Hamburg. Hamburger Polizisten erreichen seit Beginn des Lockdowns teils kuriose Notrufe. Was die Beamten erleben.

Seitdem die Polizei die harten Corona-Regeln durchsetzen muss, hat es in dem Zusammenhang bereits Tausende Einsätze in Hamburg gegeben. In einigen Fällen wurde es dabei zuletzt kurios. So musste im Stadtteil Hoheluft die Polizei nach einem „coronakonformen Trinkgelage“ eingreifen.

„Tatsächlich hatten sich zwei Freundinnen zu einem Trinkgelage verabredet, bei dem alle geltenden Regularien der aktuellen Eindämmungsverordnung eingehalten werden sollten“, so ein Beamter. In der Praxis sah das wie folgt aus: Die beiden Frauen saßen bei sich zu Hause vor dem Computer und waren per Videochat bestens übereinander im Bilde. Es wurde getrunken. Und zwar viel. Dann rutschte die eine Frau plötzlich vom Stuhl und verschwand so aus dem Sichtbereich ihrer Freundin. Die wurde immer unruhiger, weil die nicht wieder auftauchte und offenbar am Boden lag.

Schließlich rief die Frau Polizei und Feuerwehr. Einsatzkräfte fuhren zur Wohnung der „verschwundenen“ 36-Jährigen in der Kottwitzstraße. Schließlich schafften es die Beamten durch lautes, andauerndes Klopfen gegen die Tür die Frau zu „wecken“. Die öffnete die Tür, war aber so betrunken, dass sie nicht in der Lage war, die Beamten als Polizei oder Feuerwehrmänner zu erkennen. Weil sie auch noch deutliche Blessuren erlitten hatte, musste sie zwangsweise in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Trotz Corona ins Bordell – Besuch endet mit Anzeige

Am Auschläger Weg in Hamm endete ein Bordellbesuch für einen 28 Jahre alten Mann ganz anders als gedacht. Er hatte sich als Freier in dem Etablissement angemeldet, in dem trotz Verbotes wegen Corona weiter sexuelle Dienstleistungen angeboten wurde. Erst auf dem Zimmer, nachdem sich die vermeintliche Sex-Arbeiterin ausgezogen hatte, stellte der 28-Jährige fest, dass die Frau ein Mann ist. Er wollte auf weitere Dienstleistungen verzichten und forderte sein Geld zurück. Nachdem er das nicht bekam, sondern vor die Tür gesetzt wurde, rief er die Polizei.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Beamte durchsuchten das Haus, in dem sich mehrere Modellwohnungen befinden. Gegen den Mann, der sich als Frau ausgab, wurde ein Verfahren wegen Betruges, gegen den Freier und alle weiteren angetroffenen Personen eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen des Verstoßes gegen die Eindämmungsverordnung gestellt.