Hamburg. Grote stellt Hamburgs Doppel-Strategie für Silvester vor. Rabe kündigt Wechselunterricht für Schulen an. Sonderwege im Norden.

Die genaue Ausgestaltung der am Mittwoch in den Bund-Länder-Gesprächen beschlossenen Corona-Regeln teilte der Hamburger Senat am Freitag mit: Die Kontaktregeln werden auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten verschärft. In der Weihnachts- und Silvesterzeit werde diese Verschärfung wieder etwas gelockert, auch Hotelübernachtungen für Familienbesuche sind dann vorübergehend erlaubt.

Währenddessen will Schleswig-Holstein das Paket nicht vollständig umsetzen und weist auf seine vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen hin. So sollen sich weiterhin bis zu zehn Menschen aus zwei Haushalten treffen dürfen, auch Hotelübernachtungen werden wie in Hamburg für Weihnachtsbesuche bei der Familie gestattet.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Freitag, 27. November:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 252 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 24.306), 309 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 79 auf Intensivstationen), insgesamt 281 Todesfälle (+0 im Vergleich zum Vortag). Sieben-Tage-Wert: 116,3 (Stand: Freitag)
  • Schleswig-Holstein: 180 neue Corona-Fälle (13.965), 118 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 22), 248 Todesfälle (+3), Sieben-Tage-Wert: 44,5 (Stand: Freitagabend)
  • Niedersachsen: 1438 neue Corona-Fälle (69.234), 1121 Todesfälle (+28). Sieben-Tage-Wert: 94,9 (Stand: Freitag, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Krankenhaus-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 187 neue Corona-Fälle (5697), 114 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 27), 58 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert: 47,1 (Stand: Donnerstag)
  • Bremen: 107 neue Corona-Fälle (9758), 177 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 37), 115 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 137,6, Stadt Bremerhaven: 84,9 (Stand: Donnerstag, Bremen gibt den Sieben-Tage-Wert nur getrennt nach beiden Städten an)

180 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind am Abend 180 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das ist der niedrigste Wert seit Dienstag. Die Zahl der Todesfälle stieg erneut um drei – auf nun 248. Seit Beginn der Pandemie sind 13.965 Infektionen nachgewiesen worden. In den Krankenhäusern werden aktuell 118 Corona-Patienten behandelt (fünf mehr als am Vortag). 22 von ihnen auf Intensivstationen (Vortag: 19).

Die Zahl der genesenen Menschen wird auf 10.700 geschätzt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 44,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das ist der mit Abstand niedrigste Wert in dieser Woche.

Prostitution trotz Corona: Polizei hebt Bordell in Hamburg aus

Die Polizei hat an der Jägerstraße in Harburg ein Bordell ausgehoben, in denen Prostituierte trotz Corona offenbar ihrem Gewerbe nachgingen. „Wir hatten Beschwerden von Anwohnern“, sagt ein Beamter. Daraufhin rückte Freitagnachmittag die Polizei an. Weil den Beamten nicht geöffnet wurde, wurde die Feuerwehr nachgefordert. Die Einsatzkräfte brachen mehrere Türen auf. In den Räumen trafen die Beamten auf vier Frauen und zwei Freier.

Gegen den Betreiber des Bordells wird ermittelt. „Wir hatten bereits beim ersten Lockdown mit dem Etablissement Probleme“, so ein Polizist. Insgesamt wurden im Rahmen des Einsatzes drei Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, die insgesamt mit 10.000 Euro Bußgeld belegt sind.

Altona geht gegen „Glühwein-Cornern“ vor

Das Bezirksamt Altona kann nun doch gegen das „Glühwein-Cornern“ vorgehen, mit dem die Maskenpflicht umgangen werden sollte. Zunächst war gelebte Praxis, dass die Mund-Nase-Bedeckung auch auf Plätzen und Straßen mit Maskenpflicht zum Rauchen, Trinken und Essen abgenommen werden dufte.

„Jetzt haben wir rechtliche Klarheit, dass dies nicht erlaubt ist“, sagte nun Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne) und korrigierte damit die Einschätzung vom Vortag. „Nach der aktuellen Eindämmungsverordnung sind Personen, die essen, trinken oder rauchen nicht von der Maskenpflicht ausgenommen.“

Glühwein trinken nur außerhalb der Maskenpflicht-Zone

Auch am Donnerstagabend hatten wieder Menschen in Gruppen im Schanzenviertel zusammengestanden und unter anderem Bier und Glühwein getrunken, Getränke, die eigentlich „to-go“ mitgenommen werden sollten.

„Unser Ordnungsdienst wird heute noch gebrieft und angehalten, diese Regeln konsequent umzusetzen“, sagte von Berg. Wer demzufolge essen, trinken oder rauchen will, muss sich vom Ort der Maskenpflicht entfernen. „Mit diesem Vorgehen gelingt es uns besser, den Infektionsschutz umzusetzen – auch im Zusammenhang mit dem Glühwein-Cornern“, betonte von Berg.

Stefanie von Berg stürzte mit ihrem Fahrrad auf dem Weg ins Altonaer Rathaus (Archivbild).
Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne). © Roland Magunia/HA | Roland Magunia

Eine Maskenpflicht im Freien gilt in Altona unter anderem am Schulterblatt, am Alma-Wartenberg-Platz und an der Ottenser Hauptstraße. Wer die Maskenpflicht missachtet, muss mit einem Bußgeld von bis zu 150 Euro rechnen.

Grote stellt Hamburgs Doppel-Strategie für Silvester vor

„Silvester ist immer eine Herausforderung für die Polizei“, sagt Innensenator Andy Grote (SPD) bei der Landespressekonferenz. Wegen der zusätzlichen Belastung durch die Einhaltung der Corona-Verordnungen habe man sich dieses Jahr auf eine „Doppel-Strategie“ geeinigt, so Grote.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) stellte am Freitag die Doppel-Strategie für Silvester vor (Archivbild).
Hamburgs Innensenator Andy Grote (Archivbild). © picture alliance/dpa

Dabei sind Silvesterfeuerwerke am 31. Dezember in Hamburg grundsätzlich erlaubt. „An bekannten Silvester-Treffpunkten wird es ein Feuerwerks-Verbot geben“, teilte Grote am Freitag mit. Dazu zählen der Jungfernstieg, die Binnenalster, der Rathausmarkt, die Landungsbrücken, die Reeperbahn und der Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen. Außerdem darf die Polizei an Silvester durch eine spezielle Anordnungsbefugnis örtliche Ansammlungen auflösen und Feuerwerk untersagen.

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Hamburg bereitet sich auf Corona-Impfungen ab Mitte Dezember vor

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) teilte am Freitag mit, dass sich Hamburg darauf vorbereite und alle Maßnahmen getroffen habe, um ab Mitte Dezember – sollte der Impfstoff dann bereits zur Verfügung stehen – Impfungen durchführen zu können.

Leonhard ermutigt die Hamburger außerdem, sich bereits jetzt näher mit dem Thema zu befassen. „Sie können ganz sicher sein, wir werden nur einen Impfstoff nutzen, der nicht nur zugelassen wurde, sondern dessen Sicherheit auch einwandfrei bestätigt wurde und der auch gut verträglich ist“, so die Sozialsenatorin.

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Senat beschließt künftig geltende Corona-Maßnahmen für Hamburg

Tschentscher bestätigt in der Landespressekonferenz am Freitag die bereits am Mittwochabend verkündeten neuen Corona-Regeln für Hamburg. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) teilte darüber hinaus mit, dass Hochschulen nicht wie zunächst formuliert "weitestgehend" sondern "grundsätzlich" auf digitale Lehre umstellen sollen.

Die neuen Corona-Maßnahmen ab 1. Dezember für Hamburg:

  • Private Zusammenkünfte werden auf höchstens fünf Personen und höchstens zwei Hausstände begrenzt (ausgenommen Kinder bis 14 Jahre)
  • Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: Zulässige Personenzahl liegt bei einer Person pro 20 Quadratmetern
  • Läden mit weniger als 800 Quadratmetern: Zulässige Personenzahl bei einer Person pro zehn Quadratmetern
  • Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen und in einem Abstand von zehn Metern vor Eingängen von Geschäften sowie auf zugehörigen Außenflächen und Parkplätzen
  • Maskenpflicht am Arbeitsplatz, wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann oder kein dauerhafter Steh- und Sitzplatz eingenommen wird
  • Maskenpflicht auf engen Straßen und Plätzen in ganz Deutschland (gilt bereits in Hamburg)
  • Hochschulen sollen Lehre grundsätzlich digital durchführen
  • Kindergeburtstage dürfen im kleinen Rahmen mit Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres mit insgesamt bis zu zehn Personen durchgeführt werden
  • alle übrigen im November beschlossenen Maßnahmen (wie etwa die Schließung gastronomischer Betriebe oder Fitnessstudios) hat weiterhin Bestand

„Für die Weihnachts- und Silvesterzeit haben wir uns vorgenommen, die Kontaktbeschränkungen wieder etwas zu lockern“, so Tschentscher. Das bedeutet: Im Zeitraum vom 23. Dezember bis zum 1. Januar sind Treffen von maximal zehn Personen aus maximal vier Hausständen erlaubt. Hotelübernachtungen seien ebenfalls in Hamburg für Familienbesuche möglich – und gelten in diese Zusammenhang nicht als touristische Reisen. Die Weihnachtsmärkte bleiben weiterhin abgesagt, so Tschentscher auf Nachfrage.

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Tschentscher informiert über neue Corona-Verordnung in Hamburg

Im Anschluss an die Senatssitzung informiert Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gemeinsam mit weiteren Senatsmitgliedern über die neue Eindämmungsverordnung zur Ausbreitung des Coronavirus in Hamburg.

Wechselunterricht an einzelnen Hamburger Schulen möglich

Zwar sieht sich Hamburgs Schulsenator durch die beim Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch getroffenen Entscheidungen in seiner Linie bestätigt. Gleichzeitig kündigte Ties Rabe (SPD) am Freitag ein Abweichen vom Konzept des durchgängigen Präsenzunterrichts an allen Hamburger Schulen an. "Ich freue mich auch darüber, dass die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten sich klar für den Präsenzunterricht ausgesprochen haben. Nur bei besonders hohen Infektionszahlen soll es Wechselunterricht geben.“

Allgemeiner Wechselunterricht sei nur in Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 vorgesehen: „Diese Entscheidung bestätigt unseren bisherigen Kurs. Hamburg ist kein Hot-Spot, die Inzidenz in Hamburg ist nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts nur halb so hoch." Deshalb bleibe man beim Präsenzunterricht als "Regelangebot" – "in besonderen Ausnahmefällen an einzelnen Schulen mit einer hohen Zahl von Corona-Infektionen" könne davon aber abgewichen werden.

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Rund 20 Stadtteilschulen und Gymnasien mit höheren Infektionszahlen, so die Schulbehörde in einer Mitteilung, werde nun unter anderem die Möglichkeit gegeben, "ab Klassenstufe 8 auf der Grundlage des bereits entwickelten Rahmenkonzeptes für maximal sechs Wochen Wechselunterricht einzuführen, bis die Infektionszahlen gesunken sind". Die Schulbehörde teilte nicht mit, um welche Schulen es sich im einzelnen handelt.

Ob von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht werde, diese Entscheidung wird den Schulbeteiligten übertragen: "die Lehrer-, Eltern- und Schülervertretungen in der Schulkonferenz" sollen gemeinsam entscheiden. An den staatlichen berufsbildenen Schulen sollen die Schulleitungen weiter "für einzelne duale Ausbildungsberufe" Hybridunterricht einführen, wenn es notwendig oder sinnvoll erscheint.

Schleswig-Holstein: Günther sieht Chance für Lockerungen erst im nächsten Jahr

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sieht für den Beginn des neuen Jahres Chancen für Lockerungen der strengen Corona-Schutzmaßnahmen. Die aktuellen Regeln blieben über Weihnachten bis in den Januar hinein bestehen, kündigte Günther am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags an. Er sehe die Möglichkeit, bis Ostern nach und nach mehr Normalität zuzulassen. „Das bedingt, dass wir uns alle disziplinieren.“

Der Regierungschef dankte den Bürgern für ihre Disziplin in der Pandemie und rief sie auf, weiterhin die Regeln zu befolgen. Die Debatte offenbarte erneut weitgehende Übereinstimmung zwischen der Jamaika-Koalition und den Oppositionsfraktionen SPD und SSW.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). © dpa

Wenn sieben von zehn Kreisen mit den niedrigsten Infektionszahlen in Schleswig-Holstein lägen, belege dies die Disziplin der Menschen, sagte Günther in einer Regierungserklärung. „Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg.“ Es gebe aber keinen Grund, sich zurückzulehnen. Jetzt größere Lockerungen vorzunehmen und bei höheren Zahlen schnell wieder Beschränkungen vornehmen zu müssen, wäre falsch. „Planungssicherheit ist das A und O.“

Trotzdem behält sich Schleswig-Holstein in verschiedenen Punkten einen Sonderweg vor, der teils deutlich von den Bund-Länder-Beschlüssen abweicht:

  • Ab dem 30. November dürfen Nagel-, Kosmetik- und Tattoo-Studios sowie Massagepraxen wieder öffnen – in anderen Bundesländern müssen sie geschlossen bleiben
  • Auch Tierparks, Zoos und Wildgehege dürfen wieder Besucher empfangen – ebenfalls im Gegensatz zu anderen Bundesländern
  • Die erweiterten Regeln im Einzelhandel (in größeren Geschäfte darf sich nur noch ein Kunde pro 20 Quadratmeter aufhalten) setzt das Land nicht um - es bleibt bei einem Kunden pro 10 Quadratmetern Ladenfläche
  • Die verschärften Kontaktbeschränkungen, die vorsehen, dass sich bis zur Vorweihnachtszeit nur noch fünf statt wie bisher zehn Menschen aus zwei Haushalten treffen dürfen, setzt Schleswig-Holstein ebenfalls nicht um
  • Hotels dürfen vom 23. bis 27. Dezember Menschen, die Verwandte besuchen, für jeweils maximal zwei Übernachtungen aufnehmen. Auch Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen räumen eine solche Möglichkeit bei Familienbesuchen ein - gegen den Wunsch des Kanzleramts.

Hamburger Taxifahrer leiden unter Corona-Krise

Die Hamburger Taxifahrer sind von der zweiten Runde strengerer Corona-Maßnahmen stark betroffen – viele haben bereits aufgegeben.

Klinik-Mitarbeiter bemängeln schlechte Qualität von Masken

FFP2-Masken schützen Klinik-Mitarbeiter vor dem Coronavirus. Auch die Asklepios-Kliniken in Hamburg stellen sie für die Mitarbeitenden in allen Covid- und Risikobereichen wie auf Intensivstationen und in der Zentralen Notaufnahme bereit. Doch nach Informationen der Gewerkschaft Ver.di ist zur Zeit nicht die Menge der Masken das Problem, sondern ihre offenbar unzureichende Qualität.

„Die Masken rutschen teilweise vom Gesicht und bieten keinen ausreichenden Schutz“, sagte eine Ver.di-Mitarbeiterin dem Abendblatt. In der Asklepios-Klinik St. Georg hätten deshalb Klinikmitarbeiter eine Unterschriftenaktion gestartet, um auf die Leitung auf das Problem aufmerksam zu machen. Schätzungen zufolge tragen zwischen 40 bis 50 Prozent aller Klinikmitarbeiter bei Asklepios regelmäßig eine FFP2-Maske im Dienst.

Zahl der neuen Corona-Fälle in Hamburg sinkt deutlich

Hamburg meldet am Freitag 252 neue Corona-Fälle, das sind 108 weniger als am Donnerstag und 110 weniger als am Freitag der Vorwoche. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen steigt auf 24.306. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 116,3 (Vortag: 122,1; Vorwoche: 139,8).

In den Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 309 Covid-19-Patienten behandelt, 79 zeigen so schwere Symptome, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen.

Die Zahl der Corona-Toten, bei denen die Infektion laut Institut für Rechtsmedizin todesursächlich war liegt weiter bei 281, die letzten Todesfälle wurden am 17. November gemeldet.

Schleswig-Holstein und Niedersachsen erlauben Hotel-Übernachtungen zu Weihnachten

Wer in Schleswig-Holstein über Weihnachten Verwandte besuchen will, darf dafür im Hotel übernachten. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags an. Vom 23. bis 27. Dezember seien jeweils maximal zwei Übernachtungen erlaubt. Darauf hatte sich die Jamaika-Koalition am Donnerstagabend verständigt und dies auch mit den Oppositionsfraktionen abgestimmt.

Günther begründete die Entscheidung auch mit sozialer Verantwortung. Wer zum Beispiel aus Baden-Württemberg komme, müsse hier auch übernachten können. Und dies in einer 40-Quadratmeter-Wohnung machen zu müssen, wäre auch aus virologischer Sicht nicht klug.

Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen kündigte eine ähnliche Regelung für ihr Bundesland an. Auch Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen geben eine Hotelübernachtungsmöglichkeit bei Familienbesuchen - gegen den Wunsch von Kanzleramtschef Helge Braun. Hamburg hingegen wird nach Abendblatt-Informationen zu Weihnachten keine touristischen Übernachtungen in Hotels zulassen.

Zahl der Infizierten in Bad Bramstedter Seniorenheim steigt weiter

Noch ist nicht klar, wie es zu dem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Bad Bramstedt kommen konnte: Sicher ist aber, dass die Fallzahlen weiter steigen. Inzwischen sind 25 Bewohner und Mitarbeiter infziert.

Trotz Lockdown – Hagenbeck öffnet seine Kasse

Der Tierpark Hagenbeck muss zwar weiterhin geschlossen bleiben – eine Kasse öffnet Hamburgs Zoo aber ab dem 1. Dezember trotzdem. Dort können von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr Jahreskartengutscheine und Vorverkaufskarten gekauft werden.

Corona-Spende für Hanseatic Help

Um wirtschaftlich angeschlagene Hamburger zu unterstützen, hat die Belegschaft von Gasnetz Hamburg 3000 Euro an Hanseatic Help gespendet. Der Verein hat das Programm "Hamburg packt's zusammen" aufgelegt: Für durch Corona in Not geratene werden 25.000 Taschen mit Dingen des täglichen Bedarfs gepackt.

Hotels und Restaurants in Hamburg auch über Weihnachten geschlossen

Restaurants und Hotels in Hamburg müssen auch über Weihnachten und Silvester geschlossen bleiben.
Restaurants und Hotels in Hamburg müssen auch über Weihnachten und Silvester geschlossen bleiben. © dpa | Rolf Vennenbernd

Die Gastronomie in Hamburg muss nach Abendblatt-Informationen auch über Weihnachten und Silvester geschlossen bleiben. Der Senat wird auf seiner Sitzung an diesem Freitag zwar zu diesem Punkt noch keine Verordnung erlassen, aber in der kommenden Woche soll es dazu von der Sozialbehörde konkretere Angaben geben. Für die Hotellerie gilt seit dem 2. November ein Beherbergungsverbot für Touristen. Das soll auch zu Weihnachten in der Hansestadt gelten. Das heißt, wer seine Verwandten besucht, darf nicht im Hotel übernachten. Das dürfen ausschließlich weiterhin Geschäftsreisende.

Hamburg hätte aber theoretisch den Spielraum, eine Ausnahmeregelung zu erlassen und Übernachtungen für Familienbesuche in Hotels zu erlauben. Die Enttäuschung über die Entscheidungen vom Mittwoch ist insgesamt groß. „Dass der Lockdown bis zum 20. Dezember verlängert wird, ist für uns eine große Enttäuschung“, sagte Ingo C. Peters, geschäftsführender Direktor vom Luxushotel Vier Jahreszeiten. „Wir verlieren damit nun den umsatzstärksten Monat des Jahres.“

Lesen Sie auch: Gault&Millau 2021: Das sind Hamburgs beste Restaurants

Die neuen Corona-Maßnahmen für Hamburg:

  • Private Zusammenkünfte werden auf höchstens fünf Personen und höchstens zwei Hausstände begrenzt (ausgenommen Kinder bis 14 Jahre)
  • Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: Zulässige Personenzahl liegt bei einer Person pro 20 Quadratmetern
  • Läden mit weniger als 800 Quadratmetern: Zulässige Personenzahl bei einer Person pro zehn Quadratmetern
  • Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen
  • Maskenpflicht am Arbeitsplatz, wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann
  • Maskenpflicht auf engen Straßen und Plätzen in ganz Deutschland (gilt bereits in Hamburg)
  • Hochschulen sollen Lehre weitestgehend digital durchführen

Impfplan für Hamburg steht

Hamburgs zentrales Corona-Impfzentrum in den Messehallen ab Mitte Dezember betriebsbereit.
Hamburgs zentrales Corona-Impfzentrum in den Messehallen. © Imago/Hanno Bode

Wie Hamburg die Einwohner der Stadt gegen Corona impfen will, steht nun fest. Der Impfplan legt Ort und Ablauf der Maßnahmen fest, die noch in diesem Jahr beginnen könnten.

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Silvesterfeuerwerk soll stark beschränkt werden

Feuerwerk über der Alster (Archivbild).
Feuerwerk über der Alster (Archivbild). © picture alliance

SPD und Grüne plädieren derweil dafür, das Silvesterfeuerwerk wie im gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern vorgesehen auch in Hamburg deutlich zu beschränken. Zum einen soll das Böllern in viele Bereichen der Stadt untersagt werden – zum anderen denkt Rot-Grün auch über eine strikte zeitliche Begrenzung nach, wie die Fraktionschefs Dirk Kienscherf (SPD) und Dominik Lorenzen (Grüne) mitteilten. Denkbar sei es, das Zünden von Feuerwerk nur in der Zeit rund um Mitternacht zu erlauben.

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Filmfestivals wollen über Corona-Themen mitdiskutieren

Angesichts der Corona-Krise fordern die in der AG Filmfestivals zusammengeschlossenen deutschen Festivals in Gespräche über zeitnahe und künftige Strategien zur Wiederaufnahme kultureller Angebote einbezogen zu werden. Man trage „erheblich zur Verbreitung der Filmkultur und zum Erhalt der Kinokultur bei“, heißt es in einer Stellungnahme, und sei in den vergangenen 20 Jahren zu einem wesentlichen Faktor in der Wahrnehmungsökonomie geworden, als „relevanter Teil in der Verwertungskette der Filmbranche und somit der Filmkultur“. In der 2019 gegründeten AG Filmfestival haben sich eine Vielzahl deutscher Filmfestivals zusammengeschlossen.

Die Corona-Sonderregeln im Norden

Tierparks profitieren von Schleswig-Holsteins Sonderweg. Aber Tagesausflügler bleiben unerwünscht: Das sind Schleswig-Holsteins Corona-Regeln.

Hier entstehen die Impfzentren im Norden:

Norderstedt bekommt doch ein Impfzentrum: Nachdem die Lokalpolitik und die Einwohner sich beschwert hatten, soll in der "TriBühne" ein Impfzentrum für Norderstedter und Hamburger entstehen.

Niedersachsen will zentral über Wechselunterricht entscheiden

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne will es Schulleitern ersparen, selber über die Frage des Wechselunterrichts in der Corona-Krise entscheiden zu müssen. Das sei rechtlich schwierig, weil Schulleitungen keine Quarantänemaßnahmen verhängen dürften, sondern nur die Gesundheitsämter, sagte der SPD-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). „Und zweitens würden wir die Schulleitungen einem enormen Druck aussetzen.“ Wechsele die Schule nicht ins Szenario B, beklagten sich die Eltern, gehe sie in den Wechselmodus, kritisierten das andere Eltern.

Tonne sagte: „Wir würden damit also ein massives Streitpotenzial vor den Schulen ablegen. Das ist mit mir nicht zu machen.“ Er sehe sich in der Pflicht, den Schulen solche Richtungskämpfe abzunehmen. In den vergangenen Wochen hatte es verstärkt Forderungen nach einem schnelleren und zentral vorgegebenen Wechsel in das Szenario B gegeben, um Ansteckungsrisiken für Lehrer, Schüler und deren Familien zu reduzieren. Niedersachsens Landesregierung schärft die Regeln für den Schulunterricht aber nach. Landesweit soll demnach in Hotspots ab 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen automatisch zu Wechselunterricht übergegangen werden.

Tonne erklärte auch, dass er zwar eine Verlängerung der Weihnachtsferien im neuen Jahr nicht ausschließen könne, dies nach aktuellem Stand aber unwahrscheinlich sei. „Ich sehe keine Notwendigkeit, die Ferien nach hinten raus zu verlängern. Ich gehe davon aus, dass die Schule am Montag, 11. Januar, ganz normal wieder startet“, sagte er dem Blatt.

Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für Hamburg und den Rest des Nordens vom 26. November.