Hamburg. Gewerkschaft wehrt sich gegen Jobverluste und Streichung von Ausbildungsplätzen: “intelligente Lösungen statt Massenentlassungen“.
Die IG Metall macht am Dienstag gegen den geplanten Jobabbau bei Airbus mobil. Bei dem bundesweiten Aktionstag sind Proteste auch vor dem Werk auf Finkenwerder geplant, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Der MDAX-Konzern will in der Flugzeugsparte 15.000 von 90.000 Arbeitsplätzen streichen. In Deutschland sind es insgesamt rund 6000 Stellen bei Airbus und der Tochter Premium Aerotec. In Hamburg sollen 2260 Jobs wegfallen.
Die IG Metall fordert den Konzern auf, Tarifverhandlungen über den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen aufzunehmen. Bis Ende dieses Jahres werden diese durch den sogenannten Zukunftstarifvertrag noch bei Airbus ausgeschlossen. „Wir brauchen intelligente Lösungen statt Massenentlassungen“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Mit Instrumenten wie Kurzarbeit, Vier-Tage-Woche und Arbeitszeitverkürzungen könne das Personal bis nach der Krise an Bord gehalten werden.
Airbus plant offenbar Halbierung der Azubi-Stellen
Die IG Metall wehrt sich zudem gegen das Absenken der Auszubildendenzahlen. In diesem Jahr sind an den vier norddeutschen Standorten 323 Lehrlinge und dual Studierende eingestellt worden. Ein neuer Rekord mitten in der Krise.
„Nächstes Jahr sollen es nur 150 junge Leute sein“, sagte Emanuel Glass, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Region Hamburg, dem Abendblatt: „Das ist ein fatales Signal für die Zukunftsfähigkeit von Airbus.“ Schließlich müsse in den nächsten Jahren ein neues Flugzeug entwickelt werden. Gesucht ist ein Nachfolgermodell für den Verkaufsschlager A320-Familie.
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Man rechne mit einer Erholung der Branche nicht vor den Jahren 2023 bis 2025, sagte ein Airbus-Sprecher auf Anfrage: „Aufgrund dieser Unwägbarkeiten planen wir für das kommende Jahr einen Orientierungsjahrgang mit angepassten Einstellungszahlen.“ Die endgültige Zahl der Auszubildenden und die Ausbildungsberufe würden in den nächsten Wochen festgelegt.
Wegen Corona ist die Zahl der Demo-Teilnehmer begrenzt
Am Dienstag findet auf Finkenwerder ab 10 Uhr vor dem Osttor eine Kundgebung statt. Zudem startet dann ein Autokorso, der in Richtung Westen zum Südtor fahren soll.
Wegen des Coronavirus ist die Zahl der Teilnehmer limitiert. Es dürften bei der Kundgebung maximal 200 Menschen erscheinen, beim Autokorso seien 500 Wagen erlaubt, so Glass.