Hamburg. Das Wochenende im Überblick: Erneut 25 Tote in Hamburg. Keine neuen Impftermine am Montag. Warnung vor Langzeitfolgen.

Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin das Leben der Menschen in Norddeutschland. Seit Freitag gelten in Hamburg, wo die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonnabend auf 155 gestiegen ist, die verschärften Corona-Regeln. Schleswig-Holstein und Bremen setzen die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Beschlüsse ab Montag um, in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gelten sie seit Sonntag.

Gleichzeitig verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonnabend erneut mehr als 1000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus und 24.694 neue Corona-Fälle bundesweit.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 9. und 10. Januar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

In Schleswig-Holstein sinkt die Inzidenz leicht

In Schleswig-Holstein sind 144 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank leicht auf nun 99,7 (Sonnabend 101,2, Freitag 96,2). Die Zahl der Todesfälle stieg um 9 auf 554 Menschen. Bei der Interpretation der Daten gilt zu beachten, dass die erfassten Fallzahlen an Wochenenden oft niedriger sind, weil dann unter anderem weniger getestet wird.

Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Momentan werden laut offiziellen Angaben 364 Corona-Patienten in den Krankenhäusern behandelt. 66 davon auf Intensivstationen. Allerdings werden die Krankenhaus-Daten am Wochenende nicht aktualisiert. Seit Pandemie-Beginn gab es 28.611 Corona-Infektionen. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 21.600 geschätzt.

Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern steigt weiter

Am Sonntag meldet Mecklenburg Vorpommern 90 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen liegt bei nunmehr 14.769. Als genesen gelten 11.144 Betroffene. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) stieg auf 134,5 gegenüber 133,1 am Sonnabend.

Drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion – insgesamt sind es nun 242 im Nordosten. In den Krankenhäusern werden aktuell 318 Corona-Patienten behandelt (Vortag: 328), davon 81 auf Intensivstationen (Vortag: 84).

Keine neuen Corona-Impftermine am Montag in Hamburg

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) weist darauf hin, dass am Montag noch keine neuen Impftermine für das zentrale Impfzentrum in den Messehallen gebucht werden können.

KVH-Chef Walter Plassmann (r., mit Bürgermeister Peter Tschentscher bei der Eröffnung des Impfzentrums in den Messehallen).
KVH-Chef Walter Plassmann (r., mit Bürgermeister Peter Tschentscher bei der Eröffnung des Impfzentrums in den Messehallen). © imago images/Chris Emil Janßen

Der KVH-Vorsitzende Walter Plassmann erklärt: „Neue Termine werden im Laufe der Woche eingestellt, wenn die nächste Gruppe der Impfberechtigten benachrichtigt ist.“ Dabei handelt es sich um Hamburgerinnen und Hamburger, die älter als 80 Jahre sind und nicht in einem Alten- oder Pflegeheim wohnen. Diese erhalten eine Einladung per Post, um einen Termin im Impfzentrum zu vereinbaren.

Plassmann bittet alle Hamburger, am Montag nicht den Versuch zu unternehmen, über die Corona-Impf-Hotline 116117 einen Termin zu vereinbaren.

Auschwitz-Überlebende Bejarano gegen Corona geimpft

Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano hat sich am Sonntag in Hamburg gegen das Coronavirus impfen lassen. „Es war ein kleiner Piks. Man hat das kaum gemerkt“, sagte die 96-Jährige. Sich impfen zu lassen, sei für sie selbstverständlich. „Jeder sollte das machen lassen“, meinte sie. Im Februar habe sie einen Termin für die zweite Impfung. Bejarano, die sich trotz ihres hohen Alters weiterhin als Zeitzeugin im Auschwitz-Komitee engagiert, wurde von ihrem Sohn im Rollstuhl ins Impfzentrum an den Hamburger Messehallen gebracht.

Die in Saarlouis geborene Bejarano war 1943 als Jüdin ins KZ Auschwitz gebracht worden. Sie überlebte, weil sie im Mädchen-Orchester des Lagers Akkordeon spielte. Nach dem Krieg emigrierte sie nach Palästina/Israel und kehrte 1960 nach Deutschland zurück.

Niedersachsen lockert gerade verschärfte Kontaktregeln

Die Corona-Kontaktregeln in Niedersachsen werden für junge Eltern und ihre Kinder gelockert. Kinder bis drei Jahre dürfen demnach bei Kontakten einer Betreuungsperson, etwa einem Elternteil, dabei sein, wie eine Regierungssprecherin am Sonntag erklärte. Eine Mutter mit Baby darf also die Großeltern besuchen oder mit einer anderen Mutter mit Baby spazieren gehen. Als Begründung hieß es, dass kleine Kinder ununterbrochen betreut werden müssen.

Eine ältere Frau mit Mund-Nasen-Schutz hat ein kleines Kind auf dem Schoß
Eine ältere Frau mit Mund-Nasen-Schutz hat ein kleines Kind auf dem Schoß © imago images/Cavan Images

Ursprünglich hatte die Landesregierung angekündigt, die Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt plus eine weitere Person strenger auszulegen und auch Babys mitzuzählen. Aufgrund vieler Hinweise aus der Bevölkerung, der begrenzten Auswirkung auf das Infektionsgeschehen und Ausnahmen in anderen Bundesländern sei die Regierung davon jedoch abgerückt, erklärte die Sprecherin.

Die Treffen mit Kleinkindern sollen zunächst über den Wortlaut der am Sonntag in Kraft getretenen Verordnung hinaus geduldet werden. Mit der nächsten Änderung der Verordnung ist auch eine ausdrückliche Regelung vorgesehen. Mögliche Konstellationen, die jetzt erlaubt sind, stellt die Regierung auf niedersachsen.de/coronavirus vor.

Wieder 25 Corona-Tote in Hamburg – Inzidenz stagniert

Am Sonntag meldet Hamburg 211 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind zwar 142 weniger als am Sonnabend, aber nahezu exakt genauso viele wie am Sonntag der Vorwoche, als 212 neue Fälle gemeldet worden waren. Entsprechend stagniert die Inzidenz bei 154,9. Die Gesamtzahl der Fälle in der Hansestadt liegt nun bei 40.693.

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Die Zahl der Krankenhauspatienten wird weiter mit 555 angegeben, dem Stand vom Freitag. Laut DIVI-Intensivregister werden am Sonntagmittag 107 Covid-19-Patienten auf Hamburger Intensivstationen behandelt, die Zahl der freien Intensivbetten liegt bei 90 von 551 aktuell betreibbaren Betten.

Weitere 25 Menschen sind laut RKI im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben, damit steigt die Zahl der Toten in Hamburg seit Pandemiebeginn auf 817.

Niedersachsen – weiter nur ein Kreis mit 200er-Inzidenz

Die Zahl der täglich erfassten Corona-Infektionen in Niedersachsen ist unverändert hoch. Am Sonntag meldete das Landesgesundheitsamt 1748 neue Ansteckungen und 15 weitere Todesfälle im Vergleich zum Vortag. Der Sieben-Tage-Wert stieg landesweit auf 121,5 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner.

Ein medizinischs Team nimmt Corona-Tests in einer Pflegeeinrichtung vor (Symbolbild).
Ein medizinischs Team nimmt Corona-Tests in einer Pflegeeinrichtung vor (Symbolbild). © dpa | Matthias Bein

Der Landkreis Gifhorn lag als bislang einziger über dem Grenzwert von 200, ab dem die Kommunen nach der neuen Corona-Verordnung über eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen 15-Kilometer-Radius entscheiden können. Das Land wies für Gifhorn einen Wert von 258,3 aus. Der Kreis will am Montag zusammen mit Stadt und Polizei in einer Pressekonferenz über die Lage informieren. Knapp unter der 200er-Marke lag der Landkreis Cloppenburg mit 191,6.

Seit Sonntag gelten in Niedersachsen verschärfte Corona-Regeln. Diese sehen unter anderem vor, dass sich die Mitglieder eines Haushalts nur noch mit einer weiteren Person treffen dürfen, drinnen wie draußen.

Ostfriesische Inseln warten weiter auf Impfungen

Insulaner auf den Ostfriesischen Inseln müssen sich für eine Impfung gegen das Coronavirus noch gedulden. Zwar begannen auch die Landkreise Leer, Aurich, Wittmund und Friesland Anfang dieser Woche, Bewohner von Pflegeheimen zu impfen - bislang sind die mobilen Impfteams aber noch nicht auf den Inseln eingesetzt worden, wie die Kreisverwaltungen mitteilten. Wann die Impfteams auf die Inseln kommen sollen, sei noch offen, hieß es.

Den Impfstoff auf die Inseln zu bringen, müsse „stabsmäßig organisiert“ werden und sei „sehr komplex“, sagte Ralf Klöker, Sprecher des Kreises Wittmund, zu dem die Inseln Langeoog und Spiekeroog gehören. Zum einen müsse überhaupt genügend Impfstoff für zwei Impfungen verfügbar seien, zum anderen müssten alle notwendigen Zustimmungen vorher eingeholt werden. Auch der Transport des Impfstoffes, der bei etwa minus 70 Grad gelagert werden muss, stelle besondere Anforderungen.

Unterdessen scheint klar, dass auch die übrigen Inselbewohner nicht schneller geimpft werden sollen als andere Niedersachsen. Die Bürgermeister der Ostfriesischen Inseln hatten zusammen mit den Kreisverwaltungen dem Land einen Vorschlag gemacht, wonach bei ausreichend Impfstoff auch alle übrigen Insulaner geimpft werden könnten, wenn die mobilen Teams auf die Inseln anrücken. So müssten nicht alle Insulaner zu den Impfzentren auf das Festland übersetzen.

Derzeit sei das aber nicht geplant, teilte der Kreis Wittmund nun mit und bezieht sich dabei auf eine Antwort der Landesregierung zu dem Vorschlag. Die priorisierten Impfungen von den mobilen Teams seien zunächst in den Alten- und Pflegeheimen durchzuführen. Andere Gruppen müssten für Impfungen auf das Festland kommen, so wie auch für andere medizinische Untersuchungen, heißt es darin. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt der Kreis der Impfberechtigten größer werde und ausreichend Impfstoff vorhanden sei, könne aber geprüft werden, ob etwa auch mit Hilfe der Inselärzte vor Ort geimpft werden könne.

Verschärfter Lockdown jetzt auch in Niedersachsen und M-V

Die verschärften Corona-Regeln, die in Hamburg bereits am Freitag in Kraft getreten sind, gelten seit Sonntag auch in zwei weiteren norddeutschen Bundesländern: Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben ihre Corona-Eindämmungsverordnungen ebenfalls angepasst – in Schleswig-Holstein und Bremen wird das neue Regelpaket ab Montag umgesetzt.

Ein Passant in der Innenstadt von Hannover (Symbolbild).
Ein Passant in der Innenstadt von Hannover (Symbolbild). © dpa | Julian Stratenschulte

Anders als Hamburg, das keine Ausnahmen von den verschärften Kontaktbeschränkungen erlaubt, lassen die anderen norddeutschen Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen auch Treffen von Angehörigen eines Haushalts mit mehr als einer weiteren Person zu. In Bremen zählen Kinder unter zwölf Jahren in keinem Fall gegen die Maximalzahl, in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein nicht, wenn es um die private Betreuung geht. Dort gibt es auch Ausnahmen für pflegebedürftige Angehörige und Menschen mit Behinderungen. Niedersachsen macht zudem Ausnahmen bei Kindern von getrennt lebenden Eltern.

Ärztepräsidentin warnt vor Langzeit-Folgen

Niedersachsens Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker hat davor gewarnt, die Langzeitfolgen von Corona-Infektionen zu unterschätzen. „Wer von Covid-19 genesen ist, ist oft mitnichten sofort wieder gesund“, sagte Wenker der Deutschen Presse-Agentur. 20 bis 30 Prozent der Erkrankten zeigten demnach ein sogenanntes Post-Covid-Syndrom. Viele der vermeintlich Genesenen suchten daher auch in Niedersachsen erneut Arztpraxen auf und klagten etwa über neurologische oder muskuläre Probleme. „Das ist eine Blackbox, von der wir noch gar nicht wissen, wie viel da auf uns zukommen wird.“

Rettungskräfte versorgen einen Corona-Patienten (Archivbild).
Rettungskräfte versorgen einen Corona-Patienten (Archivbild). © picture alliance / rtn

Die Fachärztin für Lungenheilkunde forderte daher Impfbereitschaft - insbesondere von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen. „Jeder, der ein Impfangebot bekommt, sollte sich auch impfen lassen“, appellierte Wenker. Noch sei die Pandemie in Deutschland und Niedersachsen unter Kontrolle. Durch eine mögliche, ansteckungsfähigere Mutation des Coronavirus, die sich etwa gerade in Großbritannien ausbreite, könne sich die Situation aber kurzfristig verschärfen. „Wenn sich dann vor allem ältere Menschen infizieren, steigt auch das Risiko, dass schwere Krankheitsverläufe zunehmen“, sagte die Ärztekammer-Präsidentin. Impfungen würden dagegen helfen, es beginne nun aber ein Wettlauf gegen die Zeit.

Impfungen seien auch notwendig, um die Kliniken im Land nicht an ihre Kapazitätsgrenze zu bringen - deren Auslastung sei landesweit unterschiedlich. „Die Kliniken können es noch bewältigen, auch da Patienten regional verlegt werden. Die Krankenhäuser helfen sich da untereinander. Das geht aber nicht unbegrenzt, wenn die Fallzahlen weiter steigen sollten“, machte die Fachärztin deutlich.

Unterdessen signalisierte Wenker Zustimmung für die Impfstrategie des Landes. Niedersachsen sei anders als andere Länder vorsichtig mit den Impfungen gestartet, um die Hälfte der Impfdosen für notwendige zweite Impfungen zunächst zurückzuhalten. „Ich bin überzeugt, dass Niedersachsen das genau richtig gemacht hat“, sagte Wenker. Denn eine erste Impfung biete nach derzeitigen Erkenntnissen nur einen Schutz von bis zu 50 bis 60 Prozent. Eine zweite, zeitnahe Impfung sei daher erforderlich. Diese sei durch den eingeschlagenen Weg gesichert.

Auch in Schleswig-Holstein steigt die Inzidenz

In Schleswig-Holstein sind 424 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg erneut auf nun 101,2 (Freitag 96,2, Donnerstag: 83,2). Die Zahl der Todesfälle stieg um 11 auf 545 Corona-Tote.

364 Covid-19-Patienten werden momentan in Krankenhäusern behandelt. Hier werden am Wochenende keine neuen Daten erhoben. 66 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut – 44 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 21.300 geschätzt.

Knapp 10.000 Corona-Impfungen in Hamburg

In Hamburg haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bislang knapp 10.000 Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Das seien etwa 1400 mehr als noch am Vortag, wie aus dem am Sonnabend veröffentlichten Daten hervorgeht. Die Zahl der Geimpften pro 1000 Einwohner liegt in der Hansestadt demnach bei 5,4, was ein Wert unter dem bundesweiten Durchschnitt ist. Dieser liegt laut RKI bei 6,4. Die Werte, die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegen, können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

13 neue Corona-Fälle im Landkreis Lüneburg

Am Sonnabend wurden bis zum Nachmittag 13 weitere Corona-Fälle im Landkreis Lüneburg gemeldet. Die betroffenen Personen befinden sich in Quarantäne, ihre Kontakte werden vom Gesundheitsamt ermittelt und häuslich isoliert. Insgesamt sind im Landkreis Lüneburg nun 1486 Coronavirus-Infektionen gemeldet, davon sind 1294 Menschen wieder genesen und 34 verstorben.

Das heißt: Derzeit gibt es 158 akute Fälle. Insgesamt sechs Personen sind wegen Covid-19 in stationärer Behandlung, keine davon wird beatmet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Niedersächsischem Landesgesundheitsamt für den Landkreis Lüneburg bei 64,6.

Situation im Harz "sehr entspannt"

Ein Ansturm von Ausflüglern in den Harz ist laut Polizei und Ordnungskräften am Sonnabend zunächst ausgeblieben. Zwar reisten erneut viele Menschen in das verschneite Freizeitgebiet; auch der Großraum-Parkplatz im niedersächsischen Torfhaus (Kreis Goslar) war ab Samstagmittag voll, wie die Polizei mitteilte. Doch die Besucher verteilten sich den Beamten zufolge besser in der Region als noch an den Vortagen. Ordnungskräfte und Polizei mussten nur in wenigen Fällen Autos abschleppen oder Zufahrten sperren.

Nur vereinzelt griffen Ordnungshüter wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht an den Ski- und Rodelhängen sowie wegen nicht ausreichenden Abständen ein. Die Menschen reagierten bei Ansprachen „sehr freundlich“, sagte der Einsatzleiter des Landkreises Goslar, Frank-Michael Kruckow, am Sonnabend vor Ort. „Aktuell sind deutlich weniger unterwegs. Ich gehe davon aus, dass die Appelle, die wir in der letzten und dieser Woche dazu versandt haben, jetzt irgendwo auch gefruchtet haben“, sagte Kruckow.

Im Vergleich zum vergangenen Wochenende, als zahlreiche Ausflügler in den Harz strömten, sei die Situation „sehr entspannt“. Wegen möglicher Überfüllung und des Ansteckungsrisikos hinsichtlich der Corona-Pandemie hatten die Behörden eigentlich von Ausflügen in den winterlichen Harz abgeraten.

Situation auf Intensivstationen weiter angespannt

Kein Anzeichen für Entspannung im Bereich der Behandlung schwerer Corona-Fälle in Hamburg: Zwar liegt der Anteil der Covid-19-Erkrankten an den Intensivpatienten mit knapp 20 Prozent im bundesweiten Mittelfeld – die höchste Quote verzeichnet am Sonnabend Berlin mit 36 Prozent, die anteilig wenigsten Corona-Patienten hat Schleswig-Holstein mit weniger als neun Prozent. Dennoch ist die Auslastung der Intensivstationen in der Hansestadt sehr hoch.

Ein Corona-Patient auf einer Intensivstation liegt im künstlichen Koma, um beatmet werden zu können.
Ein Corona-Patient auf einer Intensivstation liegt im künstlichen Koma, um beatmet werden zu können. © dpa | Kay Nietfeld

Nur noch knapp elf Prozent der Hamburger Intensivbetten sind laut Intensivregister der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) am Sonnabendmittag nicht belegt (61 von 563), zudem müssen zwei Drittel der Corona-Patienten beatmet werden. Nur in Berlin sind beide Zahlen noch schlechter. Die Hamburg-weite Notfallreserve (Betten, die innerhalb von einer Woche zusätzlich aufgestellt werden können) beträgt zum gleichen Zeitpunkt 308 Betten.

RKI meldet 29 neue Corona-Tote in Hamburg

Die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung verstorbenen Hamburger steigt erneut deutlich um 29 auf nun 792 laut RKI. Am Vortag waren 38 Corona-Tote gemeldet worden.

Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg steigt erneut

Hamburg meldet am Sonnabend 353 neue Corona-Fälle, das sind 184 weniger als am Freitag, aber 111 mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Damit steigt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemiebeginn auf 40.482.

Der Sieben-Tage-Wert steigt somit auf 155 (Vortag: 149,1). Die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in Hamburger Krankenhäusern sinkt auf 555 (Vortag: 566). 105 Patienten liegen auf Intensivstationen – am Vortag waren es 112.

Inzidenz: Erster Landkreis in Niedersachsen über 200

Die Zahl der neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus in Niedersachsen steigt weiter. Am Samstag meldete das Landesgesundheitsamt 1164 neue Fälle im Vergleich zum Vortag. Die Gesamtzahl der bislang gemeldeten Corona-Fälle lag damit bei 118.705. Binnen eines Tages wurden zudem 40 weitere Todesfälle erfasst. Insgesamt sind bislang 2324 Menschen mit dem Virus in Niedersachsen gestorben.

Die Zahlen sind nur bedingt vergleichbar mit den Angaben der Vergangenheit. Über die Feiertage und zur Jahreswende wurde möglicherweise weniger getestet und nicht alle Gesundheitsämter haben das Infektionsgeschehen vollständig gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in der vergangenen Woche nachweislich infizierten, lag im Landesdurchschnitt bei 106,8. Der Landkreis Gifhorn überschritt mit 226,0 am Samstag die kritische Inzidenz-Schwelle von 200 Fällen. Es ist nach Angaben einer Sprecherin des Sozialministeriums das erste Mal, dass in Niedersachsen dieser Wert für die bei den Bund-Länder-Beratungen beschlossene Beschränkung der Bewegungsfreiheit in Hotspots gerissen wurde.

Ab einem Wert von 200 ermöglicht es die neue Corona-Verordnung, die ab diesem Sonntag bis zum 31. Januar gilt, den Kommunen, die Bewegungsfreiheit der Bewohner auf einen Radius von 15 Kilometern zu beschränken. Ausnahmen gibt es bei triftigen Gründen wie medizinische Notfälle. Neben Gifhorn wiesen laut Landesgesundheitsamt auch die Kreise Cloppenburg (157,0) und Osnabrück (152,8) hohe Inzidenz-Werte auf.

Polizei löst Party in Penthouse-Wohnung auf St. Pauli auf

Polizisten war am Freitagabend laute Musik und die Lichter einer Lichtorgel in einer Penthouse-Wohnung in der Bernhard-Nocht-Straße auf St. Pauli aufgefallen. Daraufhin statten die Beamten den Bewohnern einen Besuch ab.

Dort trafen sie auf vier Personen aus drei Haushalten, wie der Lagedienst der Polizei am Sonnabend mitteilte. "Auch Betäubungsmittel waren im Spiel." Die Polizei löste die Party auf.

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Ausflügler zieht es erneut in Harz – Polizei zeigt Präsenz

Trotz zahlreicher Appelle zieht das weiße Winterwetter erneut viele Ausflügler in Deister, Harz und Solling – laut den Polizeibehörden waren am Sonnabend zunächst aber weniger Menschen unterwegs als etwa noch am vorherigen Wochenende. „Es füllt sich so langsam“, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Goslar. „Aber augenscheinlich verteilen sich die Menschen wohl besser im Harz.“ Wegen möglicher Überfüllung und des Ansteckungsrisikos in der Corona-Pandemie hatten die Behörden eigentlich von Ausflügen in den winterlichen Harz abgeraten.

Die Parkplätze etwa in Torfhaus (Kreis Goslar) waren bereits am Sonnabendmorgen wieder frequentiert. Zu Staus oder Straßensperrungen sei es bislang aber nicht gekommen, so der Sprecher. Die Polizei Hannover meldete, dass sich vor allem in Springe Parkplätze rund um den Deister füllten. Polizei und Ordnungskräfte waren mit zahlreichen Einsatzkräften an den Ausflugszielen im Einsatz und zeigten Präsenz.

Polizeifahrzeuge stehen am frühen Sonnabendmorgen auf einem Parkplatz am Nationalpark Besucherzentrum Torfhaus im Harz. Angesichts des teilweise enormen Besucheransturms im Harz in den zurückliegenden Tagen wird die Polizei am Wochenende verstärkt unterwegs sein.
Polizeifahrzeuge stehen am frühen Sonnabendmorgen auf einem Parkplatz am Nationalpark Besucherzentrum Torfhaus im Harz. Angesichts des teilweise enormen Besucheransturms im Harz in den zurückliegenden Tagen wird die Polizei am Wochenende verstärkt unterwegs sein. © Swen Pförtner/dpa

Nachdem bereits am vergangenen Wochenende und unter der Woche viele Ausflügler etwa in den Harz strömten, appellierten Kommunen, Polizei und Harzer Tourismusverband auf erneute Ausflüge zu verzichten. Der Landkreis Goslar hat den Verleih von Wintersportgeräten an Wochenenden verboten. Der Landkreis Holzminden verbot vorübergehend das Betreten vieler Rodelwiesen im Solling.

Hamburgs Schulbehörde sagt einige Prüfungen ab

Die Hamburger Schulbehörde hat entschieden, dass in der Zeit des Lockdowns einige Prüfungen wegfallen. Das teilte die Behörde den Schulleitungen in einem Schreiben mit, das dem Abendblatt vorliegt. Dabei geht es um die Hauptschulabschlussprüfung und die Prüfungen in den zehnten Klassen der Gymnasien.

"Vor dem Hintergrund der Aussetzung der Präsenzpflicht an den Hamburger Schulen seit dem 16. Dezember 2020 und auf Anregung von Schulleitungen der Hamburger Gymnasien ist entschieden worden, in diesem Schuljahr auf die zentrale schriftliche Überprüfung in den Gymnasien zu verzichten", heißt es in der Mitteilung. Die schriftlichen zentralen Prüfungen zur Oberstufe sollen von den Fachlehrern durch Klassenarbeiten ersetzt werden. Das Zeugnis des Hauptschulabschlusses soll sich aus den Einzelnoten zusammensetzen.

Seit 2011 Schulsenator in Hamburg: Ties Rabe.
Schulsenator in Hamburg: Ties Rabe. © HA | Michael Rauhe

Für Kinder und Jugendliche aus den Jahrgangsstufen 1 bis 10 und in der Vorstufe der Stadtteilschulen gibt es zudem vorerst keine Klassenarbeiten. Diese können laut Behörde nachgeholt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, auf die Klassenarbeiten zu verzichten, wenn sich auch so klare Zeugnisnoten ergeben.

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Hamburger Messehallen: 500 Impfungen pro Tag

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie werden im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen täglich 500 Menschen geimpft. Hamburg erhielt zum Wochenende vereinbarungsgemäß weitere rund 14.600 Impfdosen des deutschen Herstellers Biontech. Ein Teil davon soll in den Messehallen verimpft werden. Das Produkt wird in Fläschchen ausgeliefert.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei der Eröffnung des Corona-Impfzentrums in den Hamburger Messehallen.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei der Eröffnung des Corona-Impfzentrums in den Hamburger Messehallen. © HA | Michael Rauhe

Bislang konnte aus jeder Flasche nur Stoff für fünf Impfungen gewonnen werden – so sah es die Zulassung vor. Doch am Freitag genehmigte die EU, dass sechs Spritzen pro Flasche möglich sind. Hamburg hatte beabsichtigt, die tägliche Zahl der Impfungen in den Messehallen von 500 auf 550 erhöhen. Außerdem sollte es mehr Termine geben. Berechtigt dafür sind unter anderem Menschen über 80 Jahre. Ob das umgesetzt werden kann, ist noch unklar.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

UKE-Experte zweifelt an britischer Strategie

Der Hamburger Experte für die Behandlung von Covid-19-Patienten, Stefan Kluge, hat Zweifel an der Entscheidung Großbritanniens, neue Medikamente gegen die Krankheit einzusetzen. „Das überrascht mich schon ein bisschen, dass der britische Premierminister den Einsatz der Medikamente schon empfiehlt“, sagte der Intensivmediziner Kluge, der in Deutschland die Leitlinien für die stationäre Behandlung von Covid-Patienten mitentwickelt hat.

Premier Boris Johnson hatte zuvor angekündigt, der britische Gesundheitsdienst NHS werde ab sofort die Medikamente Tocilizumab und Sarilumab gegen Covid-19 einsetzen. Diese kommen normalerweise bei rheumatischer Arthritis zum Einsatz.

 Stefan Kluge leitet am UKE die Intensivmedizin.
Stefan Kluge leitet am UKE die Intensivmedizin. © picture alliance/dpa/dpa-POOL | Ulrich Perrey

Johnson hatte die Präparate als „lebensrettend bezeichnet“ und sich auf Versuchsdaten bezogen, denen zufolge die Todesrate von Covid-19-Patienten mit den Medikamenten signifikant gesenkt werden könne. „Das Problem an der Studie, auf die Johnson sich bezieht, ist, dass sie noch nicht richtig begutachtet und in einer medizinischen Fachzeitschrift publiziert ist“, sagte Kluge, der am Uniklinikum in Hamburg-Eppendorf die Intensivmedizin leitet. Sie sei zwar wohl methodisch solide, habe allerdings nur recht kleine Fallzahlen an Patienten untersucht. „Außerdem gibt es andere Studien, die diese Effekte so nicht finden konnten. Man hat also widersprüchliche Studienergebnisse."

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513 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind bis Freitagabend 513 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Menschen, die seit Ausbruch der Pandemie an oder mit Corona gestorben sind, stieg um 14 auf 534, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht (Datenstand: 8. Januar 2021, 22 Uhr). Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg auf 96,2 (Donnerstag: 83,2). Seit Beginn der Pandemie sind im Land bisher 28.043 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden.

364 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Donnerstag: 379). 66 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut – 44 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 21.000 geschätzt.

Dänemark beschränkt Reiseverkehr in und aus anderen Ländern

Dänemark verschärft seine Einreisebeschränkungen für alle Länder der Welt. Von jeglichen Reisen ins Ausland wird den Dänen wegen Sorgen vor mutierten Varianten des Coronavirus sowie der Corona-Lage weltweit nunmehr abgeraten, darunter auch Dienstreisen. Das gab Außenminister Jeppe Kofod am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Zugleich werden nur noch Personen ins Land gelassen, die einen triftigen Grund dafür haben und einen negativen, maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen können, wie Justizminister Nick Hækkerup sagte.

Für Menschen aus dem Grenzgebiet in Schleswig-Holstein sollen nach Angaben des dänischen Justizministers Nick Hækkerup aber ebenso Ausnahmen gelten wie für den Warentransport und Transitverkehr. Ein Sprecher des dänischen Außenministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend, deutsche Staatsbürger aus dem Grenzgebiet könnten einreisen, wenn sie einen triftigen Grund wie die Arbeit, nahe familiäre Kontakte oder eine feste Beziehung in Dänemark hätten.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Ansturm befürchtet: Zufahrten zum Bungsberg gesperrt

Um einen Ansturm von Wintersportlern auf den Bungsberg im Kreis Ostholstein zu verhindern, hat das Ordnungsamt am Freitag die Hänge und Zufahrtsstraßen zu Schleswig-Holsteins höchstem Berg abgesperrt. Diese Regelung gelte zunächst bis Sonntag, 16.00 Uhr, teilte die Polizei mit. Polizei, Ordnungsamt und Amtsverwaltung würden die Einhaltung der Sperrung kontrollieren, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Wintersport in Schleswig-Holstein: Immerhin 168 Meter hoch ist der Bungsberg (Archivbild).
Wintersport in Schleswig-Holstein: Immerhin 168 Meter hoch ist der Bungsberg (Archivbild). © picture alliance

Man wolle mit Blick auf die aktuellen Corona-Bestimmungen einen Andrang von Wintersportlern verhindern, sagte der Bürgermeister von Schönwalde, Winfried Saak (CDU). Am Mittwoch hätten erste Schneefälle rund 60 Wintersportler an den Bungsberg gelockt. Der 168 Meter hohe Berg gilt als Deutschlands nördlichstes Wintersportgebiet.

Diese Regeln gelten seit Freitag in Hamburg

Hamburg ist das erste Bundesland, in dem die neuen Corona-Regeln in Kraft treten. Der größte Unterschied: Statt wie bisher fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich jetzt die Angehörigen eines Haushaltes nur noch mit einer weiteren Person treffen – Ausnahmen für Kinder unter 14 Jahren gelten nicht mehr.

Hamburg ist das erste Bundesland, in dem die verschärften Corona-Regeln in Kraft treten.
Hamburg ist das erste Bundesland, in dem die verschärften Corona-Regeln in Kraft treten. © HA | Andreas Laible

Wie die Ausgangsbeschränkung auf einen Radius von 15 Kilometern um den Wohnort, die bei einem Sieben-Tage-Wert von mehr als 200 greift, in Hamburg umgesetzt würde, steht noch nicht fest. Über die genaue Ausgestaltung will der Senat erst entscheiden, falls sich die Inzidenz noch stärker dem Grenzwert nähere. Am Freitag lag sie laut städtischen Angaben bei 149,1.

Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick

  • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
  • Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
  • Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
  • Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
  • Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
  • Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
  • Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.

Abendblatt-Interaktiv: Was die 15-Kilometer-Regel für Sie bedeuten würde

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom 8. Januar