Hamburg. Der Überblick: Impfstoff von AstraZeneca fehlt. Inzidenz steigt nach neuen Zahlen weiter. Taxifahrer demonstrieren auf St. Pauli.
Obwohl der Lockdown noch nicht beendet ist und Hamburg die Corona-Maßnahmen deutlich rigider handhabt als Schleswig-Holstein, ist der Inzidenzwert in den vergangenen Tagen wieder gestiegen. Er liegt trotz eines leichten Rückgangs am Sonnabend weiter auf einem mit Ende Januar vergleichbaren Niveau – auch die Zahl der Intensivpatienten in Hamburg ist erstmals seit Januar wieder dreistellig.
- Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
In Hamburg gab es am Sonnabend erneut Demonstrationen und Autokorsos von Corona-Leugnern. Aber auch die Taxifahrer unterstützten mit einer Aktion die vom Lockdown betroffenen Betrieb auf St. Pauli an der Reeperbahn. In Schleswig-Holstein wird unterdessen die Öffnung der Museen erwartet. Im Wendland eskalierte eine illegale Corona-Party.
Corona-News für Hamburg und den Norden am 13. und 14. März:
- Schleswig-Holstein meldet 87 Corona-Neuinfektionen
- Hamburg stoppt Impftermin-Vergabe für unter 80-Jährige
- Polizeieinsatz: Corona-Party im Wendland eskaliert
- Corona-Infektionen: Neue Hamburger Zahlen
- Corona-Impfungen im Drive-in
- St. Pauli: Taxifahrer unterstützen Gastronomen
- 4700 Impfungen in Hamburg
- Museen öffnen langsam wieder – mit Hygieneplänen
- Schleswig-Holstein: Inzidenz wieder über 50
- Corona in Hamburg: Anteil der Intensivpatienten auf Höchststand
- Corona-Gegner protestieren auf dem Hamburger Rathausmarkt
- Niedersachsens Landesregierung präzisiert Corona-Verordnung
- Inzidenzwert in Hamburg wieder leicht gesunken
- Nachschub an Selbsttests ist ungewiss
- Senat hat 2,7 Millionen Schnelltests bestellt
- Elternbeirat gegen Aufweichung bei Mindestabstand in Schulen
- Gottesdienst für die Opfer und Leidtragenden der Pandemie
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Schleswig-Holstein meldet 87 Corona-Neuinfektionen
In Schleswig-Holstein sind innerhalb eines Tages 87 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel vom Sonntagabend hervor. Am Sonnabend waren es noch 263 Neuinfektionen, am Sonntag vor einer Woche 83. In Schleswig-Holsteins Krankenhäusern wurden mit Stand Sonntag 196 Corona-Patienten behandelt, am Vortag waren es 186. Intensivmedizinische Behandlung brauchten 57 Menschen, davon 33 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird inzwischen auf 40.900 geschätzt.
Impfungen: Hamburg stoppt Terminvergabe für Menschen unter 80
Wegen reduzierter Liefermengen des Impfstoffs von AstraZeneca stoppt Hamburg die Impfterminvergabe für unter 80-Jährige. Alle bereits vereinbarten Termine würden aber eingehalten, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, am Sonntag. Um diese Impfungen machen zu können, würden die noch im Lager befindlichen Impfdosen benötigt. „Neue Termine können immer nur dann vergeben werden, wenn neue Lieferungen eintreffen“, sagte Helfrich.
Davon ausgenommen seien nur über-80-Jährige, die in begrenztem Umfang nach wie vor telefonisch Termine vereinbaren könnten. „Die Terminvergabe kann wieder aufgenommen werden, sobald verlässliche Lieferplanungen vorliegen und weitere Lieferungen erfolgen.“ AstraZeneca hat für die kommende und die darauffolgende Woche die Lieferung von jeweils nur noch 4800 Impfdosen nach Hamburg angekündigt. Ursprünglich waren insgesamt mehr als 26.000 Dosen zugesagt worden.
Polizeieinsatz: Corona-Party im Wendland eskaliert
Angriffe auf Polizisten, Verletzte und eine versuchte Gefangenenbefreiung sind die Bilanz einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Corona-Party am Wochenende im Wendland. Wie die Polizei Lüneburg am Sonntag mitteilte, seien bei der illegalen Feier in Zadrau südlich von Dannenberg mehr als 20 Personen gewesen. Einige seien bei Eintreffen der Beamten geflüchtet. Den Polizisten sei der Weg auf das Grundstück versperrt worden. Zudem seien sie geschubst und angegriffen wor-den.
Ein Mensch wurde festgenommen, ein anderer Gast versuchte, ihn wieder zu befreien. Weil die Situation immer weiter eskalierte, setzten die Beamten Pfefferspray ein und forderten Verstärkung an. Als diese eintraf, konnte das Grundstück und das Gebäude mit einem Beschluss der Staatsanwaltschaft betreten und die Feier aufgelöst werden. Die beiden verletzten Polizisten wurden im Krankenhaus behandelt.
Corona-Infektionen: Neue Hamburger Zahlen
Die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten beträgt nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde am Sonntag 194. Damit steigt die Inzidenz leicht auf 86,8. Am Sonntag vergangener Woche waren es 170 Neufälle. Eine Veränderung bei der Zahl der Patienten in den Krankenhäusern oder der Todesfälle wurde am Wochenende nicht gemeldet. Weitere Lockerungen dürften mit den herrschenden Inzidenzwerten absehbar nicht möglich sein. Ob es zu einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen wie in Schleswig-Holstein aktuell absehbar kommt, hängt vom weiteren Infektionsgeschehen ab.
Corona-Impfungen im Drive-in
Wie in den USA: Im Auto sitzend haben am Sonnabend knapp 480 Senioren in Bremervörde eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Das Angebot richtete sich an Frauen und Männer ab 80 Jahren, die einen entsprechenden Impftermin reserviert hatten. Auf dem Markt- und Messegelände wurde eine Impfstraße aufgebaut. „Es hat sehr gut geklappt. Alle waren sehr zufrieden“, sagte die Sprecherin des Landkreises Rotenburg, Christine Huchzermeier. Demnach hatte das Deutsche Rote Kreuz die Aktion organisiert und war mit 50 Helferinnen und Helfern im Einsatz.
Die Frauen und Männer mussten sich vom Beifahrersitz aus zunächst registrieren, dann folgte ein Arztgespräch, die Impfung und abschließend die rund 15-minütige Überwachungsphase. Wer Probleme hatte, sollte hupen oder anrufen, wie Huchzermeier sagte. Das Auto sollte nicht verlassen werden. Für Menschen, die niemanden kannten, der sie zur Impfung fahren konnte, wurde ein Fahrdienst angeboten. Als Vorteil der Drive-In-Impfung nannte der Landkreis die Geschwindigkeit. Im Impfzentrum müssten für die Stationen mehrere Räume aufgesucht werden. Das koste Zeit – gerade bei Menschen, die weniger mobil sind. Die zweite Drive-In-Impfung in Bremervörde ist für den 3. April geplant.
St. Pauli: Taxifahrer unterstützen Gastronomen
In Hamburg haben am Sonnabend Taxifahrer ihre Autos auf dem Spielbudenplatz auf St. Pauli geparkt. Sie unterstützen die vom Lockdown betroffenen Kiez-Gastronomen rund um dei Reeperbahn mit einem Autokorso durch das Rotlichtviertel.
4700 Impfungen in Hamburg
In Hamburg sollen an diesem Sonntag 4700 Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Alle acht sogenannte "Cluster" in den Messehallen seien in Betrieb, twitterte der medizinische Leiter, Dr. Dirk Heinrich. Die Kapazität beträgt 7000 Impfungen pro Tag, kann aber theoretisch sogar erhöht werden.
Museen öffnen langsam wieder – mit Hygieneplänen
In Schleswig-Holstein öffnen die Museen sukzessive wieder. Zwar werde die Zahl derer, die gleichzeitig in ein Haus dürfen, beschränkt sein und alle müssten ihre Daten hinterlegen, sagte die Pressesprecherin des Lübecker Museumsverbundes, Diana Wenninger. Doch man sei sehr froh, nach dem dreimonatigen Lockdown wieder Besucher empfangen zu können, sagte sie. Viele Beschäftigte der Lübecker Museen hätten während des Lockdowns im Gesundheitsamt bei der Kontaktverfolgung geholfen. Am 16. Mai werde dann in der Kunsthalle St. Annen eine große Ausstellung über den Künstler Armin Mueller-Stahl eröffnet, sagte Wenninger.
- Das Museum Kunst der Westküste (MKdW) in Alkersum auf Föhr öffnet am 20. März wieder seine Türen. Die drei neuen Ausstellungen „Neue Schätze im MKdW. Von Max Liebermann bis Jochen Hein“ sowie „Sjoerd Knibbeler. In Elements“ und „Made on Föhr. Fotografie aus dem Artist-in-Residence-Programm - Nicole Ahland, Elina Brotherus, Thomas Wrede“ wurden virtuell bereits Ende Februar eröffnet.
- Die Museen auf der Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig sowie das Jüdische Museum in Rendsburg und das Eisenkunstguss-Museum in Büdelsdorf planten ihre Wiedereröffnung bereits für Sonnabend, wie die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen mitteilte.
- Das Freilichtmuseum in Molfsee und das Wikinigermuseum Haithabu wollen ab dem 30. März wieder Gäste empfangen.
- Am 1. April ist geplant, das Globushaus und den Barockgarten in Schleswig wieder zu öffnen.
- Die Nolde-Stiftung in Seebüll eröffnet am 18. März ihre 65. Jahresausstellung „Emil Nolde - Maler und Graphiker“.
- Die Kunsthalle in Kiel empfängt ab dem 20. März wieder Besucher. Andere Museen der Landeshauptstadt, wie das Stadt- und Schifffahrtsmuseum oder die Stadtgalerie sind bereits seit diesem Wochenende wieder geöffnet.
Schleswig-Holstein: Inzidenz wieder über 50
Laut der am Sonnabend vom Land gemeldeten Corona-Zahlen ist die Inzidenz in Schleswig-Holstein wieder über den Grenzwert von 50 gestiegen, sie liegt landesweit nun bei 50,3. Erstmals seit langem ist die Stadt Flensburg nicht mehr die Region im Norden mit dem höchsten Sieben-Tage-Wert: Der Kreis Segeberg, der bereits am Freitag Regelverschärfungen angekündigt hatte, verzeichnet am Sonnabend eine Inzidenz von 82,6. In Flensburg liegt sie bei nur noch 78,7.
Auch die das Herzogtum Lauenburg (78,3) und Stormarn (72,1) verzeichnen steigende Infektionszahlen, von den an Hamburg angrenzenden Kreisen ist die Lage in Pinneberg (56,9) am wenigsten angespannt.
Bleibt die landesweite Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen über dem Grenzwert von 50, drohen neue Einschränkungen, nachdem Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gerade erst weit reichende Lockerungen in Kraft gesetzt hatte.
Hamburg: Anteil der Intensivpatienten auf Höchststand
So viele schwere Corona-Fälle wie am Sonnabend wurden in Hamburg zuletzt im Winter behandelt: 100 Intensivpatienten. Eine dreistellige Zahl der am schwersten erkrankten Covid-19-Patienten war erstmals Mitte Dezember gemeldet worden – da lagen insgesamt 491 Menschen mit einer Corona-Infektion in Hamburgs Kliniken, 101 von ihnen auf Intensivstationen. Auch beim bisherigen absoluten Höchststand am 5. Januar waren von damals 607 Covid-19-Fällen in Kliniken 117 Intensivpatienten. Zuletzt war die Zahl der Corona-Intensivfälle am 26. Januar dreistellig, danach sank sie bis zum 11. Februar auf 71.
Wann immer im Winter 100 oder mehr Intensivpatienten gemeldet worden waren, lag deren Quote an den insgesamt im Krankenhaus behandelten Corona-Fällen bei etwa 20 Prozent.
Die 100 am Sonnabend gemeldeten Intensivpatienten hingegen entsprechen einem Anteil von 43 Prozent – insgesamt werden derzeit 233 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung in Hamburger Krankenhäusern behandelt. So hoch wie jetzt war die Quote der besonders schwer von Corona betroffenen Patienten noch nie im Verlauf der Pandemie.
Demo gegen Corona-Maßnahmen in Kiel mit 900 Teilnehmern
Zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen haben sich am Sonnabend bis zu 900 Teilnehmer in Kiel versammelt. Zu einer Gegendemonstration kamen bis zu 200 Teilnehmer, wie die Polizei am frühen Nachmittag berichtete. Am Zug der Corona-Maßnahmen-Kritiker waren auch rund 15 Traktoren beteiligt.
Teilnehmer trugen Transparente mit dem Slogan: "Schluss mit dem Lockdown". Ein Transparent der Gegendemonstranten trug die Aufschrift: "Hier sehen Sie nix außer Verschwörung Antisemitismus Menschenverachtung".
Knapp 800 Menschen demonstrieren in Hannover gegen Corona-Politik
Knapp 800 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Sonnabend in Hannover gegen die Corona-Politik demonstriert. Damit kamen deutlich weniger als die angemeldeten 1500 Teilnehmer. Die Demonstrantinnen und Demonstranten folgten einem Aufruf der Bewegung „Es reicht“, die bundesweit in zahlreichen Städten Proteste organisiert hatte. Die Initiative kritisiert die Einschränkungen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie führen sollen. „Ein Jahr Lockdown-Politik, es reicht!“, schreiben die Veranstalter auf ihrer Homepage.
Die Polizei war mit vielen Einsatzkräften vor Ort. Nach einer ersten Einschätzung blieb die Veranstaltung bei stark wechselhaftem Wetter weitgehend friedlich. Mehrfach kontrollierten Polizisten die Einhaltung der Maskenpflicht und ahndeten Verstöße.
Zu einer Gegen-Demonstration unter dem Titel „Keine neue rechtsextreme Partei in Deutschland zulassen“ kamen der Polizei zufolge rund 40 Frauen und Männer.
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Corona-Gegner protestieren auf dem Hamburger Rathausmarkt
Auf dem Hamburger Rathausmarkt habe heute Nachmittag wieder Corona-Gegner gegen die geltenden Eindämmungsvorschriften demonstriert.
Wie der Lagedienst der Polizei auf Anfrage mitteilt, hatten sich dort rund 200 Protestierende versammelt. Im Umfeld befanden sich danach rund 400 Personen, die das Geschehen beobachteten. Darunter waren auch einzelen Gruppen von Gegendemonstranten, die die Kundgebung mit Sprechchören kommentierten. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Mehrfach forderte die Polizei die Kundgebungsteilnehmer über Lautsprecher auf, die Abstände einzuhalten und die Maskenpflicht zu beachten. Die Veranstaltung verlief friedlich und war gegen 15.30 Uhr beendet.
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Niedersachsens Landesregierung präzisiert Corona-Verordnung
Die niedersächsische Corona-Verordnung ist überarbeitet worden. Wie die Sprecherin der Landesregierung, Anke Pörksen, am Samstag mitteilte, dürfen bei einer Inzidenz unter 35 bis zu zehn Personen aus bis zu drei Haushalten gemeinsam Sport treiben. Festgelegt wurde zudem, dass beim Terminshopping im Einzelhandel, einem Bemusterungs- oder Anprobetermin und bei Besuchen etwa in Museen, Gedenkstätten und Zoos die Kontaktdaten zusammen mit dem Termin dokumentiert werden müssen.
Für Kitas und Schulen in Regionen mit hoher Inzidenz gelten erst dann härtere Einschränkungen, wenn die Inzidenz von 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten wird. Die Klarstellung in der Verordnung soll verhindern, dass es in Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich nahe an der kritischen Marke 100 bewegen, zu kurzfristigen Veränderungen in Kitas und Schulen kommt.
Der Wechsel soll jeweils zum übernächsten Werktag erfolgen, damit Eltern und Kinder rechtzeitig informiert werden können und Zeit für die organisatorische Vorbereitung bleibt. Die Inzidenz beschreibt, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Zahl der Corona-Infektionen in Niedersachsen steigt deutlich
Die Zahl der Corona-Infektionen in Niedersachsen ist deutlich angestiegen. Das Landesgesundheitsamt zählte am Samstag 1111 mehr Fälle als am Freitag, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Auch die landesweite Inzidenz kletterte weiter nach oben auf 74,7 - so viele Menschen pro 100.000 Einwohner haben sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt. Am Freitag lag die Inzidenz bei 71,9. Die Zahl der mit dem Virus gestorbenen Menschen stieg am Samstag um 19 auf insgesamt 4588. Seit Beginn der Pandemie gab es in Niedersachsen 175.323 Corona-Fälle - nach Hochrechnungen gelten 158 430 davon als genesen.
Acht Regionen in Niedersachsen haben die kritische Inzidenz-Marke von 100 überschritten. Betroffen sind die Landkreise Cloppenburg, Leer, Peine, Vechta und Wesermarsch, die Region Hannover, die Stadt Osnabrück und die Stadt Salzgitter. Die höchste Inzidenz hat Salzgitter mit 161,1. Regionen mit einem Wert über 100 gelten als sogenannten Hochinzidenz-Kommunen. Lockerungen wie die Möglichkeit des Terminshoppings oder die Ausweitung des Präsenzunterrichts an den Schulen sind dort nicht möglich.
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Hamburg: Zahl der Intensivpatienten erstmals seit Wochen dreistellig
Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Sonnabend 210 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Sonnabend waren es mit 232 etwas mehr Fälle. Somit sinkt der Inzidenzwert wieder und liegt nun bei 85,5 (Vortag: 86,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 54.813 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 49.300 als genesen.
Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 233 (Stand: 12. März). 100 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Vortag: 97), 84 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1328 – es sind vier weitere Tote hinzugekommen (Stand: 12. März).
Nachschub an Selbsttests ist ungewiss
Auf die Möglichkeit, sich zu Hause selber zu testen, müssen die meisten Hamburger jedoch noch warten. Die großen Einzelhändler halten sich inzwischen bedeckt, wann es (wieder) Nachschub in den Läden gibt. Auf Anfrage sagte eine Sprecherin der Drogeriemarktkette Budnikowsky: „Wir starten nach Verfügbarkeit.“ Ursprünglich war der Verkaufsstart in dieser Woche vorgesehen.
Auch dm nannte auf Nachfrage kein konkretes Datum. „Aktuell kommt es aufgrund der hohen Nachfrage nach Selbsttests bei den Herstellern zu Lieferverzögerungen“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Christoph Werner. Ein negativer Selbsttest hat im Gegensatz zum Schnelltest aber keine amtliche Gültigkeit – sondern ist vorerst nur ein individuelles Mittel, um einen Corona-Verdacht schnell zu erkennen.
Senat hat 2,7 Millionen Schnelltests bestellt
Am Freitag gab der Senat die Bestellung von 2,7 Millionen weiteren Schnelltests bekannt. Ein Teil davon wird in Kontingenten Lehrerinnen und Schulbediensteten (492.000 Tests) sowie Erzieherinnen und Angestellten in Kitas (440.000 Tests) zugeteilt. Auch weitere Bedienstete der Stadt sollen sich damit regelmäßig selbst oder gegenseitig auf eine Covid-19-Infektion testen können.
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Ein kostenloser Corona-Schnelltest, der etwa durch Apotheker oder anderes Fachpersonal durchgeführt wird, gibt allen anderen Hamburgern bereits seit dem vergangenen Montag die Chance, bestimmte Freiheiten wieder zu genießen – ein Test pro Woche ist kostenlos, rund 50 Standorte und zahlreiche Arztpraxen bieten den Antigen-Schnelltest per Nasenrachenabstrich an. Termine kann man am einfachsten über die Website https://eterminservice.de vereinbaren.
Nachdem man die persönlichen Daten eingetragen hat, muss einmal die E-Mail-Adresse bestätigt werden. Dann erhält man einen Code zum späteren Vorzeigen in der Praxis, gibt seine Postleitzahl ein und erfährt sofort, welche Praxen in der Nähe wann freie Termine haben. Auf das Anklicken des Wunschtermins folgt eine Terminbestätigung per Mail. Nach dem Test wartet man entweder vor Ort auf das Ergebnis oder lässt es sich nach 15 bis 20 Minuten telefonisch mitteilen. Ähnlich funktioniert es, wenn man direkt auf den Websites der Anbieter nach Terminen sucht. Eine Liste der Standorte ist unter hamburg.de/corona-schnelltest abrufbar.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
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- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
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- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
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Landeselternbeirat gegen Aufweichung bei Mindestabstand in Schulen
Der Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein kritisiert eine Aufweichung der Mindestabstandsvorschrift im Unterricht. Die bisherige Vorgabe, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern verbindlich eingehalten werden müsse, sei für einige Bereiche durch eine Sollregelung ersetzt worden, kritisierte der Vorsitzende Thorsten Muschinski am Sonnabend. „Es wird die Sicherheit unserer Kinder massiv und wissentlich gefährdet, was unter keinen Umständen hinnehmbar ist.“
Dem Landeselternbeirat sei bewusst, dass den Schulen nur eine begrenzte Zahl an Räumen und Lehrkräften zur Verfügung stehe, um einen Wechselunterricht mit ausreichendem Abstand zu realisieren. „Dennoch darf diese Tatsache nicht zu einem noch höheren Gesundheitsrisiko führen“, forderte Muschinski.
Angesichts der Entwicklung mit wieder steigenden Infektionszahlen gerade bei jüngeren Menschen könne der Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen Öffnungsschritten oder einer Änderung des Mindestabstands keinesfalls zustimmen. „Wir halten es eher für dringend geboten, einen Schritt zurück zu gehen.“
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Gottesdienst für die Opfer und Leidtragenden der Corona-Pandemie
Die Nordkirche und das Erzbistum Hamburg laden rund ein Jahr nach dem ersten Lockdown zu einem ökumenischen Gedenk-Gottesdienst für die Opfer und Leidtragenden der Corona-Pandemie ein. Teilnehmer in der Offenen Kirche St. Nicolai in Kiel sind am Sonnabend (17.00 Uhr) unter anderem Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischof Gothart Magaard und Erzbischof Stefan Heße. Auch Vertreter verschiedener beruflicher und gesellschaftlicher Gruppen werden sich nach Angaben der Kirche an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) werde digital zugeschaltet.
Kiribatische Seeleute bangen nach Corona-Odyssee um ihre Jobs
Die wegen der Corona-Krise seit Monaten in Hamburg festsitzenden Seeleute aus dem Pazifikstaat Kiribati haben ihre Regierung aufgefordert, den Umgang mit der Pandemie zu ändern. „Wir sind sehr in Sorge, ob wir künftig wieder Arbeit bekommen“, sagte Kapitän Tekemau Kiraua in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Denn „wenn unsere Regierung so weitermacht und ihr Verhalten im Umgang mit der Corona-Pandemie nicht grundlegend ändert, werden sich die Reedereien nach anderen Leuten umsehen.“
Kiribati gilt als eines der wenigen coronafreien Länder. Der pazifische Inselstaat hatte seine Grenzen allerdings auch für eigene Landsleute geschlossen, um ein Einschleppen des Coronavirus zu verhindern. Das wiederum führte dazu, dass die Seeleute nirgendwohin konnten und von den Hamburger Reedereien letztlich von Australien aus in die Hansestadt geflogen wurden, wo sie nun seit Monaten auf eine Rückkehr in ihre Heimat warten.
Zuletzt war zwar nach zähen Verhandlungen zwar eine Lösung für die bis zu 150 in Hamburg gestrandeten Seeleute gefunden worden. Sie können nach mehreren Wochen Quarantäne und einer sehr aufwendigen Reiseroute über Katar, Australien, Neuseeland und die Fidschi-Inseln nach Kiribati zurückkehren. Bislang dort angekommen ist jedoch noch kein Seemann. Und wenn es so weit ist, befürchten die Seeleute, dass sie dann nicht mehr aus dem Land herauskommen, um nach einer Auszeit wieder an Bord von Seeschiffen zu arbeiten.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag