Hamburg. Der Tag im Überblick: Dänemark beschränkt Reiseverkehr. Inzidenz steigt sprunghaft. Biontech-Serum darf häufiger geimpft werden.

Die verschärften Corona-Regeln gelten in den meisten Bundesländern erst ab dem Wochenende oder zu Beginn der kommenden Woche. Schleswig-Holstein setzt die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Beschlüsse ab Montag um, in Niedersachsen gelten sie ab Sonntag. Anders in Hamburg: Hier tritt das Paket bereits am heutigen Freitag in Kraft.

Gleichzeitig verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) einen neuen Höchststand bei den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. 1188 Tote meldet das RKI am Freitag, allein 38 aus Hamburg.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 8. Januar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

513 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind bis Freitagabend 513 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Menschen, die seit Ausbruch der Pandemie an oder mit Corona gestorben sind, stieg um 14 auf 534, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht (Datenstand: 8. Januar 2021, 22 Uhr). Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg auf 96,2 (Donnerstag: 83,2). Seit Beginn der Pandemie sind im Land bisher 28.043 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden.

364 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Donnerstag: 379). 66 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut – 44 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 21.000 geschätzt.

Meck-Pomm: Strengere Corona-Maßnahmen ab Sonntag

Der verschärfte Corona-Lockdown mit neuen Kontaktbeschränkungen soll in Mecklenburg-Vorpommern bereits von Sonntag an gelten. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag in Schwerin an.

Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Bei den Kontaktbeschränkungen kann es für Kinder bis zwölf Jahre Ausnahmen geben. Dies gelte, wenn es für die Betreuung notwendig sei, sagte Schwesig. Ursprünglich hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, dass sich künftig ein Haushalt nur noch mit einer weiteren Person treffen darf, unabhängig vom Alter.

GEW wirft Prien Corona-Gefährdung von Abschlussklassen vor

Die GEW hat Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) vorgeworfen, die Schulen "wieder einmal in Aufruhr" zu versetzen. Am Montag solle es trotz des dann in Kraft tretenden verschärften Lockdowns zur Corona-Bekämpfung für die Abschlussklassen "Unterricht nach Stundenplan" geben, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Freitag.

"Konkret heißt das: An vielen Schulen werden Montagmorgen mehrere hundert Schülerinnen und Schüler in die Schulen strömen." Die GEW forderte das Bildungsministerium auf, die Pläne zu stoppen und Unterricht nur in kleinen Gruppen vorzusehen. Ab Montag ist der Präsenzunterricht in Schleswig-Holsteins Schulen bis Ende Januar ausgesetzt.

Dänemark beschränkt Reiseverkehr in und aus anderen Ländern

Dänemark verschärft seine Einreisebeschränkungen für alle Länder der Welt. Von jeglichen Reisen ins Ausland wird den Dänen wegen Sorgen vor mutierten Varianten des Coronavirus sowie der Corona-Lage weltweit nunmehr abgeraten, darunter auch Dienstreisen. Das gab Außenminister Jeppe Kofod am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Zugleich werden nur noch Personen ins Land gelassen, die einen triftigen Grund dafür haben und einen negativen, maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen können, wie Justizminister Nick Hækkerup sagte.

Für Menschen aus dem Grenzgebiet in Schleswig-Holstein sollen nach Angaben des dänischen Justizministers Nick Hækkerup aber ebenso Ausnahmen gelten wie für den Warentransport und Transitverkehr. Ein Sprecher des dänischen Außenministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend, deutsche Staatsbürger aus dem Grenzgebiet könnten einreisen, wenn sie einen triftigen Grund wie die Arbeit, nahe familiäre Kontakte oder eine feste Beziehung in Dänemark hätten.

Im Norden kein automatisches Bewegungslimit in Hotspots

In Schleswig-Holstein tritt in Hotspots mit besonders vielen Corona-Infektionen nicht automatisch eine Bewegungseinschränkung in Kraft. Dies machte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Freitag in Kiel deutlich. Bund und Länder hatten eine Begrenzung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer für den Fall beschlossen, dass in einer Region über 200 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden.

S-Bahn: Fahrgast fiel wegen fehlender Maske auf – Festnahme

Am Donnerstag fiel einer Streife der Bundespolizei ein 37-Jähriger in der S-Bahn-Linie S1 auf, weil er keinen Mund-Nasen-Schutz trug. Die anschließende Überprüfung seiner Personalien ergab, dass der Mann seit Juli 2019 mit einem Haftbefehl gesucht wird. Er hatte eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro bislang nicht gezahlt und sich außerdem einer Ladung zu einem Strafantritt nicht gestellt.

In der Linie S1 fiel Beamten der Bundespolizei ein Mann ohne Maske auf. Er wurde per Haftbefehl gesucht (Symbolbild).
In der Linie S1 fiel Beamten der Bundespolizei ein Mann ohne Maske auf. Er wurde per Haftbefehl gesucht (Symbolbild). © picture alliance / Daniel Reinhardt/dpa

Der Mann wurde festgenommen und zum Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof gebracht. Anschließend konnte der 37-Jährige die Geldstrafe doch noch zahlen und so eine Ersatzfreiheitsstrafe von 97 Tagen umgehen.

Airbus: Mehr Aufträge als Stornierungen

Der Luftfahrtkonzern Airbus hat im abgelaufenen Jahr trotz der Corona-Krise mehr Flugzeug-Bestellungen hereingeholt als Stornierungen kassiert. Netto wuchs der Auftragsbestand auf Jahressicht um 268 Maschinen, wie das europäische Unternehmen mitteilte. Dank eines Schlussspurts gelang es Airbus, im Gesamtjahr 566 Jets auszuliefern. Von ursprünglich für das Gesamtjahr angepeilten 880 Auslieferungen blieb Airbus aber wegen der Pandemie und ihrer Folgen wie erwartet weit entfernt.

Dennoch verteidigte der Konzern seine Position als größter Flugzeugbauer der Welt. Der US-Rivale Boeing hatte die Spitzenposition wegen des Start- und Auslieferungsverbots für seinen wichtigsten Flugzeugtyp 737 Max im Jahr 2019 an Airbus verloren. Die Europäer hatten in dem Jahr 863 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert.​

Auch im Norden ab sofort mehr Corona-Impfungen möglich

Auch in Schleswig-Holstein können jetzt mit dem vorhandenen Impfstoff mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat zugelassen, dass sechs statt bisher fünf Dosen aus einer Ampulle gezogen werden dürfen. Das teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit.

Damit könnten kurzfristig etwa 20 Prozent mehr Menschen geimpft werden. „Das wird sofort umgesetzt“, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.

Corona: Aida verlängert Kreuzfahrt-Pause

Wegen der Verlängerung des Corona-Lockdowns unterbricht Aida die Kreuzfahrtsaison länger als geplant. Man hoffe, diese „nach einer deutlichen Entspannung des Infektionsgeschehens in Deutschland“ ab 6. März fortsetzen zu können, teilte das Rostocker Unternehmen mit. Ursprünglich sollten Schiffe schon Mitte Januar wieder rund um die Kanarischen Inseln kreuzen.

Nun sollen im März Fahrten um die Kanaren, in Nordeuropa und im Mittelmeer den Auftakt machen. Gäste, deren Reisen nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden können, würden umgehend informiert, heißt es in der Mitteilung. Aida biete Umbuchungen an. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben wieder per Telefon und E-Mail erreichbar. Es hatte zuletzt wegen eines Hacker-Angriffs sogar Kreuzfahrten absagen müssen.

Norden erhält erstmals Moderna-Impfstoff

Schleswig-Holstein erhält in der nächsten Woche die erste Lieferung von Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna. Zunächst sollen es 2400 Dosen sein. Bis Ende Februar ist die Lieferung von insgesamt 38.400 Dosen nach Schleswig-Holstein geplant. Der am vergangenen Mittwoch zugelassene Impfstoff von Moderna ist nach dem von Biontech/Pfizer das zweite in Europa zugelassene Corona-Serum. Die 16 Bundesländer sollen die erste Lieferung des Präparats am Dienstag erhalten, wie das Gesundheitsministerium bestätigte.

Lesen Sie auch: In Hamburg erprobter Impfstoff wirkt nicht ausreichend genug

Hamburger-Fußball-Verband setzt letzte Frist für Neustart

Dem Hamburger Fußball-Verband läuft die Zeit davon: Bis wann der Betrieb wieder aufgenommen werden muss, um die Saison überhaupt beenden zu können, hat Verbandschef Dirk Fischer jetzt in einem offenen Brief bekannt gegeben.

Ansturm befürchtet: Zufahrten zum Bungsberg gesperrt

Wintersport in Schleswig-Holstein: Immerhin 168 Meter hoch ist der Bungsberg (Archivbild).
Wintersport in Schleswig-Holstein: Immerhin 168 Meter hoch ist der Bungsberg (Archivbild). © picture alliance

Um einen Ansturm von Wintersportlern auf den Bungsberg im Kreis Ostholstein zu verhindern, hat das Ordnungsamt am Freitag die Hänge und Zufahrtsstraßen zu Schleswig-Holsteins höchstem Berg abgesperrt. Diese Regelung gelte zunächst bis Sonntag, 16.00 Uhr, teilte die Polizei mit. Polizei, Ordnungsamt und Amtsverwaltung würden die Einhaltung der Sperrung kontrollieren, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Man wolle mit Blick auf die aktuellen Corona-Bestimmungen einen Andrang von Wintersportlern verhindern, sagte der Bürgermeister von Schönwalde, Winfried Saak (CDU). Am Mittwoch hätten erste Schneefälle rund 60 Wintersportler an den Bungsberg gelockt. Der 168 Meter hohe Berg gilt als Deutschlands nördlichstes Wintersportgebiet.

Hamburger Polizei: "Nicht mehr Verstöße als sonst"

Polizisten kontrollieren die Einhaltung der Corona-Regeln, hier an den Landungsbrücken.
Polizisten kontrollieren die Einhaltung der Corona-Regeln, hier an den Landungsbrücken. © dpa | Jonas Walzberg

Trotz strengerer Corona-Regeln hat die Polizei am Freitag in Hamburg nicht mehr Verstöße gezählt als an anderen Tagen. „Wir haben nicht mehr Verstöße festgestellt als sonst üblich“, sagte Polizei-Sprecherin Sandra Levgrün am Freitag. Die Polizisten, die unterwegs sind, kontrollierten die neuen Regeln im Rahmen ihres Alltags mit. Ab und zu gebe es Schwerpunkteinsätze in verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr oder im Einzelhandel. Es seien nicht mehr Beamte im Einsatz als sonst.

Ob die Menschen die neuen Kontaktregeln in ihren Wohnungen einhalten, werde nicht überprüft. „Das haben wir während der Feiertage nicht gemacht und das machen wir jetzt auch nicht“, sagte Levgrün. Lediglich wenn es Verdachtsfälle gibt oder die Polizei gerufen wird, werde auch in Wohnungen kontrolliert, ob sich zu viele Menschen an einem Ort treffen. „Da hoffen wir auf die Eigenverantwortung der Menschen“, sagte die Sprecherin.

Kontaktbeschränkung: Bremen zählt Kinder nicht mit

Die neuen strengen Kontaktbeschränkungen werden im Bundesland Bremen nicht für Kinder gelten. „Kinder unter 12 Jahren zählen nicht mit“, sagte der Sprecher des Bremer Senats, Christian Dohle, am Freitag. Nach der neuen Corona-Verordnung darf sich vom kommenden Montag an ein Haushalt nur noch mit einer weiteren Person treffen – zuzüglich Kinder unter 12 Jahren.

Ein Kind mit Corona-Schutzmaske (Symbolbild).
Ein Kind mit Corona-Schutzmaske (Symbolbild). © Getty Images/iStockphoto

„Es geht um Betreuungsmöglichkeiten. Eine strikte Handhabung würde ganz viele Betreuungsmöglichkeiten zerschlagen“, erklärte der Sprecher den Hintergrund der Ausnahme für Kinder. Der Geschäftsordnungsausschuss der Bremischen Bürgerschaft wollte sich am Freitagnachmittag mit der neuen Verordnung befassen, die Zustimmung gilt als sicher. Die neuen Regeln sollen vom kommenden Montag an gelten. Über die Bremer Ausnahme für Kinder hatte zunächst der „Weser Kurier“ berichtet.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag auf Verschärfungen der Corona-Regeln geeinigt. Kontakte sollten demnach auf einen Haushalt und eine weitere Person begrenzt werden - anders als bisher sollten Kinder unter 14 Jahren mitzählen. Inzwischen haben mehrere Länder Ausnahmen für Kinder angekündigt.

Niedersachsen will den Bund-Länder-Beschluss konsequent umsetzen. „Wir betrachten in der Tat jede Person, egal wie alt sie ist, als zu zählende Person“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. Die Regel sei notwendig, um die Kontakte weiter einzuschränken. Ausnahmen von der sogenannten Eins-plus-eins-Regel sieht die niedersächsische Verordnung neben unterschiedlichen Betreuungsformen für die Begleitung von Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftigen sowie für Kinder mit geschiedenen oder getrennt lebenden Eltern vor.

Intensivstationen in Hamburg weiter stark ausgelastet

Durch die große Zahl von schwer erkrankten Covid-19-Patienten sind die Intensivstationen in Hamburg weiter stark ausgelastet: Mit Stand von Montagnachmittag zeigt das laufend aktualisierte Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) eine Quote von nur 12,6 Prozent freier Betten in der Hansestadt (71 von 564 Betten). Die Notfallreserve der innerhalb von einer Woche zusätzlich aufstellbaren Intensivbetten wird aktuell mit 306 beziffert.

Beunruhigend hoch ist der Anteil der invasiv beatmeten Corona-Patienten: Von den aktuell 106 Corona-Intensivpatienten in Hamburg müssen 72 maschinell beatmet werden, höher ist der Anteil in keinem Bundesland.

Ein Corona-Patient auf einer Intensivstation liegt im künstlichen Koma, um beatmet werden zu können.
Ein Corona-Patient auf einer Intensivstation liegt im künstlichen Koma, um beatmet werden zu können. © dpa | Kay Nietfeld

Zwei der 24 verzeichneten Kliniken in der Stadt hatten am Freitagnachmittag den Angaben zufolge keine freien Kapazitäten mehr: die Asklepios Klinik Nord, Heidberg, und das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand. Ein Sprecher des Klinikkonzerns Asklepios bestätigte, dass alle 24 Intensivbetten der Heidberg-Klinik belegt sind. Allerdings seien nur vier der Patienten an Covid-19 erkrankt. Die übrigen hätten andere internistische Krankheiten oder seien Unfallopfer.

Schleswig-Holstein hat zum gleichen Zeitpunkt eine deutlich niedrigere Auslastung: Ein Viertel der 744 Intensivbetten im Land sind derzeit frei, von den 556 Intensivpatienten sind nur 64 an Covid-19 erkrankt.

Studieren in Corona-Zeiten: BAföG-Leistungen bleiben erhalten

Gute Nachricht für Studierende der Hamburger Hochschulen, die BAföG-Leistungen erhalten: Auch im Wintersemester 2020/21 wird die sogenannte individuelle Regelstudienzeit verlängert. Ebenso wie das Sommersemester 2020 wird es als Fachsemester der Regelstudienzeit gezählt, zählt aber nicht gegen die Förderungshöchstdauer.

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sagt: „Die Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit gibt den Studierenden, die BAföG beziehen, in dieser herausfordernden Situation Sicherheit. Damit senden wir in Hamburg ein wichtiges Signal, auch wenn unser Ziel eine bundeseinheitliche Lösung für den BAföG-Bezug bleibt. Studierende dürfen durch die Pandemie keine Nachteile erfahren."

Gebet trotz Corona: flüchtiger Priester identifiziert

Ein bisher flüchtiger katholischer Kaplan ist von der Polizei identifiziert worden. Der Mann hatte einen illegalen Gottesdienst mit 15 Personen in einer Privatwohnung im niedersächsischen Papenburg durchgeführt.

Niedersachsen steigert Impfquote deutlich

Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen in Niedersachsen holt das Land im bundesweiten Vergleich weiter auf. Am Donnerstag wurden 7975 Menschen geimpft - so viele wie in keinem anderen Bundesland an dem Tag. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts vom Freitag hervor. Insgesamt wurden demnach bisher 32.170 Niedersachsen zum Schutz vor Covid-19 geimpft.

Eine Bewohnerin eines Altenheimes erhält die erste von zwei Impfdosen gegen das Coronavirus.
Eine Bewohnerin eines Altenheimes erhält die erste von zwei Impfdosen gegen das Coronavirus. © dpa

Bezogen auf die Impfquote hat Niedersachsen mit einem Wert von 4,0 Impfungen pro 1000 Einwohner mittlerweile zwei Länder hinter sich gelassen, Sachsen (3,8) und Thüringen (3,7). Zu Wochenbeginn war Niedersachsen noch das Schlusslicht. Den mit Abstand höchsten Wert weist weiterhin Mecklenburg-Vorpommern mit 15,0 aus, Schleswig-Holstein liegt bei 8,2, Hamburg bei 4,6.

Die Landesregierung hat den langsamen Impfstart damit begründet, dass die Impfzentren nicht alle zugleich die Arbeit aufgenommen haben. Am Donnerstag wurden auch die ersten Mitarbeiter der niedersächsischen Unikliniken in Hannover und Göttingen geimpft.

Schleswig-Holstein fördert Produktion von Schutzausrüstung

Mit Fördergeldern in Millionenhöhe unterstützt das Land Schleswig-Holstein in der Corona-Pandemie die Produktion von persönlicher Schutzausrüstung im Land. Um langfristig den Bedarf decken zu können, seien zwei Unternehmen aus Schleswig-Holstein in die Produktion eingestiegen, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag mit. Die Paul Albrechts Verlag GmbH in Lütjensee und die Qualitäts-Masken Hamburg GmbH in Norderstedt bekämen rückwirkend für den Aufbau von Produktionsanlagen insgesamt rund 1,3 Millionen Euro.

„Damit unterstützen wir die Etablierung einer regionalen Fertigung, die dazu beiträgt, die Versorgung innerhalb Deutschlands sicherzustellen und erschließen zugleich neue Wirtschaftsbereiche“, erklärte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP).

Der Paul Albrechts Verlag erhält rund 950.000 Euro für den Erwerb von Anlagen und Komponenten zur Produktion zertifizierter OP-Masken. Deren Produktion hatte das Unternehmen im vergangenen Sommer begonnen. Es strebt ein Produktionsvolumen von bis zu sechs Millionen Einzelmasken pro Woche an.

Den Auf- und Ausbau der Produktionsanlagen für Mund-Nasen-Schutz der Qualitäts-Masken Hamburg GmbH fördert das Land mit 364.000 Euro. Beide Unternehmen schaffen jeweils rund 20 neue Stellen. „Damit werden die Produktionsstandorte in Lütjensee und Norderstedt weiter gestärkt und neue Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet“, sagte Buchholz.

Polizei löst illegale Geburtstagsparty auf

Zu viele Gäste und kein Mund-Nasen-Schutz: Polizeibeamte haben in Oldenburg wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln die Geburtstagsparty einer 18-Jährigen aufgelöst. „Die Party fand auf engstem Raum ohne Mindestabstand statt“, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Ein Zeuge hatte die Ordnungshüter auf die Feier am Donnerstagabend in einem Mehrfamilienhaus aufmerksam gemacht. Vor Ort stellten die Beamten dann 13 Erwachsene und ein Kind fest - niemand trug dabei einen Mund-Nasen-Schutz.

Eine Bewohnerin gab an, dass sie für ihren 18. Geburtstag ihre Verwandtschaft in die Wohnung eingeladen hatte. Die Polizei ermittelte, dass die Feiernden insgesamt zu sechs verschiedenen Haushalten gehörten. Gegen die Erwachsenen laufen nun Bußgeldverfahren. Laut Polizei sieht die Verordnung für solche Verstöße Bußgelder in Höhe zwischen 150 und 400 Euro vor.

SPD fordert höhere Steuern zur Finanzierung der Pandemiekosten

Die Kieler SPD-Politikerin Serpil Midyatli.
Die Kieler SPD-Politikerin Serpil Midyatli. © dpa | Frank Molter

Die Kosten der Corona-Pandemie müssen nach Ansicht von SPD-Bundesvize Serpil Midyatli stärker über Steuergelder finanziert werden. „Dafür müssen die höchsten Einkommen und Vermögen mehr zu den öffentlichen Haushalten beitragen“, erklärte Midyatli am Freitag in Kiel. „Andernfalls wird die Last dieser Krise von denjenigen getragen, denen wir ohnehin schon viel aufgebürdet haben.“ Gerade Bundesländer wie Schleswig-Holstein mit ohnehin schon angespannten Haushalten bekämen große Probleme, weil sie ihre Einnahmen aus eigener Kraft kaum steigern könnten. „Diese Debatte wird die SPD im Bundestagswahlkampf selbstbewusst führen“, sagte Midyatli, die im Norden SPD-Landesvorsitzende ist. Die Reserven in den Sozialkassen seien aufgebraucht.

Mit der Verlängerung des zweiten Lockdown entstünden weitere hohe Kosten für den Bundeshaushalt und die Sozialkassen, erläuterte Midyatli. „Immer drängender stellt sich die Frage, wie diese Zusatzkosten mittelfristig bezahlt werden.“ In dieser Krise müssten Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen die meisten Lohneinbußen erleiden. Gleichzeitig erreichten die Aktienmärkte und die Immobilienpreise aufgrund der niedrigen Leitzinsen immer neue Höchststände. Davon profitierten besonders Vermögende.

Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg steigt sprunghaft

Hamburg meldet am Freitag 537 neue Corona-Fälle, das sind 104 mehr als am Donnerstag und 229 mehr als am Freitag vor einer Woche. Damit steigt die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemiebeginn auf 40129

Der Sieben-Tage-Wert steigt aufgrund der niedrigen Fallzahlen während der Feiertage deutlich auf 149,1 (Vortag: 137,1). Die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in Hamburger Krankenhäusern sinkt auf 566 (Vortag: 592). 112 Patienten liegen auf Intensivstationen, zwei mehr als noch am Donnerstag.

Die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung verstorbenen Hamburger steigt erneut deutlich um 38 auf nun 763 laut RKI. Weitere 1392 Menschen haben eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten, damit liegt die Gesamtzahl der Hamburger, die die erste von zwei notwendigen Impfdosen bekommen haben, nun bei 8471, die Impfquote liegt bei 4,6 pro 1000 Einwohner.

Hamburg darf sechste Dosis von Biontech-Impfstoff nutzen

In Hamburg erhalten ab sofort mehr Menschen aus dem bereits verfügbaren Impfstoff eine Corona-Schutzimpfung. Wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde am Freitag sagte, werde man den Flaschen, in denen der Impfstoff von Biontech/Pfizer abgefüllt ist, nun fünf statt sechs Dosen entnehmen. „Auf Grundlage von Auskünften des Bundesgesundheitsministeriums und der entsprechenden Zulassung wird Hamburg nun beginnen, die verfügbare sechste Dosis zu verwenden, um keine Impfstoffmengen zu verschwenden“, sagte Martin Helfrich.

Eine Flasche des Biontech-Impfstoffes.
Eine Flasche des Biontech-Impfstoffes. © dpa | Sven Hoppe

Die Flaschen werden vom Hersteller „überfüllt“ geliefert. Da die Zulassung aber nur für die Entnahme von fünf Dosen erfolgte, musste die Restmenge bislang mit den Flaschen entsorgt werden. Der Leiter des zentralen Impfzentrums in den Hamburger Messehallen, Dirk Heinrich, sprach von einer „wunderbaren Nachricht“. „Das heißt, wir können 20 Prozent mehr Menschen impfen“, sagte er.

Auch die Kassenärztliche Vereinigung in Schleswig-Holstein will die von der europäischen Arzneimittelbehörde erteilte Zulassung sofort umsetzen, teilte ein Sprecher mit. Unterdessen wurden in Schleswig-Holstein am Freitag rund 24.000 weitere Dosen mit Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer erwartet. Fünf weitere Lieferungen in gleichem Umfang sollen laut Bundesgesundheitsministerium bis Mitte Februar folgen. Damit würde sich die Gesamtzahl der Impfdosen für den Norden seit Ende Dezember auf 195.000 erhöhen.

Hannover Marathon erneut abgesagt

Der Hannover Marathon ist wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr abgesagt worden. Das gaben die Veranstalter am Freitag bekannt. Ursprünglich sollte das größte Laufevent Niedersachsens am 17. und 18. April stattfinden.

Das Hauptrennen war in diesem Jahr sogar als Deutsche Marathon Meisterschaft geplant. Im Gespräch ist deshalb, nur diesen Elitelauf über 42,195 Kilometer zu einem späteren Zeitpunkt im Frühjahr nachzuholen, ohne ihn für Hobbyläufer zu öffnen. „Wir sind aktuell in Gesprächen mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband und unserem Athletenmanager Christoph Kopp, um den Aktiven gegebenenfalls eine Qualifikationschance für die Olympischen Spiele in Tokio zu ermöglichen. Konkrete Aussagen dazu können wir aber aktuell noch nicht treffen“, sagte die Veranstalterin Stefanie Eichel. Ein klassischer Marathon als Massenveranstaltung sei wegen der „aktuellen Entwicklung der Infektionslage aber absolut unmöglich“.

Zahl der neuen Corona-Fälle in Niedersachsen bleibt hoch

Die Zahl der neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus in Niedersachsen liegt weiter auf hohem Niveau. Das Landesgesundheitsamt meldete am Freitag 1762 neue Fälle im Vergleich zum Vortag (Gesamt: 117.541 Infektionen). Binnen eines Tages wurden zudem 45 weitere Todesfälle (Gesamt: 2284) erfasst.

Der Sieben-Tage-Wert für Niedersachsen lag bei 98,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Die Regionen mit den höchsten Werten waren laut Landesgesundheitsamt die Landkreise Osnabrück (182,1) und Gifhorn (179,0). Ab einem Wert von 200 ermöglicht die neue Corona-Verordnung des Landes es den Kommunen, die Bewegungsfreiheit der Bewohner auf einen Radius von 15 Kilometern zu beschränken, sofern keine triftigen Gründe wie medizinische Notfälle vorliegen.

In Hamburg erprobter Impfstoff verzögert sich

Die weitere Entwicklung des am UKE in der Erprobung befindlichen Imfpstoffs der IDT Biologika GmbH und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung wird sich deutlich verzögern. Grund dafür ist eine zu geringe Immunreaktion, die bei den Probanden in der Phase-I-Studie am UKE und der Philipps-Universität Marburg festgestellt wurde.

Professor Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Professor Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). © dpa | Axel Heimken

Zwar hätten die Tests mit 30 Probanden ergeben, dass der Vektor-Impfstoff MVA-SARS-2-S sicher und gut verträglich sei. Im Gegensatz zu den präklinischen Modellen sei die immunologische Wirksamkeit aber deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die klinische Erprobung soll erst fortgesetzt werden, wenn der Grund für die Diskrepanz gefunden worden ist.

Marylyn Addo vom UKE erklärt: „Die bisher ausgewerteten Daten zeigen, dass Immunantworten zwar nachweisbar sind, aber nicht im erwarteten Ausmaß generiert wurden. Da wir uns unserer hohen Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung und eine bestmögliche Schutzwirkung des Impfstoffes bewusst sind, arbeiten wir nun an einer Optimierung des Impfstoffes, um dieses Ziel zu erreichen.“

Schöffin mit Coronavirus infiziert – Prozess unterbrochen

Nachdem bei einer Schöffin das Coronavirus nachgewiesen worden ist, musste ein Prozess am Landgericht Itzehoe unterbrochen werden – eigentlich waren in dem Verfahren, bei dem ein 40-Jähriger angeklagt ist, seine Mutter stranguliert zu haben, am Freitag die Plädoyers und das Urteil geplant gewesen.

Rodelverbot in Niedersachsen: bis zu 25.000 Euro Strafe

Der Landkreis Holzminden hat als erster Kreis in Niedersachsen das Betreten vieler Rodelwiesen verboten. Verstöße werden mit bis zu 25.000 Euro Bußgeld geahndet, wie es in der ab Freitag geltenden Allgemeinverfügung heißt. Rechtsgrundlage ist demnach das Infektionsschutzgesetz. Von dem Verbot betroffen seien Bereiche des Höhenzuges Hochsolling, des Hils, des Iths sowie ein Stück des Köterberges. Das Verbot gelte zunächst bis zum 13. Januar.

Die aktuell guten Wintersportbedingungen in den Gebieten habe „Tagestouristen in übergroßer Zahl“ angelockt, hieß es. „Die Vielzahl von Einwohner*innen und Tagestouristen kommt auf Parkplätzen sowie Ski-und Rodelhängen zusammen, ohne dass der erforderliche Mindestabstand eingehalten werden kann.“ Da sich die Infektionslage im Landkreis nicht auf einzelne Hotspots zurückführen lasse, sehe sich der Kreis zu Schließungen von Wintersportplätzen veranlasst, hieß es.

Hamburg Airport: Passagierzahl bricht auf Niveau von 1984 ein

Wegen der Corona-Pandemie hat der Hamburger Flughafen 2020 lediglich 4,56 Millionen Passagiere abgefertigt. Das sei für den Airport das schwierigste Jahr der Nachkriegsgeschichte gewesen, sagte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler am Freitag. Es konnten seinen Angaben zufolge lediglich 26,3 Prozent der Fluggäste des Jahres 2019 begrüßt werden. Die erreichte Zahl entspreche dem Niveau von 1984. Die Corona-Krise habe zeitweise für einen fast kompletten Stillstand gesorgt. Dennoch hätten die Fluggesellschaften von Hamburg aus bis zu 70 Direktziele angeflogen, hieß es.

Corona-Ausbruch in Pflegeheim: zwei weitere Tote

Bei dem Corona-Ausbruch im Norderstedter Pflegeheim "Haus Ilse" mit fast 90 Infizierten sind zwei weitere Bewohner gestorben, auch in weiteren Pflegeeinrichtungen im Kreis Segeberg gibt es Infizierte.

Unbekannte randalieren in Rostocker Impfzentrum

Unbekannte Täter haben in einem Zelt vor dem Corona-Impfzentrum in Rostock randaliert. Nach Angaben der Polizei drangen sie in der Nacht zum Freitag in das Zelt ein und stießen zwei große mobile Heizgeräte um, die Warmluft in dem Zelt verbreiten sollen. Die Heizgeräte waren demnach noch nicht mit Diesel befüllt, weil das Impfzentrum erst in den kommenden Tagen in Betrieb genommen wird.

Außerdem brachen die Täter Holzkisten auf und entwendeten Kleinteile, wie eine Polizeisprecherin sagte. Nach Angaben der Stadtverwaltung sollen in dem Zelt der Bundeswehr, das vor dem eigentlichen Impfzentrum auf dem Rostocker Messegelände steht, Mitarbeiter der Impfteams vor dem täglichen Dienstbeginn einen Corona-Schnelltest machen.

Behindertenbeauftragte fordert: Pflegende Angehörige früher impfen

Niedersachsens Behindertenbeauftragte Petra Wontorra hat sich für eine frühere Corona-Impfung von pflegenden Angehörigen ausgesprochen. „Ich plädiere stark dafür, dass pflegende und betreuende Angehörige mit der vulnerablen Gruppe zusammen vorrangig geimpft werden“, sagte sie der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“. „Denn wenn die betreuenden Personen ausfallen, dann gibt es niemanden, der sich um die zu Pflegenden kümmert.“ Seit März betreuten viele Familien ihre besonders verletzbaren Angehörigen zu Hause, das führe zu vorsorglicher Isolation und Belastungen für ganze Familien.

Viele Menschen, die mit Assistenz, pflegenden Angehörigen oder mit Pflegeunterstützung zu Hause lebten, seien besorgt, dass Pflege nicht mehr gesichert sein könnte, wenn Pflegepersonen erkranken, erklärte Wontorra. Großen Verbesserungsbedarf sehe sie daher bei der Impf-Priorisierung „bestimmter verletzbarer Gruppen und beim Zugang zu öffentlichen Informationen: Nachrichten, Fernsehauftritte oder Pressekonferenzen müssen Gebärdensprache, Audiodeskription, Untertitelung sowie Informationen in Leichter Sprache umfassen“.

Wontorra kritisierte, dass Tagesbildungsstätten von den Mitteln des Digitalpaktes für Schulen ausgeschlossen seien. „Es darf keine Ungleichbehandlung geben“, betonte sie. „Ich erwarte, dass unsere Proteste gehört werden und dass Regelungen für die Tagesbildungsstätten geschaffen werden, damit auch sie vom Digitalpakt profitieren.“

Kinderschutzbund: Kontaktregel wie "geschlossene Unterbringung"

Der Kinderschutzbund Niedersachsen hat die geplante Verschärfung der Corona-Kontaktregeln auch für Kinder scharf kritisiert. Nach dem jüngsten Bund-Länder-Beschluss, der in Niedersachsen von Sonntag an gelten soll, dürfen sich bis Ende Januar nur noch die Mitglieder eines Haushalts mit einer weiteren Person treffen, egal welchen Alters. Zwei Geschwister etwa dürfen demnach nicht mehr gemeinsam zu den Großeltern gehen, zwei Elternteile sich nicht mehr mit ihren jeweiligen Kindern am Spielplatz treffen.

„Im Grunde genommen ist das vergleichbar mit einer geschlossenen Unterbringung“, sagte der Landesvorsitzende des Kinderschutzbunds, Johannes Schmidt. „Es ist das Kappen unglaublich vieler elementarer Grundbedürfnisse von Kindern.“ Darunter leide etwa die Entwicklung des Selbstbewusstseins und der Sprache. „Die Gesellschaft für Kinder zuzumachen, ist ein ganz furchtbarer Schritt“, betonte Schmidt. „Es fehlen die Impulse für den Spaß am Leben.“ Das könne schlimmstenfalls auch zu Gewalt in der Familie oder gegenüber anderen Kindern führen.

Aus Kontakten zu den Jugendämtern wisse er, dass es seit Beginn der Corona-Krise mehr Meldungen von Kindeswohlgefährdungen gebe. Genaue Zahlen lägen darüber aber noch nicht vor. Für die Zeit nach der Pandemie forderte Schmidt, die Unterstützung von Jugendämtern und Kinderprojekten um Millionen zu erhöhen - auch, um Schäden der Corona-Krise aufzuarbeiten.

Wieder viele Corona-Tote in Hamburg

Auch in Hamburg ist die Zahl der an oder im Zusammenhang mit Covid-19 gestorbenen Menschen deutlich gestiegen. Am Freitagmorgen meldete das Robert Koch-Institut 38 neue Todesfälle. Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Toten den Angaben zufolge seit Ausbruch der Pandemie auf 763. Schon am Mittwoch und Donnerstag hatte es in der Hansestadt mit 24 beziehungsweise 30 weiteren Todesfällen einen starken Anstieg gegeben.

Mit 1188 Todesfällen binnen eines Tages vermeldete das RKI für ganz Deutschland einen neuen Höchstwert. Bundesweit sind bisher 38.795 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Diese Regeln gelten ab heute in Hamburg

Hamburg ist das erste Bundesland, in dem die neuen Corona-Regeln in Kraft treten. Der größte Unterschied: Statt wie bisher fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich jetzt die Angehörigen eines Haushaltes nur noch mit einer weiteren Person treffen – Ausnahmen für Kinder unter 14 Jahren gelten nicht mehr.

Hamburg ist das erste Bundesland, in dem die verschärften Corona-Regeln in Kraft treten.
Hamburg ist das erste Bundesland, in dem die verschärften Corona-Regeln in Kraft treten. © HA | Andreas Laible

Wie die Ausgangsbeschränkung auf einen Radius von 15 Kilometern um den Wohnort, die bei einem Sieben-Tage-Wert von mehr als 200 greift, in Hamburg umgesetzt würde, steht noch nicht fest. Über die genaue Ausgestaltung will der Senat erst entscheiden, falls sich die Inzidenz noch stärker dem Grenzwert nähere. Am Donnerstag lag sie laut städtischen Angaben bei 137,1 – der für die Vorschriften relevante RKI-Wert liegt am Freitagmorgen bei 118.

Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick

  • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
  • Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
  • Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
  • Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
  • Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
  • Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
  • Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.

Abendblatt-Interaktiv: Was die 15-Kilometer-Regel für Sie bedeuten würde

Hamburg verlängert Miethilfen für Unternehmen

Mit Blick auf die Corona-Krise will die Stadt ihre Miethilfen bis 30. Juni beibehalten. Das teilten die dafür zuständigen Behörden für Finanzen, Wirtschaft und Stadtentwicklung mit. „Lockdown-betroffene Gewerbemieter können bei ihren städtischen Vermietern mit entsprechenden Nachweisen zum Corona-Bezug Anträge auf Stundung, Ratenzahlung und – als ultima ratio – auch Mietreduzierung stellen“, hieß es. Die öffentlichen Unternehmen, die auch mit der Vermietung gewerblicher Immobilien befasst sind, würden schon seit März 2020 aufgefordert, mit ihren Gewerbemietern „entsprechend sensibel“ umzugehen. So habe der Senat bereits im Rahmen des Hamburger Corona-Schutzschirms Ende März 2020 eine „großzügige Stundungsregelung“ umgesetzt.

Seit dem Sommer 2020 stünden jeweils Einzelfall-Lösungen im Vordergrund, welche die spezielle Situation der beiden Mietvertragsparteien besser berücksichtigten. Bis Ende September seien Mietforderungen in Höhe von 29,4 Millionen Euro (1100 Anträge) gestundet worden. Forderungen in Höhe von 5,4 Millionen Euro (137 Anträge) hätten städtische Vermieter erlassen.

„In dieser schweren Krise müssen alle an allen Stellschrauben drehen, um durch die Krise und wieder aus ihr herauszukommen. Im Bereich der gewerblichen Vermietung wollen wir als öffentliche Hand weiter mit gutem Beispiel vorangehen. Betroffene Gewerbemieter können sich vertrauensvoll an ihren jeweiligen öffentlichen Vermieter wenden“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) ergänzte: „Corona ist nicht vorbei. Die Unternehmen sind nach wie vor auf Unterstützung angewiesen. Wir wollen, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und unser Standort sich gut entwickeln kann.“ Dazu solle die Verlängerung der Miethilfen beitragen.

English Theatre bietet garantiert virenfreie Vorstellungen – im Netz

Das English Theatre im ehemaligen Hammonia Bad an der Mundsburg.
Das English Theatre im ehemaligen Hammonia Bad an der Mundsburg. © HA | Marcelo Hernandez

Die Hamburger Theater bleiben bedingt durch die Pandemie noch bis mindestens Ende Januar geschlossen – unsichtbar und untätig sind sie deshalb aber keineswegs, auch nicht die kleinen Bühnen. Das English Theatre of Hamburg etwa weitet sein Angebot an garantiert virenfreien Streaming-Vorstellungen bis Ende März weiter aus. Bereits im vergangenen Frühjahr, zur Zeit des ersten Lockdowns, hatte das traditionelle Privattheater, das Aufführungen in englischer Sprache zeigt, mit dem Streaming begonnen und konnte positive Erfahrungen sammeln. Die Nachfrage sei groß, so Pressesprecherin Anna Geudert. Die Tickets für die Vorstellungen, deren Preise bei gut der Hälfte eines normalen Theatertickets liegen, können über die Webseite bestellt werden.

Aktuell werden zwei Inszenierungen als Streaming-Angebot „on demand“ angeboten. „Apologia“ von Alexi Kaye Campbell ist vom 14. bis zum 30. Januar zu sehen, „Moonlight and Magnolias“ von Ron Hutchinson bis zum 27. März. Um ein Online-Angebot anbieten zu können, sind im Vorfeld jeweils Rechte zu klären. Das Theater hatte hier frühzeitig gehandelt und die Aufführungen mit der Kamera jeweils dokumentiert.

Ab dem 2. Februar bis in den Sommer hinein ist derzeit dann die Live-Aufführung der mehrfach ausgezeichneten Solo-Komödie „Shirley Valentine“ von Willy Russell geplant. Hauptdarstellerin Helen Sheals ist nicht nur als „Judy!“-Darstellerin im West End, sondern auch aus Serienhits wie „Downtown Abbey“ international bekannt.

Die Stimmung im The English Theatre of Hamburg sei natürlich schon gedämpft, erzählt Anna Geudert. Aktuell herrscht Stillstand und es finden weder Aufführungen vor Ort noch Proben statt. Es gibt aber unter den gegebenen Umständen auch positive Entwicklungen, so kann das Theater seit einigen Monaten bereits auf Theaterwohnungen zugreifen, die eine Quarantäne der Schauspielerinnen und Schauspieler, die ja in der Regel von der britischen Insel anreisen, ermöglichen. Auf diese Weise konnte der Thriller „Snake in the Grass“ im Spätsommer 2020 über die Bühne gehen.

Theater-Streaming: „Apologia“, „Moonlight and Magnolias“ Programm und Tickets unter www.englishtheatre.de

Trotz Corona: FreeNow meldet "erfolgreiches Geschäftsjahr"

Trotz der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie sieht der in Hamburg ansässige und europaweit tätige Mobilitätsdienst Free Now (früher My Taxi) 2020 als ein „erfolgreiches Geschäftsjahr“. Die Zahl der registrierten Kunden in Deutschland sei auf mehr als zehn Millionen gestiegen, teilte das Unternehmen mit. In Hamburg haben demnach etwa 500.000 Kunden die Free Now-App heruntergeladen. Über sie können Fahrten im Taxi oder in einem Mietwagen mit Fahrer gebucht werden. Alles in allem seien deutschlandweit Fahrten mit einer Gesamtlänge von 32 Millionen Kilometern vermittelt worden - etwa ein Viertel davon in der Region Hamburg, so ein Unternehmenssprecher. „Die längste Fahrt innerhalb Deutschlands im vergangenen Jahr führte von Hamburg nach Koblenz“, sagte er.

FreeNow-Deutschlandchef Alexander Mönch vor einem der Taxis des Unternehmens.
FreeNow-Deutschlandchef Alexander Mönch vor einem der Taxis des Unternehmens (Archivbild). © HA | Andreas Laible

Free Now vermittelt die Fahrten an Taxi- und Mietwagenunternehmen und erhält dafür eine Provision. Sie wurde im Herbst 2020 von sieben auf zwölf Prozent des Fahrpreises erhöht. Zudem lassen sich über die Free Now-App seit Mitte des vergangenen Jahres auch elektrisch angetriebene Tretroller, Mopeds und Fahrräder sowie Carsharing-Autos buchen. In Hamburg seien binnen weniger Monate etwa 40.000 Fahrten damit vermittelt worden, sagte Deutschlandchef Alexander Mönch unlängst dem Abendblatt. Das Gemeinschaftsunternehmen der Autobauer Daimler und BMW kündigte an, in diesem Jahr würden weitere Mobilitätsangebote über die App buchbar sein.

Vorerst eingestellt hat Free Now wegen der Pandemie die Vermittlung gemeinsamer Fahrten mehrerer Kunden. „Das ist für uns aber nach wie vor ein interessantes Thema, das wir weiter verfolgen werden“, so der Sprecher.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Corona: "Sport bleibt die beste Prävention vor Krankheiten"

Corona und Leistungssport ist ein bislang wenig erforschtes Gebiet. Mehrere Studien zu dieser Thematik sind in Vorbereitung, Ergebnisse wurden bislang nicht veröffentlicht, erste Tendenzen sind aber erkennbar. "Sport bleibt die beste Prävention vor Krankheiten, auch vor Corona", sagt der Hamburger Sportmediziner Prof. Klaus-Michael Braumann. Bei Menschen mit guter körperlicher Fitness sei nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 in der Regel ein deutlich milderer Krankheitsverlauf zu beobachten als bei weniger fitten.

Eine besonders schlechte körperliche Verfassung, die mit massivem Übergewicht einhergehe, stelle dagegen ein besonders hohes Risiko dar, sagt Braumann. Spitzensportler sind jedoch vor schweren Krankheitsverläufen nicht generell geschützt, Ausnahmen gibt es auch hier. Und: Sie können das Virus wie jeder andere übertragen. Ob das auch beim Sporttreiben selbst geschieht, ist bisher nicht bewiesen. Der Verdacht aber besteht.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Nach einer Covid-19-Erkrankung sollten sich Leistungssportler einer umfassenden ärztlichen Untersuchung unterziehen, zum Beispiel einem Belastungs-EKG und einem Lungenfunktionstest, bevor sie in den Sportbetrieb zurückkehren, selbst jene, die nach einer Infektion keine Symptome gezeigt haben. US-Mediziner empfehlen, erst zehn Tage nach dem Abklingen aller Krankheitsanzeichen wieder mit dem gewohnten Training zu beginnen.

Sportler, die an Covid-19 erkrankt waren, berichten oft, dass sie nach der Rückkehr in den Trainingsalltag anfangs schneller müde wurden, sie mehr Schlaf als zuvor brauchten, um die Anstrengungen wegzustecken. Ähnliche Reaktionen sind von vielen Viruserkrankungen bekannt. Ob und welche Spätfolgen Corona zeitigt, darüber kann ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandamie seriös noch nichts gesagt werden.

Impfung in Schleswig-Holstein: Probleme für Senioren

Die Impfungen in Schleswig-Holstein haben begonnen – doch ausgerechnet viele der 80-Jährigen stoßen auf große Probleme beim Anmeldeverfahren. Impftermine können online (www.impfen-sh.de) oder telefonisch (116 117) vereinbart werden. Doch mit dem Internet sind viele Senioren nicht vertraut, nicht jeder hat Kinder oder Enkel, die helfen können. Wo bekommen Senioren Unterstützung, wenn sie sich gern impfen lassen möchten?

Jürgen Peters, Sprecher des Seniorenbeirats der Stadt Norderstedt, erreichen täglich Anrufe. „Ich versuche, Antworten zu geben“, sagt Peters und verspricht: „Wir sind als Seniorenbeirat da, wenn es keine Familienangehörigen gibt.“ Er ist unter 040/535 95 521 erreichbar. „Wir werden überrannt und überlegen derzeit, wie wir den Menschen helfen können“, sagt auch Christoph von Hardenberg, Vorstandsvorsitzender des Norderstedter DRK.

Ministerpräsident Daniel Günther betonte im Landtag: „Es wird ein Infoschreiben aus dem Gesundheitsministerium geben an alle Bürger, auch gezielt an die über 80-Jährigen, um zu erläutern, wie es funktioniert. Da müssen wir nachbessern.“

Die nächste Anmeldephase für Impftermine in Schleswig-Holstein beginnt am Dienstag, 12. Januar, 8 Uhr.

Schleswig-Holstein: Inzidenz steigt wieder

In Schleswig-Holstein sind 464 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Menschen, die seit Ausbruch der Pandemie an oder mit Corona gestorben sind, stieg um 6 auf 520, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche stieg auf 83,2 (Mittwoch: 79,1). 379 Corona-Patienten werden in Krankenhäusern behandelt (Mittwoch: 376). 66 von ihnen intensivmedizinisch, 44 mit Beatmung.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag