Hamburg. Fraktionschef Thering befürchtet durch die Arbeiten am Wellingsbüttler Weg ein Verkehrschaos – und schlägt eine Alternative vor.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, Dennis Thering, hat ein schlüssiges Verkehrskonzept für das Alstertal gefordert. Im Zusammenhang mit den bevorstehenden Sielbauarbeiten und der damit verbundenen fünfjährigen Vollsperrung von Wellingsbütteler Landstraße und Wellingsbüttler Weg bescheinigte er dem Senat, ein „Verkehrschaos“ zu planen. Er verlangte eine kürzere Bauzeit.
Thering reagierte damit auf die massive Kritik von Anwohnern und Gewerbetreibenden, die wegen der unvermeidlichen Sielerneuerung fünf Jahre lang weitgehend abgeschnitten wären, wenn die derzeitige Verkehrsplanung für die Bauzeit umgesetzt würde.
Verkehr in Hamburg: "Dramatische Folgen" bei Sperrung im Alstertal
„Eine gut fünfjährige Sperrung der Wellingsbütteler Landstraße und des Wellingsbüttler Wegs ist vollkommen inakzeptabel“, sagte Thering. „Das hätte dramatischen Folgen für Anlieger und Gewerbetreibende. Die Umleitungs- und Ausweichverkehre durch angrenzende Wohngebiete und ganz Klein Borstel und Wellingsbüttel wären enorm. Die Bauphase muss deutlich verkürzt werden.“
Auch dürfe es parallel zum Sielbau im Alstertal keine weiteren Baustellen auf Ausweichstrecken geben. Die Vollsperrung sei zu vermeiden und eine Einbahnstraßenregelung vorzunehmen.
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Laut Senat wird der Bau bereits im verkürzten sogenannten „Infracrew“-Verfahren erfolgen. Das herkömmliche Verfahren würde nicht fünf, sondern acht Jahre dauern, hieß es. Das Verkehrskonzept wird wegen der Proteste überarbeitet. Unter anderem, weil deutlich wurde, dass die als zentrale Ausweichstrecke vorgesehene Wohnstraße Eckerkamp keinen Lieferverkehr, keinen Schwerlastverkehr und keinen Schienenersatzverkehr aufnehmen kann und unklar ist, wo der ruhende Verkehr bleibt.
Sperrung in Hamburg lege zwei Stadtteile lahm
Thering hält es für denkbar, "mindestens eine Einbahnstraßenregelung an der Baustelle aufrecht zu erhalten“. Die Planer aus Umweltbehörde und vom Baustellenkoordinierer Hamburg Wasser haben das bestritten, aber eigenen Angaben zufolge nicht im Detail geprüft.
Thering warf SPD und Grünen vor, „ohne Verkehrskonzept zwei Stadtteile lahmzulegen, um am Ende Radfahrstreifen auf einer viel zu schmalen Straße zu haben. Das ist nicht in Ordnung.“ Wenn nach Verlegung des neuen Siels und sämtlicher Versorgungsleitungen Wellingsbüttler Weg und Wellingsbütteler Landstraße asphaltiert werden, soll der Radweg auf die schmale Straße gelegt werden. In der Folge könnten Autofahrer die Radler nur noch überholen, wenn kein Gegenverkehr kommt.