Hamburg. Der Überblick: Tschentscher nennt Osterruhe “Fehler“. Unterricht am Gründonnerstag. Hoffnung auf Impfung für Jüngere.
Erst der harte Lockdown über Ostern, dann die Rolle rückwärts: Nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern zu den Regeln über die Osterfeiertage trat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vor die Presse und erläuterte seine Sicht der Dinge in der Corona-Pandemie.
- Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Derweil ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt weiter gestiegen. Über die jüngsten Beschlüsse debattiert am Mittwoch auch die Hamburgische Bürgerschaft in der Aktuellen Stunde.
Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 24. März:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein wieder gestiegen
- Neue Einschränkungen an Schulen in Pinneberg
- Viele Mallorca-Flüge ab Hamburg – Insel reagiert
- Hoffnung auf Impfung für über 70-Jährige
- Kreuzfahrten: Eckpunkte für den Wiedereinstieg
- Schulunterricht in Hamburg am Gründonnerstag
- Wirtschaftsminister Buchholz für Tourismus-Modellprojekte
- Bürgerschaft debattiert über Corona-Politik des Senats
- Handwerkskammer begrüßt gekippte Osterruhe
- Osterruhe gekippt: Tschentscher erklärt die Rolle rückwärts
- Gewerbesteuereinbruch im Corona-Jahr in Hamburg
- Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt weiter
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein wieder leicht gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein leicht gestiegen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen lag am Mittwoch bei 59,7, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Am Dienstag lag der Wert bei 58,4.
Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag im Norden am Mittwoch bei 361. Am Mittwoch vergangener Woche waren es 338. Die Zahl der Toten stieg um vier auf 1419. Im Krankenhaus wurden 205 Corona-Patienten behandelt (Dienstag: 203), 46 von ihnen intensivmedizinisch, 24 davon wurden beatmet.
Neue Einschränkungen an Schulen in Pinneberg
Die Zahl der Neuinfektionen im Kreis Pinneberg ist derzeit so hoch wie seit Wochen nicht mehr. Nun verschärft die Landesregierung Schleswig-Holsteins die Regeln an Schulen im Kreis. Einige Schüler müssen zurück in den Distanzunterricht. Die Details lesen Sie im ausführlichen Bericht.
76 Mallorca-Flüge ab Hamburg über Ostern geplant
Vom Hamburg Airport sind für die Osterwoche 37 Starts nach Mallorca geplant. In der Woche nach Ostern seien es sogar 39 Flugzeuge, die die Balearen-Insel ansteuern sollen, teilte eine Flughafensprecherin am Mittwoch mit. Allein am kommenden Sonntag bedienten Eurowings und Condor je dreimal und Ryanair einmal diese Strecke.
Zum Vergleich: In der Osterwoche 2019 starteten in Hamburg 57 Maschinen in Richtung Mallorca. Im März 2020 hatte die Balearen-Regierung wegen der Corona-Pandemie die Hotels geschlossen. Tausende Touristen wurden mit Sonderflügen nach Deutschland und Großbritannien zurückgebracht. Der Helmut-Schmidt-Flughafen rechne aktuell mit rund 5000 Passagieren, die in der kommenden Osterwoche nach Mallorca abfliegen, hieß es. Derzeit sei nicht festzustellen, dass die Fluggesellschaften ihre Planungen änderten. Dabei könnten Auslandsreisen schon bald verboten werden.
Mallorca verschärft Corona-Regeln
Und auch die Balearen-Insel selbst reagiert nun mit verschärften Regeln auf den Andrang. Die Gastronomie muss von Freitag an wieder die Innenbereiche der Kneipen, Cafés und Restaurants schließen. Die gastronomischen Außenterrassen und Biergärten bleiben derzeit noch geöffnet, aber wie bisher nur bis 17 Uhr.
Auch in den Hotelbars, in denen bislang noch bis 22 Uhr am Abend gebechert werden durfte, ist künftig um fünf Uhr nachmittags Zapfenstreich. Nur die hoteleigenen Restaurants dürfen die Hausgäste bis zehn Uhr abends bewirten. Dann beginnt übrigens auch eine nächtliche Ausgangssperre.
Wo die Hamburger noch hinfliegen
Über die Osterferien stünden viele weitere Ziele ab Hamburg zur Auswahl. Als Beispiel nannte die Sprecherin die Kanaren, Hurghada (Ägypten), Dubai, Barcelona, Madrid, Alicante, Thessaloniki (Griechenland) und Lissabon sowie die Türkei mit Istanbul, Antalya, Ankara und Izmir. Zudem würden viele europäische Metropolen angeflogen, darunter London, Zürich, Wien, Brüssel, Kopenhagen, Warschau und Amsterdam.
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an die Hamburger appelliert, auf Reisen zu verzichten. Er forderte Fluggesellschaften auf, keine Angebote zu machen. „Alle wissen, dass das unerwünscht ist“, sagte er. Die Bundesregierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend unterbunden werden können. Die Lieblingsinsel der Deutschen wurde am 14. März von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen. Damit wurde auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts aufgehoben.
Hoffnung auf Impfung für über 70-Jährige in Hamburg
Hoffnung auf eine baldige Impfung können sich jetzt auch in Hamburg die über 70-Jährigen machen, die in Schleswig-Holstein bereits Impftermine bekommen. „Wir gehen davon aus, dass wir im April weitere Altersgruppen zur Impfung aufrufen können“, sagt Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, auf Anfrage. Die Betroffenen werden nach Jahrgängen gestaffelt eingeladen, beginnend mit den 79-Jährigen. Sie erhalten einen Brief mit der Aufforderung, einen Impftermin zu vereinbaren. Mit der Impfung der über 70-Jährigen könnte nach Abendblatt-Informationen möglicherweise bereits nach Ostern begonnen werden.
Kreuzfahrten: Eckpunkte für den Wiedereinstieg
Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hat zusammen mit Vertretern der Kreuzfahrtbranche ein Strategie- und Maßnahmenpapier für den Wiedereinstieg entwickelt. „Die Corona-Krise stellt die gesamte Tourismuswirtschaft und die Kreuzfahrtindustrie in besonderer Weise vor bislang nicht gekannte Herausforderungen", sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). "Wir wollen daher die Zukunft der Kreuzfahrt am Standort Hamburg auf der Basis von Wertschöpfung und Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten und die hierfür notwendigen Maßnahmen umsetzen“.
Das Eckpunktepapier für die Kreuzschifffahrt in Hamburg kann unter https://www.hamburg.de/bwi/14979024 abgerufen werden. An dem Eckpunktepapier haben die Hamburg Port Authority AöR, die Cruise Gate Hamburg GmbH, die Hamburg Marketing GmbH, die Behörde für Wirtschaft und Innovation und der Hamburg Cruise Net e. V. mitgewirkt.
Schulunterricht in Hamburg am Gründonnerstag
Der Schulunterricht findet in Hamburg an Gründonnerstag statt - auch in Präsenz vor Ort in den Schulen. Im Zuge der Osterruhe hatte er an diesem Tag voraussichtlich ausgesetzt werden sollen. Aber: "Alle ursprünglich für den Gründonnerstag avisierten Änderungen werden nicht umgesetzt", erklärte der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht, am Mittwoch auf Abendblatt-Anfrage. Das gelte auch für die Schulen und den Wechselunterricht.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
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- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Wirtschaftsminister Buchholz für Tourismus-Modellprojekte
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz sieht gute Chancen für touristische Modellprojekte in Gebieten mit niedrigen Corona-Infektionszahlen. Der FDP-Politiker kündigte dafür am Mittwoch im Landtag ein schnelles Bewerbungsverfahren an. Es seien bestimmte Kriterien zu erfüllen, zum Beispiel im Hinblick auf elektronische Kontaktnachverfolgung und Testungen auf das Coronavirus. Die Bedingungen sollten bis Donnerstag den Kommunen übermittelt werden. „Wir wollen beweisen, dass Tourismus verantwortbar durchführbar ist“, sagte Buchholz. Wo solche Modellprojekte gestartet werden können, ist noch offen.
"Wir erarbeiten gerade einen Kriterienkatalog, der die Grundlage liefern wird für unsere Entscheidung, wo wir eine Modellregion einrichten werden. Eine solche Vergabe kann schon allein aus Gerechtigkeitsgründen nur nach klaren, nachvollziehbaren Regeln erfolgen", so Buchholz zum Abendblatt.
Bürgerschaft debattiert über Corona-Politik des Senats
Auf Antrag der CDU-Fraktion befasst sich die Hamburger Bürgerschaft am Mittwoch mit den Anti-Corona-Maßnahmen in den Hamburger Schulen wie Tests, Luftfilter und Digitalisierung. „Schüler, Lehrer und Eltern dürfen nicht Opfer verfehlter Corona-Politik werden“, meint die größte Oppositionsfraktion.
In der Debatte geht es aber auch um die aktuelle Rolle rückwärts bei den Beschlüssen zur Osterruhe.
Handwerkskammer begrüßt gekippte Osterruhe
Die Hamburger Handwerkskammer hat es begrüßt, dass Betriebe am Gründonnerstag und am Ostersonnabend nun doch nicht schließen müssen. „Das Hamburger Handwerk nimmt die Entscheidung, nun doch am Donnerstag und Karsamstag arbeiten zu dürfen, mit großer Erleichterung auf", sagte Kammerpräsident Hjalmar Stemmann am Mittwoch.
"Für mich ist dies ein Anlass, wiederholt an alle Betriebe zu appellieren, in ihren Bemühungen um den Gesundheitsschutz von Mitarbeitern und Kunden nicht nachzulassen. Allem Unverständnis und Ärger, den viele empfinden mögen, zum Trotz: Bitte tragen Sie mit den nötigen Infektionsschutzmaßnahmen weiter verantwortungsvoll zur Pandemie-Eindämmung bei“, so der Präsident weiter.
Osterruhe gekippt: Tschentscher erklärt die Rolle rückwärts
Erst sollte es über Ostern einen verschärften Lockdown mit der weitgehenden Schließung der meisten Geschäfte geben, doch das ist nach dem jüngsten Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder wieder vom Tisch. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich am Mittwochmittag im Rathaus zu den jüngsten Beschlüssen geäußert.
"Die Bundeskanzlerin hat uns mitgeteilt, dass die Osterruhe nicht umgesetzt werden kann. Es gibt zu viele rechtliche und praktische Hürden, als dass wir daran hätten festhalten können", sagte Tschentscher. "Dieser Beschluss war ein insofern ein Fehler, den wir alle gemeinsam - also die Bundeskanzlerin und alle Ministerpräsidentinnen und -präsidenten - gemacht haben, weil wir diese rechtlichen Umsetzungshürden nicht vorhergesehen haben."
Es werde also auch in Hamburg keine feiertagsähnliche Situation am Gründonnerstag und am Ostersonnabend geben, so der Bürgermeister weiter.
Tschentscher: "Dritte Welle muss gebrochen werden"
Dennoch muss aus der Sicht Tschentschers die dritte Welle der Pandemie, in der sich Deutschland nun befindet, gebrochen werden. "Um die Infektionsdynamik abzuschwächen, ist es enorm wichtig, Kontakte und Mobilität zu vermeiden", sagte der Bürgermeister. Es gelte weiter die dringende Bitte, die Ostertage so ruhig wie möglich zu verbringen. "Wir müssen das Virus weiter ernst nehmen."
Dies bedeutet laut Tschentscher im Einzelnen, weiter Maske zu tragen, Abstand zu halten und keine Reisen zu unternehmen – "schon gar nicht ins Ausland".
Andere Regelungen bleiben in Kraft
Alle weiteren Regeln, die zuvor von den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin verabschiedet wurden, würden wie geplant umgesetzt, betonte Hamburgs Bürgermeister. Dies gelte insbesondere auch für die Regel, dass sich ein Hamburger Haushalt nur mit einer weiteren Person treffen dürfe, wobei Kinder unter 14 Jahre nicht mitzählen. "Wir halten an der am Montag beschlossen Strategie fest", sagte der Bürgermeister.
. "Wir haben die dringende Bitte, diese Tage auch ohne den förmlichen Beschluss wie Feiertage zu behandeln", so Tschentscher. Man dürfe nicht zulassen, dass die Infektionsdynamik zu stark werde, bevor die Schnellteststrategie voll umgesetzt sei.
Gewerbesteuereinbruch im Corona-Jahr in Hamburg
Das Gewerbesteueraufkommen in Hamburg ist im Corona-Jahr 2020 um fast ein Drittel eingebrochen. Insgesamt seien rund 1,73 Milliarden Euro eingenommen worden, teilte das Statistikamt Nord am Mittwoch mit. Das seien 32 Prozent weniger als 2019. Damals lag das Gewerbesteueraufkommen den Angaben zufolge noch bei rund 2,56 Milliarden Euro.
Die Gewerbesteuer gilt als die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen und ist seit jeher umstritten. Kritik gibt es unter anderem wegen der großen regionalen Unterschiede bei den Hebesätzen. In Hamburg beträgt der Hebesatz - mit ihm wird die Gewerbesteuer berechnet - seit rund 25 Jahren 470 Prozent.
Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt weiter
Die Sozialbehörde meldet am Mittwoch 400 neue Corona-Infektionen in Hamburg (Dienstag: 297). Mit 393 waren es am Mittwoch vor einer Woche etwas weniger Fälle. Damit steigt der Inzidenzwert von 119,8 am Vortag auf nun 120,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt nunmehr 58.159 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 51.700 als genesen.
Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern ist um fünf auf 242 gestiegen (Stand: 23. März). 84 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 23. März), 71 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1358 – es sind drei weitere Menschen in Hamburg mit oder an einer Covid-19-Erkrankungen gestorben (Stand: 23. März).
Millionen minderwertiger Masken in Hamburg abgefangen
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die Behörden in Hamburg nach Angaben von Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina (Grüne) Millionen von minderwertigen Masken abgefangen. Gemeinsam mit dem Zoll sei ihre Behörde am Hafen und Flughafen aktiv. Außerdem seien stichprobenartig Modelle aus Supermärkten, Drogerien, Apotheken und Onlinehandel kontrolliert worden.
Die jüngste Kontrolle im Einzelhandel sei allerdings sehr positiv verlaufen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen zeigten, dass alle sieben Modelle von FFP2-Masken und vier Modelle von OP-Masken die Grenzwerte für den Durchlass von Aerosolen zum Teil deutlich unterschritten. Die vom Bund an Wohlfahrtsverbände auch in Hamburg gelieferten Masken seien nicht von der Hamburger Marktüberwachung kontrolliert worden, weil sie über eine staatliche Stelle gekommen seien, sagte eine Behördensprecherin.
CDU will mehr Hilfen für Hamburger Einzelhändler
Mit einem Antrag in der Bürgerschaftssitzung am Mittwoch fordert die CDU-Fraktion den rot-grünen Senat auf, ein Hilfsprogramm für betroffene Einzelhändler zu erlassen, das über die bereits existierende Erstattung der 90-prozentigen Fixkostenübernahme hinausgeht. Damit solle sichergestellt werden, dass Einzelhändler neben dem reinen Erhalt ihres Geschäftes auch weiterhin ihren eigenen Lebensunterhalt finanzieren könnten.
„Die vergangenen Monate haben deutlich gezeigt, dass die reine Erstattung eines Großteils der Fixkosten über die Überbrückungshilfen ohne jegliche Einnahmen für viele Einzelhändler nicht ausreicht, um das Geschäft über Wasser zu halten und gleichzeitig die eigenen Lebenshaltungskosten aufzubringen", sagte David Erkalp, Fachsprecher für Handel und Tourismus der CDU-Fraktion. "Wir fordern daher eine umgehende Nachbesserung in Form eines Unternehmerlohns, um Pleiten und Ladenschließungen zu verhindern."
Schweigeminute im Kieler Landtag für Corona-Opfer
Mit einer Schweigeminute hat der Landtag in Kiel am Mittwoch der Opfer der Corona-Pandemie gedacht. Bisher sind im nördlichsten Bundesland mehr als 1400 Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. „Erstes deutsches Todesopfer war ein Mann aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, der am 8. März während eines Urlaubs in Ägypten verstarb“, sagte Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) zum Auftakt der dreitägigen März-Sitzung.
„Wir alle durchleben eine Zeit großer Unsicherheit, großer Sorgen und oft voller Einsamkeit.“ Der Tod vieler Gestorbener sei noch schwerer zu ertragen, da man nicht richtig voneinander Abschied nehmen könne. „Es fehlt auch die persönliche Begegnung, die persönliche Beileidsbekundung, das Mitgefühl bei der Trauerfeier, wenn Familie, Freundinnen und Freunde nicht so teilnehmen können, wie es in normalen Zeiten üblich gewesen wäre“, sagte Schlie.
Linke fordert Corona-Guides für gefährdete Stadtteile
Die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft fordert, die Bürger in besonders stark von der Pandemie betroffenen Stadtteilen mit Corona-Guides aufzuklären. Die mobilen Einheiten aus haupt- und nebenberuflichen Mitarbeitern sollten den Menschen in Quartieren mit hohen Inzidenz-Werten Informationen in vielen Sprachen, aber auch FFP2-Masken und Schnelltests anbieten. Vergleichbare Initiativen gebe es bereits in Bremen und Berlin.
„Wer arm ist, hat ein größeres Infektionsrisiko und ein größeres Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken", sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Deniz Celik. Anders als in Bremen oder Berlin weigere sich Hamburgs Senat bis heute, die Infektionsorte kleinräumig zu erfassen und die soziale Dimension der Pandemie in den Blick zu nehmen. "Jetzt müssen wir ganz dringend dort helfen, wo die Inzidenz am höchsten ist", so Celik weiter.
Landtagssitzung beginnt wegen Bund-Länder-Runde später
Schleswig-Holsteins Landtag hat wegen der kurzfristig geplanten Bund-Länder-Runde am Mittwoch seine Tagesordnung geändert. Die ursprünglich zu Beginn der Debatte geplante Rede von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zu den Ergebnissen der Ministerpräsidentenkonferenz von Montag wurde wegen einer kurzfristig einberufenen Videokonferenz verschoben.
Nach der massiven Kritik an den Oster-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um 11.00 Uhr in einer Schalte erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Dabei werde es um den Umgang mit der anhaltenden Kritik gehen. Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wies auf Umsetzungsprobleme der Oster-Beschlüsse hin. „Wir haben auch Gesprächsbedarf gegenüber dem Bund in den letzten Stunden signalisiert“, sagte er. Die Landesregierung sei bekanntermaßen nicht mit allen Beschlüssen von Anfang der Woche zufrieden. „Aber insbesondere das, was zum Thema Ostern verabredet worden ist, stößt auf erhebliche Umsetzungsschwierigkeiten, die vom Bund bis heute nicht geklärt werden konnten.“ Nötig sei eine Lösung, die Neuinfektionen möglichst verhindere.
Inwiefern sich die für Mittwochnachmittag angekündigte wöchentliche Pressekonferenz, in der Günther die Corona-Regeln für die kommende Woche erläutern will, wegen der Sondersitzung verzögert, ist noch nicht bekannt.
Brasilianische Corona-Variante in Hamburg nachgewiesen
Erstmals ist in Hamburg die brasilianische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Es gebe zudem einen weiteren Fall mit Verdacht auf die Mutante B.1.1.28, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag in ihrem wöchentlichen Corona-Briefing mit.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) könnte die brasilianische Variante ansteckender sein. Angenommen wird zudem, dass die Antikörper von Genesenen und Geimpften gegen die auch P.1 genannte Mutante weniger wirksam sind.
Hamburger Senat stockt Corona-Hilfen auf
Angesichts der enormen Belastungen für viele Firmen und Selbstständige durch die Corona-Beschränklungen stockt der Hamburger Senat die Hilfsmaßnahmen auf. So hat er die erneute Aufstockung und Verlängerung des Corona Recovery Fonds (CRF) beschlossen. Standen bisher 800.000 Euro als maximaler Förderbetrag für ein mittelständisches Unternehmen zur Verfügung, könnten Hamburgs Mittelständler nun bis zu 1,8 Millionen Euro beantragen, teilten Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) mit. Die Laufzeit des Programms wurde bis zum 31. Dezember 2021 verlängert.
Der Fonds ist Teil des Hamburger Schutzschirms und fördert innovative Start-ups und wachstumsorientierte Mittelständler, die durch die Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind, mit stillen Beteiligungen. Für die Aufstockung stellt die Stadt weitere 30 Millionen Euro Co-Finanzierungsmittel zur Verfügung, sodass zusammen mit Bundesmitteln insgesamt bis zu 100 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden können. „Wenn die Beschränkungen in die Verlängerung gehen, müssen auch die Hilfsmaßnahmen verlängert werden“, sagte Finanzsenator Dressel und betonte, dass die Stadt weiter um jedes Unternehmen und jeden Arbeitsplatz kämpfe.
„Fakt ist, dass viele Unternehmen aufgrund der Pandemie weiterhin auf Hilfen angewiesen sind“, sagte Wirtschaftssenator Westhagemann. „Wir lassen sie nicht im Regen stehen und passen deshalb unsere Corona-Hilfen an ihre Bedürfnisse an.“ 117 Hamburger Unternehmen hätten bisher Zusagen über insgesamt 41,6 Millionen Euro aus dem Corona Recovery Fonds erhalten. Weitere 23 Anträge über insgesamt 8,8 Millionen Euro würden derzeit geprüft.
Laut Ralf Sommer, Chef der Hamburgischen Investitions- und Förderbank IFB, über die die Hilfen abgewickelt werden, wurden bislang mehr als 94.000 Anträge auf Wirtschaftshilfen bearbeitet und mit insgesamt mehr als 1,1 Milliarden Euro ausgezahlt. dey
Hoteliers im Norden wütend über den Oster-Lockdown
Enttäuscht und teils wütend über den verordneten Oster-Lockdown zeigen sich die Hoteliers im Norden. Karsten Werner, geschäftsführender Gesellschafter des StrandGut Resort in St. Peter-Ording beklagt die Ungleichbehandlung in der Pandemie: „Die, die die besten Hygiene-Konzepte haben, müssen weiter leiden, damit andere offen bleiben. Warum wurde die Industrie nie komplett geschlossen?“ Derzeit würde die Politik ausgesuchte Branchen und Existenzen vernichten. Er würde sofort Tausende von Coronatests kaufen und Gäste sowie Personal vor Ort testen.
„Maßlos enttäuscht“ von den Bund-Länder-Beschlüssen ist Alexander Winter, arcona Hotels & Resorts: „Unsere Branche ist scheinbar das Sinnbild für Mobilität der gesamten Bevölkerung. Und wir haben von der Politik weder das Vertrauen in einen zuverlässigen Umgang mit unseren Gästen bekommen, noch haben wir eine klare Öffnungsperspektive. Denkt man an die bisher erarbeiteten Stufenpläne, schwindet bei uns die Hoffnung darauf, an so wichtigen Reisezeiträumen wie Himmelfahrt und Pfingsten in Betrieb zu gehen.“
Ministerpräsident Günther zeigte Verständnis und machte den Hoteliers, der Gastronomie und der Eventbranche Hoffnung: „Diese Branchen sind seit November geschlossen. Es wird für sie zusätzliche finanzielle Hilfen vom Bund geben. Das ist zwingend notwendig. Dieser Bereich ist am Ende seiner Kräfte.“
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich ebenfalls enttäuscht gezeigt. Sie bedauere es sehr, dass es für Urlaub im eigenen Bundesland im Kreis der Länder und der Bundeskanzlerin keine Unterstützung gab, sagte Schwesig am Dienstag in Schwerin. Die Bundesregierung habe nach ihren Worten überhaupt nicht schlüssig erklären können, „warum sie den Urlaub nach Mallorca zulässt, aber Bedenken hat, wenn die einheimische Bevölkerung eine halbe Stunde mit dem Auto in die nächste Ferienwohnung fährt“, kritisierte Schwesig, die ebenfalls Modellregionen einrichten möchte.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein leicht gesunken. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Dienstag bei 58,4, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Am Montag lag der Wert bei 60,2.
Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko
- Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
- Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
- Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag im Norden am Dienstag bei 253. Am Dienstag vergangener Woche waren es 332. Die Zahl der Toten stieg um drei auf 1415. 203 Corona-Patienten wurden im Krankenhaus behandelt (Montag: 203), 46 von ihnen intensivmedizinisch, 21 davon wurden beatmet.
Meyer-Werft macht zwei Wochen Corona-Pause
Der Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft wird laut der „Ostfriesen-Zeitung“ Corona-bedingt ab kommendem Montag zwei Wochen Produktionspause machen. Die geplante einwöchige Betriebspause nach Ostern werde nach vorne hin verlängert, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf ein internes Schreiben an die Belegschaft in Papenburg. Ein Firmensprecher bestätigte, dass die Werft in Gesprächen mit dem Gesundheitsamt des Kreises Emsland sei. Wegen einer hohen Infektionsrate gelten in Papenburg an der Ems seit dem 18. März nächtliche Ausgangsbeschränkungen.
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