Hamburg. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wird der verschleppten und ermordeten jüdischen Bewohner gedacht.

Unter dem Motto "Grindel leuchtet" erinnern Anwohner des Hamburger Grindelviertels und an anderen Orten der Stadt heute an die ermordeten Juden in ihrem Viertel. Ab 16.30 Uhr wollen sie Kerzen neben die Stolpersteine stellen, die vor den Häusern auf die ehemaligen jüdischen Bewohner hinweisen.

Seit 1995 erinnert der Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt durch kleine Gedenksteine an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Bis jetzt wurden in Hamburg 5927 Stolpersteine verlegt. Zu einigen Stolpersteinen gibt es im Internet auch Informationen über die ehemaligen Bewohner.

"Grindel leuchtet" erinnert an Reichspogromnacht

Bei der Reichspogromnacht am 9. November 1938 hatten die Nationalsozialisten Synagogen in ganz Deutschland angezündet. Auch in Hamburg wurden etliche jüdische Einrichtungen zerstört, darunter die Bornplatz-Synagoge am Joseph-Carlebach-Platz in der Nähe der Universität.

Das Bethaus war bis 1938 das Wahrzeichen jüdischen Lebens in der Hansestadt. Es soll soll jetzt wiederaufgebaut werden. Unterstützer werben mit einer neuen Medienkampagne für das Projekt.

Zuletzt haben die Behörden einen deutlichen Anstieg antisemitischer Straftaten verzeichnet. Für bundesweites Entsetzen hatte Anfang Oktober der Angriff auf einen jüdischen Studenten vor der Synagoge an der Hohen Weide gesorgt. Vergangene Woche waren im Bezirk Hamburg-Nord Stolpersteine beschädigt worden.

Angriff auf Juden vor Hamburger Synagoge

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