Hamburg. Der Überblick: Hamburg wehrt sich gegen gekippte Maskenpflicht für Jogger. Neue Schnelltest-Regeln. Gedenkfeier in Ohlsdorf.

Die Hoffnung auf weniger Infektionen in der Corona-Pandemie hat sich mit den jüngsten Zahlen erst einmal wieder zerschlagen. Nach Tagen des Rückgangs ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg zuletzt wieder gestiegen. Auch die Zahl der Toten hat sich am Freitag weiter erhöht.

Voran geht es aber zumindest bei den Impfungen. Nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung können diese nun von Montag an auch in den ersten Arztpraxen der Hansestadt stattfinden.

Corona-News für Hamburg und den Norden am 12. März:

  • Inzidenz in Hamburg kurz vor Schulstart hoch wie lange nicht
  • Impftermine für Menschen ab 70 Jahren in Niedersachsen
  • Weitere Corona-Lockerungen in Flensburg
  • Mecklenburg-Vorpommern verwendet jetzt Smudos App
  • Corona-Hilfen: Dressel kritisiert Wirtschaftsministerium
  • Gedenkfeier für die Corona-Toten in Ohlsdorf
  • Corona-Zahlen: Inzidenz auf höchstem Wert seit Januar
  • Hamburger Fitnessclub Aspria öffnet wieder
  • Eilantrag gegen Maskenpflicht beim Joggen erfolgreich
  • Hamburger Kaufhaus Stilbruch öffnet wieder
  • Wo Hamburger von Montag an einen Schnelltest brauchen
  • Schulsenator: Weitere Schulöffnungen nach Ostern möglich
  • Sasha singt in leerer Hamburger Arena für einen Fan
  • Viele Corona-Verfahren in Lüneburg
  • Hamburger Festivals hoffen weiter auf Neuauflage
  • Erste Hamburger Arztpraxen impfen ab Montag
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt – wieder zehn Tote

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Kurz vor dem Schulstart: Inzidenz auf höchstem Wert seit Wochen

Nur drei Tage vor der Schulöffnung ist die Inzidenz in Hamburg auf den höchsten Stand seit Ende Januar gestiegen. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat am Freitag die Sieben-Tage-Inzidenz, an die bisher viele Lockerungen oder Verschärfungen gekoppelt sind, als nicht allein aussagekräftig gewertet. Sie dürfe nicht das alleinige Instrument für Entscheidungen zu Corona-Maßnahmen sein, sagte Rabe am Freitagmorgen NDR 90,3. „Wenn es um die weitere Perspektive geht, so will ich darauf hinweisen, dass der Inzidenzwert alleine auf Dauer nicht die richtige Richtschnur ist.“

Vielmehr sei entscheidend, dass keine Menschen mehr schwer krank werden oder sterben. Diese Zahlen müssten auch „in eine kluge Abwägung“ mit eingebunden werden. Eine Infektion bei Jüngeren sei auch Virologen zufolge anders zu bewerten als eine bei Älteren. „Und die reine Durchschnitts-Inzidenz führt deshalb nicht weiter, um solche wichtigen Fragen zu beantworten.“

Am Montag wird in Hamburg nach drei Monaten des Lernens von zuhause der Präsenzunterricht wieder teilweise hochgefahren. Zunächst sollen die Grundschul- und die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen im Wechselunterricht in ihre Klassenräume zurückkehren. Rabe zeigte sich davon überzeugt, dass mit einem gut funktionierenden Selbstschnelltest-Konzept eine weitere Öffnung der Schulen in Hamburg nach Ostern möglich ist. Die Schulbehörde habe mehr als eine Million solcher Tests zur Verfügung gestellt bekommen.

Impftermine für Menschen ab 70 Jahren in Niedersachsen

Für die Corona-Schutzimpfung hat in Niedersachsen die Terminvergabe für Menschen ab 70 Jahren und damit die nächste Etappe der Impfkampagne begonnen. Seit Freitag bereits können alle rund 750.000 Impfberechtigten der nun anstehenden Priorisierungsgruppe zwei sich um einen Termin bemühen, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit.

Damit zum offiziellen Start der Terminvergabe für diese Gruppe am Montag alles verlässlich funktioniert, seien Internetportal und Telefon-Hotline bereits zuvor freigeschaltet worden. „Wir haben die Schlagzahl deutlich erhöht und starten jetzt in die nächste Phase unserer Impfkampagne“, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).

Weitere Corona-Lockerungen in Flensburg

In der von hohen Infektionszahlen betroffenen Stadt Flensburg sollen die Corona-Regeln von Montag an weiter gelockert werden. Schulen bieten dann für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 Wechselunterricht an, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Die Kitas sollen in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Blumenläden, Gartencenter und Buchläden dürfen unter Auflagen öffnen. Fahrschulen können Einzelunterricht erteilen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Die bisherigen Kontaktbeschränkungen bleiben nach Angaben der Stadt bestehen. Die Beschränkungen sind in einer Allgemeinverfügung der Stadt geregelt. Flensburg hatte zuletzt eine Inzidenz von 87,6. Der Wert gibt an, wie viele von 100 000 Menschen sich innerhalb von sieben Tagen infiziert haben. Landesweit lag die Inzidenz in Schleswig-Holstein am Donnerstag bei 48,0.

Mecklenburg-Vorpommern verwendet jetzt Smudos Luca-App

Die Gesundheitsämter in Mecklenburg sind am Freitag an das System der Luca-App angeschlossen werden, um die Kontakte von Corona-Infizierten schneller ermitteln zu können. Mit der Luca-App können Einrichtungen mit Publikumsverkehr wie Geschäfte, Gaststätten, Kulturbetriebe, Hotels, Behörden und ihre Besucher im ganzen Nordosten die Luca-App ab sofort nutzen.

Rapper Smudo zeigt auf seinem Smartphone die funktionsweise der App „Luca“. Der Musiker und Mitglied der Band „Die Fantastischen 4“ will damit die Kontaktermittlung bei Corona-Infektionen vereinfachen.
Rapper Smudo zeigt auf seinem Smartphone die funktionsweise der App „Luca“. Der Musiker und Mitglied der Band „Die Fantastischen 4“ will damit die Kontaktermittlung bei Corona-Infektionen vereinfachen. © picture alliance/dpa/Axel Heimken | Unbekannt

Die Gesundheitsämter können dann im Fall eines nachgewiesenen Corona-Falls auf die verschlüsselten Daten zur Kontaktverfolgung zurückgreifen. „Wir schaffen damit die Zettelwirtschaft ab“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).

Luca sorgte in den vergangenen Wochen für Aufsehen, auch weil der Hip-Hop-Sänger Smudo für sie aktiv geworben hat. Seine Band „Die Fantastischen Vier“ ist an der „Luca-Initiative“ rund um die Berliner Entwicklerfirma Nexenio beteiligt.

Corona-Hilfen: Dressel kritisiert Wirtschaftsministerium

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat die Wiederaufnahme der Abschlagszahlungen im Rahmen der Corona-Hilfen begrüßt – zugleich aber das Bundeswirtschaftsministerium kritisiert.

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) krisiert den Bund in Sachen Corona-Hilfen.
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) krisiert den Bund in Sachen Corona-Hilfen. © dpa | Ulrich Perrey/dpa/Archivbild

Zum einen habe Berlin die Länder nicht informiert, als die Zahlungen aufgrund von Betrugsverdachtsfällen am 3. März eingestellt wurden. Zum anderen sei kommuniziert worden, das dies keine Auswirkungen auf die regulären Hilfszahlungen habe. „Das stimmt natürlich nicht“, sagte Dressel. „In allen Fällen, in denen eine Abschlagszahlung betroffen war, konnte unsere Förderbank auch die regulären Auszahlungen nicht vornehmen.“ Dadurch habe sich in Hamburg ein Rückstau ergeben, von dem 321 Anträge betroffen gewesen seien.

„Wir sind schon durch die Informationspolitik des Bundeswirtschaftsministeriums in hohem Maße irritiert“, sagte der Senator. „Erst am 9.3., als die Presse bereits darüber berichtet hatte, hat das Bundeswirtschaftsministerium den Ländern und Förderbanken auf Nachfrage den Auszahlungsstopp bestätigt.“ Das sei „kein gutes Agieren, schließlich ist es eine Gemeinschaftshilfe, die hier geleistet wird“.

Gedenkfeier für die Corona-Toten auf dem Friedhof Ohlsdorf

Mehr als 1300 Hamburgerinnen und Hamburger sind seit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 am und mit dem Virus gestorben. Als Zeichen dafür, dass die Erinnerung an diese Opfer in der Hansestadt lebendig ist, gestalten leitende Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Kirchen und Religionsgemeinschaften am Sonntag auf dem Friedhof Ohlsdorf eine Gedenkfeier.

Christen, Juden, Muslime und Buddhisten wollen der Opfer der Pandemie gemeinsam gedenken. Die Feier wird am Sonntag ab 16.30 Uhr live aus der Fritz-Schumacher-Halle auf dem YouTube-Kanal der Nordkirche zu verfolgen sein.

Corona-Zahlen: Wieder mehr Tote in Hamburg

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Freitag 339 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Freitag waren es mit 223 deutlich weniger Fälle. Somit steigt der Inzidenzwert wieder und liegt nun bei 86,7 (Vortag: 80,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Das ist der höchste Wert seit dem 31. Januar. Da lag der Wert bei 88,6.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 54.603 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 49.100 als genesen.

Eine Laborantin bei einem Corona-Test. Die Inzidenz ist in Hamburg wieder deutlich gestiegen.
Eine Laborantin bei einem Corona-Test. Die Inzidenz ist in Hamburg wieder deutlich gestiegen. © picture alliance | Unbekannt

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 237 (Stand: 11. März). 97 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Vortag: 98), 81 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1324 – es sind zehn weitere Tote hinzugekommen (Stand: 11. März).

Hamburger Fitnessclub Aspria öffnet wieder

Der Aspria Club, der in Hamburg auf der Uhlenhorst und in Poppenbüttel Fitness, Tennis und Wellness anbietet, wird am Montag, 22. März unter besonderen Auflagen Teilbereiche des Clubs wieder eröffnen.

Details zu Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sowie weitere Informationen zu der geplanten Öffnung sollen in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Bis dahin erhalten Mitglieder weiterhin für jeden Tag der Schließung bis zur Wiedereröffnung einen vollen Tag Entschädigung, wie der Fitnessclub am Freitag mitteilte.

Eilantrag gegen Maskenpflicht beim Joggen erfolgreich

Das Verwaltungsgericht Hamburg hat am Freitag einem Eilantrag stattgeben, mit dem sich der Antragsteller gegen die allgemeine Maskenpflicht beim Joggen an Alster, Elbe und im Jenischpark gewandt hatte.

Nach Auffassung der zuständigen Kammer des Verwaltungsgerichts seien weder der Begründung der Verordnung noch der Antragserwiderung der Stadt Hamburg ausreichende Anhaltspunkte zu entnehmen, warum an den genannten Orten zu den festgelegten Zeiten eine generelle Maskenpflicht aus Gründen des Infektionsschutzes erforderlich sei.

Das Verwaltungsgericht hat einem Eilantrag gegen die Maskenpflicht beim Joggen an der Alster stattgegeben.
Das Verwaltungsgericht hat einem Eilantrag gegen die Maskenpflicht beim Joggen an der Alster stattgegeben. © Unbekannt | Marcelo Hernandez

So sei es insbesondere "nicht nachvollziehbar, dass es an den Orten an jedem Wochenende und jedem Feiertag, insbesondere unabhängig von den Wetterverhältnissen, zu Menschenansammlungen kommen könnte, in denen Mindestabstände nicht gewahrt werden (könnten)", begründet das Verwaltungsgericht die Entscheidung.

Senatssprecherin Julia Offen wies in einer ersten Stellungnahme darauf hin, dass das Urteil ausschließlich für den Kläger gelte. Die allgemeine Maskenpflicht sei damit weder gekippt, noch werde sie aufgehoben. Sie gelte nach wie vor, betonte die Sprecherin.

Die Stadt werde gegen die Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts Beschwerde bei dem Hamburgischen Oberverwaltungsgericht einlegen,teilte der Senat weiter mit. "Denn der Senat ist davon überzeugt, dass die Maskenpflicht in bestimmten Straßen und Parkanlagen dringend erforderlich ist."

Ziel der Eindämmungsverordnung und der Maskenpflicht sei es, Ansteckungen mit dem Coronavirus, insbesondere mit seinen besonders ansteckenden und gefährlichen Mutationsvarianten, zu verhindern. Insbesondere dort, wo es nach den Erkenntnissen der Polizei zu dichten Menschenansammlungen in definierten Zeiträumen kommt.

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Hamburger Kaufhaus Stilbruch öffnet wieder

Die drei Filialen des Gebrauchtwarenkaufhauses Stilbruch öffnen am Montag, dem 15. März, um 10 Uhr nach der corona-bedingten Pause wieder. Der Einlass ist nur mit einem vorher gebuchten Online-Termin auf der Website www.stilbruch.de möglich, die . Mit einem solchen Termin haben die Besucher dann 45 Minuten Zeit, in einer der Filialen in der Helbingstraße 63 (Wandsbek), in der Ruhrstraße 51 (Altona) und in der Lüneburger Straße 39 (Harburg Arcaden) nach Schätzen zu stöbern.

Als Tochterunternehmen der Stadtreinigung erhält Stilbruch neben privaten Spenden täglich fünf bis sechs Lkw-Ladungen gebrauchter Waren aus der Sperrmüllabfuhr und aus Haushaltsauflösungen, die dann nach Prüfung in den Filialen verkauft werden.

Wo Hamburger von Montag an einen Schnelltest brauchen

Wer sich ab Montag beim Friseur rasieren oder im Kosmetiksalon im Gesicht behandeln lassen will, muss vorher einen Corona-Test machen. „Ein Nachweis über einen negativen Coronavirus-Testbefund ist Voraussetzung, um bestimmte Einrichtungen zu besuchen und Leistungen in Anspruch zu nehmen“, teilte Gesundheitsbehörde am Freitag mit.

Ein Arzt zeigt einen negativen Corona Schnelltest. Solche Tests sind für den Besuch bestimmter Einrichtungen in Hamburg verpflichtend vom kommenden Montag an (Symbolfoto).
Ein Arzt zeigt einen negativen Corona Schnelltest. Solche Tests sind für den Besuch bestimmter Einrichtungen in Hamburg verpflichtend vom kommenden Montag an (Symbolfoto). © picture alliance | Unbekannt

Sollten demnächst auch Gaststätten und Hotels in Hamburg öffnen dürfen, brauchen Gäste auch dafür einen Test. Selbsttests reichen nicht aus. Akzeptiert würden nur maximal zwölf Stunden alte Schnelltests, die von geschultem Personal durchgeführt werden müssen, oder höchstens 48 Stunden alte PCR-Tests.

Die in Hamburg eingerichteten Teststandorte, an denen einmal pro Woche ein kostenloser Test gemacht werden kann, sind unter www.hamburg.de/corona-schnelltest abrufbar.

Für Besucher von Pflegeeinrichten waren bereits Schnelltests vorgeschrieben. Auch für diese Tests gilt nun die Zwölf-Stunden-Frist. Die neue Regelung entspreche dem Bund-Länder-Beschluss vom 3. März. Die Verordnung solle „in Kürze“ im Internet veröffentlicht werden, hieß es.

Die Behörde teilte weiter mit, dass Hamburg 4,7 Millionen Selbsttests beschafft habe. Diese seien vor allem für Schulen und Kitas vorgesehen, sagte eine Sprecherin. Ab Montag sollen wieder mehr Schüler in den Unterricht kommen, und auch die Kindertagesstätten erweitern ihre Betreuungsangebote.

Schulsenator: Weitere Schulöffnungen nach Ostern möglich

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist davon überzeugt, dass mit einem gut funktionierenden Selbstschnelltest-Konzept eine weitere Öffnung der Schulen in Hamburg nach Ostern möglich ist. „Wenn das gut läuft, und ich bin da sehr zuversichtlich, dann haben wir die Sicherheit an Schulen dramatisch erhöht und dann können wir nach Ostern Schritt für Schritt die weiteren Klassen an Bord holen“, sagte Rabe am Freitag NDR 90,3.

Schulsenator Ties Rabe bei einer Pressekonferenz im Hamburger Rathaus (Archivfoto).
Schulsenator Ties Rabe ist optimistisch, was weitere Schulöffnungen angeht (Archivfoto). © dpa | Unbekannt

Am Montag wird der Präsenzunterricht wieder hochgefahren. Zunächst sollen die Grundschul- und die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen im Wechselunterricht in ihre Klassenräume zurückkehren.

Gleichzeitig sollen sich die Lehrer zweimal in der Woche selbst testen. Auch für Schüler sind Schnelltests in den Schulen vorgesehen, sie sollen Schritt für Schritt in das Selbsttestkonzept einbezogen werden. Die Schulbehörde habe mehr als eine Million solcher Tests zur Verfügung gestellt bekommen. „Es sind vermutlich genug da. Deswegen wird es nicht an der Menge der Tests scheitern“, sagte Rabe weiter.

Dabei handele es sich nicht um die Tests mit den ganz langen Stäben. „Es sind Stäbchen, mit denen man ganz vorn in der Nase bohrt. Wie hat ein Arzt gesagt? Jeder, der schon mal in der Nase gebohrt hat - einige Hamburger sollen das ja tun - die können das auch selber. Und das macht mich schon sehr zuversichtlich, dass das dann in der Schule gut funktioniert.“

 Sasha singt in leerer Hamburger Arena für einen Fan

Sasha (r) singt und spielt für nur einen Fan in einer riesigen Arena.
Sasha (r) singt und spielt für nur einen Fan in einer riesigen Arena. © dpa | Georg Wendt/dpa

Das dürfte der Traum vieler Fans sein: Ein Lieblingsmusiker singt am Lagerfeuer nur für einen selbst. Für eine Sächsin ist das in Hamburg Wirklichkeit geworden: Popsänger Sasha gab nur für sie ein Konzert - an einem Ort, wo sonst 15.000 Leute singen und jubeln.

Viele Corona-Verfahren in Lüneburg

Eine Flut von Verfahren gegen die Corona-Verordnungen der Landesregierung beschäftigt weiterhin das niedersächsische Oberverwaltungsgericht. Seit Beginn der Pandemie im April 2020 erreichten den 13. Senat in Lüneburg 385 Eil-, Hauptsache- und Beschwerdeverfahren nach erstinstanzlichen Entscheidungen der Verwaltungsgerichte, wie das OVG mitteilte. Aktuell sind acht Eilanträge anhängig, davon drei gegen die Schließungen von Baumärkten, Möbelhäusern und Bekleidungsgeschäften. „Sie werden zeitnah entschieden“, sagte eine OVG-Sprecherin.

Weitere Anträge gibt es gegen die Schließung von Solarien, das Beherbergungsverbot und die Quarantäne für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. In einem Gebiet mit einer Inzidenz über 100, wo die Lockerungen nicht greifen, wendet sich ein Betreiber eines Tier- und Freizeitparks gegen die Verordnung.

Hamburger Festivals hoffen weiter auf Neuauflage

Trotz der Absage zahlreicher Großveranstaltungen hoffen die Verantwortlichen des Hamburger Festivals „MS Dockville“ und des Schlagermoves weiter auf eine Neuauflage. „Die Tatsache, dass das "MS Dockville"-Wochenende recht spät im Sommer liegt, erhält bei uns eine Resthoffnung, dass wir das Festival regulär veranstalten können“, sagte ein Sprecher. „Dementsprechend haben wir die Planungen auch noch nicht aufgegeben.“

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Der letzte Schlagermove in Hamburg fand im Jahr 2019 statt. (Archivbild)
Der Schlager Move im Jahr 2018. So wie hier wird es in Corona-Zeiten sicher nicht aussehen, dennoch hoffen die Veranstalter auf eine Neuauflage. © picture alliance | Unbekannt

Das Festival ist vom 13. bis 15. August vorgesehen. Gleichzeitig laufen den Angaben zufolge intensive Planungen zu kleineren Alternativen. „Wir wollen im Sommer auf jeden Fall etwas veranstalten und Musik, Kunst und Kultur am Wilhelmsburger Reiherstieg wieder aufleben lassen“, betonte der Sprecher. Eine Entscheidung solle im Laufe des Aprils fallen.

Offen ist auch noch eine Entscheidung zum Schlagermove am ersten Juli-Wochenende. Bislang werde an dem geplanten Termin festgehalten, sagte Veranstalter Frank Klingner. Wenn verschoben werden müsse, dann gleich auf 2022. „Das hängt zum einen an der Verfügbarkeit des Heiligengeistfeldes als Start- und Zielareal für die Musiktrucks“, erklärte Klingner weiter. „Zum anderen weisen die Herbstmonate in Hamburg keinesfalls eine stabile Wetterlage für eine Outdoor-Veranstaltung aus.“

Erste Hamburger Arztpraxen impfen ab Montag

Walter Plassmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) kündigte am Donnerstagabend im NDR Fernsehen an, dass bereits in der kommenden Woche die ersten Corona-Impfungen in Arztpraxen verabreicht werden können: Aufgrund der weiterhin niedrigen Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffes beginne man mit den Facharztpraxen, "ganz konkret mit den Dialyse-Patienten", sagte Plassmann im "Hamburg Journal". Danach würden die onkologischen sowie die Praxen, die sich mit Lungenerkrankungen befassen, beliefert.

Walter Plassmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg, zur Corona-Impfung bei Hamburger Haus- und Fachärzten: Es ist alles vorbereitet.
Walter Plassmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg, zur Corona-Impfung bei Hamburger Haus- und Fachärzten: Es ist alles vorbereitet." (Archivbild) © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Bis auch die Hausärzte in Hamburg Corona-Impfstoffe verabreichen können, wird es voraussichtlich noch bis Mitte April dauern: Grund dafür ist auch hier der knappe Vorrat. Zwar sind durch die Verlängerung der Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung am Donnerstag rund 30.000 Impftermine kurzfristig frei geworden, wodurch auch die Freigabe von Vakzin für die Fachärzte möglich wurde – eine flächendeckende Versorgung ist jedoch noch nicht möglich.

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Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt – wieder zehn Tote

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein nähert sich weiter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche: Am Abend meldete das Land 273 neue Corona-Fälle, damit steigt der Wert von 46,5 am Mittwoch auf nunmehr 48.

Die Zahl der Krankenhauspatienten sinkt von 209 auf 196 – auch die Zahl der sehr schweren Covid-19-Erkrankungen, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, geht leicht auf 53 (Vortag: 55) zurück. Zehn weitere Todesfälle lassen die Zahl der Corona-Toten in Schleswig-Holstein auf 1369 seit Beginn der Pandemie steigen.

Die Inzidenz im nördlichsten Bundesland liegt weiter auf sehr unterschiedlichem Niveau: Während Flensburg trotz gesunkener Infektionszahlen mit 87,6 weiter den höchsten Wert hat und die Kreis Segeberg (79,4) und Stormarn (76,6) nur wenig dahinter liegen, gibt es derzeit in Dithmarschen (11,3)., Plön (20,2) und Steinburg (22,9) kaum noch neue Corona-Fälle.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag