Hamburg. Am Mittwoch wollen rund 500 Menschen von der Veddel nach Wilhelmsburg ziehen – Ort der Demonstration mit Bedacht gewählt.

Genau sechs Monate nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau hat ein breites Bündnis aus Initiativen für Mittwoch zu einer Demonstration auf der Veddel aufgerufen. Am 19. Februar hatte der Täter neun Menschen willkürlich aufgrund ihres Aussehens erschossen, später tötete er seine Mutter und dann sich selbst.

Die Anmelder rechnen am Mittwoch mit 500 Teilnehmern – zum Schutz vor Ansteckung werden diese in zehn Blöcke mit je 50 Personen aufgeteilt – die sich ab 18 Uhr vor dem S-Bahnhof auf der Veddel versammeln, um von dort aus zum Stübenplatz in Wilhelmsburg zu ziehen. Sedat Kaya, Anmelder der Demonstration, erklärte, der Anschlag sei ein Angriff "insbesondere auf das solidarische Miteinander und den gemeinsamen Kampf für ein besseres Leben in Deutschland". Diesem werde man mit einem noch stärkeren Signal der "Solidarität aller Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft" begegnen.

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Der Versammlungspunkt sei nicht zufällig ausgewählt worden, betonen die Anmelder: Am 17. Dezember 2017 hatte der mehrfach wegen schwerster Gewalttaten vorbestrafte Rechtsextremist Stephan K. auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Veddel zwei mit Schrauben gefüllte Sprengsätze zur Explosion gebracht – nur durch Zufall wurde niemand schwer oder tödlich verletzt. Ein Jahr später wurde K. wegen heimtückischen Mordversuchs zu zehn Jahren Haft verurteilt.