Landkreis Harburg. Zwei mögliche Standorte hat der Landkreis nach Hannover gemeldet – und erwartet eine Entscheidung noch in dieser Woche.

Die beiden für den Landkreis Harburg vorgesehenen Impfzentren sollen in der Winsener Stadthalle und in der Buchholzer Schützenhalle untergebracht werden. „Wir haben dem Land diese beiden Standorte vorgeschlagen“, sagte Kreissprecher Andres Wulfes am Dienstag. Die Impfzentren sollen zum 15. Dezember einsatzbereit sein. „Wir rechnen kurzfristig mit einer Entscheidung aus Hannover“, sagte der Buchholzer Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse dem Abendblatt. Er geht davon aus, dass „wir noch in dieser Woche Klarheit haben.“

Beide Hallen, die den jeweiligen Städten gehören, können die Anforderungen erfüllen, die das Land Mitte November in einem Konzept festgeschrieben hat. Dazu gehören eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ausreichend Parkplätze und die Möglichkeit, Lieferungen ohne Probleme entgegen nehmen zu können.

Corona-Impfzentren im Landkreis: Stabile Internetverbindung Voraussetzung

Das Land verweist zudem auf eine stabile Internetverbindung, um die Terminbuchungen organisieren zu können. Geplant ist dafür ein einheitliches zentrales Terminmanagement, das neben Onlinebuchungen auf ein Bürgertelefon und einen Bürgerservice für analoge Buchungen setzt.

„Es ist gut und richtig, vorbereitet und einsatzbereit zu sein“, sagte Winsens Bürgermeister André Wiese, der den Landkreis in seinen Bemühungen unterstützt. Nach dem Anforderungskatalog für das Zentrum auch bei Größe, Infrastruktur sowie Barrierefreiheit erscheinen in Winsen andere Gebäude nicht geeignet. Ähnlich sieht das Bürgermeister Röhse: „Es ist für uns selbstverständlich, den Kreis zu unterstützen. Das hat übergeordnete Bedeutung.“

Landkreis schlägt Winsen und Buchholz als Standorte vor

In der Kreisstadt Winsen seien zwar noch einige Einbauten nötig. Im Grunde sei die Halle aber kurzfristig und ohne größeren Aufwand für die Schutzimpfungen nutzbar, teilte die Stadt mit.

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Mit der Pächterin der Stadthalle sei vereinbart, dass der laufende Vertrag für das Foyer, den Saal und den Bühnenbereich zunächst bis zum 30. Juni 2021 ausgesetzt wird. Der Zeitraum kann um ein weiteres halbes Jahr verlängert werden. „Wir sind der Pächterin für dieses Entgegenkommen dankbar“, sagte Wiese. „Sie kann den übrigen Teil der Stadthalle, die Gaststätte, den Clubraum und die Kegelbahn weiter betreiben, wenn es die Corona-Verordnung wieder zulässt.“ Auch Röhse versicherte, mit den Schützen- und Sportvereinen über Ausweichmöglichkeiten in Buchholz zu reden.

Corona-Impfstoff: Hilfe vom Land bei logistischen Herausforderungen

Insgesamt sollen landesweit 60 Impfzentren aufgebaut werden. Bei 150.000 Bürgern pro Zentrum kommt der Landkreis Harburg mit gut 254.000 Einwohnern auf die zwei Standorte. „Wir planen für besonders gefährdete Personen im Bereich der Gemeinschaftseinrichtungen mit mobilen Teams“, hatte Gesundheitsministerin Carola Reimann im November angekündigt.

Die Rekrutierung des ärztlichen Personals will das Land mit der Kassenärztlichen Vereinigung ebenso übernehmen wie das Verteilen des Impfstoffs. „Gerade die notwendige Kühlung der RNA-Impfstoffe auf eine Temperatur von minus 70 Grad stellt uns vor besondere Herausforderungen“, so die Ministerin. Alle diese Herausforderungen könnten die Landkreise und kreisfreien Städte jedoch nicht allein bewältigen, hatte Professor Hubert Meyer, der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages im November festgestellt. Er fordert, dass das Land die Kommune „von den Kostenfolgen für die Impfzentren freistellt.“

In Hamburg wird es nur ein Impfzentrum geben. Es wird bereits in den Messehallen eingerichtet. „Die Impfstoffe, deren zeitnahe Zulassung sich abzeichnet, sind empfindlich und lassen sich nur aufwendig transportieren“, so Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. „Deshalb ist es nicht möglich, eine dezentrale Impf-Versorgung zu schaffen.“ Impfwillige müssen zunächst zu den Messehallen kommen. „Sobald es einen transportfähigen Impfstoff gibt, werden mobile Teams Altenheime und ähnliche Einrichtungen besuchen, deren Bewohner selbst nicht mobil sind.“