Hamburg. Der Überblick: Inzidenz im Norden steigt. Wieder Hunderte Neuinfektionen und weitere Tote in Hamburg.

Corona und kein Ende in Sicht: Jeden Tag infizieren sich auch im Norden zunehmend mehr Menschen mit dem gefährlichen Virus. In Hamburg lag die Inzidenz am Donnerstag bei 159,9, es wurden 516 Neuinfektionen gemeldet. Angesichts der steigenden Zahlen informiert Schleswig-Holstein am Vormittag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Mehr dazu in unserem Newsblog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 11. November:

  • Hamburg gedenkt der Corona-Toten am Freitag mit Gottesdienst
  • Diakonie Niedersachsen fordert Impfpflicht für soziale Berufe
  • Impfdurchbrüche im Seniorenheim – Quarantäne und Besuchsverbot
  • Niedersachsen: Corona-Infektionsgeschehen weiter angespannt
  • Corona: Erneut Hunderte Neuinfektionen in Hamburg
  • UKE-Mediziner Kluge befürchtet "latente Triage" in den Kliniken
  • Corona: Mehrere Infizierte in Amrumer Kindergarten
  • Tägliche Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte in Altenpflege
  • Weniger Martinsumzüge wegen der Corona-Pandemie
  • Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 89,4
  • Corona-Ausbruch: Kreis Stade bittet Bundeswehr um Hilfe

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 94,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gestiegen. Die Landesmeldestelle wies am Donnerstagabend (Stand: 22.58 Uhr) den Wert 94,5 aus. Am Mittwoch hatte er noch bei 89,4 gelegen, am vergangenen Donnerstag bei 73. Damit ist die Zahl der Corona-Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen aber immer noch deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt, für den das Robert Koch-Institut am Morgen 249,1 nannte.

Die Zahl der Neuinfektionen wurde von der Landesmeldestelle mit 511 angegeben, nach 588 am Vortag. Drei neue Todesfälle kamen hinzu, seit Beginn der Pandemie wurden damit 1750 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Land am Donnerstag weiter in Kiel. Dort kletterte sie minimal auf 120,8. Der niedrigste Wert wurde im Kreis Steinburg mit einer Inzidenz von 55,9 verzeichnet.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, sank leicht auf 102. 24 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt, 21 mussten beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen – erhöhte sich von 2,30 auf 2,65.

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Hamburg gedenkt der Corona-Toten am Freitag mit Gottesdienst

Bei einem Gedenkgottesdienst soll am Freitag (17.00 Uhr) in Hamburg an die Opfer der Corona-Pandemie erinnert werden. Der Gottesdienst wendet sich nach Angaben der Nordkirche besonders an Angehörige und Freunde von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind. Eingeladen sind demnach auch Pflege- und Betreuungskräfte von Heimen und Krankenhäusern. Der Gottesdienst unter dem Motto „Woher kommt mir Hilfe?“ findet in der Hauptkirche St. Petri statt. Die Predigt hält Bischöfin Kirsten Fehrs.

Die Kirche will Angehörigen und Pflegekräften demnach seelsorgerisch zur Seite stehen und ihnen Raum zum Innehalten bieten. Daher gebe es für sie nach dem Gottesdienst auch die Möglichkeit, mit Seelsorgern zu sprechen. Die Nordkirche ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland.

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Diakonie Niedersachsen fordert Impfpflicht für soziale Berufe

Eine Corona-Impfpflicht für soziale Berufe angesichts steigender Coronazahlen hat die Diakonie in Niedersachsen gefordert. Konkret müsse es eine Pflicht für Beschäftigte in der Pflege, in Krankenhäusern, in Beratungsstellen sowie in Schulen und Kindergärten geben, sagte der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, am Donnerstag. „Dies ist eine berufsethische Verantwortung.“ Vor allem Kinder, für die es noch keinen Impfstoff gibt, müssten so vor möglichen Langzeitfolgen einer Coronainfektion geschützt werden.

Niedersachsen will 2G-Regel flächendeckend einführen

Die Landesregierung in Niedersachsen will angesichts der vierten Corona-Welle künftig flächendeckend nur noch geimpften und genesenen Menschen Zutritt zu bestimmten Einrichtungen gewähren. „Ich gehe fest davon aus, dass wir das 2G-Modell in Niedersachsen weiter ausweiten werden“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag, online). Denkbar sei etwa, dass in der Gastronomie, bei Veranstaltungen und Zusammentreffen größerer Personengruppen 2G gelte – voraussichtlich sogar ohne Schwellenwerte und Warnstufen.

„Dann kann man eben nur noch dabei sein, wenn man entweder genesen oder geimpft ist. Wir können dieser vierten Corona-Welle aus meiner Sicht nur mit einem klaren 2G-Regime begegnen“, fügte die SPD-Politikerin hinzu. Menschen, die sich noch nicht haben impfen lassen, würden es schwer haben, durch den Herbst und den Winter zu kommen, „während diejenigen, die sich haben impfen lassen, es gut schaffen werden“.

Mit Blick auf das Weihnachtsfest geht die Chefin des Gesundheitsressorts nicht von neuen Kontaktbeschränkungen aus. Die harten Kontaktbeschränkungen aus der zweiten und dritten Welle der Pandemie werde es so zumindest für Geimpfte und Genesene nicht wieder geben. „Für das Weihnachtsfest empfehle ich auch den Genesenen und Geimpften, vorher noch einen Test zu machen, damit man vor allem mit älteren Menschen sicher und beruhigt Weihnachten feiern kann“, erklärte Behrens.

Impfdurchbrüche im Seniorenheim – Quarantäne und Besuchsverbot

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in der Samtgemeinde Lühe im Kreis Stade werden alle Bewohner und Mitarbeiter täglich getestet. In der Einrichtung infizierten sich bislang nachweislich 11 Bewohner und 15 Mitarbeiter mit dem Coronavirus. Für sie gelten gesonderte Quarantäne-Regelungen. Zwei positiv getestete Frauen im Alter von 82 und 91 Jahren waren seit Sonntag in dem Heim verstorben. Beide waren zweifach geimpft, eine von ihnen hatte zudem eine Auffrischungsimpfung („Booster“).

In dem Seniorenheim in Stade infizierten sich bislang nachweislich 11 Bewohner und 15 Mitarbeiter mit dem Coronavirus (Symbolbild).
In dem Seniorenheim in Stade infizierten sich bislang nachweislich 11 Bewohner und 15 Mitarbeiter mit dem Coronavirus (Symbolbild). © dpa | Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild

Beide Bewohnerinnen hätten aber schwerwiegende Grunderkrankungen aufgewiesen, sagte Bettina Müller, Geschäftsführerin der Altenpflege Landkreis Stade gGmbH. Auch jede andere Infektion, ob Grippe oder Norovirus, hätte vermutlich keinen guten Ausgang genommen, so Müller. Die 74 Bewohnerinnen und Bewohner hätten zu 100 Prozent den vollen Impfschutz, beim überwiegenden Teil seien Booster-Impfungen erfolgt. Von den 90 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen seien 85 Prozent zweifach geimpft. Mehrheitlich hätten auch sie Auffrischungsimpfungen erhalten.

Laut Gesundheitsministerium wurden in Niedersachsen bislang rund 300.000 Booster-Impfungen verzeichnet. Für das Heim gilt derzeit ein Besuchsverbot, das helfen soll, die Kontakte zu minimieren und die Infektionskette zu unterbrechen. Der Kreis Stade bat die Bundeswehr per Amtshilfe um die Entsendung von drei Soldaten für einen Monat. Sie sollen bei hilfspflegerischen Tätigkeiten wie Essenbringen und Begleitung unterstützen.

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Niedersachsen: Corona-Infektionsgeschehen weiter angespannt

Das Corona-Infektionsgeschehen bleibt in Niedersachsen auf hohem Niveau, auch wenn die Lage in anderen Bundesländern weit angespannter ist. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz lag am Donnerstag bei 4,0 nach 4,1 am Vortag. Der Wert steht für die Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Er ist in Niedersachsen der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Lage.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner sank leicht – von 106,2 auf 105,5. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren am Donnerstag 5,9 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und –Patienten belegt. Am Vortag hatte der Wert bei 5,7 Prozent gelegen.

Box-WM der Frauen wegen Corona auf März 2022 verschoben

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ist die Box-Weltmeisterschaft der Frauen verschoben worden. „Viele Nationalverbände sehen sich schwierigen Situationen und Einschränkungen in ihren Ländern ausgesetzt“, teilte der Weltverband AIBA am späten Mittwochabend mit. Die Amateur-WM hätte vom 6. bis 19. Dezember in der türkischen Metropole Istanbul stattfinden sollen. Als neuer Termin ist der März kommenden Jahres geplant.

„Die Sicherheit und die Gesundheit der Athletinnen, Trainer und anderer Beteiligter haben Priorität“, sagte der russische AIBA-Präsident Umar Kremlew. Deshalb sei das Risiko zu groß, die Durchführung der WM weiter zu planen.

Schleswig-Holstein über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat am Donnerstag den künftigen Kurs im Umgang mit der Corona-Pandemie vorgestellt. Hier erfahren Sie, was Ministerpräsident Günther verkündet hat und ob die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben bleibt.

Corona Hamburg: Hunderte Neuinfektionen und weitere Tote

Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 516 Corona-Neuinfektionen. Das sind 118 Fälle weniger als am Vortag (634) und 52 weniger als am Donnerstag vor einer Woche (568). Damit sinkt die Inzidenz wieder etwas und liegt nun bei 159,9 (Vortag 162,6). Der bisher höchste Inzidenzwert 2021 wurde mit 163,7 am 31. März gemeldet.

Auch am Donnerstag wurden für Hamburg wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Auch am Donnerstag wurden für Hamburg wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 103337 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 93.900 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.386.537 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.348.284 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden 175 Corona-Patienten behandelt. 43 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1843 Menschen gestorben.

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UKE-Mediziner Kluge befürchtet "latente Triage" in den Kliniken

Der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, fürchtet mit Blick auf überlastete Intensivstationen bald eine Auslese der Patienten. Er warnte in der RTL-Sendung „RTL Direkt“ am späten Mittwochabend davor, dass die Krankenhäuser vielleicht schon bald nicht mehr alle Intensivpatienten aufnehmen können, denn Schlaganfallpatienten, Herzinfarkte, Unfallopfer und auch Tumor-Operationen bei Krebspatienten müssten ja auch versorgt werden.

Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) (Archivbild).
Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

„Ich habe insofern große Sorge davor, dass wir in eine Art auch latente Triage reinkommen. Dass wir dann wirklich genau schauen, wen können wir dann noch in welches Krankenhaus verlegen und wen können wir aufnehmen.“ Hintergrund sei auch, dass es zwar viele Intensivbetten in Deutschland gebe, aber eben auch deutlich weniger Personal als im vergangenen Jahr.

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Die Infektionszahlen sind zuletzt bundesweit enorm gestiegen. Auch am Donnerstag war wieder ein neuer Höchststand der Corona-Neuinfektionen registriert worden. Die Gesundheitsämter in Deutschland hatten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages den Höchstwert von 50.196 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

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Corona: Mehrere Infizierte in Amrumer Kindergarten

In einem Kindergarten auf der Nordseeinsel Amrum ist das Coronavirus ausgebrochen. Vergangene Woche waren eine Erzieherin und ein Kind positiv auf das Virus getestet worden. Nach PCR-Testungen am Montagmorgen bei 78 Kontaktpersonen zeigt sich: Neun weitere Personen haben sich bislang infiziert, davon sieben Kinder und zwei Erwachsene.

Corona auf Amrum: In einem Kindergarten haben sich mehrere Kinder mit dem Virus infiziert (Symbolbild).
Corona auf Amrum: In einem Kindergarten haben sich mehrere Kinder mit dem Virus infiziert (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Nachdem das Gesundheitsamt für die Infizierten und deren Kontaktpersonen eine Quarantäne ausgesprochen hatte, wurden am Dienstagabend 40 weitere Personen getestet. Am Mittwochmorgen kamen die PCR-Tests mit der Fähre aufs Festland. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Wegen der Corona-Lage auf Amrum wurde auch der Martinsumzug verschoben: Statt Donnerstag, 11. November, soll er nun Ende des Monats oder Anfang Dezember stattfinden.

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Am Mittwoch betrug die Inzidenz im Kreis Nordfriesland nach Berechnung des Robert-Koch-Instituts 91,5. Demnach sind auf den Inseln Amrum und Föhr derzeit 23 Menschen an Covid-19 erkrankt, 98 Personen befinden sich in Quarantäne. Aus Datenschutzgründen darf der Kreis Nordfriesland jedoch nicht mitteilen, wie viele der Erkrankten Amrum zuzuordnen sind.

Tägliche Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte in Altenpflege

Zahlreiche Menschen in Niedersachsen müssen sich seit Donnerstag auf verschärfte Corona-Maßnahmen einstellen. So müssen sich nicht gegen das Coronavirus geimpfte Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen künftig jeden Tag testen, wie aus einer überarbeiteten Fassung der Corona-Landesverordnung hervorgeht. Zuvor war dies dreimal wöchentlich vorgeschrieben.

Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit 1000 bis 5000 Menschen wird künftig bereits ab einer geringeren Corona-Warnstufe auf das 2G-Modell umgestellt – somit könnten dort nur geimpfte und genesene Menschen Zutritt erhalten. Diese Warnstufe ist allerdings noch nicht erreicht.

Bei der Maskenpflicht im Unterricht ändert sich der Verordnung zufolge nichts. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen eins und zwei müssen keine Maske tragen, die anderen hingegen schon.

Die Staatskanzlei hatte am Dienstag weiter mitgeteilt, dass weitere Verschärfungen je nach Entwicklung der Pandemie in den kommenden Tagen und Wochen wahrscheinlich seien. Nähere Angaben wurden dazu zunächst nicht gemacht.

Weniger Martinsumzüge wegen der Corona-Pandemie

Ein Pferd, schnatternde Gänse, Fackeln und Laternen sollen den Martinsumzug am Donnerstagabend in Göttingen zu einem besonderen Erlebnis machen. Zu der Veranstaltung haben drei evangelisch-lutherische Gemeinden und eine katholische Gemeinde eingeladen. Auch in anderen Städten wie in Hannover, Wolfsburg, Bad Fallingbostel und Bremen organisierten Kirchengemeinden Martinsumzüge. Wegen der Corona-Pandemie gibt es in diesem Jahr allerdings deutlich weniger dieser Veranstaltungen als früher.

„Das hat sicher damit zu tun, dass auch für Martinsumzüge entsprechende Hygienemaßnahmen notwendig sind, die einen beträchtlichen organisatorischen Aufwand zur Folge haben und die nicht jede Kirchengemeinde oder Kindertagesstätte leisten kann“, erklärte der Sprecher der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Benjamin Simon-Hinkelmann. Dies gelte vor allem für das gemeinsame Essen und Beisammensein im Rahmen der Umzüge.

Volker Bauerfeld von der Bischöflichen Pressestelle Hildesheim sagte: „Wenn Martinsumzüge gefeiert werden, muss klar sein, dass die entsprechenden Gesundheitsschutzmaßnahmen getroffen werden.“ Ihm zufolge verzichten manche Gemeinden im Bistum Hildesheim wegen der Pandemie auf einen Umzug, andere veranstalten ihn in kleinerem Rahmen als früher.

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 89,4

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gestiegen. Die Landesmeldestelle wies am Mittwochabend (Stand: 19.22 Uhr) den Wert 89,4 aus. Am Dienstag hatte er noch bei 82,2 gelegen, am vergangenen Mittwoch bei 71,2. Damit ist die Zahl der Corona-Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen aber immer noch deutlich niedriger als der Bundesdurchschnitt, für den das Robert Koch-Institut am Morgen 232,1 nannte.

Die Zahl der Neuinfektionen wurde von der Landesmeldestelle mit 588 angegeben, nach 611 am Vortag und 346 am Mittwoch vor einer Woche. Zwei neue Todesfälle kamen hinzu, seit Beginn der Pandemie wurden damit 1747 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Land am Mittwoch weiter in Kiel. Dort kletterte sie auf 120,0. Der niedrigste Wert wurde im Kreis Steinburg mit einer Inzidenz von 49,7 verzeichnet.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, blieb bei 108. 26 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt (Vortag: 30), 20 mussten beatmet werden (Vortag: 19). Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen - erhöhte sich von 2,16 auf 2,30.

Corona-Ausbruch: Kreis Stade bittet Bundeswehr um Hilfe

Wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Seniorenheim in der Samtgemeinde Lühe hat der Landkreis Stade Hilfe der Bundeswehr angefordert. Zwei Frauen im Alter von 82 und 91 Jahren starben seit Sonntag, wie der Landrat am Mittwoch mitteilte. Aktuell seien 11 Bewohner und 13 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. Der Kreis Stade stellte ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr. „Mir war es wichtig, schnell zu reagieren, um in dieser für das Seniorenheim wirklich schwierigen Situation zeitnah weitere Unterstützung zu bekommen“, sagte Landrat Kai Seefried (CDU) laut einer Pressemitteilung.

Der Landkreis Stade bat die Bundeswehr wegen eines Corona-Ausbruchs um Hilfe gebeten (Symbolbild).
Der Landkreis Stade bat die Bundeswehr wegen eines Corona-Ausbruchs um Hilfe gebeten (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Im vergangenen Jahr sei es zeitweise in vielen der insgesamt 28 Alten- und Pflegeheime im Landkreis Stade zu dramatischen Corona-Entwicklungen gekommen, hieß es weiter. Auch damals half die Bundeswehr mit „Pflegehilfstätigkeiten“ in den Heimen aus, weil das Personal überlastet und durch Erkrankungen oder Quarantäne ausgedünnt war. Allerdings seien inzwischen die meisten Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen doppelt geimpft, so auch die beiden Gestorbenen. Auch im Landkreis Ammerland ist eine Pflegeeinrichtung stark betroffen. Aktuell handele es sich um 17 bestätigte Infektionen - 14 Bewohner und 3 Mitarbeiter, teilte der Kreis mit.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag