Hamburg. Der Überblick: Alster und Elbe – wo die neue Maskenpflicht in Hamburg gilt. Inzidenz steigt wieder. Weitere Kreise öffnen Kitas.

Reisebeschränkungen, abgesagte Veranstaltungen und zwei Lockdowns: Die Corona-Krise hat auch der Tourismusbranche einen herben Schlag versetzt. Nun werden Rufe nach schnellen Öffnungen lauter. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher mahnt jedoch zur Vorsicht: Er sei nicht sicher, ob die Infektionslage in der Hansestadt stabil genug für Lockerungen sei. Vielmehr wurden am Dienstag verschärfte Maßnahmen vom Senat verkündet.

Denn die Sieben-Tage-Inzidenz war auch Dienstag wieder leicht gestiegen und liegt aktuell bei 71,4 – Schleswig-Holstein konnte den Wert dagegen deutlich auf etwa 50 senken. Doch die rasante Ausbreitung der britischen Mutation in Flensburg bereitet dem Land im Norden Sorgen.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 23. Februar:

  • Weitere Kreise in Schleswig-Holstein öffnen Kitas
  • Niedersachsen testet Corona-Impfungen in Arztpraxen
  • Corona-Infektionszahlen in Niedersachsen stagnieren
  • Senat über aktuelle Corona-Lage: Maskenpflicht wird verschärft
  • Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt weiter an
  • Eilantrag einer Zahnärztin auf vorzeitige Corona-Impfung abgelehnt
  • Corona: Hamburger Burlesque-Star arbeitet im Impfzentrum
  • Hamburg: Impfungen von Grundschul- und Kita-Personal dauern noch
  • Tschentscher zu Corona-Lockerungen: „Müssen vorsichtig bleiben“
  • Tourismus bricht 2020 ein – deutlicher Rückgang bei Gästezahlen
  • Daniel Günther: Perspektiven wichtig in der Krise

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Weitere Kreise in Schleswig-Holstein öffnen Kitas

Krippen, Kitas und Horte in weiteren Kreisen in Schleswig-Holstein sollen ab dem 1. März wieder einen eingeschränkten Regelbetrieb anbieten. Wegen des dortigen Corona-Infektionsgeschehens bleibt es in Flensburg und in angrenzenden Gemeinden des Kreises Schleswig-Flensburg aber bis zum 7. März bei der Notbetreuung, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte.

Im übrigen Kreis Schleswig-Flensburg, in den Kreisen Pinneberg und Herzogtum Lauenburg sowie in Lübeck wechseln die Kitas am Montag jeweils für zunächst eine Woche in den eingeschränkten Regelbetrieb. Diesen können Eltern in Anspruch nehmen, wenn ein Elternteil in einem Beruf aus der kritischen Infrastruktur arbeitet oder wenn beide Elternteile berufstätig sind und keine anderen Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder haben.

Offen stehen die Kitas dort auch Alleinerziehenden, die arbeiten, sowie Kindern mit besonderem Schutzbedarf oder hohem Pflege- und Betreuungsaufwand. Eltern, die ihre Kinder nicht in die Kitas bringen dürfen, können sich die Kita-Beiträge erstatten lassen. In den zehn anderen Kreisen und kreisfreien Städten im Norden befinden sich die Krippen, Kitas und Horte bereits seit Montag wieder im Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen.

Niedersachsen testet Corona-Impfungen in Arztpraxen

In der kommenden Woche sollen in Niedersachsen die ersten Corona-Impfungen in Arztpraxen getestet werden. Geplant sei ein Probelauf von ein bis zwei Wochen mit einer kleinen Gruppe von Ärzten, erklärte die Vize-Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, am Dienstag. Das sei nötig, weil die Logistik deutlich aufwendiger sei als bei normalen Schutzimpfungen. So sei unter anderem eine Abstimmung mit dem örtlichen Corona-Impfzentrum erforderlich. Das Vorgehen sei mit den Kommunen und der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) abgestimmt.

Corona-Impfungen in Arztpraxen: Geplant ist ein Probelauf von ein bis zwei Wochen in Niedersachsen (Symbolbild).
Corona-Impfungen in Arztpraxen: Geplant ist ein Probelauf von ein bis zwei Wochen in Niedersachsen (Symbolbild). © imago/Jochen Eckel | Unbekannt

Parallel zu diesem Testlauf soll eine weitere Praxis erproben, ob Hausärzte auch die Impfung von über 80-Jährigen übernehmen können, die zu Hause gepflegt werden und nicht zum Impfzentrum kommen können.

Diebe stehlen zum vierten Mal Corona-Schilder

Bereits zum vierten Mal haben Diebe in Itzehoe Hinweisschilder gestohlen, die auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung hinweisen. Die insgesamt 14 Alu-Schilder waren im Innenstadtbereich rund um den ZOB montiert, wie die Polizeidirektion Itzehoe am Dienstag mitteilte. Die Kripo sucht jetzt Zeugen. Die Schilder haben einen Wiederbeschaffungswert von etwa 175 Euro.

Corona-Lockdown: Wirtschaftsrat schreibt Offenen Brief an Tschentscher

Der Wirtschaftsrat der CDU in Hamburg bittet Bürgermeister Peter Tschentscher in einem Offenen Brief, sich am 3. März für eine an „klaren und verbindlichen Kriterien festgemachte, verantwortungsbewusste Öffnungsperspektive“ einzusetzen. Neben leeren Kassen sei es das Fehlen einer Perspektive, das den Unternehmen schwer zusetze. „Die Stimmung schwankt zwischen Enttäuschung und Resignation“, heißt es in dem Schreiben. „Das Verständnis für die Dauerschließungen schwindet rapide.“

Der Handel, hier die Europa-Passage, steht vor einem tiefen Wandel. 50.000 Geschäfte sind bundesweit bedroht.
Der Handel, hier die Europa-Passage, steht vor einem tiefen Wandel. 50.000 Geschäfte sind bundesweit bedroht. © Unbekannt | Marcelo Hernandez

Für viele Unternehmen stelle sich die Existenzfrage, je länger der Lockdown anhalte. „So ist die Lage im Einzelhandel, in Hotellerie und Gastronomie dramatischer als je zuvor und gerade kleine und mittlere Unternehmen haben ihre finanziellen Reserven in Folge der Restriktionen aufgebraucht“, mahnt der Wirtschaftsrat.

Corona-Infektionszahlen in Niedersachsen stagnieren

Die Zahl der Corona-Ansteckungen in Niedersachsen liegt in etwa auf dem Niveau der Vorwoche. Das Landesgesundheitsamt meldete am Dienstag 339 Neuinfektionen, eine Woche zuvor waren es 335 neue Fälle. Die Vize-Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, bezeichnete die Entwicklung als „relativ statisch“. Eine Tendenz, dass die Zahlen deutlich zurückgingen, sei derzeit nicht erkennbar.

Die Zahl der Todesfälle stieg am Dienstag um 65 auf 4173. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ging im Vergleich zum Vortag leicht zurück: von 67,1 auf 66,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Die regional höchsten Sieben-Tage-Werte in Niedersachsen weisen weiterhin die Landkreise Wesermarsch (164,8) und Vechta (121,8) aus. Über 100 liegen auch die Landkreise Cloppenburg, Emsland und Peine, die Stadt Salzgitter sowie die Region Hannover.

 Kinderschutzbund warnt vor Folgen des Corona-Lockdowns

In der Corona-Krise werden die Rechte der Kinder nach Ansicht des Kinderschutzbunds bisher viel zu wenig berücksichtigt. Die niedersächsische Verfassung schreibe den Schutz von Kindern und Jugendlichen zwar vor, in der Politik gebe es dafür derzeit aber nur ein schwaches Bewusstsein, kritisierte der Landeschef des Vereins, Johannes Schmidt, am Dienstag in einer Anhörung der Landtagsfraktionen von Grünen und FDP.

Schmidt warnte, die Isolation werde für viele Kinder schwere gesundheitliche Folgen haben und drohe Familien zu zerstören. „Gefährden Sie das positive und zukunftsorientierte Weltbild unserer Kinder nicht weiter. Einsamkeit, Zukunftsängsten, Antriebsarmut, Aggression und Gewalt sind sie schutzlos ausgeliefert“, appellierte er. Wenn Kinder den Glauben an die Schutzfunktion des Staates verlören, sei das verheerend.

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Konkret kritisierte Schmidt die Kontaktregeln im Lockdown, bei denen in Niedersachsen bisher nur für Kinder bis sechs Jahre eine Ausnahme gilt. Das sei nicht alltagstauglich. Zumindest auf Geschwisterkinder müsse die Ausnahme ausgeweitet werden, forderte Schmidt.

Senat über aktuelle Corona-Lage: Maskenpflicht wird verschärft

Am Dienstagmittag hat der Hamburger Senat auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg informiert. Die aktuellen Inzidenz betrage 71,4, sagte Senatsprecher Marcel Schweitzer. Der Wert sei damit 4,3 Punkte höher als vergangene Woche. "Der geglättete R-Wert beträgt 1,01."

"Die Lage ist weiter kritisch. Die Zahlen gehen nicht runter, sondern wieder hoch", so Schweitzer. Wie seit Wochen angedeutet breite sich die Mutation aus. "Es gibt 13 amtlich bestätige Mutationsfälle", sagte Schweitzer. "Und die Fälle werden zunehmen." In Hamburg gebe es am Dienstag 311 Verdachtsfälle an Mutationen, am Sonntag waren es noch 263 gewesen, am Montag bereits 275.

Erwachsene müssen auf Spielplätzen Masken tragen

Über Lockerungen könne daher nicht gesprochen werden, im Gegenteil: Hamburg verschärft die Maskenpflicht. "Überall dort, wo der Abstand von 1,5 Metern auf öffentlichen Plätzen nicht eingehalten werden kann, gilt nun die Maskenpflicht", so Schweitzer. "Erwachsene müssen nun auf Spielplätzen eine Maske tragen."

Corona und kein Ende: An den Landungsbrücken in Hamburg gilt eine Maskenpflicht.
Corona und kein Ende: An den Landungsbrücken in Hamburg gilt eine Maskenpflicht. © imago / Chris Emil Janßen | Unbekannt

Es wird auch wieder eine Maskenpflicht auf besonderen Straßenplätzen geben, so Schweitzer. "Rund um die Alster, an der Elbe, an den Landungsbrücken." Die Rechtsverordnung werde spätestens am Wochenende in Kraft treten. "Nehmen Sie ihre Maske mit, wenn Sie das Haus verlassen", rät der Senatssprecher. Auch Jogger an der Alster müssen laut Schweitzer künftig eine Maske tragen. Ebenso zählen Jungfernstieg und Stadtpark nun zu den Hotspots, an denen künftig Maske getragen werden muss. "Wer in Hamburg Maske trägt, macht alles richtig."

Schweitzer: "Grillen an der Alster ist nicht drin"

Schweitzer appelliert weiterhin, sich an die Regeln zu halten: Wer sich jetzt mit einer Gruppe zum Grillen trifft, habe den Ernst der Lage nicht verstanden. "Grillen an der Alster ist nicht drin", stellte er klar. "Das ist ein Ärgernis." Auch Baumärkte und Blumenläden bleiben bis auf Weiteres geschlossen. "Wir können das nicht verantworten", so Schweitzer. "Wir wollen uns jedoch auf Bundeseben dafür einsetzen, dass es Kompensationszahlungen geben soll für Saisonware."

Die verschärfte Maskenpflicht in Hamburg sei auch eine Folge des vergangenen Wochenendes. Es seien Menschen in der Stadt unterwegs gewesen, die auch bei viel Gedränge keine Maske getragen hätten. "Viele Hamburger halten sich an die Regeln, und sie sind sauer", sagte Schweitzer. "Doch die Beobachtungen vom Wochenende lassen keine Lockerungen zu." Er (Schweitzer) sei einer der ganz wenigen gewesen, die an dem Landungsbrücken eine Maske getragen habe. Aber auch die Mutation spiele eine Rolle bei den verschärften Maßnahmen.

Zum Thema Öffnung der Schulen sagte Schweitzer, die Schulbehörde werde sich sicher diese Woche dazu äußern.

Hamburg neben Thüringen an der Impfspitze

Die gute Nachricht: Hamburg ist neben Thüringen bundesweit an der Impfspitze. In Hamburg gab es laut Schweitzer bisher 84.700 Erstimpfungen und 46.900 Zweitimpfungen. Zusammengerechnet wurden 131.600 Impfdosen verimpft.

Unterdessen wird die von Bund und Ländern beschlossene vorgezogene Corona-Schutzimpfung für Grundschullehrer und Kitapersonal in Hamburg noch etwas auf sich warten lassen. Wann der Impfaufruf erfolgen könne, sei noch nicht genau zu sagen, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Voraussetzung sei die ausreichende Verfügbarkeit des Impfstoffs. „Insofern wird das erst in den kommenden Wochen beginnen und sich dann über viele Wochen hinziehen.“

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD)
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) © Michael Rauhe | Unbekannt

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos), Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und der Vorstandsvorsitzende der IFB Hamburg, Ralf Sommer stellten im Anschluss an das Corona-Briefing auf der LPK das neue Förderprogramm „Hamburg Digital“ für kleine und mittelgroße Unternehmen vor. Hamburg stützt damit aus eigenen Mitteln mit fast 100 Millionen Euro die Innovationsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft.

Das Programm startet am 15. März, läuft zunächst bis zum Jahresende 2022 und ist in zwei Module aufgeteilt. Beim Modul „Digital Check“ werden Beratungen zur Entwicklung von Umsetzungskonzepten mit bis zu 5000 Euro gefördert. Beim Modul „Digital Invest“ gibt es dann den Angaben zufolge bis zu 17 000 Euro für Hard- und Software sowie für externe Dienstleister, die für die Umsetzung der Maßnahmen notwendig sind. Die Förderung liege bei 50 Prozent für den „Digital Check“ und bei 30 Prozent für „Digital Invest“ und könne bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank beantragt werden.

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Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt weiter an

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Dienstag 161 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Dienstag waren es mit 151 etwas weniger Fälle. Somit steigt der Inzidenzwert weiter an und liegt nun bei 71,4 (Vortag: 70,9) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Coronavirus: In Hamburg steigt die Inzidenz weiter an (Symbolbild).
Coronavirus: In Hamburg steigt die Inzidenz weiter an (Symbolbild). © imago/Cavan Images | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 50.685 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 45.600 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 310 (Stand: 22. Februar). 76 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 63 von ihnen kommen aus Hamburg.

Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1224 – es ist ein weiterer Toter hinzugekommen (Stand: 22. Februar).

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In Hamburg gestrandete Seeleute können nach Hause fliegen

Rund 70 in Hamburg gestrandete Seeleute des pazifischen Inselstaats Kiribati können nun doch in ihre Heimat reisen. Es gebe eine kurzfristige Lösung, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Reeder, Alfred Hartmann am Dienstag. Die betroffenen Seeleute, die zum Teil seit Monaten in Hamburg festhängen, könnten über die Fidschi-Inseln nach Hause zurückkehren.

Der Fall der Kiribati-Seeleute hatte überregional für Aufsehen gesorgt. Ihre Regierung lässt sie aus Angst vor der Corona-Pandemie nicht einreisen. Sogar Hamburgs evangelische Bischöfin, Kirsten Fehrs, hatte auf das Los der Seeleute aufmerksam gemacht, die seit Wochen in der Jugendherberge Horn untergebracht sind. Viele von ihnen waren schon zwei Jahre nicht mehr Daheim. „Es uns gemeinsam in mehreren Gesprächen gelungen den Weg zu öffnen, dass diese 70 Seeleute nun zu ihren Familien zurückkehren können“, sagte Hartmann.

Das ist aber nur eine Teillösung des Problems. Insgesamt geht es nämlich um 150 Seeleute aus Kiribati, die in Hamburg festsitzen, oder noch auf dem Weg in die Hansestadt sind.

Eilantrag einer Zahnärztin auf vorzeitige Corona-Impfung abgelehnt

Das Verwaltungsgericht Hamburg hat einen Eilantrag einer Zahnärztin auf eine vorzeitige Corona-Schutzimpfung abgelehnt. Die Frau hatte diesen mit ihrer zahnärztlichen Behandlungstätigkeit begründet, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Diese Tätigkeit rechtfertige aber laut Corona-Impfverordnung keine vorrangige Behandlung. Derzeit seien in Hamburg ausschließlich Personengruppen mit höchster Priorität zu Impfung aufgerufen. Die niedergelassene Zahnärztin gehöre nicht dazu, da sie weder in einer stationären Einrichtung zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer Menschen noch in einem Bereich medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus tätig sei.

Das Gericht stellte den Angaben zufolge auch fest, dass aufgrund der Knappheit der Impfstoffe eine Priorisierung der zu impfenden Personen erforderlich ist. Dies sei entsprechend der Beschlussempfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts erfolgt. Gegen die Entscheidung kann die Zahnärztin Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht einlegen.

 Hamburg: Nachfrage für Nachhilfe auf eBay Kleinanzeigen stark gestiegen

Familien stehen im Lockdown vor besonderen Herausforderungen, müssen Arbeit, Kinderbetreuung und Unterricht unter einen Hut bringen. Deshalb ist es wenig überraschend, dass der Bedarf an privaten Nachhilfeangeboten gestiegen ist. Das zeigt eine aktuelle Auswertung vom Online-Portal eBay Kleinanzeigen. „In den ersten fünf Wochen dieses Jahres ist die Zahl der Anfragen zu Nachhilfeangeboten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 57 Prozent gestiegen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

Am stärksten stieg die Nachfrage in diesem Bereich in Mecklenburg-Vorpommern: Im Vergleich zu Anfang 2020 gab es hier im Schnitt 141 Prozent mehr Anfragen. Auf Platz zwei landet Brandenburg mit einem Anstieg von durchschnittlich 123 Prozent, gefolgt von Hamburg auf Platz drei. In der Hansestadt stieg der Bedarf an Nachhilfeangeboten auf eBay Kleinanzeigen um mehr als das Doppelte (116 Prozent). Damit landet Hamburg noch vor Berlin (114 Prozent).

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona: Hamburger Burlesque-Star arbeitet jetzt im Impfzentrum

Der Hamburger Burlesque-Star Eve Champagne tanzt normalerweise auf den Bühnen St. Paulis – war Host und künstlerische Leitung im „The Bunny Burlesque St. Pauli“ und galt als erste biologische Frau in der Olivia-Jones-Familie. Statt High Heels und aufreizendem Kostüm trägt sie nun Sneaker und eine weiße Sweatshirt-Jacke. Seit Mitte Februar betreut die 36-Jährige die Impflinge an den Messehallen. Für sie nicht nur ein Job: „Ich möchte mich hier höchstpersönlich dafür einsetzen, dass diese Pandemie endet“, sagt sie.

Seit Mitte Februar arbeitet die 36-Jährige im Impzentrum in den Hamburger Messehallen.
Seit Mitte Februar arbeitet die 36-Jährige im Impzentrum in den Hamburger Messehallen. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Eve Champagne vermisst zwar die Bühne, den Applaus und den Kontakt zu Menschen. Wirklich ruhig wurde es bei ihr in den vergangenen Monaten jedoch nicht. Während des ersten Lockdowns hat sie Spargel gestochen, sammelte anschließend im Elbschlosskeller Lebensmittelspenden, und fuhr zuletzt Corona-Tests vom Berliner Flughafen ins Hamburger UKE. Durch die Corona-Krise habe sie neue Menschen, neue Jobs und neue Sichtweisen kennengelernt und ihre „große Liebe“ getroffen. „So schräg es klingt. Es ist die schlimmste und schönste Zeit für mich. Ich habe die Pandemie meines Lebens. Ich bin vom Glück gesegnet“, so die Tänzerin.

Der Hamburger Burlesque-Star Eve Champagne (Archivbild).
Der Hamburger Burlesque-Star Eve Champagne (Archivbild). © Marcelo Hernandez | Unbekannt

Hamburg: Impfungen von Grundschul- und Kita-Personal dauern noch

Die von Bund und Ländern beschlossene vorgezogene Corona-Schutzimpfung der Grundschullehrer und des Kitapersonals wird in Hamburg noch etwas auf sich warten lassen. Wann der Impfaufruf erfolgen könne, sei noch nicht genau zu sagen, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, am Dienstag. Voraussetzung sei die ausreichende Verfügbarkeit des Impfstoffs. „Insofern wird das erst in den kommenden Wochen beginnen und sich dann über viele Wochen hinziehen.“

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Montag darauf verständigt, dass sich Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kitas früher impfen lassen können als bisher geplant.

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Er gehe davon aus, dass die Impfverordnung des Bundes in den kommenden Tagen entsprechend geändert werde, sagte Helfrich. In Hamburg seien schätzungsweise zwischen 40.000 und 60.000 Personen betroffen, die zusätzlich zu den Angehörigen der anderen Gruppen mit höchster und hoher Priorität geimpft werden könnten. Da die meisten von ihnen unter 65 Jahre alt sein dürften, komme auch für diese Gruppe der Impfstoff von Astrazeneca infrage.

Erneut Corona-Ausbruch in Lauenburger Pflegeeinrichtung

Das Askanierhaus in Lauenburg hat erneut mit einem Corona-Ausbruch zu kämpfen. Dabei hatte es erst im Dezember vergangenen Jahres mehrere Patienten und Mitarbeiter gegeben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.

Im Askanierhaus in Lauenburg hat es einen erneuten Corona-Ausbruch gegeben (Symbolfoto).
Im Askanierhaus in Lauenburg hat es einen erneuten Corona-Ausbruch gegeben (Symbolfoto). © dpa | Unbekannt

In der Lauenburger Pflegeeinrichtung sind nach den Ergebnissen von Untersuchungen in einer Wohngruppe neun Bewohner und drei Mitarbeiter positiv getestet worden.

Lesen Sie hier mehr über den Corona-Ausbruch im Askanierhaus in Lauenburg.

Hamburgs Strände zu voll – helfen Schranken an der Elbe?

Die Altonaer CDU will die Besucherströme an den Elbstränden besser regulieren lassen, als dies bisher der Fall war. Der entsprechende Antrag „Vorsorge für den Sommer – Zufahrtsregelungen für Hamburger Strände im Westen“ kommt am kommenden Mittwoch in die Bürgerschaft. Welche konkreten Maßnahmen die CDU vorschlägt, erfahren Sie hier.

Tschentscher zu Corona-Lockerungen: „Müssen vorsichtig bleiben“

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich zurückhaltend zu Corona-Lockerungen geäußert. Es gebe zwei Gründe, warum in Hamburg die Schulen noch nicht geöffnet worden seien, sagte der SPD-Politiker am Montagabend in der Sendung ARD Extra zur Corona-Lage: Zum einen begännen am 1. März in Hamburg die Frühjahrsferien. „Und zweitens bin ich noch nicht sicher, ob wir von der Infektionslage her stabil genug sind, dass wir diesen Schritt auch gehen können.“

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) © Michael Rauhe | Unbekannt

Die britische Variante breite sich in Deutschland aus, und der Rückgang der Infektionsdynamik sei gestoppt – es gebe eine Seitwärtsbewegung, sagte Tschentscher. Zudem steige der R-Wert, der zeige, in welche Richtung sich die Pandemie bewege, wieder an. „Deswegen müssen wir in den nächsten Wochen sehr vorsichtig sein.“

Priorität habe aber auch in Hamburg die Öffnung von Kitas und Schulen. Hier soll dann laut Tschentscher wie vor der Schließung eine Maskenpflicht an den Schulen in allen Jahrgängen gelten. Zudem sollen Öffnungsschritte soweit es geht mit Schnelltests begleitet werden. „Das ist etwas, was uns ein Stück weit Sicherheit gibt“, sagte Tschentscher.

Tourismus bricht 2020 ein – deutlicher Rückgang bei Gästezahlen

Die Einschränkungen in der Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr zu einem massiven Einbruch im Tourismus in Niedersachsen und Bremen geführt. Wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht, registrierten Niedersachsen und Bremen etwa nur halb so viele Gästeankünfte wie noch 2019. Auch die Zahl der Übernachtungen brach deutlich ein – in Niedersachsen um mehr als ein Drittel, in Bremen um fast die Hälfte.

In Niedersachsen ging die Gästezahl 2020 um 43 Prozent auf 8,7 Millionen zurück. Vor der Corona-Pandemie lag sie zuletzt bei 15,4 Millionen. In Bremen fiel der Rückgang im Vergleich zu 2019 noch deutlicher aus. Der Stadtstaat registrierte zuletzt noch 710.000 Gäste in Hotels, Pensionen und anderen Gastbetrieben – das sind 53 Prozent weniger als noch 2019. Bei den Übernachtungen meldete Niedersachsen ein Minus von 35 Prozent – zuletzt wurden noch etwas mehr als 30 Millionen gezählt. 2019 waren es noch mehr als 46,2 Millionen. Bremen hatte mit minus 47 Prozent 2020 fast nur noch halb so viele Übernachtungen wie zuvor, nämlich 1,49 Millionen.

Trotz der zwischenzeitlichen Öffnung im Sommer seien Urlaubsregionen wie die Nordsee oder die Lüneburger Heide von den Folgen der Corona-Pandemie mit voller Wucht getroffen worden, sagte Finn Petersen, der Vorsitzende des Landesbezirks Nord der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Noch stärker habe der Städtetourismus gelitten. Den Angaben zufolge kamen in die Regionen Hannover-Hildesheim und in das Braunschweiger Land nur rund halb so viele Gäste wie noch im Jahr zuvor. An der Nordseeküste und in Ostfriesland fiel der Rückgang mit minus 30 und minus 36 Prozent nicht ganz so deutlich aus.

Daniel Günther: Perspektiven wichtig in der Krise

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat die Notwendigkeit von Perspektiven in der Corona-Krise betont. „Das ist jetzt in diesen Zeiten für ganz, ganz viele Menschen unglaublich wichtig“, sagte der CDU-Politiker am Montag dem ARD-„Mittagsmagazin“. Im Hinblick auf mögliche Lockerungen von Schutzmaßnahmen müssten der Einzelhandel, die Kultur und Sport in Gruppen eine Rolle spielen.

Daniel Günther will die Corona-Regeln in Schleswig-Holstein zeitig lockern.
Daniel Günther will die Corona-Regeln in Schleswig-Holstein zeitig lockern. © dpa | Gregor Fischer/dpa/Archivbild

„Und ich sage mal, aus unserer Perspektive auf jeden Fall auch das Thema Gastronomie“, ergänzte Günther. „Und natürlich auch die Frage, was ist mit Übernachtungsmöglichkeiten, gerade hinsichtlich Ostern.“ Dafür müssten bestimmte Inzidenzwerte erreicht werden. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch nächster Woche mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber beraten, unter welchen Voraussetzungen weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen möglich sein können.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag