Hamburg. Aus Sicherheitsgründen setzt Hamburg Antigen-Schnelltests bei Polizei ein. Gewerkschaft fürchtet um Einsatzfähigkeit wegen Corona.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt weiter, die Eindämmungsverordnung im „Lockdown light“ muss kontrolliert werden. Das führt auch zu einschneidenden neuen Maßnahmen bei der Hamburger Polizei. Aus Sorge um die Gesundheit der Beamten und die Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit sind nach Informationen des Hamburger Abendblatts bereits Schnelltests beschlossen worden.
Diese sollen bei Polizisten in sicherheitsrelevanten Einsätzen binnen Minuten zeigen, ob sie mit Sars-CoV-2 infiziert sind oder nicht. Das soll helfen, entweder eine Verdachts-Quarantäne zu verhindern oder möglicherweise infizierte Beamte sofort zu isolieren.
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Corona-Schnelltests bei Polizisten – wie beim HSV
Wie das Abendblatt erfuhr, sollen die Schnelltests auch von mobilen Test-Einheiten genommen werden. Denn auch bei ihnen kommt es auf einen genauen Abstrich an, der nur von qualifiziertem medizinischen Personal gemacht werden kann. Diese Schnelltests sind zunächst Antigen-Tests, deren Ergebnis binnen 15 Minuten vorliegt.
Ist es positiv, wird mit einem noch genaueren PCR-Test gegengecheckt, ob tatsächlich eine Covid-19-Infektion vorliegt. Auch bei den PCR-Tests gibt es inzwischen genaue und vor allem: mobile Test-Kits, die binnen einer Stunde ein Ergebnis liefern. Der HSV hatte diese Schnelltests bereits im Einsatz.
Gewerkschaft der Polizei fordert Grote auf, Schnelltests einzusetzen
Ein Polizeisprecher bestätigte dem Abendblatt, dass die Schnelltests eingeführt werden. „Nach derzeitigem Planungsstand sind diese aber nur für besonders systemrelevante Bereiche vorgesehen, um gezielt dort Quarantänezeiten vermeiden zu können.“ Es sei nicht vorgesehen, pauschal zu testen, wie es beispielsweise in Pflegeheimen angedacht wird. Die Polizei Hamburg, so der Sprecher, habe bislang keine vermehrten Corona-Fälle registriert. Die Mitarbeiter würden regelmäßig informiert.
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Die Gewerkschaft der Polizei sprach am Donnerstag davon, dass sich in Hamburg die Fälle häuften, in denen ein Anfangsverdacht bei Hamburger Polizisten bestehe oder eine tatsächliche Infektion. „Bis der Verdacht ausgeräumt ist, können die betroffenen Polizisten keinen Dienst versehen“, so die GdP. Die Gewerkschaft warnte davor, dass „ganze Dienstgruppen oder Züge der Bereitschaftspolizei“ nicht mehr einsatzfähig sein könnten. Die GdP forderte Innensenator Andy Grote (SPD) auf, Schnelltests einzusetzen. Offenbar waren auch die Gewerkschafter nicht darüber informiert, dass es seit Wochen Geheimgespräche mit einem Hamburger Unternehmen und der Polizei über die Schnelltests gegeben hat.