2 Prozent. Das Landesgesundheitsamt geht davon aus, dass die Omikron-Variante in vier bis fünf Wochen die dominierende Variante in Niedersachsen sein wird. Es veröffentlicht wöchentlich am Dienstag neue Zahlen zu Omikron in Niedersachsen.

Zuletzt war die innerhalb eines Tages an das RKI übermittelte Zahl der sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in ganz Deutschland um 17 Prozent gestiegen. 7225 Fälle würden nun der neuen Corona-Variante zugeordnet, hieß es am Montag auf einer RKI-Übersichtsseite (Datenstand 26. Dezember).

#link08 

Trendwende oder Meldeverzug? Inzidenz in Hamburg sinkt

Die für das Gesundheitsressort zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Dienstag 1029 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 307 Fälle weniger als vor einer Woche, als die Fallzahl mit 1336 einen Höchstwert in der Pandemie erreicht hatte. Die Inzidenz ist demzufolge von 345,9 Neuinfektionen auf 329,8 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gesunken. Allerdings sind die Daten weniger aussagekräftig als üblich, da über die Weihnachtsfeiertage mit Melde-Verzögerungen zu rechnen ist.

In Hamburg ist die Corona-Inzidenz am Dienstag deutlich gesunken.
In Hamburg ist die Corona-Inzidenz am Dienstag deutlich gesunken. © picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer | Unbekannt

In 20 Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 208 Patienten mit einer Corona-Infektion behandelt, 63 von ihnen auf Intensivstationen. Der Anteil nicht aus Hamburg stammenden Patienten auf den Intensivstationen beträgt 19 Prozent. Laut RKI-Berechnung liegt die 7-Tages-Inzidenz bei Hospitalisierungen von Hamburgerinnen und Hamburgern aktuell bei 2,05 – ein Rückgang gegenüber der Vorwoche.

Die Zahl der Todesfälle liegt inzwischen bei 1970 (+1). Unter allen mit dem SARS-CoV-2-infizierten über 90-Jährigen aus Hamburg liegt der Anteil der Verstorbenen aktuell bei ca. 23,8 Prozent, unter den 80- bis 89-Jährigen bei rund 18,3 Prozent, unter den 70- bis 79-Jährigen bei rund 9,2 Prozent, unter den 60- bis 69-Jährigen bei rund 2,0 Prozent. In allen anderen Alterssegmenten verstarben deutlich weniger als ein Prozent der Infizierten.

79,1 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind dem RKI zufolge mindestens einmal geimpft; den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 76,7 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten nach Angaben der Sozialbehörde bisher 36,9 Prozent und damit mehr als jede dritte Hamburgerin bzw. jeder dritte Hamburger. Während Hamburg bei den Erst- und Zweitimpfungen im Ländervergleich weiter den dritten Platz belegt, kommt die Hansestadt bei den Booster-Impfungen nach wie vor nicht über den vorletzten Platz hinaus.

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#link07 

Sieben-Tages-Inzidenz für Niedersachsen sinkt leicht

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen hat sich leicht abgeschwächt. Nach Angaben der Landesregierung in Hannover lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Dienstag bei 126,6 nach 129,7 am Vortag. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner infizierten sich binnen einer Woche neu mit dem Virus. Niedersachsenweit wurden am Dienstag 1147 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag gezählt. Zudem kamen 21 weitere Covid-19-Todesfälle hinzu.

Die Daten spiegeln allerdings nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage wider. Während der Feiertage und zwischen den Jahren werde weniger getestet, und es würden auch weniger Fälle übermittelt.

Die Hospitalisierungsinzidenz, ein maßgeblicher Indikator in Niedersachsen, wurde wie schon am Montag mit 4,1 angegeben. Dieser Wert beschreibt, wie viele Covid-19-Patientinnen und -Patienten pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage in niedersächsischen Krankenhäusern aufgenommen wurden. Am Dienstag waren 9,0 Prozent der Intensivbetten im Land mit schwer an Covid-19 Erkrankten belegt (Vortag 9,1 Prozent).

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Proteste gegen Corona-Maßnahmen in ganz Niedersachsen

Mehrere Tausend Menschen haben am Montagabend nach Polizeiangaben in ganz Niedersachsen gegen die Maßnahmen zu Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. Erneut hätten zahlreiche Protestierende ihre nicht angemeldeten Versammlungen als Spaziergang bezeichnet. Allein in Braunschweig waren laut einem Polizeisprecher rund 1.700 Menschen durch die Innenstadt gezogen. Dabei sei ein Pressevertreter von einer „Person der rechten Szene“ verbal angegangen worden. Nach einer Gefährderansprache durch die Polizei sei es zu einem Gerangel gekommen, bei dem eine Einsatzkraft leicht verletzt wurde. Der Täter sei kurzfristig festgenommen worden.

In Wolfsburg gingen etwa 800 Personen auf die Straße. Mehrfach seien Kinderwagen und Kinder in die erste Reihe unmittelbar vor die Polizeikräfte geschoben wurden. „Offensichtlich, um vermeintlich bevorstehende polizeiliche Maßnahmen zu verhindern“, hieß es in dem Polizeibericht. In Hannover verzeichneten die Beamten rund 420 Teilnehmer, in Bremen 100 und in Bremerhaven 380. In Hildesheim versammelte sich eine „untere dreistellige Anzahl“ an Menschen.In Bückeburg verletzte eine Frau einen Polizisten leicht. Aufgrund der aggressiven Stimmung unter den mit knapp 300 Personen mussten zwölf Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten aufgenommen werden.

Pistorius: Querdenker-Szene in Niedersachsen sehr klein

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hält die Gegner der staatlichen Corona-Maßnahmen nicht für die größte Bedrohung der Demokratie. "Wie viele andere sehe ich die größte Bedrohung im Rechtsextremismus und im Rechtsterrorismus, aber nicht in der Anti-Corona-Bewegung", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). Allerdings müsse man die Gruppierungen sehr genau beobachten. "Denn es sieht danach aus, dass gerade Rechtsextreme und sogenannte Reichsbürger versuchen, diese Szene für sich zu vereinnahmen", sagte Pistorius.

Der Innenminister verwies darauf, dass die Szene der sogenannten Querdenker und Corona-Leugner in Niedersachsen sehr klein sei. So hätten am Wochenende vor Weihnachten landesweit rund 8000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert, davon einige aus anderen Bundesländern. "Wenn Sie sich die gesamte Bevölkerungszahl Niedersachsens klarmachen - 8 Millionen Menschen -, wird deutlich, worüber wir reden: über eine ziemliche Minderheit gerade mal im Promillebereich, die sehr viel Aufmerksamkeit bekommt." Doch es würden bei den Protesten Grenzen überschritten, wenn beispielsweise ein Journalist angegriffen werde, wie es in Hannover geschehen sei.

Am Dienstag wird an vielen Stellen in Hamburg geimpft

Auch heute sind in Hamburg wieder die mobilen Impfteams unterwegs. Es gibt in der Hansestadt viele Impfangebote, an denen man sich ohne Termin den Piks gegen die Infektion abholen kann. Eien Übersicht über die Impfstationen in Hamburg gibt es hier.

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#link05 

Strengere Corona-Regeln ab heute in Schleswig-Holstein

Seit diesem Dienstag gelten in Schleswig-Holstein strengere Corona-Regeln. Privat dürfen sich laut Corona-Landesverordnung nur noch maximal zehn Personen treffen - außer alle gehören einem Haushalt an. Das gilt auch für Geimpfte und betrifft nicht nur Wohnungen und Häuser, sondern auch dazugehörige Gärten. Kinder bis 14 Jahren sind ausgenommen.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) betritt die Pressekonferenz, die die neuen Corona-Maßnahmen des Landes nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz erklärt.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) betritt die Pressekonferenz, die die neuen Corona-Maßnahmen des Landes nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz erklärt. © picture alliance | Unbekannt

Die Landesregierung hatte am 23. Dezember eine bis 18. Januar geltende neue Corona-Landesverordnung beschlossen. Bei Veranstaltungen wie Konzerten oder beim Sport sind nur noch 1000 Zuschauer erlaubt. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte vor Weihnachten betont, „ich hoffe auch ausdrücklich, dass wir über sehr temporäre Einschränkungen sprechen, die möglichst nicht lange anhalten müssen“.

Die Regierung will an Silvester und Neujahr auch größere Ansammlungen verhindern. Dazu können die Behörden vor Ort für Straßen, Wege und Plätze, auf denen mit verstärktem Andrang zu rechnen ist, Kontakte auf bestimmte Gruppengrößen beschränken. Dort kann auch eine Maskenpflicht angeordnet werden. Außerdem können sie anordnen, dass zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Haushalte ein Mindestabstand einzuhalten ist.

Diskotheken und Clubs dürfen nur mit halber Kapazität (maximal 1000 Menschen) öffnen. Auch beim Tanzen gilt Maskenpflicht. Zutritt erhalten nur Gimpfte und Genesene, wenn sie einen Corona-Test vorlegen (2G plus). Die Regeln gelten auch für Tanzpartys, Bälle oder vergleichbare Veranstaltungen in Gaststätten. In Restaurants und im Imbiss darf nur noch an festen Sitz- oder Stehplätzen mit Tischen gespeist und getrunken werden.

Hetze im Netz: Schulleiter wegen Corona-Regeln attackiert

Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Hass und Hetze im Internet ist in Niedersachsen deutlich gestiegen. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (Dienstag) berichtet, verfolgte die niedersächsische Justiz in diesem Jahr bereits 560 Fälle. 2020 seien nur 74 Fälle aktenkundig geworden. Der Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet, Frank Michael Laue, sagte der Zeitung: „Die Angriffe richten sich gegen Bundes- und gegen Kommunalpolitiker, aber in letzter Zeit auch häufig gegen Impfärzte oder Schulleiter, die wegen Corona die Maskenpflicht angeordnet haben.“

Laue ist Oberstaatsanwalt in Göttingen, wo die niedersächsische Zentralstelle angesiedelt ist. Ab Februar will die Bundesregierung Betreiber sozialer Netzwerke verpflichten, strafbare Inhalte von sich aus dem Bundeskriminalamt zu melden und nicht mehr nur zu löschen.

Messe Hamburg fährt wegen Corona erneut tiefrote Zahlen ein

Nach dem ersten katastrophal verlaufenen Corona-Jahr 2020 schließt die Hamburger Messegesellschaft auch dieses Jahr mit einem dicken Minus ab. „Wir werden bei einem Verlust von etwa 50 Millionen Euro rauskommen, was aber immerhin etwas besser ist als das Minus von 58,2 Millionen Euro im ersten Corona-Jahr Jahr 2020“, sagte Messechef Bernd Aufderheide der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn vieles coronabedingt habe abgesagt werden müssen, als Erfolg für die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) wertete Aufderheide vor allem den ITS-Weltkongress für Mobilität und Logistik mit mehr als 13.000 Besuchern, die Premiere der Photopia und das zentrale Impfzentrum.

Nach dem ersten Corona-Jahr 2020 schließt die Hamburger Messegesellschaft auch 2021 mit einem dicken Minus ab.
Nach dem ersten Corona-Jahr 2020 schließt die Hamburger Messegesellschaft auch 2021 mit einem dicken Minus ab. © picture alliance / PublicAd | Stefan Hoyer | Unbekannt

Für das kommende Jahr gibt sich der Messechef optimistisch. Trotz der sich wieder verschärfenden Corona-Krise geht Aufderheide davon aus, dass die traditionell für das zweite Januar-Wochenende terminierte Konsumgütermesse Nordstil stattfindet. Auch die internationale Leitmesse der maritimen Wirtschaft SMM und die Fachmesse Windenergy im September seien bei Ausstellern bereits stark gefragt. „Das sieht sehr, sehr gut aus, auch weil wir in der Lage sind, solche Veranstaltungen unter strengen Hygiene- und Sicherheitsaspekten durchzuführen.“ Gleiches gelte für die Internorga im März.

Tschentscher bittet um Geduld bei Kinder-Impfungen

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat bei den Corona-Impfungen für 5- bis 11-jährige Kinder um Geduld gebeten. „Bei der großen Zahl der Kinder in diesem Alter ist es nicht möglich, alle in wenigen Tagen oder Wochen zu impfen“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Es könnten auch nur so viele Termine vergeben werden, wie Impfstoff verfügbar sei.

Nachdem wenige Tage vor Weihnachten das zentrale Impfzentrum für Kinder in der Neustadt an den Start gegangen ist, hat am Montag auch die Helios Mariahilf Klinik an der Cuxhavener Straße in Harburg mit der Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren begonnen. Zunächst werden zwischen den Feiertagen, außer am Silvestertag, täglich 30 Impftermine angeboten.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). © dpa | Marcus Brandt/dpa/Archivbild

Bei der Entscheidung der Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen, würde sich Tschentscher von der Ständigen Impfkommission leiten lassen. „Ich würde mich immer nach den aktuellen Empfehlungen aufgrund objektiver Daten richten.“

Tschentscher zeigte aber auch Verständnis für die Bedenken vieler Eltern. „Es sind ja auch viele Kinderärztinnen und -ärzte zurückhaltend.“ Hamburg mache hier keinen Druck und habe Kinder und Jugendliche bislang von den 2G-Regeln ausgenommen. Tschentscher betonte aber auch: „Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Eltern, denen es sehr wichtig ist, dass auch ihre Kinder durch eine Impfung vor Corona geschützt werden.“

Er geht davon aus, dass vor allem Erwachsene und ältere Kinder und Jugendliche zwischen den Jahren weiter geimpft werden - „sofern das organisierbar ist und von den Bürgerinnen und Bürgern auch angenommen wird“. Selbstverständlich könnten die niedergelassenen Ärzte - Hauptakteure der Booster-Impfkampagne - aber nicht gezwungen werden, ihre Praxen zu öffnen. Das müssten die Mediziner selbst entscheiden. Er nehme aber wahr, „dass die Hausärzte sehr engagiert das leisten, was sie können“.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

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Corona-„Spaziergänge“ in acht Hamburger Stadtteilen

In Hamburg ist es am Montagabend wieder zu sogenannten Spaziergängen gegen die Corona-Politik gekommen. Die Polizei registrierte unangemeldete Versammlungen in den Stadtteilen Blankenese, Ottensen, Schnelsen, Winterhude, Bramfeld, Rahlstedt, Bergedorf und Hausbruch. In der Spitze seien dabei 30 Personen zusammengekommen.

Die Teilnehmenden hätten sich in Kleinstgruppen bewegt. Es seien keine Plakate gezeigt oder Parolen skandiert worden. „Einige dieser Zusammenkünfte waren gar nicht als Versammlungen erkennbar“, hieß es am Abend aus dem Lagezentrum. Mit Eintreffen der Polizei hätten sich die Gruppen von selbst aufgelöst.

Die Polizei Hamburg hatte am Mittag erklärt, die sogenannten Stadtteilspaziergänge künftig als Versammlungen zu bewerten. Dabei sei insbesondere auf die Einhaltung der der Regeln der Corona-Eindämmungsverordnung zu achten.

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 Impfaktion von Asklepios zu Silvester

„Impfen, boostern, Berliner“, unter diesem Motto läuft eine Impfkampagne von Asklepios am Silvestertag. Sechs der sieben Kliniken beteiligen sich an der Aktion am 31. Dezember von neun bis 13 Uhr, nur die Klinik in Harburg ist nicht dabei. Mehr als 1000 Termine mit den Impfstoffen Biontech und Moderne stehen bereit. „Wir wollen die Impfkampagne der Bundesregierung unterstützen“, so Konzernsprecher Rune Hoffmann. Wer sich gegen Corona impfen lasse möchte, muss vorab einen Termin vereibaren – zum Beispiel über die Webseite der Stadt www.hamburg.de. Die Termine sind ab 28. Dezember abends ab 20 Uhr freigeschaltet.

Die neuen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick:

  • Für private Zusammenkünfte und Feiern gilt eine Kontaktbeschränkung für Geimpfte und Genesene auf bis zu 10 Personen (Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet).
  • Ungeimpfte dürfen nur noch mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und maximal zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts zusammentreffen.
  • Tanzveranstaltungen sind verboten, Stehplätze in gastronomischen Betrieben ebenfalls.
  • Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde ab 23 Uhr. Ausnahme: Zu Silvester gilt die Sperrstunde erst ab 1 Uhr am Neujahrstag.
  • In allen Innenräumen und im ÖPNV wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen.
  • Überregionale Großveranstaltungen finden ohne Publikum statt.
  • Vom 31. Dezember 2021, 15 Uhr, bis 1. Januar 2022, 9 Uhr, ist das Zünden von Feuerwerk und Böller (Pyrotechnik) auf öffentlichem Grund verboten.
  • Im selben Zeitraum gilt ein Ansammlungsverbot: Es dürfen sich maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen oder zusammenstehen.

Lesen Sie hier die Corona News für den Norden vom Vortag