Hamburg. Im Überblick: Niedersachsen plant Ausgangssperren. Hamburg-Zahlen drastisch höher – neue Verordnung am Sonnabend.

Nach der Rolle rückwärts bei der Osterruhe blicken die Hamburger nun mit großer Spannung auf die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie. Beim Inzidenz-Wert zeichnet sich keine Entspannung ab, im Gegenteil. Am Donnerstag gab es einen sprunghaften Anstieg bei den Neuinfektionen. Auch die Zahlen der Patienten in den Krankenhäusern geben wenig Grund zur Hoffnung.

In den Schulen müssen besonders viele Anstrengungen unternommen werden, um den Unterricht aufrechtzuerhalten. Schulsenator Ties Rabe (SPD) informierte am Donnerstag daher über Corona-Lernhilfen für benachteiligte Schüler. Der Kreis Stormarn teilte am Nachmittag mit, dass ein erst vier Jahre altes Kind nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben sei – das RKI beobachtet schnell steigende Fallzahlen bei Kindern und Jugendlichen.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 25. März:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht weiter

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter leicht gestiegen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Donnerstag bei 62,4, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Am Mittwoch lag der Wert bei 59,7, am Donnerstag vor einer Woche bei 56,9. Der bundesweite Durchschnitt lag am Donnerstagmorgen laut RKI bei 113,3, eine Woche zuvor bei 90.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag im Norden am Donnerstag bei 365. Am Donnerstag vergangener Woche waren es 289. Die Zahl der Toten stieg erneut um vier auf 1423. Im Krankenhaus wurden 198 Corona-Patienten behandelt, 42 von ihnen intensivmedizinisch, 27 wurden beatmet.

Inzwischen liegen nur noch sechs Landkreise unter dem Grenzwert von 50. Acht Kreise und kreisfreie Städte – darunter die vier an Hamburg grenzenden Segeberg (99,2), Pinneberg (98,7), Stormarn (85,6) und Herzogtum Lauenburg (74,2) – weisen Inzidenzen zwischen 50 und 99 auf, Flensburg liegt am Donnerstag erstmals seit längerem wieder knapp über dem Grenzwert bei 100,9.

Corona-Impftermine: Diese Hamburger sind nun dran

Hamburg ruft Tausende weitere Menschen erstmals zur Corona-Impfung auf. Da im April größere Liefermengen der Wirkstoffe von Biontech, Moderna und Astrazeneca angekündigt sind, dürfte die Terminvergabe nun schneller vorangehen. Wer nun einen Termin in den Hamburger Messehallen vereinbaren kann und wer einen Nachweis mitbringen muss, lesen Sie hier im Bericht.

Docks und Große Freiheit wehren sich gegen Kritik

Die wegen ihrer Corona-Politik stark umstrittenen Clubs Docks und Große Freiheit 36 haben sich in einer Stellungnahme gegen Kritik gewehrt und um "Verständnis" für ihre Plakatwände geworben. Wie sie begründen, dass dort weiter für KenFM und andere Verschwörungsideologen geworben werden darf.

Zu hohe Corona-Zahlen: Meyer Werft reduziert Auslastung

Der Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft wird wegen hoher Infektionszahlen in und um Papenburg ab Montag zwei Wochen lang mit reduzierter Auslastung arbeiten. Das sei das Ergebnis von Gesprächen mit dem Landkreis Emsland und dem Gesundheitsamt, teilte die Werft am Donnerstag mit. Eine generelle Betriebspause sei nicht notwendig. Am Dienstag hatte es Berichte gegeben, die Arbeit auf der Werft werde für zwei Wochen ruhen.

„Wir schaffen einen erhöhten Gesundheitsschutz und können gleichzeitig mit nochmals weiterentwickeltem Pandemiekonzept unsere Produktion in reduziertem Maß aufrechterhalten“, sagte Jörg Heidelberg, der in der Geschäftsleitung für die Produktion zuständig ist.

Im Emsland und gerade in Papenburg gebe es ein „dynamisches, diffuses Infektionsgeschehen“, das auch die Werft und angeschlossene Firmen treffe, sagte Landrat Marc-André Burgdorf. Es sei daher richtig, die Mitarbeiterzahl auf dem Werftgelände weiter zu reduzieren. „Entscheidend ist jedoch ein noch engmaschigeres Testsystem, das die Werft kurzfristig aufbauen wird“, sagte der Landrat. Wegen einer hohen Infektionsrate gelten in Papenburg seit dem 18. März nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Die Meyer-Werft ist größter Arbeitgeber am Ort.

Nena weist Kritik zurück: "Schlag ins Gesicht"

Wahlhamburgerin Nena (61) hat nach Kritik an ihrem jüngsten Instagram-Post ihre Unterstützung für die Proteste gegen Corona-Regeln in Kassel verteidigt. „Nena hat sich bei den Menschen in Kassel bedankt, die mit der derzeitigen Politik und den unmenschlichen Zuständen, die hier herrschen, nicht einverstanden sind und dafür auf der Straße waren“, teilte ihr Management am Donnerstag mit. Sie gehöre keiner Gruppe oder Partei an. „Die Behauptung, Nena würde sich mit 'Chaoten' und 'Rechten' gemeinmachen, ist absurd und ein Schlag ins Gesicht der Tausenden friedlichen Menschen, die dort demonstriert haben.“

In Kassel waren am Sonnabend nach Polizeischätzung mehr als 20.000 Menschen gegen Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf die Straße gegangen. Viele Demonstranten hielten sich nicht an die Auflagen, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Während eines illegalen Demonstrationszugs kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Hessens Innenminister Peter Beuth sagte nach der Demonstration, angesichts von fast 75.000 Corona-Toten in Deutschland könne diese Menschenmasse in Kassel nur Kopfschütteln auslösen.

Die in Hamburg lebende Musikerin („99 Luftballons“) hatte am Vortag auf Instagram ein Video mit dem Titel „Danke Kassel“ geposted. Der Clip zeigt im Zeitraffer eine demonstrierende Menge und war mit einem weißen Herz und dem Datum der Demonstration, „20.03.2021“, versehen. Der Clip war Teil einer nur für 24 Stunden sichtbaren Instagram-"Story" und ist inzwischen nicht mehr abrufbar.

Niedersachsen plant Ausgangssperren

Niedersachsen plant das Einführen nächtlicher Ausgangssperren in Hochinzidenzregionen zur Eindämmung der sich weiter verschlechternden Corona-Lage. In Landkreisen und großen Städten mit über 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche soll die Ausgangssperre als eine Möglichkeit für verpflichtende Beschränkungen in die neue Corona-Verordnung aufgenommen werden, sagte der Chef der Staatskanzlei, Jörg Mielke, am Donnerstag in Hannover. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 soll die nächtliche Ausgangssperre verpflichtend werden, aber nicht automatisch im gesamten Kreisgebiet, sagte Mielke.

Nach der Absage des verschärften Osterlockdowns durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will Niedersachsen außerdem über die Feiertage ein Ansammlungsverbot erlassen. Auch unter Einhaltung von Abständen sollten Personenansammlungen im Freien untersagt werden, um informelle Feierlichkeiten zu unterbinden, sagte Mielke. Zu möglichen Restriktionen bei Tagesausflügen über Ostern, die ebenfalls zur Diskussion stehen, sagte Mielke zunächst nichts.

Stormarn: Vierjähriges Kind stirbt nach Corona-Infektion

Wie der Kreis Stormarn am Donnerstag mitteilt, ist ein erst vier Jahre altes Kind nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Nähere Informationen zu dem tragischen Fall gibt der Kreis aus Datenschutzgründen nicht bekannt. Landrat Henning Görtz kondoliert den Angehörigen: "Wir sind tief betroffen von dieser traurigen Nachricht. Unser Mitgefühl gilt der Familie."

Nach Beobachtungen des Robert Koch-Instituts scheint sich die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Varianten zu ändern. Die Infektionszahlen stiegen in allen Altersgruppen an, besonders stark jedoch bei Kindern und Jugendlichen, heißt es im jüngsten Online-Lagebericht des RKI.

Ausbrüche beträfen momentan insbesondere private Haushalte, zunehmend aber auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld. „Wir sehen, dass wir im Moment eine Entwicklung haben, bei der eben mehr auch kleinere Kinder erkranken. Das ist ernst zu nehmen“, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag bei einem Besuch am RKI, bei dem es um einen Austausch zu Corona-Ausbrüchen in Kitas ging. Ein Grund sei die ansteckendere Virusmutation. „Wir wollen durch eine gute Impfstrategie, die ja zunehmend auch die Kita-Erzieherinnen und Erzieher erreicht und durch ein gezieltes Testen auch in den Kitas den Schutz erhöhen“, ergänzte sie.

In Deutschland gibt es nach Giffeys Angaben mehr als drei Millionen Kita-Kinder. Ein Fokus auf das Testen sei mit kindgerechten Erklärungen auch bei den Kleinsten möglich, sagte sie. „Wer Kitas nicht schließen will, muss sie schützen“, ergänzte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Bei Kindern bis 14 Jahren hat sich die 7-Tage-Inzidenz nach den RKI-Daten in den vergangenen vier Wochen bundesweit mehr als verdoppelt - auf zuletzt mehr als 100 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Erzbistum Hamburg will Präsenzgottesdienste zu Ostern

Die katholischen Christen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg sollen zu Ostern trotz teils drastisch steigender Corona-Zahlen an Präsenzgottesdiensten teilnehmen können. „Im vergangenen Jahr haben wir in unseren Kirchen zu Ostern keine Gottesdienste in Präsenz feiern können. Das wollen wir möglichst vermeiden“, schrieb Generalvikar Ansgar Thim in einem Brief an die Gemeinden, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Nach dem angekündigten Rücktritt des Erzbischofs Stefan Heße im Missbrauchsskandal hat Thim die Leitung des Erzbistums Hamburg kommissarisch übernommen

Der Generalvikar des Erzbistums Hamburg, Ansgar Thim (Archivbild)
Der Generalvikar des Erzbistums Hamburg, Ansgar Thim (Archivbild) © picture alliance

Für die Gläubigen sei der Kirchgang und die Feier der österlichen Tage essenzieller Bestandteil des eigenen Glaubenslebens und gerade in dieser Zeit ein großes Bedürfnis. Der kommissarische Leiter des Erzbistums betonte: „Wir gehen nicht leichtfertig oder sorglos mit der aktuellen Lage um.“ Das Infektionsgeschehen vor Ort werde im Blick behalten.

Die Gemeinden achteten auf die Einhaltung der bewährten Hygienekonzepte. Auf Gemeindegesang werde verzichtet, den Gottesdienstteilnehmern werde dringend empfohlen, vor dem Besuch einen Corona-Schnelltest zu machen. In Hamburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei fast 130, auch die Nachbarländer verzeichnen zunehmende Infektionszahlen, wenn auch auf niedrigerem Niveau.

Das Erzbistum habe sich vor dem Brief von Thim mit den drei Landesregierungen und der Nordkirche beraten, erklärte ein Sprecher. Die evangelischen Gemeinden der Nordkirche müssen selbst entscheiden, ob sie Präsenzgottesdienste feiern. Die Kirchenleitung will nach Angaben einer Sprecherin des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein neue Empfehlungen herausgeben.

Demnach sollen die Gemeinden in Gebieten mit einer Inzidenz von über 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen prüfen, ob Alternativen zum Präsenzgottesdienst möglich sind. Ab einer Inzidenz von 200 sollen Gottesdienste mit Besuchern abgesagt werden. Wie sich die Gemeinden entscheiden, ist in vielen Fällen noch unklar. Auf der Internetseite des Hamburger Michel-Gemeinde heißt es zum Ostersonntag: „Eine gottesdienstliche Feier mit Gemeinde steht noch unter Vorbehalt.“

Neue Hamburger Corona-Verordnung ab Sonnabend

Zur Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 18. April soll in Hamburg bereits an diesem Wochenende eine neue Verordnung gelten. Darin werde der Senat die Maskenpflicht anpassen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Künftig müssen auch im Auto medizinische Masken getragen werden, wenn die Insassen aus verschiedenen Haushalten stammen.

Auch an den Landungsbrücken gilt die erweiterte Maskenpflicht.
Auch an den Landungsbrücken gilt die erweiterte Maskenpflicht. © imago images/Hanno Bode

Die Maskenpflicht an Elbe, Alster und bestimmten Parks werde nicht verändert, trotz zweier gegenteiliger Entscheidungen des Verwaltungsgerichts. Gegen die beiden Urteile, mit denen das Gericht den Eilanträgen von zwei Joggern stattgab, hat die Stadt Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht eingelegt, wie ein Gerichtssprecher sagte. Für die beiden vor Gericht erfolgreichen Jogger wird die Maskenpflicht zumindest bis zur neuen Entscheidung nicht gelten. Das stadtweite Alkoholkonsumverbot in der Öffentlichkeit, das der Senat Mitte Dezember anordnete, soll aufgehoben werden.

Nach einer erfolgreichen Klage dagegen vor dem Oberverwaltungsgericht werde der Senat nun die genauen Orte festlegen, an denen das Trinken von Alkohol verboten bleibt, sagte die Senatssprecherin. Die Liste der Orte werde aber kürzer sein als bei der Maskenpflicht im Freien, denn der Senat müsse immer belegen können, dass der Alkoholkonsum an einem bestimmten Ort zu Ansammlungen führen könne.

Die Maskenpflicht ist in der bisherigen Verordnung für 56 Ortslagen definiert. Gemäß den Bund-Länder-Beschlüssen will der Senat auch Modellprojekte zur Öffnung des öffentlichen Lebens zulassen. Diese Projekte sollen unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sein, aber mit einem strengen Testkonzept verbunden werden. Die neue Verordnung soll am Freitag veröffentlicht werden und am Sonnabend um 0.00 Uhr in Kraft treten.

Hamburg ruft pflegende Angehörige zu Corona-Impfung auf

Zu den Corona-Schutzimpfungen in Hamburg sind nun auch die pflegenden Angehörigen von Senioren aufgerufen. Eine pflegebedürftige Person über 70 Jahre könne zwei Angehörige benennen, die sie zu Hause pflegen, erklärte Behördensprecher Martin Helfrich am Donnerstag. Die über 70-jährige Person müsse eine Pflegestufe haben und müsse diese zusammen mit den Namen der beiden sie pflegenden Angehörigen auf einem Formular benennen. Damit könnten sich diese beiden Personen impfen lassen. In dieser Woche seien 20 000 Impftermine verfügbar. Viele seien am Donnerstag schon vergeben worden, aber erstmals nicht alle. Wer zu den berechtigten Gruppen gehöre, also über 80-Jährige, Erzieherinnen und Lehrer an Grundschulen, könne noch einen Termin vereinbaren. Nach einer Abschwächung der Impfkampagne wegen des Wirbels um den Impfstoff Astrazeneca in der vergangenen Woche ziehen die täglichen Zahlen nun wieder an. Am Mittwoch wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts fast 5000 Menschen in Hamburg geimpft. Das waren so viele wie seit dem 12. März nicht mehr. Anfang der Woche war die Impfzahl unter 4000 gefallen.

Schleswig-Holstein will Tourismus teils ab 19. April erlauben

Schleswig-Holstein will ab 19. April touristische Modellprojekte in Gebieten mit niedrigen Corona-Zahlen ermöglichen. „Schleswig-Holstein zeigt als innovatives Tourismusland nach einem erfolgreichen Sommer 2020 anhand von konkreten Modellprojekten, dass Urlaub in Pandemiezeiten mit Auflagen und intelligenten Konzepten verantwortungsvoll möglich ist“, heißt es dazu im Konzeptpapier des Wirtschaftsministeriums, das der Nachrichtenagentur apd vorliegt.

Passanten auf der Seebrücke von Timmendorfer Strand unterwegs: Ob hier ab dem 19. April auch wieder Tourismus im engeren Sinn mit Übernachtungen möglich sein wird, steht noch nicht fest (Archiv).
Passanten auf der Seebrücke von Timmendorfer Strand unterwegs: Ob hier ab dem 19. April auch wieder Tourismus im engeren Sinn mit Übernachtungen möglich sein wird, steht noch nicht fest (Archiv). © dpa

Demnach können sich Gemeinden, Kreise, kreisfreie Städte und regionale touristische Organisationen für abgegrenzte Projekte bis zum 7. April bewerben, um bei Zustimmung am 19. April starten zu können.

Voraussetzung ist, dass in dem Gebiet innerhalb der letzten sieben Tage unter 100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner gemeldet worden sind. Die Angebote sollen sich unter anderem auf Ferienwohnungen, Hotels und Gastronomie beziehen.

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Zu weiteren strikten Voraussetzungen gehören strenge Schutz- und Hygienekonzepte. Alle Gäste von Beherbergungsbetrieben müssen bei Anreise einen negativen Coronatest nachweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Solche Projekte hatten Bund und Länder mit ihren jüngsten Beschlüssen ermöglicht. Der Norden hatte zuletzt mit 59,7 die bundesweit niedrigste Inzidenz. Das Saarland will bereits ab 6. April weitergehende Lockerungen vornehmen.

Otto steigert Umsatz in Pandemie massiv

Der Hamburger Online-Versandhändler Otto hat seinen Umsatz im Corona-Geschäftsjahr 2020/21 um fast ein Drittel auf 4,5 Milliarden Euro gesteigert – und plant nun, neue Stellen zu schaffen. Die Zahl der Kundinnen und Kunden habe sich ebenfalls um 30 Prozent auf nun zehn Millionen erhöht, teilte die Otto-Einzelgesellschaft am Donnerstag in Hamburg mit. Dieser Zuwachs in Verbindung mit pandemiebedingten Einschränkungen habe allerdings die Systeme so an ihre Grenzen gebracht, „dass einige Services nicht wie gewohnt angeboten werden konnten“, hieß es.

Otto-Chef Marc Opelt (Archiv-Foto)
Otto-Chef Marc Opelt (Archiv-Foto) © Michael Rauhe

Der Vorsitzende des Otto-Bereichsvorstands, Marc Opelt, verwies darauf, dass die Zahl der Retouren im Vergleich zum Vorjahr über alle Sortimente hinweg um fast sechs Prozent gesunken sei. Ein wesentlicher Grund dafür seien verbesserte Produktbeschreibungen, Detailangaben sowie transparent einsehbare Rezensionen anderer Käufer und Käuferinnen.

Niedersachsen will mit Smudo-App in Öffnungsprojekte starten

Niedersachsen will die geplanten Modellprojekte zur Öffnung von Handel, Kultur und Außengastronomie gekoppelt an Schnelltests unter Nutzung der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung starten. Gemeinsam mit Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem Saarland verhandele das Land über die Anwendung der App, sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Donnerstag in Hannover.

Rapper Smudo sieht das von ihm mitentwickelte System
Rapper Smudo sieht das von ihm mitentwickelte System "Luca" als einen der Schlüssel, um das gesellschaftliche Leben wieder hochzufahren. © dpa | Axel Heimken

Die Modellprojekte sollen neben dem Einzelhandel die Außengastronomie, Kultureinrichtungen einschließlich Theatern und Kinos sowie Fitnessstudios beinhalten, sagte der Chef der Staatskanzlei, Jörg Mielke.

Luca sorgte in den vergangenen Wochen für Aufsehen, auch weil der Hip-Hop-Sänger Smudo für sie aktiv geworben hat. Seine Band "Die Fantastischen Vier" ist an der "Luca-Initiative" rund um die Berliner Entwicklerfirma Nexenio beteiligt.

Aquarium Sea Life in Timmendorfer Strand öffnet wieder

Nach mehrmonatiger Schließung ist das Sea Life Timmendorfer Strand vom Sonnabend, 27. März, an wieder geöffnet. Ein Eintritt ist aber nur mit vorgebuchten und datierten Onlinetickets möglich. Vor Ort ist der Eintritt nur mit einer FFP2-Maske ohne Ventil gestattet.

Ein Taucher schrubbt die Meeresschildkröte Speedy während des Frühjahrsputzes in den Aquarien des Sea Life. Das Haus darf nun wieder öffnen (Archivfoto).
Ein Taucher schrubbt die Meeresschildkröte Speedy während des Frühjahrsputzes in den Aquarien des Sea Life. Das Haus darf nun wieder öffnen (Archivfoto). © dpa

Um Menschenansammlungen zu vermeiden werden zunächst keine Schaufütterungen und Führungen angeboten. Auch das Berührungsbecken bleibt vorerst geschlossen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Türen wieder aufschließen dürfen", sagt der Chef des Großaquariums Andreas Schulz. "Das Sea Life lebt nicht nur durch unsere artenreichen Bewohner sondern auch durch unsere Besucher."

Sprunghafter Anstieg: Hamburg meldet 549 neue Corona-Fälle

Dramatische Entwicklung: Die Sozialbehörde meldet am Donnerstag 549 neue Corona-Infektionen in Hamburg (Mittwoch: 400). Das ist der höchste Tagesanstieg seit dem 6. Januar dieses Jahres (579). Den traurigen Rekord hatte es einen Tag zuvor am 5. Januar mit 697 gegeben.

Mit 389 waren es auch am Donnerstag vor einer Woche deutlich weniger Fälle. Damit steigt der Inzidenzwert von 120,2 am Vortag sprunghaft auf nun 128,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt nunmehr 58.708 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 51.900 als genesen.

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 253. (Stand: 24. März). 86 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 24. März), 75 von ihnen kommen aus Hamburg.

Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1364 – es sind sechs weitere Menschen in Hamburg mit oder an einer Covid-19-Erkrankungen gestorben (Stand: 24. März).

Ties Rabe: Corona-Lernhilfe soll schwache Schüler unterstützen

Der massive Schulausfall in der Corona-Krise hat viele Schüler in eine schwierige Situation gebracht. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat am Donnerstag nun ein spezielles Förderprogramm vorgestellt, mit dem Schülerinnen und Schüler corona-bedingte Lernrückstände möglichst innerhalb des nächsten Schuljahres aufholen sollen.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) favorisiert beim Rückkehr in den Präsenzunterricht eine
Schulsenator Ties Rabe (SPD) will schwache Schüler mit einer Corona-Lernhilfe unterstützen. © HA | Marcelo Hernandez

In der Hansestadt gehen Schulbehörde und Zeit-Stiftung für das Mentoring-Programm „Anschluss“ eine Kooperation ein. Dabei soll etwa jedem vierten oder fünften Schüler – das sind etwa 30.000 bis 40.000 in Hamburg – kostenlos ein Angebot für eine Lernförderung gemacht werden: Entweder zwei Extra-Stunden pro Woche in Kleingruppen über ein gesamtes Schuljahr verteilt oder vier Förderstunden pro Woche verteilt über ein halbes Schuljahr.

Das Programm soll nach Möglichkeit zum 1. August dieses Jahres starten und sich zunächst an 4000 bis 5000 Jungen und Mädchen richten.

Studenten sollen zum Einsatz kommen

"Unser Ziel ist es, dass bis zu 1000 Lehramtsstudierende als Mentorinnen und Mentoren nachmittags an den Schulen Lernförderkurse für Schülerinnen und Schüler geben", sagte Rabe. Aber auch pensionierte Lehrer oder Volkshochschullehrer könnten zum Einsatz kommen. Grundlage sei das bekannte und erfolgreiche Mentoring-Programm „Weichenstellung“ der Zeit-Stiftung, das seinerseits auf dem bis 2015 von der Universität Hamburg durchgeführten Programms IKS aufsetzte.

„Im letzten Jahr ist rund die Hälfte des Unterrichts an den Schulen ausgefallen. Das wird bei vielen Schülerinnen und Schülern tiefe Spuren in der schulischen Bildung, aber auch in ihrer sozialen und menschlichen Entwicklung hinterlassen", so der Schulsenator. "Hier setzt unser neues Programm an: Nachmittags können die Schülerinnen und Schüler in kleinen Lerngruppen in den Kernfächern Versäumtes nachholen."

Mentoren sollen 15 bis 30 Euro pro Stunde erhalten

"Mit dem neuen Programm wollen wir zugleich viele engagierte neue Pädagoginnen und Pädagogen für Hamburgs Schulen gewinnen und fördern“, so der Senator. Finanziell soll sich das Ganze für die Mentoren lohnen. Laut Rabe wird sich die Vergütung zwischen 15 und 30 Euro pro Stunde bewegen. "Wir werden hier nicht knickerig sein", so der Senator. "Daran soll es nicht scheitern."

20 Prozent der Schüler in Risikofamilien

"Wir haben keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, wie hoch die Lernrückstände in Hamburg tatsächlich sind", sagte Rabe. Ein Grund sei, dass es keine Vergleichsgruppe gebe, die keinen Unterrichtsausfall durch Corona hatte. Rund 20 Prozent der Schüler kämen aber aus Risikofamilien. "In diesen erfahren die Kinder wenig Rückenwind und die Kinder zeigen in der Schule eher schwächere Leistungen."

Hamburg als Modellstadt für Deutschland

"Hamburg kann mit diesem Programm zur Modellstadt für ganz Deutschland werden", sagte Michael Göring von der Zeit-Stiftung. Er sei optimistisch, so Göring. "Es wird nicht schwer sein, Lehramtsstudenten zu finden, die sich jede Woche mit vier bis fünf Kindern treffen, um diese zu coachen." Die Studenten würden nicht nur lernen mit den Kindern, sondern auch über Motivation sprechen. Diese Mentoren würden zu Coachingpartnern. "Die Erfahrung zeigt, dass diese Kinder aufblühen", so Göring.

Mehr Präsenzunterricht nach Ostern?

Zu einer Rückkehr zum Präsenzunterricht für mehr Klassen in Hamburg sagte der Senator: "Entscheidend ist, dass unser Testkonzept gelingt. Dann können wir nach Ostern auch mehr Klassen mit an Bord nehmen."

Unsicherheit für Karl-May-Spiele in Bad Segeberg

Die 7500 Zuschauer fassende Freilicht-Arena am Segeberger Kalkberg wird möglicherweise auch in diesem Jahr geschlossen bleiben. Während die Kalkberg GmbH sich als Veranstalter der Karl-May-Spiele noch bedeckt hält, geht die Flensburger Agentur Förde Show Concept davon aus, dass im Mai keine Großkonzerte in der Arena stattfinden. „Wir gehen davon aus, dass alles auf 2022 verschoben wird“, teilt das Unternehmen mit.

Darsteller bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg.
Darsteller bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg. © Frank Knittermeier | Frank Knittermeier

HHLA trotz Corona wieder optimistischer

Nach einem schwierigen Jahr rechnet der Hamburger Hafenbetreiber HHLA wieder mit einer Erholung. Sowohl beim Containerumschlag als auch beim Containertransport geht HHLA wieder von einem moderaten Anstieg aus, hieß es am Donnerstag bei Vorlage der detaillierten Jahreszahlen für 2020.

Kräne der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Container im Hamburger Hafen.
Kräne der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Container im Hamburger Hafen. © dpa

Die Umsätze sollen demnach ebenfalls wieder moderat steigen, das Betriebsergebnis (Ebit) sieht HHLA für 2021 zwischen 153 Millionen Euro und 178 Millionen Euro. Im abgelaufenen Jahr war das Ebit - wie bereits bekannt - pandemiebedingt um etwa 44 Prozent auf 123,6 Millionen Euro eingebrochen.

Zum einen hatten die Hamburger Mengeneinbußen, dazu verursachte auch das Sparprogramm zusätzliche Kosten. Das Konzernergebnis sank damit innerhalb eines Jahres um mehr als die Hälfte auf 42,6 Millionen Euro. Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik brach das Ergebnis unterm Strich noch deutlicher auf 35,3 Millionen Euro ein. Für die Aktionäre heißt das: Das Management schlägt nur noch eine Dividende von 45 Cent vor. Im Vorjahr waren es noch 70 Cent.

Der Konzern hatte Eckdaten bereits vorab bekannt gegeben. Der Containerumschlag an den HHLA-Terminals ging 2020 infolge der Pandemie um fast elf Prozent auf weniger als 6,8 Millionen Standardcontainer zurück. Der Umsatz sank um rund sechs Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro.

Privater Musikunterricht nur auf Distanz

Fast jeder fünfte Deutsche macht in seiner Freizeit Musik, so das Ergebnis einer vom Deutschen Musikinformationszentrum in Auftrag gegeben Studie. Bei den Unter-16-Jährigen ist der Anteil sogar noch deutlich höher; zu den beliebtesten Instrumenten bei Kindern und Jugendlichen gehören Klavier, Blockflöte und Gitarre. Für die in­strumentale Ausbildung der Freizeitmusiker sorgen private und öffentliche Musikschulen zu etwa 30 Prozent, ebenso hoch ist der Anteil der privaten Musiklehrkräfte. Allerdings ist ein Präsenzunterricht derzeit in keinem Fall möglich.

Paragraf 19 der Corona-Eindämmungsverordnung, der sich mit Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen befasst, lautet seit dem 22. Januar: „Angebote der Freizeitgestaltung und Hobbyausübung sind untersagt. Die Angebote sind grundsätzlich als Fernunterricht durchzuführen.“ Das gilt ausdrücklich auch für selbstständige künstlerische Lehrer.

Musikunterricht als Zeitvertreib? Das sehen viele Pädagogen anders – geht es doch bei der Eins-zu-eins-Begegnung in einer über Jahre gewachsenen Beziehung neben rein musikalisch-technischen Fertigkeiten um die Persönlichkeitsentwicklung. Die Eindämmungsverordnung jedoch setzt die Prioritäten beim Gesundheitsschutz. Der Senat spricht in der Begründung von einem wichtigen Baustein in der vorbeugenden Schutzstrategie.

„Die Verordnung verbietet jeglichen privaten Musikunterricht in Präsenz“, stellt die Kulturbehörde klar, „es sei denn, er dient der beruflichen Ausbildung. Aber auch dann sollte er möglichst als Fernunterricht stattfinden.“

Sommersemester in Hamburg beginnt größtenteils digital

Es kommt wie erwartet: Wegen des angespannten Infektionsgeschehens in der Hansestadt startet das Sommersemester an den sechs staatlichen Hamburger Hochschulen am 1. April größtenteils mit digitaler Lehre, wie der Senat mitteilte. Ausnahmen bilden Laboreinheiten und Veranstaltungen an den musisch-künstlerischen Hochschulen.

Ab wann und in welchem Umfang es Selbst- und Schnelltests für Studierende und Lehrende geben wird, ließ Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) immer noch offen. Ihre Behörde wolle die Hochschulen „zügig mit Schnelltests und Selbsttests ausstatten, um sie zu unterstützen, dort die Sicherheit zu erhöhen, wo Veranstaltungen oder Prüfungen in Präsenz stattfinden müssen“. Den Bedarf an Tests habe die Behörde erfragt; zu klären seien Verteilungswege an den Hochschulen.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Schon die beiden vergangenen Semester hätten allen Beteiligten sehr viel abgefordert, sagte Fegebank. „Nun geht es in das dritte Semester mit großen Herausforderungen.“ Wenn es das Infektionsgeschehen zulasse, könnte es im Sommersemester wieder mehr Präsenzveranstaltungen geben. „In jedem Fall wird auch im Sommersemester sichergestellt sein, dass die Studierenden alle Leistungen erbringen können.“

Inzidenz in Schleswig-Holstein wieder leicht gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein leicht gestiegen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen lag am Mittwoch bei 59,7, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Am Dienstag lag der Wert bei 58,4.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag im Norden am Mittwoch bei 361. Am Mittwoch vergangener Woche waren es 338. Die Zahl der Toten stieg um vier auf 1419. Im Krankenhaus wurden 205 Corona-Patienten behandelt (Dienstag: 203), 46 von ihnen intensivmedizinisch, 24 davon wurden beatmet.

Neue Einschränkungen an Schulen in Pinneberg

Die Zahl der Neuinfektionen im Kreis Pinneberg ist derzeit so hoch wie seit Wochen nicht mehr. Nun verschärft die Landesregierung Schleswig-Holsteins die Regeln an Schulen im Kreis. Einige Schüler müssen zurück in den Distanzunterricht. Die Details lesen Sie im ausführlichen Bericht.

76 Mallorca-Flüge ab Hamburg über Ostern geplant

Vom Hamburg Airport sind für die Osterwoche 37 Starts nach Mallorca geplant. In der Woche nach Ostern seien es sogar 39 Flugzeuge, die die Balearen-Insel ansteuern sollen, teilte eine Flughafensprecherin am Mittwoch mit. Allein am kommenden Sonntag bedienten Eurowings und Condor je dreimal und Ryanair einmal diese Strecke.

Mallorca ist derzeit nicht als Corona-Risikogebiet ausgewiesen. Der Andrang von Urlaubern aus Hamburg ist groß.
Mallorca ist derzeit nicht als Corona-Risikogebiet ausgewiesen. Der Andrang von Urlaubern aus Hamburg ist groß.

Zum Vergleich: In der Osterwoche 2019 starteten in Hamburg 57 Maschinen in Richtung Mallorca. Im März 2020 hatte die Balearen-Regierung wegen der Corona-Pandemie die Hotels geschlossen. Tausende Touristen wurden mit Sonderflügen nach Deutschland und Großbritannien zurückgebracht. Der Helmut-Schmidt-Flughafen rechne aktuell mit rund 5000 Passagieren, die in der kommenden Osterwoche nach Mallorca abfliegen, hieß es. Derzeit sei nicht festzustellen, dass die Fluggesellschaften ihre Planungen änderten. Dabei könnten Auslandsreisen schon bald verboten werden.

Mallorca verschärft Corona-Regeln

Und auch die Balearen-Insel selbst reagiert nun mit verschärften Regeln auf den Andrang. Die Gastronomie muss von Freitag an wieder die Innenbereiche der Kneipen, Cafés und Restaurants schließen. Die gastronomischen Außenterrassen und Biergärten bleiben derzeit noch geöffnet, aber wie bisher nur bis 17 Uhr.

Auch in den Hotelbars, in denen bislang noch bis 22 Uhr am Abend gebechert werden durfte, ist künftig um fünf Uhr nachmittags Zapfenstreich. Nur die hoteleigenen Restaurants dürfen die Hausgäste bis zehn Uhr abends bewirten. Dann beginnt übrigens auch eine nächtliche Ausgangssperre.

Wo die Hamburger noch hinfliegen

Über die Osterferien stünden viele weitere Ziele ab Hamburg zur Auswahl. Als Beispiel nannte die Sprecherin die Kanaren, Hurghada (Ägypten), Dubai, Barcelona, Madrid, Alicante, Thessaloniki (Griechenland) und Lissabon sowie die Türkei mit Istanbul, Antalya, Ankara und Izmir. Zudem würden viele europäische Metropolen angeflogen, darunter London, Zürich, Wien, Brüssel, Kopenhagen, Warschau und Amsterdam.

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an die Hamburger appelliert, auf Reisen zu verzichten. Er forderte Fluggesellschaften auf, keine Angebote zu machen. „Alle wissen, dass das unerwünscht ist“, sagte er. Die Bundesregierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend unterbunden werden können. Die Lieblingsinsel der Deutschen wurde am 14. März von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen. Damit wurde auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts aufgehoben.

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