Hamburg. Der Tag im Überblick: 203 Covid-Klinikfälle in Hamburg älter als 70. Noch nicht alle Infizierten erfasst. Zahlen aus dem ganzen Norden.

Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen weiter sinkt, gelten von Dienstag an auch an Alster und Elbe schärfere Regeln. So möchte der Senat den Menschen ein Weihnachtsfest mit der Familie ermöglichen.

Lesen Sie die Nachrichten zum Coronavirus in Hamburg und dem Norden im tagesaktuellen Newsblog.

Auch Hotels in der Hansestadt dürfen dann wieder für bestimmte Gäste öffnen. Am Dienstagmittag informierte Senatorin Melanie Leonhard auf einer Landespressekonferenz im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg. Und am Abend platzte dann die Behördenmeldung heraus, dass es 59 neue bestätigte Todesfälle in Zusammenhang mit Corona gebe.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Dienstag, 1. Dezember:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 289 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 25.149), 329 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 87 auf Intensivstationen), insgesamt 340 Todesfälle (+59 im Vergleich zur letzten Meldung). Sieben-Tage-Wert: 95,7 (Stand: Dienstag)
  • Schleswig-Holstein: 244 neue Corona-Fälle (14.580), 114 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 29), 258 Todesfälle (+3 im Vergleich zum Vortag), Sieben-Tage-Wert: 44,4 (Stand: Dienstag)
  • Niedersachsen: 523 neue Corona-Fälle (72.030), 1179 Todesfälle (+25). Sieben-Tage-Wert: 83,1 (Stand: Dienstag, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Krankenhaus-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 123 neue Corona-Fälle (6118), 126 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 35), 65 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert: 45,1 (Stand: Dienstag)
  • Bremen: 153 neue Corona-Fälle (10.257), 170 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 34). 125 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 128,1 / Stadt Bremerhaven: 62,8 (Stand: Montag, Bremen gibt den Sieben-Tage-Wert nur getrennt nach beiden Städten an)

Verdacht auf Corona-Verstoß: Anwohner alarmiert Polizei

Eine traditionelle Andacht in der Adventszeit hat einen Polizeieinsatz am Hamburger Rauhen Haus ausgelöst. Jemand hatte die Polizei verständigt, als er das gemeinsame Gebet im Freien sah. „Doch dieses religiöse Beisammensein war coronakonform“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. „Wir haben da keine Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung festgestellt. Alle Hygiene-Maßnahmen wurden überprüft.“ Die Beamten seien deshalb wieder gefahren. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den Vorfall berichtet.

„Vom 1. Advent bis Heiligabend zünden wir jeden Tag eine Kerze auf unserem Adventskranz an“, heißt es auf der Internetseite des Rauhen Hauses. „Erfunden hat den Kranz Johann Hinrich Wichern.“ Das Rauhe Haus wurde den Angaben zufolge 1833 von dem Theologen Wichern gegründet.

Bremer Innensenator nennt Querdenker "geradezu irre" – Demo verboten

Das Bremer Ordnungsamt hat eine für Samstag angekündigte große Demonstration der sogenannten Querdenken-Bewegung gegen die Corona-Politik verboten. Es geht um zwei Veranstaltungen vor dem Bahnhof sowie auf dem historischen Marktplatz, bei denen mit insgesamt 30 000 Teilnehmern zu rechnen sei, teilte die Innenbehörde am Dienstag mit.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) betonte, die Bremer versuchten seit Wochen unter teils großen persönlichen und wirtschaftlichen Opfern, die Infektionsrate wieder unter ein beherrschbares Maß zu drücken und jeden unnötigen Kontakt zu vermeiden. „Vor diesem Hintergrund ist es hanebüchen und geradezu irre, was diese Leute unter Leugnung aller Fakten und Gefahren in Bremen planen.“

Das zuständige Ordnungsamt verhindere mit seiner Entscheidung womöglich ein so genanntes Superspreader-Ereignis mit schwerwiegenden Folgen für viele auch unbeteiligte Menschen, verteidigte Mäurer die Entscheidung. Zudem werde die Querdenker-Bewegung zum idealen Agitationsfeld für Bewegungen aus dem rechten Spektrum.

In anderen Bundesländern wurden vergleichbare Verbote vor den Verwaltungsgerichten angefochten. Beim Bremer Verwaltungsgericht ging nach eigenen Angaben bis Dienstagabend kein Antrag ein. Sollte es dennoch zu einer Demonstration kommen, ist laut Innenbehörde mit erheblichen Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtgebiet zu rechnen. Die Bremer Polizei bereite sich auf einen Großeinsatz vor und werde von Kräften aus Brandenburg, Schleswig-Holstein, Berlin und der Bundespolizei unterstützt.

Corona: Hamburg meldet fast 60 neue Todesfälle

Erstmals seit zwei Wochen hat Hamburg die Zahl der Corona-Toten, bei denen nach Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin am UKE die Virusinfektion todesursächlich war, aktualisiert: Nachdem seit dem 18. November keine neuen Todesfälle gemeldet worden waren, ist die Zahl nun sprunghaft von bisher 281 auf 340 gestiegen.

Auch die sinkende Zahl der Neuinfektionen, die sich in einem Absinken der Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert, der erstmals seit fünf Wochen wieder unter 100 gefallen ist, könnte in den kommenden Tagen wieder ansteigen: "Im Hinblick auf das zurückliegende Wochenende sind noch Fälle in Bearbeitung, mit deren Nachmeldung zu rechnen ist", so der Senat in einer Mitteilung am Dienstagabend. Insgesamt habe das Infektionsgeschehen zwar "deutlich an Dynamik verloren", um einen erneuten Anstieg zu verhindern, müssten jedoch "Kontaktbeschränkungen und Regeln stringent eingehalten" werden.

Unter den derzeit 329 Covid-19-Patienten in Hamburger Krankenhäusern befinden sich 203 Männer und Frauen, die älter als 70 Jahre sind. Zudem gibt es derzeit an 27 Pflegeeinrichtungen in der Stadt insgesamt 389 infizierte Bewohnerinnen und Bewohner. 147 Mitarbeiter der betroffenen Einrichtungen sind ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Die Quote der erfolgreich zurückverfolgten Corona-Fälle ist parallel zur sinkenden Gesamtzahl in der vergangenen Woche zwar gestiegen, liegt aber immer noch bei nur 30 Prozent (489 von 1622 Fällen in der 48. Kalenderwoche). Die Testkapazitäten der Stadt sind weiterhin gut ausgelastet, aber nicht mehr so stark wie vor einigen Wochen: Zu Spitzenzeiten wurden an jedem Werktag mehr als 18.000 Tests bearbeitet, in der vergangenen Woche waren es noch 15.300 pro Werktag. Die Quote positiver Tests sinkt leicht auf 5,3 Prozent.

Corona-Impfzentren: Landkreis Harburg schlägt Standorte vor

Die beiden für den Landkreis Harburg vorgesehenen Impfzentren sollen in der Winsener Stadthalle und in der Buchholzer Schützenhalle untergebracht werden. Beide Hallen, die den jeweiligen Städten gehören, können die Anforderungen erfüllen, die das Land Mitte November in einem Konzept festgeschrieben hat. Dazu gehören eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ausreichend Parkplätze und die Möglichkeit, Lieferungen ohne Probleme entgegen nehmen zu können.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht zu den Impfzentren im Landkreis Harburg.

38 neue Corona-Fälle an 34 Hamburger Schulen

Das Coronavirus breitet sich auch in Hamburgs Schulen weiter aus. Aktuell sind 38 Neuinfektionen an 34 Schulen gemeldet, die sich auf 32 Schüler und sechs Schulbeschäftige verteilen. Laut Schulbehörde musste für eine Klasse präventive Quarantäne angeordnet werden. Im Wochenvergleich ist die Zahl der neuen Corona-Infektionen somit um 35 Prozent gesunken.

Von insgesamt 9500 Klassen in Hamburg befinden sich derzeit 68 in Quarantäne (Symbolbild).
Von insgesamt 9500 Klassen in Hamburg befinden sich derzeit 68 in Quarantäne (Symbolbild). © imago/Reichwein

Die Gesamtzahl der aktuellen Corona-Fälle an Hamburger Schulen liegt mit Stand Montag bei 314, davon betroffen sind 254 Schüler und 60 Schulbeschäftigte. Von insgesamt 9500 Klassen befinden sich derzeit 68 in Quarantäne, teilte die Schulbehörde weiter mit. Neuinfektionen, die am Dienstag bekannt wurden, sind in den Zahlen noch nicht enthalten.

Seit dem Ende der Herbstferien gab es an Hamburger Schulen 2246 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, davon sind 1817 Schüler und 429 Schulbeschäftige.

Trotz Corona: Illegale Pokerrunde im alten "Club 77" aufgeflogen

Ein anonymer Tipp hat in Altona eine illegale Poker-Runde auffliegen lassen. Polizisten stießen in den Räumen des ehemals berüchtigten „Club 77“ auf 22 „Zocker“, die um hohe Summen pokerten. Die Beamten stellten eine größere Summe Bargeld sicher. Es wird wegen illegalen Glücksspiels ermittelt. Außerdem gab es Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen des Verstoßes gegen die Corona-Eindämmungsverordnung.

Im ehemals berüchtigten
Im ehemals berüchtigten "Club 77" stießen die Polizisten auf 22 Pokerspieler (Symbolbild). © imago/Panthermedia

Bereits am Wochenende war die illegale Poker-Runde aufgeflogen, nachdem am späten Sonnabendabend telefonisch der Hinweis auf verbotenes Glücksspiel bei der Wache eingegangen war. Kurz vor Mitternacht stürmte dann die Polizei den Laden.

Bei den Spielern wurden Geld und jede Menge Pokerchips gefunden. Insgesamt stellte die Polizei rund 22.000 Euro Bargeld sicher, bei zwei Männern wurden zudem Drogen gefunden.

Corona-Krise: 60 Obdachlose werden in Hotels untergebracht

Wie auch schon im Frühjahr, stellt das Hamburger Traditionsunternehmen Reemtsma erneut insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung, um damit 60 wohnungslosen Menschen in Hamburg von Dezember bis April nächsten Jahres eine sichere, hygienische und menschenwürdige Einzelunterbringung zu ermöglichen.

Das Leben auf der Straße zehrt besonders in der kalten Jahreszeit am Gesundheitszustand vor allem älterer Obdachloser. Die Folge: Nicht wenige leiden bereits an Grunderkrankungen, die sie besonders anfällig machen für eine Infektion mit dem Coronavirus.

Das Geld von Reemtsma geht zu gleichen Teilen an das integrative Obdachlosenhilfsprojekt Hinz&Kunzt sowie an die Alimaus, eine Tagesstätte für Obdachlose und bedürftige Menschen. Beide Einrichtungen organisieren gemeinsam mit ihrem Partner, der Diakonie Hamburg, die Unterbringung in mehreren Hotels. Sie reagieren mit dem Projekt auf die hohe Gefährdung der Betroffenen und setzen auf Einzelunterbringung als wirksamsten Schutz gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus.

Coronavirus: Zahlen in allen Hamburger Bezirken gehen zurück

Analog zum insgesamt rückläufigen Infektionsgeschehen in Hamburg sind in der vergangenen Woche auch die Zahlen in allen Bezirken zurückgegangen – erfreulicherweise am stärksten im bisherigen „Problembezirk“ Hamburg-Mitte. Im Zeitraum vom 24. bis zum 30. November gab es dort 475 Neuinfektionen, nach 616 in der Vorwoche. Dadurch sank die Sieben-Tage-Inzidenz (Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) dort von 204,0 auf 153,3. Das ist dennoch der mit Abstand höchste Wert aller Bezirke und weit über dem aktuellen Wert für Gesamt-Hamburg von 95,7.

Auch die Bezirke Wandsbek (497 Neu-Infektionen / Sieben-Tage-Inzidenz 112,7) und Harburg (188 / 111,2) verzeichnen stark rückläufige Zahlen, die aber immer noch überdurchschnittlich hoch sind. Die anderen vier Bezirke stehen besser da: Klassenprimus ist Eimsbüttel (178 / 66,7), vor Hamburg-Nord (246 / 78,1), Altona (223 / 81,1) und Bergedorf (114 / 87,7).

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Betrachtet man das Infektionsgeschehen von Beginn der Pandemie am, steht hingegen Bergedorf weiterhin am besten da: Während es dort bislang 1028 Infektionen pro 100.000 Einwohnern gab (insgesamt 1336), waren es in Mitte 1712 (insgesamt 5171). Dazwischen liegen Harburg (1468 pro 100.000 Einwohner / 2481 insgesamt), Wandsbek (1376 / 6072), Altona (1277 / 3513), Hamburg-Nord (1095 / 3450) und Eimsbüttel (1062 / 2837).

Lüneburg setzt auf Weihnachtsinseln mit Glühwein

Lüneburg riskiert mehr Weihnachten als andere Städte: Von Freitag an laden 22 Buden zu Glühwein, Bratwurst und Schmalzkuchen ein. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, sagte der Bürgermeister der Hansestadt, Ulrich Mädge, am Dienstag bei der Vorstellung des Konzeptes zum Gassenzauber. Um den Geschäften in der Innenstadt einen halbwegs passablen Jahresendumsatz zu garantieren, wurde ein Hilfspaket von mehr als 600.000 Euro geschnürt. Damit finanziert werden 10-Euro-Gutscheine für Kunden, die 50 Euro ausgeben oder an einem Samstag in die City radeln. Der ÖPNV und die Parkhäuser sind an den Samstagen kostenlos.

Das Besondere an dem Budenzauber sind vier Verweilzonen, in denen im Sitzen ohne Maske konsumiert werden muss. Die Maskenpflicht in der Altstadt wird ausgeweitet, der Verzehr im Stehen ist verboten. Bis zum 23. Dezember sind die Stände offiziell bis 20.00 Uhr geöffnet, eine Stunde Spielraum ist eingeplant. Menschenaufläufe soll es auf keinen Fall geben, Sicherheitspersonal und das Ordnungsamt werden auf die Einhaltung der Regeln in der Corona-Pandemie achten.

Einmalig ist Einweggeschirr aus Hygienegründen zugelassen, Glühweinbecher werden auch verkauft. „Wir sind auf einem Experimentierfeld unterwegs, wir gucken, ob wir korrigieren müssen“, betonte Mädge, dem der Einzelhandel besonders am Herzen liegt. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, wird es in den nächsten Jahren noch viel teurer“, sagte der Präsident des Städtetags Niedersachsen. Besondere Aktionen, um Besucher in die City zu locken, sind Adventskalender in Schaufenstern zum Mitmachen mit hochwertigen Preisen, eine Märchenmeile, Lichtprojektionen und 200 Tannenbäume. Auch Künstler sollen auftreten.

Corona oder Erkältung? Hamburger Ärzte mit neuem Online-Service

Ist es Corona oder doch nur ein Infekt mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit? Um das möglicherweise mit einem Corona-Test abklären zu lassen, haben Hamburgs niedergelassene Ärzte jetzt für die Erkältungssaison neben der Telefonnummer 116 117 einen neuen Service entwickelt. So kann man über die App der Rufnummer 116 117 oder über die Webseite 116117.de online einen Termin vereinbaren, wenn man Symptome verspürt.

Man muss unter „Corona-Test“ die Postleitzahl eingeben, eine E-Mailadresse hinterlassen und erhält einen Bestätigungslink. Den dann versandten Vermittlungscode solle man am besten auch aufschreiben, man braucht ihn für den Arzttermin. Dadurch gelangt man in eine Sprechstunde, die reserviert ist für diese unsicheren Patienten.

Wie die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg am Dienstag erklärte, stünden derzeit 70 Arztpraxen bereit, die diese Patienten aufnehmen können. Sie seien über das Hamburger Stadtgebiet verteilt. Demnächst werden von den 1200 Allgemeinmedizinern und Hunderten weiteren Internisten und HNO-Ärzten noch deutlich mehr diesen Service anbieten. Die Nachfrage laufe jetzt erst an, hieß es. Auch wer keinen Hausarzt hat, sollte diesen Service nutzen. Gleichzeitig werden die beiden Notfallpraxen der KV in Altona (Stresemannstraße) und Farmsen (U-Bahnhof Farmsen) nur noch für die Patienten reserviert, die Infekte haben. Alle anderen Notfallpatienten sollen in die Notfallpraxis am UKE, am AK Harburg (Eißendorfer Pferdeweg 52) oder zum Krankenhaus Reinbek (Adolfstift, Hamburger Straße 41). Fragen werden auch unter der Telefonnummer 116 117 beantwortet.

Corona-Krise: 25 Tote binnen eines Tages in Niedersachsen

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Niedersachsen ist von Montag auf Dienstag um 523 Fälle angestiegen (Stand 9.00 Uhr). Gerechnet auf 100.000 Einwohner gab es in den vergangenen sieben Tagen 83,1 Neuinfektionen – was im Vergleich zum Vortag abermals einem leichten Rückgang entspricht. Nach den Daten des Landesgesundheitsamtes in Hannover waren die Hotspots weiterhin Cloppenburg mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 236,1 sowie Vechta (203,8).

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Fälle im Land betrug 72.030. Binnen eines Tages starben 25 Menschen in Niedersachsen an oder mit einer Sars-CoV-2-Infektion, davon allein 7 in der Region Hannover. Die Gesamtzahl stieg auf landesweit 1179 Tote seit Beginn der Pandemie.

Corona in Hamburg: Inzidenz wieder unter 100

Die Zahl der Neuinfektionen in der Hansestadt geht weiter zurück: Hamburg meldete am Dienstag 289 neue Corona-Fälle – am vergangenen Dienstag waren es noch 392 gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt damit erneut und liegt nun bei 95,7 (Vortag: 101,1). Zuletzt hatte der Inzidenzwert in Hamburg am 26. Oktober unter 100 gelegen. "Das ist immer noch hoch, aber auf niedrigerem Niveau als in der Vorwoche", sagte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag auf der Landespressekonferenz im Rathaus. Es handele sich um einen "Erholungswert" seit Anfang Oktober. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in Hamburg steigt auf 25.149.

Coronavirus: Erneut ist der Inzidenzwert in Hamburg gesunken (Symbolbild).
Coronavirus: Erneut ist der Inzidenzwert in Hamburg gesunken (Symbolbild). © imago/ITAR-TASS

"Wir haben immer noch eine hohe Betroffenheit in der Altersgruppe zwischen 20 und 40", so Leonhard. Aber auch in der Altersgruppe 70+ seien die Zahlen der Ansteckungen noch hoch.

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Die Zahl der Covid-19-Patienten, die in den Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, ist wieder etwas angestiegen. Derzeit werden nach offiziellen Angaben 320 Corona-Patienten behandelt, 88 zeigen so schwere Symptome, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen. Davon kommen 71 Patienten aus Hamburg. Die Situation in den Krankenhäusern sei "anspruchsvoll, aber stabil", so Leonhard.

Die Zahl der Corona-Toten, bei denen die Infektion laut Institut für Rechtsmedizin todesursächlich war, liegt weiter bei 281. Die letzten Todesfälle wurden am 17. November gemeldet.

Wegen Hygieneregeln: Weniger Grippe-Fälle in Hamburg

Eine positive Nachricht: Die Corona-Vorsichtsmaßnahmen haben auch Auswirkungen auf Erkältungskrankheiten in diesem Jahr, erklärt Leonhard. So gebe es in diesem November deutlich weniger Influenza-Fälle als im November des vergangenen Jahres. Echte Grippe-Fälle habe es 8 im November gegeben. Im Vorjahresmonat seien 28 Influenza-Fälle verzeichnet worden. "Es gibt also auch positive Effekte", so Leonhard.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard
Sozialsenatorin Melanie Leonhard © Roland Magunia

Darüber hinaus weist Leonhard noch einmal auf die Einhaltung der Hygieneregeln und das Tragen eines Mundschutzes hin. "Es gibt wenige Gründe, die gegen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sprechen – das sollte auch der Schulleitung bewusst sein", sagte Leonhard zu einer Privatschule, die die Maskenpflicht nicht umsetzt.

Leonhard über Impfungen gegen das Coronavirus

Große Mengen Alkohol im Supermarkt kaufen? Das bleibt auch weiterhin erlaubt, da es sich um eine "Bevorratung" handeln könnte und nicht automatisch für eine private Feier spreche, so Leonhard.

Auf die Frage, warum Politiker nicht zuerst geimpft würden, sagte Leonhard: "Wir haben die Möglichkeit, mit Mund-Nasen-Schutz und auf Abstand zu arbeiten. Viele Menschen im Gesundheitswesen haben diese Möglichkeit nicht." Deshalb sei es richtig, dass diese Menschen zuerst eine Schutzimpfung erhielten. "Ich werde vermutlich erst Mitte nächsten Jahres an der Reihe sein", so Leonhard.

Wann Hamburg mit wie viel Impfdosen rechnen kann, ist noch etwas unklar und hängt von der Zulassung ab. Zunächst sei davon ausgegangen worden, dass Biontech das Rennen mache, doch nun sehe es laut Leonhard so aus, als ob Moderna zuerst eine Notfallzulassung erhalte. In einer ersten Lieferung vermutlich noch im Dezember dürfte Hamburg mehrere Zehntausend Impfdosen erreichen, sagte Leonhard.

Stadtreiniger müssen wegen Corona mehr Plastikmüll entsorgen

Es wird mehr daheim gegessen, gekocht und beim Lieferservice bestellt: Wegen der Corona-Pandemie hat die Hamburger Stadtreinigung in diesem Jahr bislang deutlich mehr Plastikmüll entsorgt als in den Vorjahren. So sind bislang fast 35 500 Tonnen Abfälle aus den Wertstofftonnen und den Gelben Säcken zusammengekommen, wie ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. Zum Vergleich: 2019 waren bis Ende Oktober fast 33.450 Tonnen entsorgt worden, 2018 waren es gut 32.140 Tonnen.

Die auffälligste Veränderung habe es im März und April - also in den Monaten des ersten Lockdown - gegeben. Im März wurden fast 3526 Tonnen Leichtverpackungen weggeworfen. Im Vorjahresmonat waren es dagegen fast 300 Tonnen weniger. Im April ist der Unterschied noch deutlicher. Im zweiten Lockdown-Monat landeten gar 4015 Tonnen Plastikmüll in den Tonnen und Gelben Säcken und damit fast 500 Tonnen mehr als noch im April 2019. Damals waren es 3553 Tonnen.

Zudem hätte sich in diesem Jahr das von Corona beeinflusste Reiseverhalten der Hamburger in den Sommerferien bemerkbar gemacht. Normalerweise sammeln die Stadtreiniger im Sommer immer ein bisschen weniger Müll ein. In diesem Jahr waren es im Juni und Juli 360 und 320 Tonnen mehr Leichtverpackungen. Eine Tonne entspricht 1000 Kilogramm.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Dezember-Lockdown: Diese Corona-Regeln gelten nun in Hamburg

Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg weiter abnimmt, treten in der Hansestadt zum Dezember-Lockdown schärfere Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie in Kraft. Zugleich kündigte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) Lockerungen für die Zeit vom 23. Dezember bis 1. Januar an. Dann dürfen sich zehn Personen aus maximal vier Haushalten treffen. Auch werden Übernachtungen in Hotels und Pensionen „zum Zweck von Familienbesuchen“ über die Feiertage gestattet.

Die neuen Corona-Regeln ab 1. Dezember in Hamburg:

  • Private Zusammenkünfte werden auf höchstens fünf Personen und höchstens zwei Hausstände begrenzt (ausgenommen Kinder bis 14 Jahre)
  • Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: Zulässige Personenzahl liegt bei einer Person pro 20 Quadratmetern
  • Läden mit weniger als 800 Quadratmetern: Zulässige Personenzahl bei einer Person pro zehn Quadratmetern
  • Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen und in einem Abstand von zehn Metern vor Eingängen von Geschäften sowie auf zugehörigen Außenflächen und Parkplätzen
  • Maskenpflicht am Arbeitsplatz, wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann oder kein dauerhafter Steh- und Sitzplatz eingenommen wird
  • Maskenpflicht auf engen Straßen und Plätzen in ganz Deutschland (gilt bereits in Hamburg)
  • Hochschulen sollen Lehre grundsätzlich digital durchführen
  • Kindergeburtstage dürfen im kleinen Rahmen mit Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres mit insgesamt bis zu zehn Personen durchgeführt werden
  • alle übrigen im November beschlossenen Maßnahmen (wie etwa die Schließung gastronomischer Betriebe oder Fitnessstudios) haben weiterhin Bestand.

Corona-Ausbruch im Thuiner Frauenkloster

Im emsländischen Thuine sind 76 Ordensschwestern positiv auf das Coronavirus getestet worden. 85 seien negativ, sagte am Dienstag die die Generaloberin des Thuiner Franziskanerinnen-Ordens, Schwester Maria Cordis Reiker: „Wir sind dabei, die Infizierten von den nicht Infizierten zu separieren.“ Auf die Testergebnisse der 160 Mitarbeiter werde nun gewartet. Erkrankt sei noch niemand, der Verlauf sei bislang mild: „Es ist noch niemand im Krankenhaus, dafür sind wir dankbar.“

Vom Thuiner Franziskanerinnen-Orden werden auch Schulen, ein Jungen-Internat und eine berufsbildende Schule betrieben. „Wir haben noch keinen Überblick, wie es mit den Schulen weitergeht, das ist alles noch im Fluss“, sagte die Schwester.

Ende vergangener Woche hatte das Gesundheitsamt für das gesamte Klostergelände Quarantäne angeordnet, nachdem mehrere Schwestern positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.

Hotels in Hamburg dürfen Weihnachten und Silvester öffnen

Für die Hamburger Hotellerie gilt Weihnachten und Silvester trotz der Corona-Pandemie eine Ausnahmeregelung. Vom 23. Dezember bis zum 1. Januar dürfen Gäste, die ihre Familien besuchen, wieder in Hotels beherbergt werden. Das ist seit dem 2. November laut Corona-Verordnung eigentlich ausschließlich Geschäftsreisenden vorbehalten. Maximal sind drei Übernachtungen erlaubt. Unterdessen gibt es aber noch Klärungsbedarf. Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht.

Corona-Weihnachten: Senat öffnet Hotels und denkt an Singles

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Neue Corona-Zahlen aus Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Montagabend innerhalb eines Tages 81 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben sind, stieg um 2 – auf nun 255. Seit Beginn der Pandemie sind 14.336 Infektionen nachgewiesen worden, wie die Landesregierung mitteilte.

Auch in Schleswig-Holstein sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen.
Auch in Schleswig-Holstein sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen. © Getty Images | Morsa Images

In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein wurden den Angaben zufolge 124 Covid-19-Patienten behandelt. 26 von ihnen befinden sich in Intensivtherapie, 15 müssen aktuell beatmet werden. Beide Zahlen stiegen seit Sonntag. Die Zahl der genesenen Menschen wird auf 11 200 geschätzt. Der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche in Schleswig-Holstein lag am Montag nach Angaben der Landesregierung vom Abend bei 43,5. So niedrig war der Wert seit einiger Zeit nicht mehr.

Interaktive Karte: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Antigen-Schnelltests jetzt auch am Alstertal-Einkaufszentrum

Auch am Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ) gibt es von heute an die Möglichkeit, einen Corona-Test zu machen. Täglich außer sonntags führen Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes, der auch am Flughafen Dienstleister ist, die Antigen-Tests zwischen 10 und 20 Uhr durch, und zwar am Parkplatz Ost des AEZ.

Lesen Sie auch: Das ist der Impfplan für Hamburg

Ein Ergebnis gibt es nach 30 Minuten per Mail, ein validiertes Ergebnis kommt spätestens am folgenden Tag. Eine Untersuchung per Rachenabstrich kostet 49 Euro. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter sanovia-coronatest.de. Nur Menschen, die selbst keine Corona-Symptome haben, können sich hier testen lassen. Antigen-Tests gelten als weniger zuverlässig als PCR-Tests.

Hier entstehen die Impfzentren im Norden:

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300 Euro extra für die Mitarbeiter von Nestlé in Hamburg

Corona hat die Arbeit im Schokoladen-Werk von Nestlé in Hamburg erschwert. Wegen der Hygieneregeln in der Pandemie mussten die Mitarbeiter in Sonderschichten arbeiten und dauerhaft Masken tragen. Die „außergewöhnlichen Herausforderungen“ für die Beschäftigten, heißt es von Nestlé, sollen jetzt honoriert werden. Das Unternehmen zahlt an seine 800 Mitarbeiter in der Hansestadt einen Bonus von jeweils 300 Euro.

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„Ein großes Dankeschön an mein Team“ sagt Werksleiter Arturo Galvan. „Dieses Jahr war wirklich nicht einfach für uns. Wir haben viele Sonderschichten gefahren, teilweise nachts und am Wochenende. Wir sind dankbar für das Engagement jedes Einzelnen und wollen nun etwas zurück­geben.“ Neben dem Personal im Werk Hamburg erhalten bundesweit 5000 Nestlé-Beschäftigte den Bonus.

Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Montag, 30. November