Hamburg. Die ersten Fünf- bis Elfjährigen bekommen die Immunisierung im Mariahilf-Krankenhaus. Derzeit gibt es 30 Termine täglich.
Jetzt geht alles ganz schnell. Wenige Tage vor Weihnachten ging das zentrale Impfzentrum für Kinder in der Neustadt an den Start. Am gestrigen Montag begann auch die Helios Mariahilf Klinik an der Cuxhavener Straße in Harburg mit der Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren. Zunächst werden zwischen den Feiertagen, außer am Silvestertag, täglich 30 Impftermine angeboten. Danach wird immer freitags zwischen 10 und 14 Uhr geimpft.
Die Termine sind aber bereits alle vergeben. Deshalb hofft die zuständige Ärztin, Arzu Alizadeh auf eine Erweiterung des Angebotes. „Wir könnten noch viel mehr Kinder impfen, aber zunächst sind erstmal nur wenige Termine angedacht. Ich hoffe das es noch mehr werden“, erläutert die Gynäkologin.
Corona-Impfungen für Kinder in Harburg
Geimpft wird in einem Seitenraum der zentralen Notaufnahme des Krankenhauses. Die Klink ist neben gynäkologischen Notfällen auch auf Kinderheilkunde spezialisiert. In dem Raum kümmerten sich gestern drei Medizinerinnen um die Impflinge und ihre Eltern. Zunächst wurde der Impfpass vorgelegt und die Krankenkarte eingelesen, danach gab es ein kurzes Aufklärungsgespräch mit den Kindern und ihren Eltern. Routiniert wurden die Kinder im Anschluss auf ein Krankenhausbett gesetzt und die Schulter frei gemacht. Es folgte die Impfung, die Spritzen waren bereits im Vorfeld aufgezogen worden.
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„Das hat mir gar nicht weh getan“, sagte die achtjährige Charlotte. Anders als ihrem siebenjährigen Bruder, dem nicht so ganz wohl war bei der gesamten Aktion. Die Geschwister waren extra mit ihrer Mutter aus Winterhude nach Harburg gekommen. „Karl wollte nicht geimpft werden, den mussten wir etwas überreden. Charlotte hingegen wollte die Impfung unbedingt“, ergänzt die Mutter. In ihrer Schulklasse gehöre sie zu den ersten Kindern mit einer Impfung, darauf sei sie ganz stolz, sagt die Achtjährige. „Ich möchte andere Kinder ermutigen sich impfen zu lassen und möchte deshalb mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Charlotte nach der Impfung. „Ich möchte mich und andere schützen, damit sie nicht an Corona erkranken.“
Dabei kommt das dicke Ende noch, denn nach der Impfung mit Biontech für Kinder müssen sich die Kleinen einschränken. „Bei diesem Impfstoff sind wir strenger als üblich. Die Kinder müssen sich nach der Impfung schonen und deshalb heißt es sieben Tage keinen Sport und kein Toben“, erklärt Fachärztin Arzu Alizadeh.
„Sollen uns schützen, dabei gibt es kaum Termine“
Auch Enrika Wegner aus Fuhlsbüttel hat den langen Weg nach Harburg auf sich genommen. Fast andächtig schaut sie im Warteraum auf ihren Impfpass. Die 10-Jährige und ihre Mutter hatten lange nach einem Termin gesucht. Dann sei ihnen auf der Website der Stadt der Termin in Harburg angezeigt worden. „Wir sollen uns schützen, dabei gibt es kaum Termine“, kritisiert die Mutter von Enrika.
„Wir mussten für die Aktion durch die ganze Stadt fahren.“ Es sei wichtig, dass es mehr Impfstellen in der ganzen Stadt für Kinder gäbe. Dennoch sei sie froh für ihre Tochter endlich den langersehnten Piecks ergattert zu haben. In drei bis sechs Wochen werden sich Charlotte, ihr Bruder Karl und Enrika wieder auf dem Weg nach Harburg machen und sich ihre Zweitimpfung abholen.