Hamburg. Der 83 Jahre alte Unternehmer hat sich an der Signa Prime Selection AG beteiligt, die das neue Wahrzeichen am Rande der HafenCity baut.

Der erste Spatenstich für den Elbtower am Rande der HafenCity ist im Frühjahr 2021 geplant – und wahrscheinlich wird dann auch der Mann dabei sein, der sich ein kleines Stück am neuen Hamburger Wahrzeichen gesichert hat. Sein Name ist Klaus-Michael Kühne. Auf Abendblatt-Anfrage bestätigte eine Sprecherin: „Die Kühne Holding AG, in der Herr Kühne seine Interessenbereiche bündelt, ist seit geraumer Zeit mit fünf Prozent an der Signa Prime Selection AG beteiligt und hat damit ihre Immobiliensparte neben ihren bisher direkt­ gehaltenen internationalen Officeimmobilien um ein professionell gemanagtes Portfolio ergänzt.“ Der 83 Jahre alte Logistikunternehmer ist gebürtiger Hamburger, wohnt allerdings seit Jahrzehnten in der Schweiz.

Die Signa Prime Selection AG, der Bauherr des Elbtowers, gehört zum Firmengeflecht des österreichischen Investors René Benko, der auch Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof ist. Der angeschlagene Warenhauskonzern schließt nun die Kaufhof-Filiale an der Mönckebergstraße und das gegenüberliegende Karstadt Sports Haus. Auch die Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof in Bergedorf und Wandsbek werden aufgegeben (wir berichteten).

Bauantrag soll noch in diesem Sommer eingereicht werden

Allerdings lassen diese Pläne die geschäftlichen Aktivitäten der Signa Prime Selection AG unberührt: „Die aktuellen Ereignisse haben keinen Einfluss auf die Planungen für den Bau des Elbtowers. Es läuft alles planmäßig weiter“, sagte ein Signa-Sprecher auf Abendblatt-Anfrage. Der Bauantrag solle noch in diesem Sommer eingereicht werden, zurzeit sei die Stadt dabei, den Bebauungsplan aufzustellen, so der Sprecher weiter. Die Baugenehmigung erwarten die Investoren Ende 2020/Anfang 2021. Der Hochbau soll dann im Jahr 2022 beginnen.

Drei Jahre später, im Jahr 2025, soll der 244,5 Meter hohe Wolkenkratzer mit 61. Etagen fertiggestellt werden. Auch die Hamburger sollen von dem 700-Millionen-Euro-Bauvorhaben profitieren. In der 55. Etage wird es eine Aussichtsplattform mit Panoramablick über die Stadt geben; auch eine Gastronomie ist in 220 Meter Höhe geplant. Der Elbtower bietet Vermietungsflächen von 104.000 Qua­dratmetern, davon sollen rund 70.000 Quadratmeter für Büros genutzt werden. Im Erdgeschosses sind weitere Flächen für öffentliche Nutzungen vorgesehen. Schon heute lässt sich ein Stück vom Wolkenkratzer erahnen. Die Baustelle ist eingerichtet, neben dem S-Bahnhof Elbbrücken steht eine rund elf Meter hohe Musterfassade des Elbtowers.

Auf diesem Areal soll der Wolkenkratzer realisiert werden.
Auf diesem Areal soll der Wolkenkratzer realisiert werden. © Michael Rauhe

In der ersten bis zur sechsten Etage wird ein Hotel mit 220 Zimmern einziehen. In Kürze soll entschieden werden, welche der vier verbliebenen Ketten den Zuschlag erhält. Ursprünglich hatten sich an der Ausschreibung für das Hotel 65 Interessenten beteiligt. In einem Abendblatt-Interview hatte Timo Herzberg, Deutschlandchef der Signa Real Estate, angekündigt: „Es wird ein außergewöhnliches und cooles Hotelkonzept werden, das zu diesem einzigartigen Projekt passt.“

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In den Elbtower soll ein Hotel der Vier- beziehungsweise Vier-Sterne-plus Kategorie einziehen mit Gastronomie und Wellnessbereich. Mit Hotels kennt sich auch Klaus-Michael Kühne aus: Im März 2018 hat der Milliardär an der Außenalster das Hotel The Fontenay eröffnet. Das Fünf-Sterne-Superior-Haus mit Schwimmbad auf dem Dach und dem Gourmetrestaurant Lakeside in der 7. Etage ist eine Herzensangelegenheit des Unternehmers. Gemeinsam mit seiner Frau Christine ist Kühne regelmäßig vor Ort. Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca nennt der HSV-Mäzen das Luxushotel Castell Son Claret sein Eigen.

Mit seinem Einstieg bei der Signa Prime Selection AG beteiligt sich Kühne auch an zahlreichen weiteren attraktiven Immobilien in seiner Heimatstadt. Zu dem Portfolio in Hamburg gehören nach Abendblatt-Informationen unter anderem das Alsterhaus am Jungfernstieg, die Alsterarkaden und das Kaufmannshaus an den Großen Bleichen sowie die 1979 eröffnete Gänsemarkt-Passage. Der Gebäudekomplex soll spätestens Anfang 2023 abgerissen werden, die aktuellen Mietverträge der Einzelhändler und Gastronomen laufen im kommenden Jahr aus.